Wieder rollen die Panzer in Syrien!!

 

Syrien ist ein widersinniges Land mit fast 20 Millionen Einwohnern. Dort herrscht eine sechsprozentige Minderheit (die Aleviten*) über die übrige Bevölkerung. 

Nach den jahrelangen inneren Machtkämpfen in der  Baath-Partei wurde am 16. November 1970  Hafiz al-Assad mittels eines Putschs zum Sieger. Im Jahr 1971 gelangte er mit angeblichen 99,2 % der Stimmen in das Amt des Staatspräsidenten. Zugleich ließ er sich zum Generalsekretär der Baath-Partei wählen.

Veröffentlicht:
von

 

Syrien ist ein widersinniges Land mit fast 20 Millionen Einwohnern. Dort herrscht eine sechsprozentige Minderheit (die Aleviten*) über die übrige Bevölkerung. 

Nach den jahrelangen inneren Machtkämpfen in der  Baath-Partei wurde am 16. November 1970  Hafiz al-Assad mittels eines Putschs zum Sieger. Im Jahr 1971 gelangte er mit angeblichen 99,2 % der Stimmen in das Amt des Staatspräsidenten. Zugleich ließ er sich zum Generalsekretär der Baath-Partei wählen.

Er herrschte als ein Diktator über die Bevölkerung. Im Februar 1982  schickte er seine Armee  nach Hama.  Dreißigtausend Menschen wurden dort brutal mit Panzern und Kampfflugzeugen niedergemetzelt,  danach wurden noch Tausende verhaftet.

Die Welt hat  das nicht zur Kenntnis genommen und den Blick nur auf das Geschehen im Iran gerichtet.

Hafiz al-Assad war ein schlauer Taktiker. Er verkaufte seine Politik sehr gut. Trotz totalitärem Regime schien das Land   stabil und berechenbar. Sogar für Israel war Syrien ein akzeptabler Nachbar. Entsprechend war Israel von dort nie ernsthaft gefährdet.

Aber das Land war mehrheitlich sunnitisch: 75% der Bewohner waren Sunniten, daneben 15 % Christen, und dieses unter der Herrschaft der Aleviten mit ihrem 6%igen Anteil. Es gab nur eine Partei mit ihrem Präsident. Politische Aktivitäten außerhalb der Baath-Partei wurden hart bestraft.  Doch das Land war arm und umgeben von Staaten, mehrheitlich von Sunniten bewohnt.  Auch die Kurden im Nord-Irak waren unzufrieden, aber wurden immer unterdrückt.

 In Assads Land schien alles erlaubt. Wer durch Syrien reiste, konnte nicht erkennen, dass dieses ein Islamisches Land ist. Viele Araber und Iraner kamen zum Urlaub nach Syrien, - aber natürlich ohne Familie.

Um sich gegenüber anderen arabischen Ländern zu schützen, schloss hat Assad ein Bündnis mit dem Mullahregime im Iran. Das war als hätten zwei Körper nur eine Seele.

Für die Mullahs war Syrien strategisch sehr wichtig. Von dort wurde die mullah-gesteuerte Hisbollah  im Libanon   mit iranischem Geld und mit Waffen unterstützt.  Der Ghodes Korp der iranischen Pasdaran war zuständig für den Export der Revolution der Mullahs. Dieser Korp hatte tausende seine Gardisten nach Syrien geschickt. Dort wurden Kasernen für die Hisbollah  und Hamas eröffnet.  Durch diese Unterstützung wurde die Hisbollah immer stärker und der Libanon wurde geteilt. Die Hamas bekamen Gelder und Waffen über Umwege aus Syrien.

So konnten die Mullahs ihre Macht weiter erhöhen. Ihre Haltung gegenüber dem Westen zeigen die Mullahs entweder auf den Straßen in Irak oder durch die Hisbollah. Wie schon Khomeini wollte, sollten die Fronten immer weiter ausgedehnt werden.  Und das Alles im Namen des Islam. Ohne Assad und die Rolle Syriens wären die Mullahs viel schwächer. Das wissen sie und deshalb wollen die Mullahs mit allen Mitteln dieses Regime auf ihrer Seite halten. Jedes Jahr bekommt so das Regime in Syrien Unterstützung  im Wert zwischen 6 bis 10 Milliarden Dollar, und das mit  kostenlosem Öl und mit Bargeld.

Nach dem Tod von Hafiz al-Assad am 10. Juni 2000  wurde  Baschar, sein zweitjüngster Sohn, durch eine Verfassungsänderung zum Präsident gewählt. Baschar zeigte sich anfangs liberaler als sein Vater, doch mit der Zeit näherte er sich wieder den Methoden seines Vaters. Unterdrückung, Tötungen und weitere Menschenrechtsverletzungen gehörten wieder zum Alltag.

Durch den Arabischen Frühling wurde wieder die alte Rechnung auf dem Tisch gelegt.  Die Diktatoren wurden nacheinander vertrieben.  Das Volk ist wieder gegen das Assad-Regime  aufgestanden.

Aber diesmal ist es anders als vor dreißig Jahren. Die Weltgemeinschaft duldet nicht mehr die dortige mörderische Gewalt gegen die eigene Bevölkerung. Die Solidarität der Völker ist durch das Internet gewachsen und viel stärker als zuvor.

Die Stadt Hama ist wieder von Panzern Assads umzingelt. Jeden Tag sterben tapfere Menschen in Syrien. Bis jetzt hat Assad mehr als 2.400 Menschen töten und mehr als 8.000 verhaften lassen. Viele sterben in Syrien durch die Schüsse der iranischen Pasdaran und die Hisbollah-Milizen.

Aber die Aufstände gehen weiter, und so bleibt nicht mehr viel Zeit für Baschar. Mit dem Sturz von Assad wird die politische Landschaft der Region erheblich verändert, - zu Gunsten von Menschenrecht und Demokratie.

 

M.Moshiri

Diezeitbruecke.de

 

* Für Aleviten gilt das islamische Rechtssystem, die sogenannte Scharia, nicht. Im Gegensatz zu den größten islamischen Glaubensrichtungen – Sunniten und Schiiten – pilgern sie nicht nach Mekka (Saudi-Arabien). Die Aleviten fasten im ersten Monat islamischer Zeitrechnung, dem sogenannten Muharrem. der Türkei leben schätzungsweise 20 Millionen Aleviten. Sie sind offiziell nicht anerkannt. Ein Teil der Aleviten fast 1.3 Million leben in Syrien.

 

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Keine Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang