»America's Working Poor«

Amerikas neue Armut: Obdachlos trotz Arbeit

Seit der Finanzkrise hat sich eine neue Armutswelle ausgebreitet: Familien, die sich trotz Job keine feste Bleibe leisten können. Die Löhne sind zu niedrig, oftmals sind die Familien überschuldet. Das Phänomen ist bis heute geblieben.

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»Such dir Arbeit!« - Diesen Spruch kann man ihnen nicht sagen. Denn sie arbeiten bereits. Doch die Löhne reichen zum Leben nicht aus. Immer mehr Amerikaner können sich trotz Job keine Wohnung leisten. Ganze Familien vagabundieren wie Nomaden durch das Land, finden gelegentlich Unterschlupf in kirchlichen Sozialeinrichtungen. Seit der Wirtschaftskrise in den 1930er Jahren, der sogenannten »Great Depression« hat es so etwas eigentlich nicht mehr gegeben – jedenfalls nicht als Massenphänomen. Doch seit der Finanzkrise ist diese neue Armut wieder zurückgekehrt, und sie ist seitdem ein fester Bestandteil der amerikanischen Lebenswirklichkeit geworden.


Die Gründe sind immer wieder dieselben: Niedrige Löhne und hohe Schulden treffen auf teure Mieten. In Amerika kann man sehr schnell verschuldet sein. Die wenigsten Amerikaner haben eine Krankenversicherung, die wirklich alle Eventualitäten abdeckt. Es kann immer wieder passieren, dass Krankenversicherungen sich weigern bestimmte Kosten zu übernehmen. Dann können die Schulden ins Unermessliche wachsen. Hinzu kommen Bildungsschulden oder andere Verpflichtungen. Nach all den monatlichen Abgaben gibt es schlicht kein Geld mehr, um sich die Miete zu leisten.


Ein anderes Problem ist das Wachstum des Billiglohnsektors in den USA. Wer bei McDonalds hinter der Theke arbeitet, darf nicht erwarten, davon seine Miete bezahlen zu können. Dafür gibt es pro Tag einen Hamburger oder Cheeseburger gratis gegen den Hunger.


Kinderreiche Familien haben es besonders schwer eine Wohnung zu finden. Selbst wenn sie bereit sind, vorübergehend in einer kleinen 1-Zimmerwohnung unterzukommen, heißt es noch lange nicht, dass auch der Vermieter gerne vier oder fünf Personen in einer solchen kleinen Wohnung untergebracht sehen möchte. Manche Familien sind in Wohnwagen gezogen. Singles haben sich in ihrem Auto ein Zuhause eingerichtet.


»Working hard and staying poor« sowie »homelessness can happen to anyone« sind die neuen ernüchternden Lebensweisheiten vieler Amerikaner. Viele Familien verstecken sich aus Scham vor der Öffentlichkeit, andere aus Angst, die Jugendämter können ihre Kinder wegnehmen.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gisela Glatz

Warum schauen wir wieder einmal nach Amerika ? Ist es nicht bei uns genau so schlimm? Viele Menschen haben kein Dach über dem Kopf, aber die Asylanten und Flüchtlinge lassen es sich gut gehen , von unserem Geld. Viele dieser Obdachlosen in Deutschland wissen nicht, wie sie über den Monat kommen sollen und gehen in die Essenküchen der Caritas oder der Wohlfahrt. Wieso wird nicht über diese Menschen in unserem Lande berichtet? Das alles hat Merkel mit ihrem Kabinett zu verantworten. Aber es ist leichter, die Menschen auf Mißstände in anderen Ländern hinzuweisen, als zu zu geben, das es bei uns genau so schlimm ist, wenn nicht noch krimineller .

Gravatar: Ich

"Ich denke, dass Bank-Institute gefährlicher als Stehende Armeen sind...Wenn die amerikanische Bevölkerung es zulässt, dass private Banken und Konzerne, die so entstehen werden, das Volk seines gesamtes Besitzes berauben, bis eines Tages ihre Kinder obdachlos auf dem Kontinent aufwachen, den ihre Väter einst eroberten."

- Thomas Jefferson (1743 - 1826)

Gravatar: EIN BESORGTER MIT IDENTITÄT !

Das Politbüro Merkels wird die Drecksarbeit mit Sicherheit übernehmen den Banken eine Wohlfühloase in der BRD zu verschaffen. Wir werden auch hier in Zukunft wie eine "Zitrone" ausgequetscht! Die Industriellen lachen sich dann halb Tod, da die Menschen immer mehr in Abhängigkeit geraten und die Firmen Druck auf sie Ausüben können. Somit wird sukzessive eine abhängige, verängstigende, gebrochene und leicht auf Kurs zu bringende, schuftende Menschenmasse geformt! Von der Freiheit können wir in der Zukunft nur noch träumen!

Gravatar: lupo

Ja Frau Doktor hat sich viel von Obama abgeschaut und zieht die gleiche Masche in Deutschland durch - armes reiches Deutschland. Aber der September rückt näher und dann ist hoffentlich den Deuschlandhassern ein Ende gesetzt, aber ich glaube der doofe und verblendete Michel wählt doch wieder die schwarze Pest oder die rote Cholera
denn der grüne Dünnpfiff hat sich schon erledigt.

Gravatar: Stasiopfer_in_USA

Und darum haben wir nun Donald Trump.

Ausserdem sind ein paar der Probleme selbst gemacht. Z.B. ziehen viele junge Leute in die Grossstaedte, weil es in Kansas, Nebraska, Wyoming usw. zu langweilig ist. Sie kommen dann nach Seattle, San Fr. und Portland ohne sich voher mind. telefonisch irgendwie einen Job zu suchen. Das Ergebnis ist, dass sie unter der Bruecke liegen und sich hochaggressive verhalten. Krawalle kommen ihnen da gerade recht.

Gravatar: HDM

Früher oder später ist der gesamte Schmutz aus den USA auch bei uns angekommen. Graffiti-verdreckte Städte, unzählige, eklig klebende Kaugummis auf dem Boden, exorbitante Jugendkriminalität mit Street-Gangs, Amokläufe an Schulen, Gangsta-Rap ...
Da wir ja auch bereits die prekären Jobs (einschließlich Leiharbeit) von dort importiert haben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis uns auch hier die 'Obdachlosigkeit trotz Arbeit' erreicht. Ich kenne eine Fleischfachverkäuferin. Alleinerziehend, ein Kind. Vollzeit mit täglichen Teilschichten. 4.30 Uhr aufstehen, spätestens sechs Uhr aus dem Haus; 19 Uhr wieder daheim. Zahlreiche Überstunden durch (meist kurzfristige) Party-Service-Aufträge. Dies auch am Wochenende oder an Feiertagen. Ohne Extravergütung. Mindestlohn - macht ca. 900 € netto. Miete rund 500€. Kriegt Wohngeld dazu. Kommt NUR so über die Runden. Wenn - dank unserer Aber-Millionen nichtarbeitenden Gäste - eines (nicht allzu fernen !) Tages das Sozialsystem kollabiert, gehört sie definitiv (sowie hunderttausende andere auch) ebenfalls zu der im Artikel beschriebenen Kategorie.

Unentschlossene Wähler: wem das alles so gefällt - Eure Stimme an SPD/CDU/Grüne/Linke!

Gravatar: Anton Berger

...und das Kabinett Merkel tut ALLES aber auch wiklich ALLES das diese Zusatände auch bei uns Realität werden...

..übrig bleibt nur Depression der irgendwann in blanken Hass umschlagen wird...

Gravatar: karlheinz gampe

Und jene die dafür verantwortlich sind laufen frei rum. Die Boni Bankster und die Lobby Politiker haben diese Leute ins Elend gestürtzt. In Deutschland arbeitete die kriminelle Lobby Merkel auch mit ihren Freunden den Bankstern Hand in Hand. ( Manus manum lavat)

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