Marine Le Pen unterliegt in Stichwahl um französische Präsidentschaft

Das Establishment feiert seinen Präsidenten Emmanuel Macron

Emmanuel Macron konnte letztlich mit einer breiten Front die Stichwahl der französischen Präsidentschaftswahl klar für sich entscheiden. Auf Marine Le Pen entfielen lediglich 34,2 Prozent, jedoch auch die sind ein neuer Erfolg für die Front National.

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Am Ende bewahrheiteten sich die Umfrageergebnis. Der parteilose Linksliberale Emmanuel Macron wird durch eine breite Allianz von Sozialisten bis Konservativen neuer französischer Präsident. In der Stichwahl der Präsidentschaftswahl setzte er sich am Sonntag mit 65,8 Prozent gegen die Front-National-Chefin Marine Le Pen mit 34,2 Prozent der Stimmen durch.

Der 39 Jahre Ex-Finanzminister Macron ist damit ab kommende Woche der jüngste Präsident der Fünften Republik. Die Wahlbeteiligung lag bei 74,6 Prozent und war damit rund fünf Prozentpunkte niedriger als bei früheren Präsidentenwahlen. Zudem stimmten über vier Millionen Wähler – fast neun Prozent – mit einem leeren Stimmzettel oder ungültig, was von einer verbreiteten Skepsis gegenüber Macrons Programm zeugt.

In der ersten Runde vor zwei Wochen erreichte Macron 23,7 Prozent. Le Pen konnte 21,7 Prozent auf sich vereinigen. Damit schaffte es zum ersten Mal seit 1958 keine der beiden großen Parteien mit ihrem Kandidaten in die Stichwahl. Zum zweiten Mal nahm ein Kandidat des Front National an der Stichwahl teil. 2002 erreichte Le Pens Vater, Jean-Marie Le Pen die zweite Runde, wo er dem damaligen UMP-Kandidaten Jacques Chirac recht deutlich unterlag.

Die über 34 Prozent für Marine Le Pen sind nach schon den 21,7 Prozent im ersten Wahlgang der bisher größte Erfolg für die Front National. Der 48-jährigen gelang es damit mehr als ein Drittel der Wähler auf sich zu vereinen. Le Pen beglückwünschte den Sieger und wünschte ihm Erfolg. Sie kündigte an, ihre Formation werde in den nächsten Jahren die »erste Oppositionskraft« sein.

Der neue Präsident wird es mit der Nachfolge von François Hollande nicht einfach haben, da ihm bisher der parlamentarische Unterbau fehlt. Er will noch diese Woche die Liste seiner Kandidaten für die Parlamentswahlen erstellen, wo seine Bewegung »En marche« erstmals antritt. Es gilt als schwierig neben den bisher bestimmenden politischen Kräfte auch dort eine Mehrheit zu erringen. Somit wären präsidiale Vorschläge schwer durchsetzbar. Er müsste Bündnisse mit anderen Parteien eingehen, die aber ihre eigenen Interessen im Blick haben.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: R. Avis

@Dirk S: theoretisch haben Sie recht. Da ich aber von mir auf andere schließe denke ich, daß man auch in Frankreich am Sonntag eher faul ist und nur sehr ungern von seiner Routine abweicht. Das heißt, ich würde mich nicht extra in ein Wahllokal bemühen, nur um dort einen ungültigen Wisch zu hinterlassen. Dieses "vote blanche" ist m. E. eine taktische Behauptung, mehr nicht.

Gravatar: Dirk S

@ R. Avis

Zitat:"4 Millionen ungültige Stimmen - ebensoviele Franzosen zu dämlich zum Kreuzchen machen? "

Einen leeren Wahlschein abzugeben ist auch ein Statement: "Keinen von beiden". Das ist was Anderes als nicht zur Wahl zu gehen, denn das singnalisiert:"Ist mir egal, interessiert micht nicht".

Wahlfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Grit Zimmermann

Komisch ist , dass schon 19 Uhr Macron als Sieger von deutschen Medien "gefeiert " wurde.
Komisch war auch den Tag über die Berichterstattung, dass Millionen Franzosen ihre Stimmzettel ungültig machen wollen, da sie für keinen der beiden Kandidaten sind.
Komisch dann die Meldungen bei Twitter, dass viele Menschen beschädigte Stimmzettel erhalten haben.
Komisch, dass nur Stimmzettel für Marine Le Pen beschädigt waren.
Diese Wahl stinkt zum Himmel!

Gravatar: Anton1

Die Wahl war schon vor der Stichwahl entschieden. Macron als schlauer Banker, hat auf Merkel und das billionenhohe Sparguthaben (jeweils 1000 Milliarden) der Deutschen gesetzt, dazu passt seine Forderung die Schulden Frankreichs in Europa zu Vergemeinschaften, das Zauberwort, das alle Pleite-Südeuropäer begeistert. Frankreich, die Grande Nation, das seit Jahren sein Schuldenlimit regelmäßig überzieht und gemäß der vereinbarten Kriterien ungeheuere Strafen zu bezahlen hätte, muss sich mit Merkel arrangieren, da es auf dem Weltmarkt mit seinen Erzeugnissen nicht konkurrenzfähig ist. Jetzt wird Deutschland mit seinen hochwertigen Erzeugnissen die Schuld zugeschoben, die Defizite Frankreichs zu verursachen, so wie Fußballer von Sankt Pauli Hamburg nicht bei Dortmund mit den Millionengehältern spielen können.
Frau Merkel wird weiterhin zahlen, so wie in Griechenland und anderen Pleitestaaten um ihren Europawahn mit allen Mitteln auf Kosten Deutschland fortsetzten zu können und auch in Frankreich mit zu regieren als sog mächtigste Frau im Hosenanzug.
Lassen wir der Grande Nation ihre Flugzeugträger und führen in Brüssel besser die deutsche Sprache als Umgangssprache ein, nachdem die Engländer sich aus der weiteren Finanzierung Frankreichs erfolgreich verabschiedet haben. Jetzt will die Grande Nation noch einen gemeinsamen Finanzminister für Europa (natürlich kann das nur ein Franzose sein, wenn er nicht gerade seine gesamte Verwandtschaft auf Staatskosten beschäftigt hatte)

Gravatar: Hans Werner

Tja, ein Junge der mit seiner Mama ins Bett steigt, eine Mama die als Lehrerin Unzucht mit Abhaengigen trieb und heute als "Erste Dame" gefeiert wird, ein Junge der nie Mann werden wollte - immer die Mama fragen, die weiss es ja als alte Dame.....
Gott schuetze Frankreich vor diesem Wahnsinn.

Gravatar: R. Avis

4 Millionen ungültige Stimmen - ebensoviele Franzosen zu dämlich zum Kreuzchen machen? Wer hat da die Auszählung überwacht bzw. weggeschaut?

Gravatar: Stephan Achner

Das sogenannte Establishment mag feiern. Aber eines ist gewiss: Nur gut ein Viertel der Franzosen haben Macron gewählt.

Zählt man die ungültigen Stimmen (sollen ca. 11,5% sein!), die Zahl der Nichtwähler sowie die Stimmen für Frau Le Pen zusammen, dann haben über 70% der Franzosen Macron nicht gewählt.

Soweit eine Beschreibung der Wahl-Realität in Frankreich.

Gravatar: Florian K.

Werde ich im September wohl noch den Tag erleben wo man sagen muss, die Amis sind intelligenter als wir.... xD

Der smiley ist eigentlich eher ein Armutslachen, aber zumindest ein lachen...

Aber mal Spaß beiseite, gehofft habe ich anders, befürchtet habe ich genau das. Macron wirds schon richten, bei über 65% Wählerstimmen geht was... Wie das Parlament ausfällt wage ich noch gar nicht vorraus zu sagen...

Ihr verdient was Ihr wählt! Mit Nazikeule oben drauf...

Gravatar: Stella

Der Beitrag auf philosophia perennis den @Feldmann oben
empfiehlt sollte man auf jeden Fall lesen.

Darin heißt es u.a.:
"Er versprach, den Bau von Moscheen in Frankreich zu erleichtern. Er erklärte, dass „französische Kultur nicht existiert“ und dass er französische Kunst „nie gesehen“ habe".

Macron vs. Le Pen war eine rein ethnische Wahl; das Ergebnis dieser Wahl wird Europas Untergang sein, wenn Teufels Pläne nicht bald durchkreuzt werden.

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