Martin Schulz im Wahlkampf

Bisher weder Programm noch Plan

Der selbsternannte Hoffnungsträger der SPD für das Wahljahr 2017 besticht durch ein fehlendes Wahlprogramm und einen ebenso fehlenden Plan. Da er nichts sagt, vermeidet er es, etwas falsches zu sagen. Auch eine Strategie.

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Martin Schulz, der langjährige Bürgermeister von Würselen (oder wie es »SPON« schreibt: »Der Trump aus Würselen«), ist der selbsternannte Hoffnungsträger der SPD im Wahljahr 2017. Folgt man den Meldungen deutscher »Qualitätsmedien«, so kann Schulz über das Wasser laufen, dessen Fluten er zuvor mit einer Handbewegung geteilt hat. Er, Schulz, kann und wird es richten. Nur er kann den Niedergang der SPD stoppen. Allerdings hat Schulz bisher weder ein Programm noch einen Plan vorgestellt, wie er das erreichen will. Stattdessen versucht er sich als Dampfplauderer mit jeder Menge leerer, nichtssagender Phrasen.

Die »Morgenpost« berichtet, dass Schulz um eine Verlegung des für den 29. Mai vorgesehenen Bundesparteitags gebeten hat. Nach hinten, wohlgemerkt. Er braucht noch etwas länger, um sich einen Plan auszudenken, wie er seinen volltönenden, aber inhaltsleeren, Worten auch zumindest ein paar Taten folgen lassen kann. 

Bisher besticht Schulz dadurch, dass er nichts sagt - und sich somit weder festlegt noch angreifbar macht. Diese Linie will, so scheint es, die SPD auch unbedingt bis zur Landtagswahl in NRW Anfang Mai 2017 durchziehen. Denn würde Martin Schulz, das personifizierte Abbild des Polit-Establishments, sich auf Sachthemen festlegen, würde er das von ihm selbst kreierte Bild des »Kumpel Martin«, dem Nachbarn, ramponieren.

Noch zehrt Schulz davon, dass er der »Neue« ist. Schon Hermann Hesse wusste: »Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.« Aber schon bald wird Schulz liefern müssen. Dann gilt es für ihn, Farbe zu bekennen. Und dann wird man sehen, ob hinter Schulz mehr steckt als nur das, was er bisher geliefert hat: jede Menge heiße Luft.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Heinz Becker

Woher soll ein Plan bei der vitae von Martin Schulz, dem die Politik wohl das Leben gerettet hat, auch kommen? Die Deutschen werden im Herbst ein metastasierendes Carcinom oder eben Ebola wählen. Es ist nur die Frage, an was das Land schneller sterben wird.

Und wo ist das Gegen-Konzept der AfD?

Gravatar: Thomas Lutz

Bei den Heutigen Wählern braucht es auch nicht mehr als eben NICHTS !
Dieses land scheint definitv Verliren zu sein und vor einem erneuten untergang zu stehen.

Gravatar: HDM

"Bisher weder Programm noch Plan..." Also ehrlich gesagt, seit ich 1990 diesem 'großartigen Land' als Bürger zugeteilt wurde, kenne ich das von der SPD überhaupt nicht anders (und vorher hat es mich schlichtweg nicht interessiert). Weder Lafontaine (1990) noch Scharping (1994) oder eigentlich auch Schröder (1998) hatten das Profil bzw. (positive) politische Kraft, um Bundeskanzler FÜR Deutschland zu werden. Schröder wurde nur gewählt, weil damals im Volk nach 16 Jahren Regierungszeit eine 'Kohl-Müdigkeit' herrschte und er (Kohl) den Euro gegen den Mehrheitswillen des deutschen Volkes 'durchgedrückt' hatte. Dafür wurde er bei der Wahl abgestraft und der Euro ist bis heute eine der schlimmsten Kohl'schen Hinterlassenschaften. Das der Souverän bei der Wahl 1998 im Prinzip das schlimmere Übel wählte, war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht absehbar und das Schröder 2002 erneut Kanzler wurde, hatte lediglich mit dem Elbehochwasser, der CDU-Spendenaffäre, seiner Haltung zum Irak-Krieg sowie seinem (ebenfalls etwas profillosen) Gegenkandidaten Stoiber zu tun. Schlußendlich 'hievte' er sich selbst ins Amt - wobei er (bei Stimmen-Pari-Pari von Union und SPD) die (wie sich später herausstellte) unheilvolle Allianz mit den Grünen einging. Diese hatten seinerzeit (dummerweise) mehr Zweitstimmen - gegenüber dem langjährigen Unions-Stamm-Koalitionspartner FDP, welche sich seinerzeit mit ihrem damaligen Spitzenkandidaten Westerwelle selbst 'ein Ei gelegt' hatte. Dieser fand einfach bei breiten Kreisen der Bevölkerung keine Akzeptanz als seriöser Politiker ("Guido-Mobil"). Der Beginn von Deutschlands Abstieg: ohne Rot/Grün in jener Wahlperiode wäre uns wohl vieles von den heutigen Zuständen erspart geblieben... Die erste Amtszeit Merkels (mit der völlig desorganisierten FDP) ab 2009 war leider auch eher ein Dilemma. Tja, was uns schließlich die großen Koalitionen nach den Wahlen 2005 bzw. 2013 gebracht haben, kann man tagtäglich erleben. Eine SPD in der Regierungsverantwortung - das ging vielleicht in den 70ern, ist mit ihren jetzigen Personalien aber eine absolute Zumutung. Zumal ja da facto die Grünen spätestens seit der laufenden Legislaturperiode quasi erneut zur "Regierung" gehören - indem sich Union und SPD von diesen latent gängeln und 'auf der Nase rumtanzen' lassen. Ich sehe schwarz für Deutschland - für viele viele Jahre (und damit meine ich nicht das CDU-Schwarz...). Die AfD kommt (mit staatlicher 'Hilfe') maximal auf 20 %, wird von allen anderen "Parteien" ausgegrenzt und es ändert sich (zumindest in der kommenden Wahlperiode) in diesem Land rein gar nichts. Einzige Hoffnung: es treten so viele Länder aus der EU aus, das diese - mehr oder weniger - nur noch aus van-der-Bellen-Österreich und Deutschland besteht.

Gravatar: Max

Nachdem Lammert schon die Abschaffung der Demokratie fordert-die Bürger sollen nur noch kleine Korrekturen bei Wahlen vornehmen können!- kommt Schulz jetzt mit totalem Nonsens daher. Alles ist möglich, eben auch ein Schulz der als nichtssagender Dummschwätzer auffällt. Nach jeder Rede von ihm, versuche ich zu rekapitulieren wes er eigentlich gemeint hat.
Er redet mit den Bürgern wie mit einem kranken Tier- falscher Pathos und dann kommt auch noch der kleine Mann aus Würselen.
Als Multimillionär hat er ja nichts zu befürchten, es kann ihm auch egal sein, wie die Wahl ausgeht.
Dann wird eben Würselen gegen ein anderes Land ausgetauscht. So einfach ist das.
Aber die Wähler halten sich an jeden Strohhalm fest und glauben, glauben, glauben und auch noch an die "soziale" Gerechtigkeit der Antisozialpartei; wie armselig ist das denn?
Sie sollten mal mit Vernunft und Skeptizismus die Wahlmänner kritisch überprüfen-dann wäre der Würselener Buchhändler und Spriti schnell wieder da wo er hingehört bei 12,5%-das wärs dann.

Gravatar: Lupo

hohle worte und taten als eu abzocker, hohle worte als parteichef und hohle worte nach der wahl - nur dumpfblasen
wie im comic. demagogischer einpeitscher und ein ganz schlimmer populist aller erster sahne.

Gravatar: P.Feldmann

@Lutz "einmal rotgrün und die Leute wachen auf"

Leider nicht, wie man gerade im "Kurzzeitversuch" in BadenWürtemberg sehen kann: Denn rotgrün geht immer auf Kosten der kritischen Bildung und anhängiger Fähigkeiten. Nach 2 Legislaturperioden hat man eine ganze Generation Schüler verblödet. Den Rest der Wähler hat man in der ein oder anderen Weise am Staatstrog angebunden. Damit ist die nächste Wahl dann nur noch Alibi: s.NRW!

Gravatar: P.Feldmann

Der Wasserläufer Schulz ist in allem, was er erklärt durch sein Handeln des letzten Jahrzehntes einfach widerlegbar!

Daß die meisten Mitwähler dies wohl scheinbar nicht tun*, zeigt, wie nah unsere "Demokratie" noch bei jenen steht, denen die (meist selben Leute: spd-Wähler (nicht Politiker!) und evangelische Deutschnationale Christen) ewig-Gleichen damals zujubelten!

Eine Demokratie funktioniert nur, wenn die Bürger kritisch sind!

* man kann allerdings auch mit einiger Häme auf den wirklichen Ausgang der Wahl warten und ihn mit den von den Blockparteien protegierten erwarteten Ergebnissen vergleichen...

Gravatar: Kurt

Nicht zu fassen. Rot-Rot-Grün statt Merkel ? Dann wird ja alles noch schlimmer.

Gravatar: Dirk S

@ Lutz

Zitat:"Erstaunlich, was derzeit in unserem Lande geschieht."

Ja, aber an sich nichts neues oder unerklärliches.

Zitat:"Wie oft hat man gedacht: einmal rotgrün und die Leute wachen auf."

Na ja, inzwischen ist Schröder "die gute alte Zeit".

Zitat:"Es geht aber noch viel blöder: Merkels Asylpolitik wird dadurch "bestraft", dass Merkel auf breiter Front auch noch links überholt wird, wenn man den Meinungsumfragen denn Glauben schenken darf."

Ich für meinen Teil denke, dass es vor allem eine Merkelmüdigkeit im Lande herrscht. Die Asylpolitik ist nur ein Feld und es könnte inzwischen ein Sättigungseffekt eingetreten sein. Nachdem das Thema nun über ein Jahr die Schlagzeilen beherrschte, haben die Leute das Thema einfach satt. Und das ist Schulz seine Chance, der ist was nationale Themen betrifft quasi unvorbelastet.
Mit nichts Stimmen zu gewinnen hat ja schließlich schon die AfD vorgemacht. Und das spricht ganz klar für "egal, hauptsache anders".

Zitat:"Deutschland wählt also die "Nachahmerin" der Massenzuwanderung ab, um nach allen negativen Erfahrungen das "Original" zu wählen."

Ich weiß nicht ob Schröder auch so panisch reagiert hätte, da wäre ich mir nicht so sicher. Und die meisten Kanzler vor ihm hätten dem UNHCR großzügig gespendet und damit hätte es auch keine Massenzuwanderung in der derzeitigen Form gegeben.

Ich für meinen Teil vermute, Frau Merkel hat am Tage ihrer Entscheidung die Situation gar nicht richtig erkannt, weil die ganze Fluchtgeschichte vorher weitgehend außerhalb ihres Horizontes lag und es den Plan gab, rund 10.000 handverlesenen Flüchtlinge (alles Akademiker) nach DE zu holen. Und Madame Schnarchnase wurde plötzlich aus ihren Träumen gerissen und musste eine Entscheidung fällern. Vielleicht hat sie dann noch im Neuland nachgesehen und gedacht, die laute Open-Border-Fraktion würde die Mehrheit des Volkes repräsentieren. Und nun will sie nicht zugeben, dass ihre Entscheidung suboptimal war und versucht es mit dem kohlschen Aussitzen.

Zitat:"Sorry, blöder geht es definitiv nicht mehr... "

Oh doch, das geht, zumindest im Nachhinein gesehen. Wäre interessant zu wissen, wieviele Juden '33 Hitler gewählt haben. Das wäre damals ohne Hirnknoten gegangen, auch viele deutsche Juden sahen im Versailler Vertrag eine Schmach, die sie getilgt sehen wollten. Also, dass es welche gab, bezweifle ich persönlich nicht und auch nicht, dass sie nicht ahnten, was kommen würde.

Aber mal abgesehen davon, eine Chance haben wir noch: Es hat in der BRD noch nie einen Kanzler mit Bart gegeben. Und ob Schulz nun wirklich das Zeug dazu hat, diese Serie zu reißen, ich weiß nicht. Vermutlich wird er eher vorher den Bart abrasieren (wie schon Scharping seinerzeit).

Rasurfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass
Wozu braucht man für die BRD einen Plan???
Ein Wirtschaftsprüfer vom Volk wäre da besser.

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