Interview mit Prof. Dr. Gerhard Amendt

Geschlechterdebatte: »Neue Variante der Hexenverfolgung«

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Im Interview mit FreieWelt.net läßt der Soziologe Prof. Gerhard Amendt kein gutes Haar am Feminismus und fordert von den Männern endlich den Mund aufzumachen. Künftig könnte das als »schwere Straftat« gelten, sollte sich der Europäische Rat mit seiner Empfehlung durchsetzen, »Antifeminismus« zu ahnden. 

FreieWelt.net: Soeben ist Ihr neues Buch »Von Höllenhunden und Himmelswesen. Plädoyer für eine neue Geschlechter-Debatte« erschienen. Warum brauchen wir noch eine Debatte zu diesem Thema?

Gerhard Amendt: Der Titel soll die Polarisierung der Geschlechter andeuten, in der wir heute leben, zumindest was die mediale Darstellung und einen großen Teil der wissenschaftlichen Befassung mit Geschlechterarrangements angeht. Was wir gesellschaftlich dringend diskutieren müssen, nämlich die Veränderungen im Arrangement der Geschlechter, das wird nicht zugelassen, sondern tatkräftig unterdrückt. Stattdessen verharren wird in Feindbildern die die Medien und die sogenannten Genderwissenschaft beherrschen. Andererseits fühlt sich der Großteil der Menschen von diesen skandalisierenden Darstellungen allenfalls am Rande berührt. Sie kennen die Feindseligkeiten in ihren Beziehungen oder aus ihrem Kulturkreis nicht, die beständig als typische Phänomene verbreitet werden. Ihre tatsächlichen Konflikte, die sie haben, bleiben davon unberührt. Der schnelle Wandel in den Geschlechterarrangements auf partnerschaftlicher oder gesellschaftlicher Ebene bleibt deshalb außen vor. Aber nur Veränderungen würden alle Männer wie Frauen dabei unterstützen, sich den neuen Anforderungen in der Partnerschaft, der Ausbildung, der Familie und dem Beruf zu stellen. Was die Geschlechterbeziehungen verändern könnte, das wird allenfalls in Nischen zum Thema erhoben. Ich sage immer, dass das Glück in Beziehungen immer von beiden ausgeht. Aber das gilt für das Unglück nicht weniger. Wenn wir wie in den letzten 30 Jahren das Unglück immer dem andern zuschieben, vorzugsweise nur den Männern, werden wir Konflikte nie lösen können. Wir enden in Feindbildern und einer gespaltenen Welt von Guten und Bösen. Aus dieser Sackgasse müssen wir den anstrengenden Weg hinaus finden. Mein Buch soll ein Beitrag dazu leisten.

FreieWelt.net: Welche Klischees  über die Mann-Frau-Beziehung regen Sie am meisten auf?

Gerhard Amendt: Die letzen drei Jahrzehnte wurden damit verplempert, Klischees über Männer zu verbreiten. Von den vielen will ich die wirkmächtigsten nennen, weil sie im politischen Diskurs eine maßgebliche Rolle spielten. Da ist zum einen die Behauptung, dass nach der Reform des Familienrechts die Scheidung zur Bereicherung der Männer geführt habe und dass Frauen und „deren Kinder“ dadurch verarmt seien. Das andere Klischee behauptet, dass Gewalt in Partnerschaften von Männern allein ausgehe und dass Frauen, wenn sie denn zuschlagen, das nur zu ihrer Selbstverteidigung tun würden. Junge Wissenschaftler, die dem entgegentreten, zerstören damit ihre Karriere. Das Klischee wird am Leben erhalten, indem die Kritik daran zur Existenzgefährdung führt. In einigen Monaten wird allerdings ein Handbuch vorliegen, dass die internationale Forschung und Interventionspraxis für gewalttätige Familien beschreibt. Dann wird es leichter fallen, gerade diesem Gewaltmythos entgegenzutreten. Siehe www.ikaruverlag.com.

Partnerschaftliche Gewalt ist keineswegs nur Männersache

FreieWelt.net: Wie sieht denn die Wirklichkeit partnerschaftlicher Gewalt aus?

Gerhard Amendt: In Wirklichkeit stehen sich in Partnerschaften beide Partner beim Zuschlagen und gegenseitigen psychischen Malträtieren in nichts nach. Wer sich bei uns an Universitäten oder Bürokratien auf diese Zahlen, mittlerweile auch deutsche Daten, beruft, wird von einflussreichen Frauenbürokratien kaltgestellt wird. An manchen Universitäten mit stark ausgeprägten Gleichstellungsbürokratien herrscht in der Zwischenzeit eine Form der Meinungsunterdrückung, die den McCarthyischen Verfolgungen von Oppositionellen in den USA der 50er Jahre kaum nachsteht.

FreieWelt.net: Ist das auf die Universitäten begrenzt? 

Gerhard Amendt: Keineswegs! Weil dieser Mythos von der alleinigen Männergewalt auch die Schulpädagogik erreicht hat, sehen wir, dass zur Gewaltprävention gegen die „heranwachsenden Schläger“ in den „Fußstapfen ihrer gewalttätigen Väter“ Jungen an den Schulen ihrer Jungenhaftigkeit und ihres Bewegungsdrangs beraubt werden.

Aber die Klischees über Männer, die an ihnen nichts Erfreuliches ließen, hatten ein anderes Klischee zur Folge. Da die Welt letztendlich doch etwas Erfreuliches haben soll, gerieten die Frauen in einen ideologischen Strudel, der sie zu Himmelswesen erhob. Früher nannte man das Marienhaftigkeit, aber es ist diese alte Verherrlichung der Frauen, sei es im romantischen, katholischen, nationalsozialistischen oder heutzutage im feministischen Sinne. Die ideologische Polarisierung, die die Medien vor allem aber auch den schulischen Unterricht kennzeichnet, beschädigt bereits jetzt erkennbar die gesellschaftliche Produktivität. Denn wer Jungen die Jungenhaftigkeit nimmt, legt die Axt an die Wurzel, die am Ende der Ausbildung technische Fähigkeiten und - noch bedeutsamer – ein kontinuierliches Interesse an Technik und Innovation entstehen lässt. Mehr als 95% aller Patente werden von Männern entwickelt. Dem mit der Quote entgegenwirken zu wollen, verkennt die geschlechtsspezifischen Voraussetzungen, die zur Technikbegeisterung führen. Und bei aller Frauenförderung während der vergangenen 25 Jahre, sei es in Schweden, Deutschland oder den USA, ist es zu keiner nennenswerten Begeisterung von jungen Frauen für Naturwissenschaft und Technik gekommen.

Ein anderes ebenfalls gängiges Klischee bezieht sich auf die vermeintliche Einkommensdiskriminierung von Frauen. Das ist  so nicht haltbar. So findet seit Jahren ein steter Kampf darüber statt, wie die belastbaren Zahlen gegen den Widerstand von Gleichstellungsbürokratien und Bundesministerien in die Öffentlichkeit gebracht werden können. Allmählich verlieren diese Klischees an Glaubwürdigkeit, weil sich falsche Zahlen auf Dauer gegen den Wahrheitsdrang in den Wissenschaften nicht behaupten können.

Feminismus hat Frauen zu Opfern und Männer zu Tätern gemacht

FreieWelt.net: Wie konnte der Feminismus einen so unglaublich rasanten Siegeszug feiern? Welche Mechanismen waren da besonders hilfreich?

Gerhard Amendt: Für mich ist das eine der wesentlichen Fragen. Ich habe den 68ern ja selbst angehört. Der Frauenbewegung ging es damals um Empowerment, um das Erkennen und Nutzen der eigenen Fähigkeiten. Das war ein Abschied von der Muttergeneration der 68er Frauen – zumindest in den meisten Fällen. Das führte zu einer Aufbruchsstimmung, die auch Männer veranlasste, sich über ihr Verhältnis zu Frauen und dass der Frauen zu ihnen Gedanken zu machen. Das Herausragende an der neuen Stimmung unter den Frauen war, dass sie auf der autonomen Verfügung über den eigenen Körper bestanden, wie dem Recht auf Abtreibung, Pille und freier Partnerwahl. Die Rede war von Selbstvertrauen in die eigenen Kräfte. Allerdings hat der Einbruch des Feminismus in die Frauenbewegung zu einer höhst eigentümlichen Wende geführt. Es folgte ein Absturz aus den Höhen der Selbstgewissheit in die unreife Phantasie, dass Frauen doch eigentlich gar nicht selbständig sein können, sondern kollektiv Opfer der Männer seien. Aus dem Autonomieschub machte der organisierte Feminismus eine Ideologie des Opferseins. Alle redeten vom Opfer und alle meinten immer nur die Frauen.

FreieWelt.net: Die heraufbeschworene Opferrolle der Frau hat den Mann also zum Täter gemacht? 

Gerhard Amendt: Genau! Wo Opfer sind, müssen auch Täter sein, die Frauen zu Opfern machen.  Zuletzt war allen klar: Männer sind die Böswichte, die Täter, die nicht nur gegenüber den Frauen, sondern ebenso der Natur und der Ökologie alles zerstört haben. Und dieser Tage sehen wir die Vollendung dieses Trends. Weil Frauen vor der „bösen gewalttätigen Sexualität der Männer“ geschützt werden sollen, gerät die Sexualität immer mehr zur Bedrohung von Frauen und ist letztlich etwas Böses und Triebhaftes. So sind wird dort angekommen, wo die 68er ihren Ausgang genommen haben. Wir sind abermals bei der repressiven Sexualmoral der 50er Jahre angelangt. Die Erfolge werden rückgängig gemacht. Sexualität wird abermals mythologisiert, nicht weil sie unmoralisch sei, sondern weil sie grundsätzlich gewalttätig und deshalb gefährlich sei. An die Stelle einer repressiven Sexualmoral wird zusehends die Gefahr durch sexuelle Beziehungen gerückt.

Männer wollen Frauen zufrieden stellen

FreieWelt.net: Warum haben sich das die Männer all die Jahre zumeist stillschweigend gefallen lassen? 

Gerhard Amendt: Es ist ein schwer begreifbares Phänomen, dass die meisten Männer, die beruflich alles Mögliche wagen, um persönlich erfolgreich zu sein oder um die Familie zu versorgen, so gänzlich sprachlos, und gebannt wie die Maus von der Schlange sich geben, wenn sie von Feministen als Gewalttäter angegriffen werden: Oder wenn der technische Fortschritt, die Entwicklung der Medizin und anderen Technologien als eine Geschichte der Frauenunterdrückung und Naturzerstörung ihnen vorgehalten wird. Obwohl die meisten Männer ein Bewusstsein davon haben, dass es ihre Anstrengungen, ihre Beharrlichkeit, ihre schrecklichen Arbeitsbedingungen und ihre Aufopferung waren, die den gesellschaftlichen Wohlstand durch technischen Fortschritt letztlich hervorgebracht haben. So kommt es nur wenigen in den Sinn, sich gegen die Entwertungen des Feminismus aufzulehnen. Denn die Medien werden nicht müde den Feminismus zu propagieren und als unhintergehbare Wahrheit zu verbreiten. Das Schweigen der Männer dazu hat weder mit Dummheit noch mit Feigheit zu tun.

FreieWelt.net: Womit dann? 

Gerhard Amendt: Hier spielt Komplizierteres eine Rolle. Nämlich wie Männer die Sinnfälligkeit ihres Lebens verstehen, also wofür es sich zu leben lohnt, und was Frauen wie die Gesellschaft an Erwartungen an sie herantragen. Letztlich endet das zumeist darin, dass Männer Frauen zufriedengestellt sehen möchten. Das ist der Urgrund männlicher Beharrlichkeit im Alltag. Erst in zweiter Linie geht es ihnen dabei um sich selber. Deshalb sterben sie Jahre früher als Frauen und vernachlässigen ihre Gesundheit durch riskantes Verhalten – gerade auch im Beruf. Dis Sinnhaftigkeit im Leben von Männern bezieht sich keineswegs nur auf die sexuelle „Befriedigung“ der Frauen, sondern vielmehr auf die gesamte Existenz der Frauen. Viele Männer mögen diesen Gedanken erst einmal zurückweisen. Er mag ihnen an den Haaren herbeigezogen erscheinen, aber es lohnt sich, diese Behauptung durchzuspielen. Das Schweigen hat darüber hinaus viele andere, vor allem auch sehr individuelle Gründe. Ich habe versucht, einige davon im Buch genauer darzustellen und vor allem auch zu benennen, was Männer daran hindert, die verschwiegene Versorgermentalität aufzugeben.

FreieWelt.net: Wie kann dieses Schweigen durchbrochen werden? 

Gerhard Amendt: Um sich wehren zu können, müssen Männer wissen, was sie an der Wehrhaftigkeit hindert. Erst wenn Männer begreifen, warum sie zu ihrer Entwertung im öffentlichen Leben schweigen und was ihnen die Sprache verschlägt oder das Gefühl des Bedrückenden hinterlässt, dann haben sie den Punkt erreicht, von dem aus sie beginnen können, sich gegen die Kultur der Entwertung zu wehren. Wenn sie mit ihren Söhnen über deren Schulerfahrungen reden, dann werden sie Zeuge, wie auch dort das Abwertende schon angekommen ist. Wer durch bewegungsintensive Jungenhaftigkeit an den Schulen auffällt, hat gute Chancen mit ADHS diagnostiziert und mit „Ritalin“ an die Vorstellungen von Lehrerinnen über gewaltfreie Jungen zwangsangepasst zu werden.

Was wir brauchen, und einen solchen Versuch stellt mein Buch dar, ist eine Atmosphäre, in der Männer solchen Gedanken nachgehen können, ohne mit der Drohung an die Kandare genommen zu werden, dass sie damit Frauen vernachlässigen und ins zweite Glied zurücksetzen würden. Der Feminismus hat mit seiner Schuld zuweisenden Ideologie Männern den Mund verschließen wollen. Das haben die meisten Männer zugelassen – bislang! Es ist ein Symptom der Mediengesellschaft, dass vieles erst einmal als Sensation sich ohne Widerstand durchpeitschen lässt. Bis der Punkt erreicht ist, an dem der Einzelne sich wehrt, weil er merkt, dass seine Wertvorstellungen oder seine Selbständigkeit beschädigt werden. Die Odenwaldschule als vermeintlicher Hort der Reformpädagogik kann als das erste herausragende Beispiel dafür gelten. Unaufhaltsam kommt der Punkt, an dem das medial durchgesetzte wegen seiner verheerenden Konsequenzen durchschaut und in die Grenzen verwiesen wird.

Männer sind die Hexen der Neuzeit

FreieWelt.net: Wie sieht das Geschlechterverhältnis in Zukunft aus? Werden wir irgendwann einmal ohne Geschlechter-Debatte auskommen? 

Gerhard Amendt: Nach alldem, was ich angedeutet habe, haben wir mehrere Dekaden verloren, in denen eine sinnvolle Debatte über Geschlechterbeziehungen hätte geführt werden müssen. Sinnvoll bezeichne ich eine Debatte nur dann, wenn sie zweierlei Bedingungen erfüllt. Zum einen muss sie auf den psychisch primitiven Mechanismus verzichten können, der die Welt in gute und böse Kräfte aufteilt. Primitiv wie im Mittelalter bei den Hexenprozessen. Und zweitens muss die Bedingung erfüllt sein, dass alle Beteiligten an der Debatte, im Öffentlichen wie im Privaten, anerkennen, dass Männer und Frauen die Geschichte zusammen machen und die Geschlechterarrangements ebenso gemeinsam entschieden wurden. Das konnte sprachlos, ausdrücklich durch Überlieferung oder Erneuerung geschehen. Selbstverständlich waren das keine himmlischen sondern immer konfliktbeladene Arrangements. Daran wird sich auch nichts ändern. Es gibt immer auch unerfreuliche Seiten in den Beziehungen von Menschen, die sie miteinander verbunden haben. Wenn wir diese beiden Bedingungen uns zu eigen machen, erst dann können neue Debatten geführt werden und das selbstverständlich Erscheinende als Veränderbares angegangen werden. Wandel im Geschlechterarrangement ist immer mit Konflikt verbunden. Was in den vergangenen Jahrzehnten vor allem betrieben wurde, ist eine neue Variante der Hexenverfolgung. So irrational und zerstörerisch wie im Mittelalter. Dass an die körperliche Verbrennung die symbolische getreten ist, ist der wesentliche Unterschied. Die Debatte, die wir brauchen, hat nicht einmal begonnen. Und im Übrigen verändern Männer und Frauen ihr Beziehungen ständig, auch wenn das nicht als Genderdebatte ausgegeben wird.

FreieWelt.net: Der Feminismus á la Alice Schwarzer steht zunehmend in der Kritik. Insbesondere junge Frauen - siehe Birgit Kelle - haben die Nase voll davon. Was hat sich verändert, wie konnte es dazu kommen?

Gerhard Amendt: Im Gegensatz zur 68er und Frauenbewegung war der Feminismus nie eine soziale Bewegung. Er ist wie die Kommunistischen Kleingruppen ein Zerfallsprodukt der 68er und genau so autoritär wie diese. Sowohl gegenüber der Außenwelt wie in seinem Innenverhältnis.  Im Feminismus haben viele den Ton vorgegeben, deren Psychosexualität sie mit dunklem Ärger über alles Männliche und einer folgenreichen Fiktion ausstattete. Daher die Empfehlung, dass Frauen in lesbischen Beziehungen besser aufgehoben seien als mit Männern. Hier gibt es ideologisch-psychosexuelle Seilschaften, also das, was man Männern immer nachgesagt hat, die sich in den Institutionen sehr erfolgreich verankerten und zum Beispiel im Familienministerium bis zum heutigen Tag verhindern konnten, dass auch Probleme von Männern erforscht werden. Gänzlich verhindern konnten sie ebenfalls, dass die Geschlechterarrangements anders als Freund-Feind-Feindverhältnisse gesehen werden. Diesen Punkt dokumentiere ich sehr ausführlich im Buch. Weil aber der Hass auf die Männer als etwas ganz Intimes und Lebensgeschichtliches sich nicht wie eine Idee von besseren Geschlechterarrangements weitergeben lässt, gibt es für junge Frauen am Feminismus kaum noch etwas, das ihre Interesse wecken und ihre Gefühle reflektieren kann. Das ist in den USA schon weit fortgeschritten und führt auch zur Schließung von Genderstudien.

Aber das will man hier noch nicht so recht wahrhaben. Deshalb überschütten Alt-Feministen wie Bascha-Mika und Iris Pohl junge Frauen mit Hohn und Verachtung, weil sie ihren eigenen Weg gehen wollen. Und nicht den einschlagen, den enttäuschte und in ihrem Ärger über alles Männliche eingekerkerte Frauen ihnen vorgeben möchten. Eine historische Analyse des Feminismus, wenn sie denn einmal beginnt, wird diesen mit seinen tausend Varianten nur verstehen können, wenn sie die psychischen Schicksale analysiert, die den Feminismus mit überwältigendem Zorn und existentiellem Ärger ausstatteten. Der politisierte Ärger wird ein Thema der Historisierung sein. Gerade weil das Private als das Politische in diesem Verständnis galt, wird darüber zu reden sein, was die Hintergründe des Ärgers und des Zorns waren. Eines ist allerdings klar: die vergangenen Jahrzehnte haben zur Modernisierung der Geschlechterarrangements so gut wie nichts beigetragen.

FreieWelt.net: Herzlichen Dank für das Gespräch!

Gerhard Amendt ist em. Professor am Institut für Geschlechter- und Generationenforschung der Universität Bremen und Gründungsmitglied von agens e.V. Soeben ist sein neuestes Buch »Höllenhunde und Himmelswesen. Plädoyer für eine neue Geschlechter-Debatte« erschienen. Einen aktuellen Debattenbeitrag zur Frauenquote finden Sie hier: Cicero Essay.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.von Bugenhagen

Na ist denn das...
„Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. ,,
Das muss Adolf gewusst haben.Aber damals gab es auch noch kein Social Network .

Gravatar: Marie

Nicholas Rockefeller (Rockefeller Foundation) sagt:
“Der Feminismus ist unsere Erfindung aus zwei Gründen. Vorher zahlte nur die Hälfte der Bevölkerung Steuern, jetzt fast alle, weil die Frauen arbeiten gehen. Außerdem wurde damit die Familie zerstört und wir haben dadurch die Macht über die Kinder erhalten. Sie sind unter unserer Kontrolle mit unseren Medien und bekommen unsere Botschaft eingetrichtert, stehen nicht mehr unter dem Einfluss der intakten Familie. Indem wir die Frauen gegen die Männer aufhetzen und die Partnerschaft und die Gemeinschaft der Familie zerstören, haben wir eine kaputte Gesellschaft aus Egoisten geschaffen, die arbeiten, konsumieren, dadurch unsere Sklaven sind und es dann auch noch gut finden.”

Leider hat Napoleon mit seiner Meinung über die Deutschen bis heute Recht behalten:
„Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“

Gravatar: Y. Y.

Sehr guter Kommentar, Herr Dr. Schuler. Vielen Dank!

Gravatar: Dr. Ingobert Schuler

Ich bae mich zu diesem Thema schon auf einer anderenSeite geäußert. Doch nun möchte ich dieser gesteuerten gesellschaftlichen Fehlentwicklung auf den Grund gehen:
GENDER ist ein Trojanisches Pferd, welches vorgeben soll, daß es nur um die für jedermann verständliche „Gleichheit der beiden Geschlechter“ gehe. Doch der aus dem „Bauch des Pferdes“ schlüpfende Ungeist predigt eine widernatürliche „Gleichstellung“ und erfindet dazu noch ein „Soziales Geschlecht“ als Drittes im Bunde, worunter die nicht eingegrenzten „Orientierungsvarianten“ erfaßt sind. Diese Ideologie mit dem FEMINISMUS ist fixer Programmpunkt im KOMMUNISTISCHEN MANIFEST und zielt auf die Zerstörung der FAMILIE und der MUTTER im eigentlichen Sinn des Wortes! http://www.mlwerke.de/rei/rei201.htm Die „Baupläne“ finden sich in der Gedankenschmiede der FABIAN SOCIETY von 1884, welche der Fabier Georg Orwell in seinem Roman „1984“ auf hundert Jahre vorausgesagt und damit verraten hat http://www.bernd-schubert.de/nachgedacht/fabian_society.html, sowie in dem marxistischen „Institut für Sozialforschung“ bzw. der späteren „Frankfurter Schule“ mit den 68-igern. Was wir heute erleben, ist ohne jeden Zweifel die Wiedereinführung des Kommunismus durch die „Hintertüre“ und dazu wurde die EU ins Leben gerufen. Wer sich über die entsetzlichen Zustände und Mordorgien gegen vermeintliche Abweichler und Andere im nur vorübergehend aufgelösten Kommunismus informieren möchte, dem kann ich zufolge Öffnung der Archive nur das Buch „STALIN. Am Hofe des roten Zaren“ empfehlen. Wir steuern heute wieder genau in die gleiche Sackgasse, aus der es zufolge der nunmehrigen technischen Überwachungsmöglichkeiten kein Entrinnen geben wird! Es geht auch schon los: Jetzt wurde vom Europ. Rat für Toleranz das sogenannte „TOLERANZPAPIER“ beschlossen http://www.freiewelt.net/nachricht/europa-papier-zur-toleranz-sorgt-fuer-unruhe-10012596/ und sogar die Errichtung von „UMERZIEHUNGSLAGERN“ angedacht http://behoerdenstressnews.blogspot.co.at/2013/12/eu-plan-umerziehungslager-fur.html ! Wenn da der „Hut nicht brennt: Uns allen wird das Fell in satanischer Perfidie und Tauschungskunst über die Ohren gezogen – und keiner merkt es! 1933 wiederholt sich, doch diesmal anders rum!

Gravatar: Michael Schneider-Flagmeyer

Eine so kluge wie mutige Analyse. Ich bin sehr gespannt auf das Buch. Es kann uns nur hoffnungsvoll stimmen, dass ein so ausgewiesener Wissenschaftler im Fach Soziologie und dann auch noch aus Bremen eine so differenzierte und dringend notwendige Analye vorlegt. Seine Schilderungen über die Verhältnisse an den deutschen Universitäten, an denen junge Männer aber sicher auch junge Frauen ihre Karriere riskieren, wenn sie gegen den meinungsterrorstischen feministischen Stachel löcken, erinnert mich daran, dass der vielleicht bedeutendste Philosoph der jüngeren Generation, Vittorio Hösle, Deutschland und seine Lehrtätigkeit hier verlassen hat, weil er die deutschen Universitäten für hoffnungslos verottet hält.
Umso erfreulicher, dass ein Vertreter dieser Universitäten an die Öffentlichkeit geht und die Dinge beim Namen nennt.
Was ein Grund zur besonderen Besorgnis ist, ist die Ideologisierung fast des ganzen öffentlichen Lebens: im Jorunalismus, in der Wissenschaft, in der Politik, ja sogar bis hinein in die Kirchen. Wir müssen endlich aufwachen und die Gefährdungen der Demokratie durch einen ideologischen Meinungsterror aus Politik, Medien und Wissenschaften erkennen und handeln. Dazu bietet dieses hervorragende Interview mit Gerhard Amendt eine gute Grundlage.

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