Interview mit Henryk M. Broder

»Omnipotente Phantasien impotenter Bürokraten«

Henryk M. Broder zählt zu den führenden deutschen Journalisten und Meinungsmachern. Im FreieWelt.net-Interview spricht er über den Zustand Europas in seinen letzten Tagen.

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FreieWelt.net: Bevor wir über Ihr Buch sprechen: Sie haben am 12. Mai die „Europa-Distel 2013“ für „den größten europapolitischen Fauxpas des Jahres“ erhalten. Fühlen Sie sich geehrt oder verärgert?

Henryk M. Broder: Überhaupt nicht verärgert. Ich habe schwer um diese Ehre gekämpft. Über ein Online-Voting sollten Vorschläge gemacht werden; es war eine offene Abstimmung, die nicht überprüft wurde. Ich habe mich über einhundert Mal selber gewählt. Als Donald Duck, Mickey Mouse, Klaus Kleber und Elvis Presley (lacht). Natürlich haben die Pappnasen bei der Europa-Union das nicht gemerkt. Zur der Preisverleihung werde ich kommen und ein flammende Rede halten. Ich freu mich schon darauf.

FreieWelt.net: Würden Sie sich als EU-Gegner bezeichnen?

Henryk M. Broder: Zunächst einmal bin ich kein Europa-Gegner und auch kein Europa-Kritiker, denn so etwas gibt es gar nicht. Ebenso wie es keinen Afrika-Kritiker oder Asien-Kritiker geben kann. Ich bin nicht einmal für die Abschaffung des Euro. Ich verlange lediglich eine offene Debatte. In einer Talk-Show wurde mir grade vorgeworfen, ich sei destruktiv. Ich bin mir nicht sicher, ob das nach Drittem Reich oder nach Sowjetunion klingt. Destruktiv heißt ja zersetzend. Das ist ein Begriff, der in Diktaturen gegenüber Abweichlern gebraucht wird. Dabei will ich nur, dass wir über dieses Monster in Brüssel reden, dass hinter unserem Rücken gewachsen ist.

FreieWelt.net: Sie schreiben und bekennen: „Ich muss zugeben, dass mir EUROPA lange egal war. (...) Ich habe noch nie an einer Europawahl teilgenommen, ich weiß nicht einmal, wer mich im Europäischen Parlament vertritt.“ Hat sich diese Position geändert, nachdem Sie die „Kapitale der Magier und Wunderwerker“ gesehen haben, und recherchierten, wie „Milliarden aus dem Hut gezaubert und gleich wieder pulverisiert“ werden?

Henryk M. Broder: Ich weiß noch nicht ob ich zur Wahl gehen werden – wenn ja, dann würde ich entweder Martin Sonneborn oder der Tierschutzpartei meine Stimme. Meine Haltung zu Europa hat sich geändert: Von einem lockeren Desinteresse zu einer maßlosen Faszination. Schließlich handelt es sich hier um einen gigantischen Volksbetrug und die größte denkbare Volksverdummung seit dem Ende des real existierenden Sozialismus. Es wird uns eingeredet, es gebe in der EU demokratische Strukturen, das Ganze sei für Europa vorteilhaft und alles unter Kontrolle. Nichts davon stimmt. Brüssel ist die Zentrale einer neuen gesamteuropäische Adelskaste, die sich gegenseitig stützt und fördert: Die Berufseuropäer.

FreieWelt.net: Bereits auf den ersten Seiten Ihres Buches zitieren Sie den jetzigen Spitzenkandidaten der europäischen Sozialdemokraten Martin Schulz mit der Aussage: „Wäre die EU ein Staat, der die Aufnahme in die EU beantragen würde, müsste der Antrag zurückgewiesen werden – aus Mangel an demokratischer Substanz“. Das kann doch nur ein Druckfehler oder völlig aus dem Zusammenhang gerissen sein.

Henryk M. Broder: Nein, das ist kein Fake. Vor etwa anderthalb Jahren hat sich Martin Schulz in einem Interview mit mir und Hamed Abdel-Samed so geäußert. Und er hat es so gemeint. Sie finden den Originalton auf youtube. Und erst vor kurzem sagte er: „Wir müssen die EU vom Kopf auf die Beine stellen.“ Da kann ich als naiver Zaungast nur fragen: Was haben Sie die letzten 20 Jahre in Brüssel getan? Wir erleben momentan einen einzigartigen Schwindel. Dieselben Leute, die den Karren an die Wand gefahren haben, bieten sich jetzt als Retter an. Manchmal habe ich das Gefühl, das Drehbuch zu dieser Aktion hat der Baron von Münchhausen geschrieben.

FreieWelt.net: Im Titel Ihres Buches heißt es: wie WIR eine gute Idee versenken und nicht: wie die Berufseuropäer die Idee versenken. Was ist Ihrer Meinung nach überhaupt die Europa-Idee und was sollte oder müsste getan werden, damit diese nicht versenkt wird?

Henryk M. Broder: Ich meine tatsächlich „wir“, obwohl ich ungern im pluralis majestatis rede. Ich spreche mich da von Schuld nicht frei. Wir haben immer nur weggeschaut, weil wir Brüssel nicht für wichtig gehalten haben. Es war uns einfach egal. Da ist auch niemandem ein Vorwurf zu machen. Was jetzt getan werden kann, weiß ich auch nicht. Es gibt diese Idee von David Cameron, dem britischen Ministerpräsidenten, ein Moratorium einzulegen, die ganze Angelegenheit drei oder vier Jahre ruhen zu lassen und dann demokratisch zu entscheiden. Das halte ich für eine gute Idee. Ob die allerdings realistisch ist, wage ich zu bezweifeln. Eine Rückabwicklung halte ich für extrem unwahrscheinlich. Der point of no retourn ist einfach überschritten.

FreieWelt.net: Sie schreiben: „Dieselben Leute, die nicht in der Lage sind, einen Bahnhof, einen Flughafen oder eine Konzerthalle zu bauen (...), machen sich auf, das Klima zu retten (...) Es ist, als würde man Bastlern, die es nicht einmal schaffen, eine Märklin-Anlage unfallfrei zu betreiben, die Leitung der Deutschen Bahn und des Flughafens Frankfurt anzuvertrauen.“ Diese Leute seien wie die Konstrukteure der TITANIC überzeugt, dass sie ein Schiff gebaut haben, das in der Lage ist, allen Gefahren zu trotzen. Hier gibt es allerdings einen ganz entscheidenden Unterschied: Die Offiziere mussten sich nach dem Untergang der Titanic vor einem Seegericht S.M. verantworten. Wäre das nicht auch einmal ein Ansatz?

Henryk M. Broder: Ja, das wäre durchaus ein interessanter Ansatz. Das Problem liegt in der Gigantomanie der EU-Behörde. Der Berliner Flughafen könnte notfalls abgerissen und neu gebaut werden. Ebenso wie die Hamburger Philharmonie. Aber einen Etat von fast einer Billion Euro, den die EU verwaltet – das kann sich kein Mensch sich mehr vorstellen, geschweige denn noch überschauen. Das Gleiche gilt für die Klimadebatte und sie so genannte Energiewende. Das, was heute vorhergesagt wird, können vermutlich erst die Enkel meiner Tochter wirklich nachprüfen. Je unüberprüfbarer ein Sachverhalt ist, um so einfacher lassen sich Behauptungen aufstellen. Wenn zum Beispiel Sigmar Gabriel behauptet, die Europäische Union wäre das größte Zivilisations-Projekt des 21. Jahrhunderts, dann kann man nur sagen: der Mann hat keine Ahnung, wohin sich die Zivilisation entwickelt. Das ist einfach unfassbar. Und noch unfassbare ist, dass sich darüber niemand aufregt!

FreieWelt.net: Den Witz vom Mann, der aus dem 50. Stockwerk springt und beim Erreichen des 30. noch immer denkt: „Bis jetzt ist ja nichts passiert“ zu bringen angesichts einer unglaublichen Jungendarbeitslosigkeit, enormen Staatsverschuldungen, grassierender Inflation und einem Beinahe-Kollaps einiger Gesundheitswesen und Bildungssysteme – das ist doch wohl makaber! Oder macht die genaue Beschäftigung mit der EU einfach nur zynisch?

Henryk M. Broder: Mich macht das streckenweise depressiv. Ich bin davon überzeugt, dass die Politiker, die in Brüssel sitzen, sich in einer eigenen, virtuellen Welt befinden. EU-Parlamentarier Elmar Brok von der CDU hat gestern bei „Hart aber Fair“ tatsächlich gesagt, dass die hohe Arbeitslosigkeit in Griechenland nichts mit der EU-Politik zu tun habe, sondern mit einer verfehlten Berufsbildungspolitik im Land selber. Das ist doch unfassbar! Dann könnte man auch behaupten, der Holocaust geschah, weil die Juden nicht genug Deutsch gelernt hatten um sich mit den SS-Leuten friedlich zu unterhalten. Das ist einfach ungeheuerlich. Noch toller war, dass die Grünen-Kandidatin Terry Reintke behauptet hat, sie hätte vieles mit einer gleichaltrigen Arbeitslosen in Portugal gemeinsam. Die Frau ist auf dem Weg ins Europäische Parlament, wird dort 12.000 bis 15.000 Euro verdienen und biedert sich bei einer Arbeitslosen in Portugal an. Manchmal denke ich dann, ich bin im Irrenhaus.

FreieWelt.net: Wie Sie selber zugeben, haben Sie nichts gegen populistische Argumente - ganz im Gegenteil. Aber die EU als „das Ergebnis omnipotenter Phantasien impotenter Bürokraten“ zu bezeichnen? Daraufhin bescheinigte Ihnen der Präsident der Europa-Union Deutschland, Rainer Wieland: „Broder enttäuscht mich und bewegt sich auf einem erstaunlich niedrigen Niveau.“ Ihre Thesen würden sich auf Halbwissen gründen und zielgerichtet die Vorurteile vieler Menschen bedienen. Sie würden auf dem Rücken Europas Kasse machen wollen. Wieland hat Ihnen dann etwas angeboten: „Gerne lade ich ihn ins Europäische Parlament ein, dass wir gemeinsam schauen, welche Arbeit dort geleistet wird und wie effektiv die demokratische Kontrolle der Europäischen Kommission ist.“ Hat dieses Angebot geholfen, Ihr EU-Bild zu verändern?

Henryk M. Broder: Um mir die Arbeit der Eurokraten in Brüssel anzuschauen, brauche ich keine Einladung. Das geht doch nach dem Motto: Wenn Du sie nicht schlagen kannst, lade sie ein. Es ist es eine Umgarnungstaktik, der auch einige gute Buchautoren zum Opfer gefallen sind. Es handelt sich einfach um den Versuch eines Eurokraten, Leute einzukaufen. Es gibt Journalisten, die würden ihr halbes Leben dafür hergeben, einmal einen Tag lang Walter Steinmeier zu begleiten. Ich hätte danach wochenlang Alpträume.

FreieWelt.net: Ihr Fazit zu all den Verschwendungen, nicht nachvollziehbaren politischen Entscheidungen und dem „Größenwahn“ in der EU? Unfähigkeit der Berufseuropäer? Schlichte Überforderung der Eurokraten angesichts der enormen Aufgaben? Oder hat der Wahnsinn vielleicht sogar Methode?

Henryk M. Broder: Der Wahnsinn der EU hat eindeutig Methode. Und das ist keine Verschwörungstheorie, denn Verschwörungen finden immer im Geheimen statt. Alles, was ich in meinem Buch beschreibe, beruht auf öffentlich zugänglichem Material. Fragen Sie doch einmal in Ihrem Bekanntenkreis, ob jemand Ihnen die Arbeitsweise des Europa Rates, des Europäischen Rates und des Rates der Europäischen Union erklären kann. Das wird niemand können. Das heißt, es ist ein Apparat aufgebaut worden, der bewusst extrem unüberschaubar gehalten wird. Hier geht es darum, Positionen zu besetzen und Geldströme zu steuern. Wer erst einmal drin ist, der hat ausgesorgt. Allein die Tatsache, dass die EU-Beamten Immunität besitzen, ist doch bezeichnend. Die Misswirtschaft blüht. Die EU fördert den Aufbau demokratischer Struktur im Kongo, wo seit 20 Jahren ein Bürgerkrieg stattfindet. Jeder Idiot weiß, dass die Überweisungen Geld aus Brüssel in den Taschen der Warlords landen, aber kein EU-Beamter wird deswegen zur Rechenschaft gezogen oder auch nur abgemahnt. Manchmal komme ich mir dann vor, wie Aladin im Wunderland.

FreieWelt.net: Danke für das Gespräch.

Henryk M. Broder, geboren 1946 in Kattowitz, gehört zu den bekanntesten Publizisten Deutschlands, ist Mitbegründer des politischen Blogs „achgut.de“ und schreibt u.a. für „Die Welt“. Er lebt in Berlin und Virginia/USA. Sein neuestes Buch: DIE LETZTEN TAGE EUROPAS. Wie wir eine gute Idee versenken.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.von Bugenhagen

Na ist denn das...
Toller Mann mit guten Gedanken ,,Hut ab,,

Gravatar: Hans Meier

Auch interessant, was nach dieser Sendung bekannt wird:

http://www.achgut.com/dadgdx/

Es etablieren sich eindeutig absolutistische Strukturen, so wie es nicht nur den Anschein hat.
Die „Untertanen“ müssen im Sinne der aktuellen „Hofschranzen“ vor direkter Demokratie und medialer Transparenz behütet werden.
Echte Volksabstimmungen bringen zwar die Interessen der Landesbewohner entscheidend in die politische Diskussion ein, weil sie ja alles finanzieren und riskieren müssen was die feudalen Herrschaften so mit lockerer Hand nicht nur verteilen, vergeuden und sich selbst einstecken. Darum werden wir von besorgten Schelmen vor einer Schweizer Demokraten oder vor einer Alternative zur Scheindemokratie gewarnt

Gravatar: P.Feldmann

ganz recht, Henkel hat sich in besagter Sendung äußerst qualifiziert geäußerst, aber wo sahen Sie diesen Ansatz bei Herrn Brok, Herr Wohlfahrt? Brok troff doch geradezu vom Fett der Sabeltöpfe ("wir haben den euro gerettet sive "der euro ist gerettet" usf.)

Gravatar: MicroHirn

Broder als Faktotum zu bezeichnen, ich könnte mir denken, auch dies wird er als Auszeichnung werten. Denn immerhin spielt es eine Rolle, wer ihn gern so sehen würde und nach dem Motto Viel-Feind-viel Ehr hat Broder sich seinen Namen gemacht.

Die 'Gurkenkrümmungsverordnung' steht ja nur symptomatisch für Regelungswut und Bürokratisierung. Insofern ist es völlig egal, wer dies an die EU herantrug, denn die Liste der Begehrlichkeiten, was alles von der EU geregelt werden sollte, ist lang und wird länger. Und natürlich stehen hinter jedem dieser 'Regeelungsverordnungen' spezifische Wünsche diverser Interessengruppen.

Gravatar: P.Feldmann

Broder stellt durchaus die richtigen Diagnose, seine Schlussfolgerung ist allerdings absolut larmoyant und resignativ. Ob sein Rat, nicht zur EU-Wahl zu gehen, mehr ist als ein Furz, - wage ich zu bezweifeln. Denn schließlich gibt es in Deutschland spätestens seit der AfD eine Alternative zur Eurokratie in Deutschland. Außerdem kommen inzwischen 75% unserer Gesetze aus Brüssel und die Angst der Brüsselaner u.Straßburger vor einem Erstarken EU-kritischer Gruppierungen im EU-Parlament spricht deutlich dafür, dass man diesen Betrieb dort deutlich in eine andere Richtung bringen und umstrukturieren/rückbauen kann.

Die Diagnose, dass es sich bei der EU um eine neue Feudalherrschaftsstruktur und eine Unterminierung jeglicher Demokratischer Mechanismen handelt, ist Broder nicht zu nehmen, da sie richtig pointiert.

Man hat bei Broder allerdings das Gefühl, dass er nur dadurch sein Stehvermögen hat, ähnlich einem Kreisel, dass er möglichst schnell um sich selbst dreht (und selbst seine Selbstironie erscheint als Narzissmus)- aber sei's so. Das schmälert ja nicht unbedingt seine Sachaussagen und zumindest bringt er den Laden PRODUKTIV durcheinander.


Dass

Gravatar: keinUntertan

Köstliches Interview. Eine sarkastische aber notwendige Polemik wider die EU.

Gravatar: DerLektor

Ich habe die Sendung von Plasberg gesehen. Kritik an der EU gibt es reichlich. Polemik kann hier und da hilfreich sein. Aber dahinter muss dann Substanz sein. Ich bin immer für konstruktive Kritik. Leute wie Broder beschränken sich aufs substanzlose Kritisieren. Symptomatisches Beispiel: Der EU-Bürokraten-Wahn habe u.a. zur Gurkenkrümmungsverordnung geführt. Wird von den Polemikern ständig vorgeführt. Was ist richtig? Deutsche Unternehmen haben eine solche Verordnung von der EU gefordert. Was das zeigt? Polemik führt nicht nur zu nichts, sie bedient sich häufig auch unlauterer Mittel wie Falschbehauptungen. Insofern ist Broder eher ein Faktotum. Lasst den Mann bloß reden! Er gibt sich ständig eine Blöße. Und das ist gut so.

Gravatar: MIcroHirn

Broder als Selbst-und Vordenker zeigt schonungslos die Schwächen und Gefährlichkeit eines EU-Monsters. Es braucht Menschen, die nicht dem EU-Patriotismus verfallen sind.
Ja, er überbringt schlechte Botschaften und dies mit polemischer Ironie - und wieder mal möchte man denjenigen, der die Finger auf die Wunde legt zum Schweigen bringen.

Gravatar: Klaus Wohlfahrt

Broder kommt mir vor wie der grantelnde alte Herr, der versucht, seinen Blutdruck künstlich in die Höhe zu treiben. Es ist schon sehr zweifelhaft, was man davon halten soll, wenn jemand ernst genommen werden will mit der Aussage: "Ich bin überzeugt davon, dass…", andererseits es aber als völlig unnötig empfindet, sich einen unmittelbaren Eindruck vom kritisierten Sachverhalt zu verschaffen. Eine Einladung ist "Umgarnungstaktik". Natürlich! Und er nutzt wieder ein Totschlagargument, um von seiner Taktik nicht abweichen zu müssen.
Natürlich hat der Europarat mit der EU nichts zu tun - das wissen auch gut informierte Bürgerinnen und Bürger. Broder wirft es aber in einen Topf.
Dass er einer jungen Parlamentsbewerberin vorwirft, sich bei arbeitslosen Portugiesen anzubiedern, zeigt seinen ganzen Unverstand: Ist es ehrenrührig für eine demokratische Interessenvertretung zu kandidieren und dort Geld zu verdienen? Wohl kaum.
Der Gipfel ist dann sein völlig absurder Vergleich der griechischen Lehrerausbildung mit dem Holocaust. Wie kann man nur auf so etwas kommen?!
Ich habe die Sendung "Hart aber fair" mit Broder größtenteils verfolgt. Broder ist einigermaßen rhetorisch befähigt. Allerdings zeigte sich, wie schwach sein ganzes Vorbringen ist. So gut wie nichts von dem, was er kritisierte, gründete sich auf Fakten. Broder scheint irgendetwas zu stinken, aber er kommt der Sache nicht bei. Da überzeugten selbst Henkels und Broks wirtschaftstheoretische Ausführungen mehr.

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