Zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft in finanzieller Not

Air Berlin sucht Hilfe beim Staat

Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft, Air Berlin, steckt tief in den roten Zahlen. Bisher kam man, anders als der Platzhirsch Lufthansa, ohne staatliche Beteiligung respektive Hilfen aus. Doch jetzt sucht man seitens Air Berlin bei den Bundesländern Berlin und NRW um Bürgschaften nach.

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Die Geschichte der Air Berlin war über viele Jahre von Expansion und Erfolg geprägt. Aus einem in Miami/Florida gegründeten Ferienflieger eines ehemaligen Piloten der PanAm entwickelte sich nach der deutschen Einheit ein bis dato unvergleichliches Erfolgsmodell. Der Pauschalflieger, der zunächst mit seinem täglichen »Mallorca-Shuttle« bekannt wurde, wandelte sich Schritt für Schritt zu einem Vollanbieter und zu einer echten Herausforderung für den staatlich subventionierten Platzhirschen Lufthansa.

Doch die Expansionspolitik von Air Berlin mit dem Kauf der einstigen Deutschen BA und der LTU hatte einen Preis, der sich nun als zu hoch erweist. Seit Jahren fliegt die Gesellschaft erhebliche Verluste ein und konnte nur durch die Übernahme eines großen Anteilspakets durch die arabische Fluggesellschaft Etihad am Leben erhalten werden. Doch auch damit wurde das dauerhafte finanzielle Problem nicht gelöst, sondern lediglich vertagt.

Aktuell steht Air Berlin nach einem Verlust im vergangenen Geschäftsjahr in Höhe von 800 Millionen Euro einmal mehr vor der Insolvenz. Der Versuch einer Fusion mit dem Ferienflieger TuiFly ist jüngst gescheitert. Nun sucht die Geschäftsführung von Air Berlin die Hilfe bei der Politik. Die Regierungen der Bundesländer NRW und Berlin wurden befragt, ob sie Bürgschaften für die Gesellschaft übernehmen. Finanzielle Ausfälle würden dann von den Bürgen, also letztlich dem Steuerzahler, übernommen. 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: siggi

Air-Berlin ist den Großmachtträumen der neuen Republik (Berliner Republik) geschuldet. Der größte Flughafen Europas (BER), der Super-Bahnhof in Berlin, das neue Regierungsviertel im Spree-Sand, die Berlinale - arm aber sexy, was noch, die Aufzählung ist lang. So wie es keine realistische Abschätzung beim BER gab, wenn 2 Flughäfen eins werden muss es doppelt soviel Passagiere geben wäre richtig - hätte man die Industrieansiedlung gefördert, neue Arbeiter angelockt, so gibt es kein realistisches Konzept für kostenbewusstes Regieren.. Doch Berlin ist Insel, will Insel bleiben - sieht man nun wieder die Lösungen mit Illegalen und Drogensumpf. Wenn die Ameise den Elefanten würgen will, geht es schief, weil die Dimensionen nicht beachtet werden. Merkels Großträume von "stärkster Frau der Welt" ist wie Adolfs letztes Rückzugsgefecht: feige in den Selbstmord sprang. Ein Synonym für Berlin: mein Gott Walter, sie können es nicht. Merkel muss weg.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass
Auf Geld könnt ihr lange warten dass ist erst einmal für die Migranten und Flüchtlinge,macht doch eine Schlauchboot Vermietung auf.

Gravatar: Reinhard Rogosch

Warum sollte der Steuerzahler für Airberlin gerade stehen?
Andere unrentabele Unternehmen müssen Pleite gehen. Für Airberlin sollte dasselbe gelten.

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