Jahrestag des Mauerfalls

»Das tritt nach meiner Erkenntnis...ist das sofort, unverzüglich!«

Heute vor 28 Jahren wurden die vermutlich bekanntesten Worte der neueren deutschen Geschichte von Günter Schabowski in die versammelten Mikrophone gestammelt. Mit diesen Halbsätzen wurde die Mauer quasi geöffnet.

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Im Verlauf des Jahres 1989 hatten viele Bürger dem damaligen SED-Staat den Rücken gekehrt und waren über Ungarn aus dem kommunistischen Machtbereich geflohen. Andere hatten in den bundesdeutschen Botschaften, vor allem in Prag, Schutz gesucht, um Stasi und Co. entrinnen zu können. Die Protestbewegung, von den Leipziger Montagsdemonstrationen ausgehend, hatte die Menschen zwischen Ostsee und Erzgebirge, Harz und Oder-Neiße, auf die Straße gebracht, um friedlich für längst notwendige Änderungen einzutreten. Die Staatsmacht von Honecker und seinen Spießgesellen, der SED und dem ganzen Staatsapparat war längst gebrochen, als das Politbüro doch noch zu retten versuchte, was nicht mehr zu retten war: ihre Macht.

Ein neues Reisegesetz sollte den Abwanderungsdruck eindämmen, hatten der neue (ohn)mächtige Mann an der Spitze der SED, Egon Krenz, und seine Politbüromitstreiter ausbaldowert. Eine Ausreise solle »an allen Grenzübergangspunkten der DDR möglich« sein, ließ man in einer extra einberufenen Pressekonferenz durch Günter Schabowski mitteilen. Allerdings hatte man unterlassen, Schabowski darüber in Kenntnis zu setzen, dass mit dieser Entscheidung auch eine Sperrfrist verbunden sei. 

Auf die Frage, ab wann dieses neue Reisegesetz denn gelte, blätterte Schabowski relativ unbeholfen und offensichtlich irritiert in seinen Unterlagen, bevor er dann die in der Zwischenzeit historischen Sätze in die versammelten Mikrophone stammelte: »Das tritt nach meiner Erkenntnis...ist das sofort, unverzüglich!« Es war etwa 19.00 Uhr am 09. November 1989. Etwa viereinhalb Stunden später wurden dann am Übergangspunkt Bornholmer Straße die Schlagbäume geöffnet - die Mauer war unwiderruflich gefallen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ede Wachsam

Der 9. November ist der Schicksalstag Deutschlands.
Der 3.10.1990 hingegen hat wenig Bezug zur Historie unseres Landes und ist eher eine Beweihräucherung von Helmut Kohl gewesen. Sein Einfluss auf die Wiedervereinigung war daher ohnehin nur marginal, denn Diese war bevor Kohl ins Spiel kam von den 4 Siegermächten des WW II schon beschlossene Sache. Bei seinen Verhandlungen mit Michail Gorbatschow ging es eher nur um die Kosten des Abzugs der Sowjetarmee aus Ostdeutschland. Und den Wohnungsbau der sowjetischen Soldatenfamilien in der UDSSR. Ergo hätte man besser den 9. November 1990 zum nationalen Feiertag erklären sollen, so wie ihn auch viele Historiker logischerweise gefordert hatten.
Aber die gewählten Diener des Staates sind eben lieber seine Herrn und kümmern sich oft um einen feuchte Kehricht über des Volkes Wille wie man seit 2005 und besonders seit 2015 wieder sehen kann. Von der Koalition der Verlierer, die man jetzt in Hau Ruck Verfahren durchpeitschen will ganz abgesehen. Ich wünsche diesen Superdemokraten daher auch ein klägliches Scheitern, denn so haben wir, die Mehrheit uns das sicher nicht vorgestellt. Vor allem diese Giftgrünen sollten auch endlich wieder aus den Parlamenten verduften, denn die sind überflüssiger wie Wasser.
Und hier einmal die historischen Daten zum 9.Novermber

(ab 5.11.1918 Novemberrevolution der Soldaten),
09.11.2018 Kaiser Wilhelm II dankt an dem Tag ab.

09.11.1923 Hitlerputsch in München

09.11.1938 Die sog. Reichskristallnacht, Auftakt zur massiven Judenverfolgung durch die Nazis vorerst in Deutschland.

9. u. 10.11 1949 Verhandlungen der 3 Außenminister USA/England/Frankreich über den Wunsch Konrad Adenauers nach mehr Erleichterungen und mehr Freizügigkeiten der 3 Westzonen.

Die Unruhe in der Bevölkerung wächst: fortdauernde Demontagen, neun Prozent Arbeitslosigkeit, stockender Wiederaufbau. Um nicht wie in der Weimarer Republik nationalistischer Agitation gegen die Siegermächte Raum zu bieten, drängt Konrad Adenauer auf eine Lösung. Im Anschluss an die Konferenz der drei Außenminister in Paris am 9. und 10. November 1949 werden die auf dem Petersberg über Bonn residierenden Hohen Kommissare bevollmächtigt, mit dem Bundeskanzler die Probleme zu erörtern. Entsprechende Verhandlungen finden am 15., 17. und 22. November auf dem Petersberg statt. Allein am letzten Tag werden elf Stunden diskutiert und verhandelt. Um 21.35 Uhr ist das Petersberger Abkommen unterzeichnet. Die drei Westmächte gestehen der unter Besatzungsstatut stehenden Bundesrepublik Deutschland auf verschiedenen Gebieten erste Erleichterungen zu.

09.11.1988 50. Jahrestag der „Reichskristallnacht“ Deutschlandweite Bußkonferenz Bibeltreuer Christen aus vielen diversen Gemeinden und Kirchen.

9. 11 1989 Fall der Berliner Mauer – Tag der unverdienten Gnade Gottes

Dass die Präzision des Gottes der Bibel auchhier wieder sehen kann versuche ich am Beispiel des sog. Halljahres geschrieben in der Bibel zu erklären.
Das Halljahr, 3. Mose 25, 10 – 24 (Hier nur Verse 10 - 12
10 Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt eine Freilassung ausrufen im Lande für alle, die darin wohnen; es soll ein Erlassjahr für euch sein. Da soll ein jeder bei euch wieder zu seiner Habe und zu seiner Sippe kommen.
11 Als Erlassjahr soll das fünfzigste Jahr euch gelten. Ihr sollt nicht säen und, was von selber wächst, nicht ernten, auch, was ohne Arbeit wächst, im Weinberg nicht lesen;
12a denn das Erlassjahr soll euch heilig sein.

Nun danach hätte die Berliner Mauer schon am 9.11.1988 fallen müssen, als Freilassung für unser Volk, besonders die damals ca. 18 Millionen in der DDR.
Genau 50 Jahren nach der „Reichskristallnacht“ als die Naziregierung den Fluch Gottes über uns brachte weil wir Abrahams Nachkommen verflucht haben.
1.Mose 12,3 Hier meint die Bibel ganz klar die Israeliten, denen Gott das Land Israel zum Erbesitz gegeben hat. (1.Mose 12,7)
Die Beschreibung der Pogrome 1938 kann man übrigens nachlesen im Psalm 74,3-11.
Es ist als hätte man die Verwüstungen der jüdischen „Gotteshäuser“ (Synagogen) im Lande miterlebt. Schon die Kreuzigung Jeshuas hat König David mit einer solchen Präzision im Psalm 22 niedergeschrieben, als wäre er persönlich dabei gewesen.

Warum aber wurde die Berliner Mauer erst genau 1 Jahr später also 1989 geöffnet?
Nun, Gott sagte einmal zu Israel und damit immer auch zu uns, „Jesaja 43,24b „Aber mir hast du Arbeit gemacht mit deinen Sünden und hast mir Mühe gemacht mit deinen Missetaten.“ Und in der Tat auch auf uns, also Deutschland trifft dies zu.

Die Bibel lehrt dazu in: 5.Mose 27,17
„Verflucht sei, er seines Nächsten Grenze verrückt! Und alles Volk soll sagen: Amen“ (Dies gilt natürlich auch für ganze Völker)

Deutschland hat am 1.9.1939 die Grenzen Polens verrückt (Dazu gibt es ein bekanntes Foto, als deutsche Soldaten an diesem Tage den polnischen Grenzbalken wegrücken, damit die Panzer weiterfahren können. Insofern hatte Gott unser Problem, 2 Flüche mit je 50 Jahren Unfreiheit oder Besitzverlust zu ahnden.
1938 + 50 = 1988, 1939 + 50 = 1989. Dadurch dass das Datum 9.11.1938 für Gott wichtiger war hat er daher den 9.11.1989 für die Freilassung nach 51 Jahren gewählt und nicht das Datum 1.9.1989 nach 50 Jahren der Grenzverrückung unseres Nachbarn Polen.

Für mich ist diese Präzision, das geschriebene Wort Gottes der Bibel praktisch punktgenau genau umzusetzen, immer wieder faszinieren über SEINE Treue zu staunen. Dennoch ist es oft völlig unspektakulär wie z.B. die Halbsätze von Günter Schabowski am Abend des 9.11.1989 und was hat es ausgelöst. So ist Gott eben, immer sehr demütig und bescheiden in seiner Art, trotz seiner Allmacht.

Gravatar: Stasiopfer_in_USA

Jeder hat da so seine Meinung. Der Mauerfall war fuer mich und 2 meiner Kameraden das groesste Unglueck unseres Lebens. Es war einfach zuuu schoen, der Onkel aus dem Westen [Ich nannte es "Zivilisation"] zu sein. Irgendwann nach 5 Jahren Sperrzeit rueber zu fahren und meine primitiven, niveaulosen Ostkollegen durch den Anblick meines [geplanten] 79' Pontiac Trans Am zu erniedrigen.
Als dann die Mauer fiel, wartete ich vergebens auf die Generalreinigung wie in Frankreich nach dem 2.Wk. Die Stasi in Kollaboration mit der Bundesregierung hatte peinlichst darauf geachtet, dass die NVA Waffen nicht ans Volk gelangten.

Gravatar: Ulrich Berndt

Die ersten Jahre danach konnte man erfahren, wie schön und entspannt das Leben ohne Politkaste sein kann.
Bis dann die ersten Gierköpfe mitsamt ihren Politkumpanen, die Untreuhand und der übliche Tross von Goldgräbern das Land Stück für Stück kaputt gemacht haben.

Gravatar: Hans Friedrich

"Etwa viereinhalb Stunden später wurden dann am Übergangspunkt Bornholmer Straße die Schlagbäume geöffnet - die Mauer war unwiderruflich gefallen."

Das war 1989.
Wäre es doch dabei geblieben.
Ein halbes Jahrhundert später dann aber ein ähnliches Schauspiel: Tore auf für die Invasion der `Ärzte und Ingenieure`.
Läuft die zuständige Person am Ende zu einem Racheengel auf, der sich an Westdeutschland für die untergegangene DDR rächt ?

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

Die die 89er Wende ging natürlich wieder von Sachsen aus!

Verkündete der Schabowski Günter seine dies bzgl. Botschaft so laut, weil der etwa sächsische Vorfahren hat?

Schon Widukind https://de.wikipedia.org/wiki/Widukind_%28Sachsen%29 – einst von Karl dem Großen getauft – stellte sich im Rahmen der Europäisierung des Mannes, der ihn taufte, letztlich gegen ihn.

Weil der Name Sachsen für seine Bewohner eigentlich nur ein Pseudonym ist? http://www.die-sachsen-kommen.de/shtm/geschichte.htm

Retten die ´Sachsen`(?) die Ehre aller Deutschen deshalb nun aufs Neue? https://www.compact-shop.de/shop/compact-einzelhefte/compact-magazin-november-2017/

Gravatar: Leser

Es gibt in der deutschen Geschichte einen neuen Satz, der dem durchaus Konkurrenz macht.

Gravatar: R. Avis

Damals lebte ich in Bremen und nachdem die Grenze endlich offen war, fuhren wir an jedem Wochenende in den "Osten", um Leute kennezulernen, Verwandschaft aufzuspüren, Orte zu besuchen, die wir nur aus alten Foto-Alben kannten.
Einer meiner Vettern, Bauingenieur in Halberstadt, verbrachte ganze Tage damit, daß er im Berliner KDW (Kaufhaus des Westens) einfach nur die vielen Rolltreppen rauf und runter fuhr um dieses unfaßbare Warenangebot zu bestaunen. Ein Besuch in einem großen Münchner Baumarkt machte ihn schwindelig.
Wir hingegen, die in den ersten Wochen zunächst immer nur nach Rostock fuhren, erlebten mehr als einmal, wie ehemalige Denunzianten und enttarnte StaSi-Schergen gejagd wurden: "Da läuft er, da läuft er! Hängt ihn auf!"
Es blieb bei den Drohungen, aber die Wut war ungeheuer.
Inzwischen konnte ich erfahren, daß im gegenteiligen Falle, also bei einer Übernahme der BRD durch den anderen deutschen Staat, gezielte Tötungen vorgesehen waren, beispielsweise an der Offizieren der Bundeswehr. Die dafür vorgesehenen Steinbrüche als Ort der Vollstreckung sind ebenfalls bekannt.
Fazit: wenn der Mob damals seinen Willen gehabt hätte, wären wir jetzt nicht dem kriminellen Regime der SED-Nachfolger ausgeliefert.
Vox populi, vox dei.

Gravatar: Grit

ja das waren noch Zeiten heute wünsche ich mir die Mauer zurück.

Gravatar: Tom

Zu dem Zeitpunkt waren wir noch NVA-mäßig in Halle stationiert und keiner von uns Soldaten wußte wirklich Bescheid, es wurde keine Post befördert, Telefone gingen nicht, die erlaubten Radio´s in den Zimmern und der Kompanie-Club-Fernseher waren weg und natürlich gab es weder Ausgang noch Urlaub. In einem war sich die Truppe aber einig - niemals gegen das eigene Volk vorgehen, Und das wußten auch unsere Vorgesetzten. Man konnte sagen . die Stimmung der Offiziere schwankte zwischen Hoffnungslosigkeit, gefühlter Ohnmacht und Neugier auf das Kommende. Die erste Änderung im Soldatenalltag: Die Offiziere wollten nicht mehr mit " Genosse" sondern doch lieber mit " Herr" angesprochen werden und die zweite Änderung: Man ließ die Zügel allgemein etwas schleifen und wer gesehen hatte wie wir lässig, ohne Kopfbedeckung, die Hände in den Hosentaschen und die Zigarrette im Mund quer über den Appellplatz schlurften , der konnte das nachvollziehen. Vor Weihnachten 1990 hatte man uns dann entlassen und ein halbes Jahr wurde geschenkt. Falls jemand aus der alten Truppe hier mtliest: Kaserne Radrennbahn, 4.MSK unter Hauptmann Steffen Endtmann.

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