Birgit Kelle Journalistin

"Leidtragende eines Burkaverbots wäre die Frau" - Interview mit Birgit Kelle

Soll die Burka in Deutschland verboten werden?  Nein, sagt die Journalistin Birgit Kelle.  Die Leidtragenden eines solchen Verbotes wären die betroffenen Frauen, argumentiert die Vorsitzende des Vereins Frau 2000plus e.V., die auch Member of the Board der New Women for Europe (NWFE); eines Dachverband für Frauen- und Familienverbände aus ganz Europa mit Beraterstatus am Europäischen Parlament, ist, im Rahmen der FreieWelt.net-Debatte "Burkaverbot - Pro und Contra".

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FreieWelt.net: Ist das Tragen von Burkas nicht eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit? Lehrerinnen können nicht erkennen, ob vollverschleierte Frauen, die ihre Kinder von der Schule abholen, wirklich die Mütter sind, Ladeninhaber nicht, ob sie der Person Hausverbot erteilt haben und Polizisten nicht, wen sie gerade kontrollieren?


Kelle: Mit Verlaub, die Frage erscheint mir doch arg konstruiert! Mir ist kein einziger Fall in Deutschland bekannt, der eine derartige Problematik zutage gebracht hätte. Es ist ja im Übrigen auch sonst nicht verboten, sich selbst äußerlich zu verändern, um nicht erkannt zu werden. Da könnten Sie genauso danach fragen, ob der Kölner Karneval nicht eine Gefahr für die Innere Sicherheit ist – da würde meine Antwort als Zugezogene im Rheinland unter Umständen dann anders ausfallen.


FreieWelt.net: Wenn Burkas erlaubt werden, weil zu befürchten ist, dass Frauen ansonsten in ihrer Wohnung gefangen gehalten werden, was den Straftatbestand der Freiheitsberaubung erfüllt, wäre das dann nicht eine Kapitulation des Rechtsstaats?

Kelle: Aber Burkas sind doch erlaubt. Jede Frau in Deutschland darf eine tragen, wenn sie will. Die Frage ist doch, sollen wir Burkas verbieten? Wenn Frauen heute in unserem Rechtsstaat in der Wohnung gefangen gehalten werden, weil sie sich weigern, sich zu Verschleiern, dann ist das auch jetzt schon der Tatbestand der Freiheitsberaubung und der Nötigung und gehört konsequent bestraft.

"Justiz hat viel zu lange Rücksicht genommen"

Das ist doch gerade das Problem mit der Burka, den Kopftüchern, Zwangsverheiratung und allgemein mit der Gewalt gegen Frauen: Die deutsche Justiz hat viel zu lange Rücksicht genommen auf kulturelle Unterschiede und ist viel zu lax mit den Söhnen und Vätern umgegangen. Es ist ja nicht so, dass es dem deutschen Rechtsstaat an Instrumenten fehlt, um dem ein Ende zu setzen. Man muss es aber auch bis zum bitteren Ende wollen. Stattdessen muss man aber immer wieder davon lesen, dass deutsche Richter – und viel schlimmer noch – auch deutsche Richterinnen oft Milde walten lassen. Dass sie Grundsätze der Scharia gelten lassen und Rücksicht nehmen auf ein wie auch immer geartetes, anderes Verständnis von der Gleichheit von Mann und Frau. Ich würde ja gerne mal davon lesen, dass auch mal ein türkischer Vater in Zwangshaft genommen wird, weil er seine Tochter nicht zum Schwimmunterricht lässt, ich lese aber nur von christlichen Müttern, die man einfahren lässt, weil sie sich erlauben, ihre Kinder selbst zu Hause zu unterrichten. Da wird mit zweierlei Maß gemessen.

Im Übrigen würde das Verbot der Burka nur eine einzige Leidtragende haben: Die Frau. Sie würde strafrechtlich belangt werden, wenn sie trotzdem die Burka trägt – nur sie, nicht ihr Mann. Prinzipiell verstehe ich nicht den Weg, durch die Schaffung eines Straftatbestandes nur für Frauen, dies auch noch als Errungenschaft für die Emanzipation zu verkaufen.  Praktisch betrachtet dürfte sich die zwangsverheiratet junge Türkin dann also aussuchen, ob sie sich zu Hause ohne Burka der Gewalt ihres Mannes aussetzt, oder draußen mit Burka von der Gewalt des Staates belangt wird. Eine nahezu zynische Botschaft.


FreieWelt.net: Ist außerdem nicht schon die implizite Botschaft der Burka – nämlich, dass Frauen sich in der Öffentlichkeit zu verschleiern haben – bereits ein Grund, diese zu verbieten?

Kelle: Soweit ich weiß, haben wir in Deutschland zumindest gesetzlich noch die Meinungsfreiheit und auch die Religionsfreiheit, wenn es auch in der Ausübung derselben manchmal hapert. Das müssen wir schon aushalten als Demokraten, dass es Menschen gibt, die in dem ein oder anderen Punkt anderer Meinung sind, als die verfassungsrechtliche Grundordnung. Aber Meinung ist erlaubt, selbst böse Meinung ist erlaubt. Wir haben ja auch kein Gesinnungsstrafrecht in Deutschland. Die Gedanken sind frei. Die Frage ist, wie gehen wir mit ihnen um, wenn sie die Verfassung tatsächlich verletzen. Ich kenne auch Männer, die sind der Meinung, dass die Frau gefälligst für die Mahlzeiten zu sorgen hat und dass Windelnwechseln Frauensache ist, dass Frauen blöde sind und dass sie mal besser zu Hause bleiben sollen. Das sind deutsche Männer. Wie wollen Sie Intentionen und Gedanken verbieten? Wir können nur ahnden, was strafrechtlich relevant ist. Allem anderen müssen wir mit dem Verstand begegnen.


FreieWelt.net: Lässt sich die Burka wirklich mit anderen religiösen Symbolen vergleichen? Mit einem Kreuz zum Beispiel drückt der Träger seine Zugehörigkeit zum Christentum aus. Bei einer Burka geht es aber nicht einfach nur darum, die eigene Zugehörigkeit zum Islam auszudrücken, sondern Menschen aufgrund ihres Geschlechtes aus der Öffentlichkeit verschwinden zu lassen.

Kelle: Sie glauben also wirklich, dass wir mit einem Burkaverbot in Deutschland plötzlich massenhaft hip gekleidete junge Türkinnen auf den Strassen hätten? Ich glaube, genau das Gegenteil würde passieren. Diese Frauen würden wir gar nicht mehr zu Gesicht bekommen. Sie dürften gar nicht mehr raus. Und mir ist ehrlich gesagt lieber, eine Frau in Not kommt in der Burka ins Frauenhaus, als gar nicht. Es ist doch der einzige Weg, dass wir diese Frauen in die normale Gesellschaft bekommen. Wenn es ein Kopftuchverbot gibt, dürfen sie vielleicht nur noch z.B. zur Schule und zurück, dann aber nirgendwo mehr hin. Es kann auch passieren, dass die Väter ihre Mädchen nach der neunten Klasse von der Schule nehmen, wenn die Schulpflicht zu Ende ist. Was machen wir dann?

"Hier soll ein religiöses Symbol aus der Öffentlichkeit verbannt werden"

Der Vergleich mit der Mönchskutte, dem Gewand einer Nonne, der Kippa des Rabbi oder mit buddhistischen oder sonstigen Umhängen muss schon wenigstens diskutiert werden. Hier soll ein religiöses Symbol aus der Öffentlichkeit verbannt werden, das wäre zum ersten Mal und ich betrachte das mit Sorge. Es darf doch aus Sicht eines säkularen Staates, der Religionsfreiheit gewährt – also nicht nur Glaubensfreiheit, wie z.B. in der Türkei, sondern auch die Ausübung der Religion gewährt – nicht ausgelegt werden, welche Äußerlichkeiten in einer Religionsgemeinschaft denn nun gehen, und welche nicht. Der Staat, der sich religiös neutral gibt, hat in der Diskussion, ob die Kopftuchpflicht nun im Koran steht, oder nicht, überhaupt nichts verloren. Ich will ja auch keine Interpretation der Bibel von Herrn Wulff. Tatsache ist, dass es für viel Muslime eine Frage der Tradition und der Religion ist, ein Kopftuch oder eine Burka zu tragen. Ich tue mich schwer damit, hier einzugreifen – es sei denn, man zwingt die Frauen zu etwas, was sie nicht wollen. Aber mit Verlaub: Ich kenne kein Land, das mehr Hilfen in solchen Problemlagen anbietet, als Deutschland. Man kann den Frauen die Emanzipation aber auch nicht hinterher tragen. Den ersten Schritt müssen sie selbst gehen. Und ich bin sicher, das wäre bei vielen nicht einfach.

FreieWelt.net: Vollverschleierungen sind nicht überall Teil des Islams – in vielen islamischen Ländern sind sie überhaupt nicht üblich. Öffnet es nicht gerade der von Radikalen wie den Taliban gewollten Variante des Islam Tür und Tor, wenn man die Burka gestattet?

Kelle: Nochmal: Die Burka ist gestattet, das ist Realität. Es ist doch erfreulich, dass es nicht in allen islamischen Ländern Gesetze zur Burkapflicht gibt. Gott sei Dank. Das zeigt doch, es geht auch anders. Das zeigt doch, es gibt auch im Islam Menschen, die ohne Zwang und ohne  Unterdrückung der Frau auskommen.
Wir öffnen nur dann den Radikalen Tür und Tor, wenn wir zulassen, dass sie ihre Frauen zu in Deutschland ungeschriebenen Gesetzen zwingen. Das ist Nötigung und Gewalt, hier müssen wir den Frauen viel konsequenter helfen und die Straftäter auch wirklich bestrafen. Wir öffnen dann Tür und Tor, wenn wir auf die Interpretation der Radikalen bezüglich ihres Glaubens und ihre gewollte Vermischung von Staat und Religion eingehen würden. Ich lade alle Moslems, denen unser Staatsverständnis nicht gefällt herzlich dazu ein, dieses Land zu verlassen, und sich eines zu suchen, in dem es ihnen besser gefällt. Aber hier gelten unsere Gesetze.

Zum Interview mit Professor Adorján F. Kovács, der im Rahmen der FreieWelt.net-Debatte "Burkaverbot - Pro und Contra" die gegenläufige Position vertritt.

www.newwomenforeurope.org

zum Blog von Birgit Kelle

Das Interview führte Fabian Heinzel

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: K:Brückner

Liebe Frau Kelle !
Eigentlich will ich es gar nicht glau- ben.Ihre Argumentation ist für mich
unbegreiflich,unverständlich,fast grotesk, einfach unfassbar, nicht nachzuvollziehen,unlogisch.Natürlich bin auch ich grundsätzlich für Religions- und Meinungsfreiheit. Das ist geradezu selbstverständlich. Darüber zu diskutieren ist völlig überflüssig. Aber Religionsfreiheit gilt doch ebenso wie die Meinungs-freiheit nicht unbegrenzt und bedingungslos. Wir können in einer hoffentlich aufgeklärten Gesellschaft doch nicht jeden religiösen Irr- und Wahnsinn tolerieren und akzeptieren. Wie wollen sie sonst religiös begrün-deten Beschneidungen oder anderen noch verrückteren religiösen Fantasien und Auswüchsen entgegentreten. Nein auch Religionen müssen sich an die Men-schenrechte, die Verfassung und die Regeln des Rechtsstaats halten.Und vor allem müssen Religionen auch hinter-fragt und kritisiert werden dürfen.Das gilt uneingeschränkt für alle Reli-gionen einschließlich der christlichen. Aus Angst aber , dass man Ihnen, der Christin, irgendwann auch das Kreuz nehmen könnte, für Burka und Kopftuch einzutreten, halte ich für eine
unverantwortliche,naive und abenteuer-liche, fast gefährliche Interpretation von Glaubensfreiheit.Dass es Frauen gibt, die unbedingt Burka und Kopftuch aus freiem Willen tragen wollen,das
zumindest behaupten sie in der Öffentlichkeit, kann man nicht bestreiten. Das heisst doch aber noch lange nicht , dass das richtig ist und von uns akzeptiert werden muss. Viele dieser Frauen sind wenig gebildet,
einseitig informiert und stark indok- triniert.In den meisten Fällen aber beu-
gen sie sich nur der männlichen Ge-walt. Gemeinsam ist allen ,dass sie sich mit Burka und Kopftuch gegen die Gier des Mannes schützen wollen,sollen oder müssen, um mit diesen wirklich banalen Äusserlichkeiten den Endruck einer anständigen, soliden, religiösen, muslimischen Frau zu erwecken. Für diese Frauen sind Sie, Frau Kelle, als Unbedeckte eine Schande, ein schlechter Mensch, eine Hure, die in der Hölle verbrennen wird.Wollen Sie auf dieser Basis wirklich einen Dialog führen und einen solchen Unsinn widerspruchslos akzepieren? Das muss doch auch für sie eine Provokation sein.Nein gerade weil ich für Meinungs- und Glaubensfreiheit bin ,weil ich für die absolute Gleich-stellung von Mann und Frau bin, kämpfe ich gegen Burka und Kopftuch. Sie sind Instrumente einer politisierten Religion, einer fundamentalistischen Weltanschaung, die einen islamischen Gottesstaat weltweit etablieren will.Noch eine generelle Bemerkung zum Schluss. Religion muss eine private Angelegenheit sein und bleiben.Jeder kann und darf sich bei uns zu seinem Glauben bekennen. Das ist eine wunderbare Errungenschaft der Neuzeit. Im öffentlichen Raum aber gilt absolute Neutralität. Keine Religion kann für sich einen Sonderstatus verlangen.Das gilt uneingeschränkt für alle Reli-gionen, auch der christlichen nebenbei.Frauen und Männer sind nach meinem Verständnis als Menschen absolut gleichwertig und gleichrangig. Für mich ist es unbegreiflich, dass selbst man-che Frauen das nicht einsehen wollen. Eine andere Auffassung kann im 21.Jahr-
hundert nicht akzeptiert werden, selbst wenn in den sogenannten heiligen Büchern etwas anderes behauptet wird.

Liebe Grüße

K. Brückner

Gravatar: Birgit Kelle

Nein Herr Brückner, wir müssen es andersherum betrachten: Wenn WIR es ernst meinen mit der Religionsfreiheit, dann dürfen wir uns nicht anmaßen, anderen ihre eigene Religion zu erklären. Was machen Sie eigentlich mit den Frauen, die eine Burka tragen WOLLEN?
Wehret der Anfänge sehe ich in diesem Zusammenhang unter einem ganze anderen Aspekt: Wenn wir heute die Burka verbieten wird man uns mit den gleichen Argumenten morgen die Kreuze abhängen. Und dann sagen Sie bitte nicht, das hätte man nicht ahnen können.

Gravatar: K.Brückner

Liebe Frau Kelle !

Ich möchte Sie wirklich nicht verletzen oder gar beleidigen.Aber für eine Frau,
die doch im 21.Jahrhundert lebt und von den modernen Gesllschaftsstrukturen profitiert argumentieren Sie erstaunlich naiv, fast abenteuerlich.Ja natürlich, es ist unstrittig, die katholische Kirche hat wie viele andere kirchlichen Institutionen noch immer erhebliche Defizite was die Gleichstellung von Mann und Frau angeht, leider. Wäre die katholische Kirche ernsthaft an der Gleichstellung der Geschlechter interessiert, müsste sie letztlich auch eine Frau als Päpstin akzeptieren. Das wird Ihnen, Frau Kelle, nicht gefallen, wäre aber die logische Konsequenz einer konsequenten und totalen Gleichstellungsstrategie. Mit solchen sehr bedauerlichen Defiziten aber die Diskrimierung, Unterdrückung und Demütigung der Frau im Islam durch Burka und Kopftuch zu akzeptieren oder gar zu rechtfertigen ist zumindest aussergewöhnlich, in keinem Fall aber akzeptabel. Liebe Frau Kelle, in unserer Gesellschaft gibt es Werte, die nicht verhandelbar sind.Dazu gehören beispielsweise der demokratische Rechtsstaat, Meinungs- und Glaubensfreiheit, die Trennung von Staat und Kirche, die Gleichstellung von Mann und Frau und vieles mehr. Für diese Werte müssen wir eintreten, notfalls sogar kämpfen um sie für unsere Kinder und Kindeskinder zu erhalten.Burka und Kopftuch sind eben nicht nur ein unbedeutender Fetzen Stoff.Nein beides sind politische Instrumente und Kampfmittel einer faschistischen Ideologie im Gewande einer fundamentalistischen Religion mit dem eindeutigen Ziel unsere Gesellschaftsordnung zu zerstören. Ähnliche Zielsetzungen gibt es nebenbei auch bei christlichen Fundamentalisten. Auch Ihnen müssen wir mit Entschiedenheit entgegentreten.Wir lassen uns nicht von religiösen Fundamentalisten in die Steinzeit zurückkatapultieren. Deshalb gilt ohne wenn und aber, keine Toleranz der Intoleranz. Gerade Sie als hoffentlich aufgeklärte und moderne Frau müssen in Ihrem eigenen Interesse den Anfängen wehren.

K.Brückner

Gravatar: Birgit Kelle

Sehr geehrter Herr Brueckner mit Ihrer Argumentation müsste man auch das Frauenverbot bei den Buddhistischen Mönchen und in der katholischen Kirche gesetzlich abschaffen. Auch das diskriminiert in den Augen von manchen Menschen die Rechte von Frauen. Also schaffen wir jetzt gesetzlich die PäpstIn an? Jede muslimische Frau, die in unserem land um Hilfe bittet, bekommt diese in vielfältiger Weise. Wir brauchen aber diese Frau nicht bestrafen, nur weil sie sich nicht gegen ihre Religion oder gegen ihren Ehemann auflehnt. Was wir brauchen, sind klare Gesetze zum Schutz vor Nötigung und Gewalt gegen Frauen und Gerichte, die sich nicht in falsch verstandener Toleranz auf die Seite der Täter stellen, anstatt die Opfer zu beschützen. Das würde für jede gelebte Religion in Deutschand völlig ausreichen.

Gravatar: K.Brueckner

Ich bin fassungslos. Eine aufgeklärte Frau des 21. Jahrhunderts ist gegen das
Burkaverbot. Offensichtlich hat Frau Kelle nicht begriffen, dass es um Menschenrechte geht für die im Abendland
viele Generationen auch gegen die christlichen Religionen gekämpft haben.
Unter dem Deckmantel der Religionsfrei-
heit versuchen uns islamistische Funda-
mentalisten wieder in die Steinzeit zu
katapultieren. Dagegen müssen wir uns im Interesse unserer Freiheit aber auch im Interesse unserer Frauen wehren. Das hat nichts mit Rechtspopulismus, Natio-
nalismus oder fehlender Toleranz zu
tun. Meinungs- und Religionsfreiheit sind wichtige Eckpfeiler unser Verfas-
sung. Sie gelten aber nicht unbegrenzt
und bedingungslos. Burka und Kopftuch, nichts anderes als mildere Formen der Beschneidung, sind ideologische Kampf-
mittel, die der Unterdrückung,Demüti-
gung und Diskriminierung der Frau dienen.Wir können nicht jeden religiösen Irr-und Wahnsinn tolerie-
ren. Keine Toleranz der Intoleranz.
Wehret den Anfängen.

K.Brückner

Gravatar: Birgit Kelle

@P.M. ich nehme an, Sie sind ein Mann? Natürlich liegt das Problem grundsätzlich in der Einstellung der Männer. Sie sanktionieren mit einem Burkaverbot dennoch NUR die Frau. Das ist mein Problem. Sie schicken diese Frauen in das Dilemma, ob sie sich dem Mann widersetzen, oder dem Staat. Das ist staatlich verordnete Emanzipation und dagegen habe ich etwas.

Gravatar: P.M.

Sehr geehrte Frau Kelle,
liegt das eigentliche Problem mit der "Sorge um die Frau, die dann gar nicht mehr aus dem Haus darf", auf das sie wiederholt zurückkommen, nicht eher an der Einstellung der Männer denn an einem möglichen Verbot der Burka? (und ich spreche nicht als Feministin...)

Ihre Argumentation gegen das Burka-Verbot beugt sich den "Herren", die sich weigern, ihre Ehefrauen im Besonderen sowie auch alle andere Frauen in ihrem Wert als Mensch und Frau wertzuschätzen, wenn diese sich nicht voll verhüllen.
Ich halte es für erforderlich darauf hinzuweisen, dass es für die Würde des (jedes!) Menschen und damit auch für die ihm gegenüber gebotene Achtung nicht Bedingung sein kann, sich bis zur Unkenntlichkeit zu verhüllen. Entscheidend dafür ist vielmehr das Menschsein unabhängig vom Kulturkreis, in dem man sich bewegt und vom Geschlecht.
DAS anzuerkennen, ist sittlicher Fortschritt. Ihre Position liegt dagegen unweigerlich in jenem Trend, der darauf abzielt, tieferliegende Probleme durch eine Toleranzlösung (und zwar eine mit naivem Toleranzbegriff) zu leugnen bzw. zu "verhüllen".
Das führt aber nicht einmal zu einer oberflächlichen Lösung. Es bedeutet vielmehr das Taubstellen gegenüber der eigentlichen Schieflage.
Mit freundlichen Grüßen,

Gravatar: Birgit Kelle

Nun, verehrte Frau (?) Marti und Frau Lender-Deehagen (ist Feministin der 1. Stunde inzwischen ein Titel?): Auch wenn es Ihnen nicht gefällt, ist dies ein freies Land, in dem Meinungen diskutiert werden dürfen.

Was wir bei all dem Burka hin und her nicht vergessen dürfen: Sie wollen die Herren Islamisten damit treffen, Sie zielen aber auf deren Frauen. Und deswegen bleibe ich bei meiner Meinung.

Gravatar: Klimax

Wir leben (nominell) in einem freien Land. Und in einem freien Land kann jeder tragen, was er will. Daß überhaupt eine Debatte geführt wird, ist mir völlig unverständlich. Aber die Lust an Verboten ist in Deutschland ja nie unterzukriegen. Die Grünen, bekannt als Verbotsliebhaber, werden es schon durchsetzen.

Gravatar: H.C.B.

Ich finde es müßte ein generelles Burka u. Vermumungsverbot geben.
Diese Leute sind Gäste in einen Land und man hat sich dort den gegebenheiten anzupassen oder man bleibt dort wo man herkommt.
Wenn ich in Arabische Länder fahre muß ich mich auch den gegebenheiten anpassen oder ich bleibe zu Hause.
Wenn sich diese Frauen nicht an die gegebenheiten unseres Landes anpassen können solte man sie mit Mann und Maus ausweisen.


MfG

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