Sozioökonomischer Disparitätenbericht für Deutschland vorgelegt

Armut in Niedersachsen auf Höchststand

Deutschland driftet wirtschaftlich und sozial immer weiter auseinander. In dem Bericht unterteilt man das Land in »Gewinner- und Verlierregionen. Niedersachsen ist eine Verlierregion. Dort liegt die Armut bei 15,9 Prozent.

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Fast jeder sechste Mensch in Niedersachsen ist von Armut betroffen. Das geht aus dem neuesten sozioökonomischen Disparitätenbericht für Deutschland hervor. Insgesamt betrifft das rund 1,2 Millionen Personen; das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 15,9 Prozent des Landes. Diese Entwicklung ist ein Beleg dafür, dass Deutschland wirtschaftlich und sozial immer weiter auseinanderdriftet. In dem Bericht wird nicht nur von »Gewinner- und Verliererregionen« sondern auch von einer »zunehmenden Unwucht zwischen den Landesteilen« gesprochen.

Die Erkenntnisse sind nicht neu. Allerdings sind die Reaktionen der Politik zur Bekämpfung der Armut nach wie vor gleichbleibend bei Null. Statt konkrete Maßnahmen gegen die Armut zu ergreifen, verlieren sich die Diskussionen der Altparteien in Definitionsbestimmungen darüber, wann man von Armut sprechen könne, solle und dürfe. 

Die paritätischen Wohlfahrtsverbände und andere soziale Institutionen haben diese Begriffe dagegen klar definiert. Auch überregional gibt es klare Bestimmungen. In Deutschland wird man absolute Armut relativ selten finden. Denn nur wer weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag zur Verfügung hat, gilt als absolut arm. Dagegen ist die relative Armut in Deutschland weit verbreitet. Als relativ arm gilt man dann, wenn das eigene Einkommen deutlich unter dem mittleren Einkommen des Landes liegt. Wessen Einkommen in Deutschland weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt, ist daher analog zu der Begriffsbestimmung relativ arm.

Dazu gehören auf jeden Fall alle ALG-II-Bezieher, aber auch viele Ruheständler, Niedriglohnbezieher und vor allem Kinder. Kinder laufen Gefahr, der Spirale der Armut nicht entfliehen zu können. Denn laut der Studie bleiben arme Menschen häufiger dauerhaft arm, während sehr reiche sich zunehmend sicher sein können, ihre Einkommensvorteile zu behalten. 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.von Bugenhagen

Na ist denn das...»günstige Sozialprognosen«
Bloß keine Migranten mehr nach Niedersachsen,sonst werden sie durch den Anblick der Armut noch vertrieben.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na ist denn das...»günstige Sozialprognosen«

Die Armutsgrenze hat längst 50 % überschritten und Jährlich steigernd.Hoffentlich bekommen die Migranten das nicht mit und es kommt keiner auf die Idee alles in Arabisch zu veröffentlichen.Man muss ihnen doch das Leben in Deutschland so lange wie möglich schön reden.
PS: Wie viele Migranten sind eigentlich nach Helgoland und auf die Nordsee Inseln geschafft worden ???

Gravatar: Stefan

Ich habe einen Facharbeiterbrief als Elektroinstallateur. bekomme 9,50€ pro stunde, das bei einem Unternehmen um die 150 Mitarbeiter. Nettogehalt 1250€ im Monat. Nach Abzug meiner Rechnungen (keine Schulden, keine Abzahlungen) bleiben mir soviel wie jemand der Hartz IV bekommt. Davon muss ja dann Essen,Trinken,Sachen,Kinder bezahlt werden. Wie soll man da vor ran kommen in der Gesellschaft.

Meine Meinung , das ist meine Meinung!!!
Ich sage wir sind arm, weil ich arbeite und andere reich werden. So läuft die Verteilung und nicht von arm auf reich. Von um die 10€ pro Tag kann man Leben, wenn man bescheiden ist in Deutschland. Andere Leben von noch weniger , geht auch. 85 Menschen der Welt haben zusammen soviel Geld wie 3,5 Milliarden Menschen und das ist, das ist Scheisse.

Gravatar: Dirk S

Zitat:"Wessen Einkommen in Deutschland weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt, ist daher analog zu der Begriffsbestimmung relativ arm. "

Sorry Leute, das ist falsch. Als relativ arm gilt in DE jemand, dess Einkommen bei 40% des Medianeinkommens liegt. Das Existenzminimum (das von der "Sozialhilfe" sicher gestellt wird) liegt bei 43% des Medianeinkommens, somit muss niemand in DE relativ arm sein.
Die 60%-Grenze ist die Grenze, ab der jemand als "armutsgefährdet" gilt, also bei weitem noch nicht relativ arm ist. Nur neigen die Sozialverbände aus Eigeninteresse dazu, sich unpräzise auszudrücken und "armutsgefährdet" mit "arm" gleichzusetzen.

Eigentlich kann es gar nicht so schwer sein, den Wikipedia-Artikel zur Thema "relative Armut" auzurufen. Da stehen die offiziellen Grenzen drin. Dauert weniger als eine Minute.

Armutsfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: H.Roth

Ts,ts! Das spricht aber nicht gerade für die Qualität der rotgrünen Landesregierung! Aber sie haben ja noch 2 Jahre Zeit, um sich zu bessern...

Gravatar: Hans von Atzigen

Das war längst vorhersehbar.
Der Marsch in die Dienstleistungs-Gesellschaft vor 25 Jahren propagiert beginnt, Wirkung zu entfalten.
Ein Megaschuss in den Ofen.
Das ganze wird auch noch beschleunigt durch das längst laufende Bevölkerungswachstum. Teils durch unverantwortliche Geburtenüberschüsse teils durch
Massenwanderungen.
Die Weltwirtschaft sowie die Volkswirtschaften, mutieren
zunehmend zu Basarwirtschaften, mit rasant sinkender
Realwertschöpfung.
Die Übervölkerung ist, ist kein sog. Mythos der zeigt schon lange und immer heftiger destrutiefe Wirkung.
Na ja kommt davon wenn diffus,Chaotische, Ideologiedönser, statt solide aufgestellte Ökonomen, die Trommel Hirnlos bearbeiten.

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