Marie-Sophie Prinzessin Lobkowicz Schriftstellerin

"Man lebt mit den Protagonisten" - Interview mit Marie-Sophie Prinzessin Lobkowicz

Nachdem die Schriftstellerin Marie-Sophie Prinzessin Lobkowicz bereits mit ihrem Debütroman "Ich werde da sein wenn du stirbst" einen Überraschungserfolg erzielen konnte, sind viele Leser auf ihr neues Werk „Eine kleine Philosophie vom Glück. Heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens“ gespannt.  Im Interview mit FreieWelt.net spricht die Autorin über ihre Arbeit, ihren Glauben und individuelle Lebenswege. 

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FreieWelt.net: In Ihrem neuen Buch „Eine kleine Philosophie vom Glück. Heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens“ geht es um Menschen, die es geschafft haben, ihrem Leben eine Wende zu geben. Was war für Sie selbst eine wichtige Wende in Ihrem Leben?

Marie-Sophie Lobkowicz: Wenn ich so darüber nachdenke, dann sehe ich einen besonders wichtige Wendepunkte in meinem Leben. Die grundlegend Wichtigste war, dass ich mich mit 19 Jahren für eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus entschieden habe. Das klingt vielleicht etwas abgehoben, ist es aber gar nicht. Der Schritt Jesus voll und ganz in mein Leben einzuladen, war wohl das Spannendste, was ich hätte tun können. Ich bin zwar katholisch erzogen worden und aufgewachsen, aber für diese lebendige Beziehung zu ihm musste ich mich noch einmal ganz bewusst entscheiden. Und auch wenn dieser Schritt mein Leben ganz gewiss nicht einfacher gemacht hat, so doch in jedem Fall spannender und wie ich finde faszinierend. Denn es erstaunt mich immer wieder auf‘s Neue, dass unser Gott ein lebendiger Gott ist und echtes Interesse an mir kleiner Person hat. Und dass er ganz direkt und tief in mein Leben hinein wirkt, wenn ich ihn lasse.

FreieWelt.net: Selten waren die Möglichkeiten und die Wahlfreiheit für den Einzelnen so groß wie heute. Was glauben Sie, warum sich viele Menschen dennoch so schwer tun?

Marie-Sophie Lobkowicz: Mehr Auswahl hat es noch nie leichter gemacht, sich für Eins zu entschieden. Und was heute extrem fehlt ist unsere Gewissens- und Meinungsbildung, die uns hilft Entscheidungen zu unserem und anderer Besten zu fällen. Ich denke, dass die meisten Menschen von der Vielfalt der Möglichkeiten eher blockiert werden, als sich an der Auswahl zu erfreuen. Wer wäre da nicht gerne wieder ein kleines Kind, dem die Mutter sagt, was es zu tun hat und der man vertrauensvoll folgen kann? Ich muss sagen, dass ich da schon sehr dankbar für meinen Glauben bin, der mir in vielen Entscheidungen einfach eine Stütze ist. Ich frage mich immer wieder: Was würde Jesus in dieser oder jener Situation entscheiden? Oft legt sich die Entscheidung dann ganz von selbst nahe.

FreieWelt.net: Welche der Lebensgeschichten, die Sie für Ihr Buch recherchiert haben, hat Sie am meisten beeindruckt?

Marie-Sophie Lobkowicz: Dazu muss ich wohl bemerken, dass nicht alle Geschichten in dem Buch eins zu eins einer „echten“ Lebensgeschichte entsprechen. Viele Aspekte sind erlebt und durchlitten von echten Menschen, aber ich habe auch eine gehörige Portion künstlerischer Freiheit verwendet, um die Geschichten zusammenfließen zu lassen. Ich kann eigentlich nicht wirklich EINE Geschichte heraus nehmen. Sie berühren mich alle auf die ein oder andere Weise und ich muss sagen, dass wir meine Protagonisten während es Schreibens alle zu Freunden geworden sind. Früher dachte ich, das wäre so eine Geschichte über Schriftsteller – aber es ist wahr. Man lebt, leidet und lacht mit den Protagonisten und sie wachsen einem richtig ans Herz – sowohl die, hinter denen eine reale Person steht, als auch die, die meiner Phantasie entsprungen sind. Die beiden Kinder, Felix und Clara, haben mir besonderen Spaß gemacht. Der Versuch, die Welt wieder aus Kinderaugen zu sehen, ist einfach lustig und auch sehr schön. Mich in Gedanken klein zu machen und als Kind zu denken und so handeln…gar nicht so einfach. Aber wir sollen ja werden wie die Kinder, da war das vielleicht eine gute Übung. =)

FreieWelt.net: Viele Ihrer Texte sind von einer starken Religiösität geprägt. Wie beeinflusst Ihr Glauben Ihre Arbeit als Schriftstellerin?

Marie-Sophie Lobkowicz: Mein Leben ist ohne meinen Glauben nicht denkbar. Und so ist es auch bei meiner Arbeit. Jesus ist einfach ein Teil meines Lebens, um nicht zu sagen der Mittelpunkt. Da kann ich wohl nicht anders, als ihn hier und da durchblinken zu lassen ;-) Mit dem Wort Religiosität tue ich mir etwas schwer, weil es heutzutage schnell negativ besetzt ist. Da kommt mir frömmlerisch in den Sinn. Grenzen und Gesetze. Und so ist es nicht bzw. muss es nicht sein. Jesus Christus ist ein lebendiger Gegenüber und der Heilige Geist nicht zu unterschätzen. Und Gott will tatsächlich an meinem gesamten Leben teilhaben – auch meiner Arbeit. Und um ehrlich zu sein – ich will es gar nicht ohne ihn versuchen, weil ich es alleine gar nicht könnte! Er ist in meiner Arbeit um so vieles besser als ich. Da kann ich eine Menge lernen.

FreieWelt.net: Hat das auch Einfluss auf Ihren persönlichen Alltag?

Marie-Sophie Lobkowicz: Der Glaube? Es scheint, als habe ich diese Frage bereits beantwortet. Ja, er hat nicht nur Einfluss auf meinen Alltag, sondern ist immer dabei. Was jetzt vielleicht so locker und leicht klingt – das ist es nicht immer. Aber der Glaube hilft mir immer wieder, mich mit den Fragen des Lebens auseinander zu setzen. Und er fordert mich heraus. Gerade in den komplizierten, schweren und schmerzhaften Themen ist er eine nicht wegzudenkende Stütze. Aber auch in schönen Zeiten. Er lehrt mich Dankbarkeit. Mein schönster Satz aus der Bibel ist: „Die Freude am Herrn ist Eure Stärke!!“ I love it!

FreieWelt.net: Was dürfen wir in Zukunft von Ihnen als Schriftstellerin erwarten?

Marie-Sophie Lobkowicz: Bücher. Ok – Scherz beiseite. Ich weiß nicht, was meine Zukunft bringt. Die Wege des Herrn sind ja bekanntlich unergründlich und ich bin gespannt und neugierig, was es für mich sein wird. Aber ich denke, dass ich wenigstens die nächste Zeit weiter mit Schreiben verbringen werde. Themen habe ich genügend. Lassen Sie sich überraschen.

FreieWelt.net:  Prinzessin Lobkowicz, herzlichen Dank für dieses Interview.

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