Trotz Scheitern der SPD am Lebensschutz

Der Streit um Abtreibungswerbung fordert ein erstes Opfer aus der CDU-Regierung

Die öffentliche Debatte, Werbung für Abtreibung zu legalisieren, kommt nicht zur Ruhe. Die verurteilte Frauenärztin Kristina Hänel sammelt fleißig Unterschriften gegen Paragraf 219a. Abtreibungsbefürworter murren fraktionsübergreifend. Das erste Opfer im Koalitionsstreit scheint ausgerechnet CDU-Fraktionsschefs Volker Kauder zu werden.

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Der Kampf, Werbung für Abtreibung zu legalisieren, ist vorerst zugunsten der CDU/ CSU entschieden. Aus Rücksicht auf ihre Koalitionspartner hat die SPD ihren entsprechenden Gesetzesantrag zurückgezogen. Um die Schmach für die SPD medial abzufangen, wurde die neue Justizministerin Katarina Barley (SPD) beauftragt, einen Gesetzesentwurf zu erarbeiten, der Paragraf 219a Strafgesetzbuch „reformieren“ soll. Ob es in dieser Legislaturperiode noch dazu kommt, ist allerdings ungewiß. Zuletzt hatte der frisch ernannte Gesundheitsminister Jens Spahn den Gesetzesvorstoß der SPD hart kritisiert: So mancher Abtreibungsbefürworter zeige sich kompromißlos beim Thema Tierschutz, jedoch unbeeindruckt, wenn es um ungeborenes menschliches Leben gehe, so der Minister gegenüber der Bild am Sonntag. Auch für den CDU-Fraktionschef Volker Kauder scheint das Groko-Dramolett ein Nachspiel zu haben. Noch nicht dementierten Gerüchten zufolge will Angela Merkels treuester Gefolgsmann nicht mehr zur Wahl des Fraktionsvorsitzenden antreten. Zuletzt war Kauder in Bedrängnis geraten, weil große CDU-Landesverbände gegen die zusammen mit Merkel im stillen Kämmerlein getroffene Entscheidung rebellierten, die SPD mit ihrem Gesetzesantrag zu Paragraf 219a gewähren zu lassen.

Zum Erfolg der Lebensschützer, die es innerhalb der C-Parteien zwar immer noch gibt, wenn auch in schwindender Zahl, trug interessanterweise noch ein weiterer Umstand bei. Denn: Wer den Begriff für sich vereinnahmt, der bestimmt die Richtung eines Diskurses. Im Koalitionsstreit um Legalisierung von Werbung für Abtreibung fällt der SPD der negative Beiklang des Schlüsselworts „Werbung“ auf die Füße. Viele denken dabei an einen Reklamespot im Fernsehen oder nervende Blinkebildchen im Internet. Und dann für Abtreibung? Für das Töten im Mutterleib? Selbst Abgebrühten sträuben sich unwillkürlich die Nackenhaare bei dieser Vorstellung. Starke Bilder drängen sich auf, gegen die nun diejenigen ankämpfen müssen, die unbedingt erreichen wollen, daß Ärzte ihre spezielle „Dienstleistung“ für Frauen öffentlich anbieten dürfen. Es gehe doch gar nicht um Werbung, hört man es aus der SPD unablässig jammern. Es gehe doch nur um Information und – natürlich – um die Selbstbestimmung der Frau, begründen die neue Justizministerin Katarina Barley, die Vorzeige-Emanze Eva Högl und Medienliebling, Kevin Kühnert, den Antrag, Paragraf 219a aus dem Strafgesetzbuch zu streichen. Doch das Wort „Werbung“ ist in der Welt und läßt sich nicht mehr aus der Debatte bannen. Es geht eben nicht nur um bloße Information, sondern ganz grundsätzlich darum, einen Dammbruch hin zur völligen Freigabe von Abtreibung ohne Fristenlösung zu vollziehen. Auf die Abschaffung des Paragraf 219a soll die Abschaffung von Paragraf 219 folgen. Seit den 60er Jahren gehört die – jetzt schon de facto – straffreie Abtreibung zur Kernforderung der feministischen Bewegung. Wenn also das Lebensrecht von Ungeborenen ausgewiesene Feministinnen vom Schlage Högls (SPD), Schauws (Grüne) und Möhring (Linke) nicht weiter juckt, mag das niemanden wundern. Doch beim bekennend homosexuellen Juso-Chef Kühnert hat der Angriff auf den Lebensschutz ein Gschmäckle, wie der Schwabe sagt. Den Dauer-Gekränkten und subjektiv Diskriminierten in unserer Gesellschaft gilt der Minderheiten-Opferschutz nur sich selbst; das nackte Überleben der Ungeborenen darf weiterhin Verhandlungsmasse bleiben.

Gastbeitrag der »Initiative Familienschutz«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: francomacorisano

Kauder hat sein Verfallsdatum erreicht.
Merkel wird folgen!

Gravatar: Johannes Mathias

Der Kindesmord, im Mutterleib, wurde den "Grünen" von der "Frankfurter Schule" eingebleut! Von einem willigen Vollstrecker, dieser kriminellen Vereinigung, J. Fischer, wird diese Euthnasie an Deutschen Kindern, als "Volksverdünnung" gepredigt! Diesem Genozid am Deutschen Volke, sind wohl seit 1974, ca. 8.000.000 Deutscher Kinder zum Opfer gefallen! Heute erleben wir die zweite Phase der "Verdünnung" der Deutschen, durch die Massenimportation von dekadenten afrikanischen Subjekten! Alles dies dient dem teuflischen Plan von G. Soros und Komplizen, eine "offene Gesellschaft" zu schaffen! Wer es noch nicht gemacht hat, sollte sich mal im internet über Barbara Lerner Spectre informieren!

Gravatar: Thomas Waibel

Sarah 22.03.2018 - 13:42

Es hat mich sehr gefreut, daß auch Sie sich für den Schutz des ungeborenen Lebens, der untrennbar von der Moral ist*, einsetzen.

*Würden die Menschen außerhalb der Ehe absolut enthaltsam leben und in ihr nur unter gewissen Voraussetzungen den Geschlechtsverkehr praktizieren, hätten wir dieses Drama nicht.

Gravatar: blubby

Ein Recht auf die Selbstbestimmung der Frau?
Was ist mit dem Recht auf Selbstbestimmung des Kindes?
Hat es keine Rechte nur weil es noch ungebohren ist?
Was ist mit dem Recht des Vaters?

Und überhaupt diese Emanzen sind so häßlich und geistig verstrahlt, mit denen will man gar keine Kinder haben.

Gravatar: Emmanuel Precht

Eine Gesellschaft die ihre Nachkommen tötet verschwindet.
Das ist das erklärte Ziel der Hohepriester der Grünangelischen Kirche.
Wohlan...

Gravatar: Hajo

Über 100 000 Föten wurden im letzten Jahr verharmlosend ausgedrückt abgetrieben, andere sprechen von Mord und das trifft wohl am ehesten den Nagel auf den Kopf. Wer nicht ungewollt Mutter werden will hat doch heute viele Möglichkeiten, sich vor einer Befruchtung zu schützen und es kann doch nicht sein, daß das Kindsinteresse in der Entscheidung der Mutter liegt, es sei denn sie wurde vergewaltigt oder es besteht Gefahr für Leib und Leben. Wer hier nachgibt und ein Lebewesen zerstört oder aktive Beihilfe leistet ist ein Straftäter und gerade die Mediziner sollten sich nicht zum Handlanger eines Tötungsvorganges machen, denn es ist ihre originäre Aufgabe Leben zu erhalten, aber nicht zu zerstören, von der Politik und den Kirchen ganz abgesehen, die in dieser Praxis eine ganz merkwürdige Rolle spielen und eigentlich die wahren Verteidiger menschlichen Lebens sein müßten. Es ist eine Tragik, daß man über kleine Lebewesen das Todesurteil vollziehen kann und dann bei einem Mord eines ausgewachsenen Menschen darüber lamentiert, daß so etwas geschehen kann. Diese Verlogenheit wird die ganze Gesellschaft, einschließlich der betroffenen Frauen noch in große seelische Nöte bringen und wer darüber hinwegsieht ist schon so verkommen, daß man es in Worten garnicht mehr ausdrücken kann.

Gravatar: Sarah

@Thomas Waibel

Danke für Ihren Comment, ich bin ganz Ihrer Meinung!

Gravatar: Old Shatterhand

Wenn doch diese merkwürdigen Emanzen (mit normalen Frauen haben die nur noch wenig zu tun) unbedingt darauf bestehen, die Babys in ihrem Leib töten zu dürfen, kann man das doch auch ganz anders regeln. Jede Feministin die das will wird 1.) sterilisiert, wird also nicht mehr schwanger und 2.) wie die Islamgläubigen so beschnitten, dass sie natürlich auch kein Vergnügen bei der Machart der Babys mehr empfinden und somit auf Männer völlig verzichten können. Das hat dann mehrere Vorteile. 1.) werden bei diesem Klientel die Abtreibungen entfallen. 2.) Werden die Gene dieser Frauen die das 6. Gebot missachten nicht mehr weitervererbt und 3.) können die sich nun ganz ihrem Kampf für ihre Dominanz gegenüber den Männern, meist haben die da auch nur Erfolg bei den heutigen Weicheiern, widmen, weil sie deren Dienste in dieser Hinsicht ja nicht mehr benötigen. Na ja und dass diese weiblichen oder gegenderten Karikaturen dadurch auch aussterben, wird ein Gewinn für die gesamte normale Menschheit sein. (Satire)

Gravatar: Nonnen

Die naive Propagierung des Schwangerschaftsabbruchs vergisst, dass nicht nur das Ungeborene stirbt, sondern dass bei den jeweiligen Frauen komplexe Regelsysteme abrupt abgebrochen werden, mit der Gefahr der Instabilität und des Überschießens, also der damit möglichen vielfältigen Gesundheitsbeeinträchtigungen für die Frauen.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Der Kampf, Werbung für Abtreibung zu legalisieren, ist vorerst zugunsten der CDU/ CSU entschieden“ – weil die SPD einlenkte.

Denken die Sozialdemokraten etwa auch wie scheinbar die CDU, dass es doch viel wichtiger ist(?), den Tod zu fördern???

Ich frage deshalb, weil auch „katholisch.de“ erkannte:

„Den Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung wollen CDU und CSU "entschlossen" vorantreiben“ … „An ihr werde deutlich, "dass der Mensch im Mittelpunkt steht." …

Allerdings wird auch erwähnt:

„Zudem bekennen sich die Unionsparteien zur Ächtung der Todesstrafe und zum Schutz der Menschenwürde wie sie in der Europäischen Grundrechtecharta verankert sind.“
http://katholisch.de/aktuelles/dossiers/bundestagswahl-2017/bundestagswahl-wahlprogramme-parteien-zum-lebensschutz

Führte die EU ihre an Erdogan so harsch kritisierte Todesstrafe etwa deshalb wieder ein http://cybersenat.com/die-eu-fuehrte-die-todesstrafe-wieder-ein/, während sie Brüssel (im Auftrag der Göttin?) in den USA unkommentiert zulässt und Präsident Trump sie nun sogar bei bestimmten Drogendelikten anwenden will??? https://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5391522/Trump-will-Todesstrafe-fuer-bestimmte-Drogendelikte

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