Was mich an der Universität stört

Zum Beispiel die neue Sprache der Studenten: „Ey Alder, ich schwöre, ein geiles Buch.“

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Manchmal besuche ich meine alte Alma Mater, die Frankfurter Universität, sei es, um in einem ihrer zahlreichen Cafés einen Kaffee zu trinken oder die Bibliothek zu benutzen. Über einige negative Entwicklungen an den deutschen Universitäten bzw. in der Wissenschaft habe ich hier auf FreieWelt.net schon mehrmals berichtet, so z.B. über die Ausbreitung des postmodernen Relativismus, der Pseudowissenschaft Gender Studies und über den Einfluss von Lobbygruppen auf die Wissenschaftspolitik.

Hier möchte ich einige „Äußerlichkeiten“ ansprechen, die jedoch Rückschlüsse auf soziale Prozesse zulassen.

1. Da ist zunächst die immer häufiger von Studenten gebrauchte Sprache, die als Kanak Sprak bezeichnet wird (da die deutsche Wikipedia einen Artikel zu Kanak Sprak enthält und es als einen „Jargon“ oder „Dialekt“ betrachtet, wird der Ausdruck „Kanak Sprak“ wohl nicht diskriminierend gebraucht). Dieser Jargon besteht hauptsächlich aus den Ausdrücken „Ey Alder“, „Ich schwöre“, „geil“ und „krass“. So hört man im Foyer der Universitätsbibliothek immer häufiger Sätze wie „Ey Alder, ich schwöre, ein geiles Buch“. Nach meinen Beobachtungen handelt es sich nicht um eine kleine Minderheit von Studenten, die diesen Jargon benutzt. Sein Gebrauch wird langsam zur Regel.

Haben die Studenten, die diesen Jargon benutzen, niemals Leibniz und die Denker der Aufklärung gelesen? Haben sie nichts vom Ideal der Perfektibilität gehört? Das heißt von dem Ideal der allseitigen Vervollkommnung des Menschen, wozu auch die Vervollkommnung der sprachlichen Ausdrucksweise gehört.

2. Die Bibliotheken der Universität können kaum noch benutzt werden. Im 2. Stock der Universitätsbibliothek befindet sich ein Lesesaal. Als ich neulich dort vorbeiging, sah ich durch die Scheibe, dass sich dort Studenten - in der Regel stehend - unterhielten. Als ich den Lesesaal betrat, dachte ich, dass ich mich auf einem Jahrmarkt befinde: laute Gespräche, lautes Lachen, Rennen von einem Tisch zum anderen usw. Ich fragte daraufhin die Aufsicht, ob der Lesesaal zu einem Diskussionssaal umgewandelt wurde. Die Aufsicht machte einen ahnungslosen Eindruck und konnte mir auf meine Frage keine Antwort geben.

Übrigens tritt das oben Beschriebene nicht nur in der Universitätsbibliothek, sondern auch in der Frankfurter Stadtbücherei auf. Auch dort ist ein ruhiges, konzentriertes Arbeiten nicht mehr möglich. Die Bibliotheken entfernen sich somit immer mehr von ihrem eigentlichen Zweck.

3. An der Frankfurter Universität gibt es wie auch an anderen Universitäten und Hochschulen die sog. „Räume der Stille“. Anfangs dachte ich in meiner Naivität, dass es sich um Räume handelt, in denen sich Studenten ausruhen können. In Wirklichkeit handelt es sich um Gebetsräume für moslemische Studenten. Beziehungsweise die Räume wurden mit der Zeit zu Gebetsräumen umgewandelt. Der Name „Räume der Stille“ ist somit ein Tarnname. Man muss sich das vorstellen: Es gibt Gebetsräume an der Universität, dazu noch an der Frankfurter Universität, also an einer linken Universität, an der Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Jürgen Habermas unterrichteten und den laizistischen Charakter der Universität prägten. Natürlich dürfen religiöse Menschen beten, aber nicht in den Räumen der Universität, sondern außerhalb der Universität, z.B. in den eigens dafür geschaffenen Gotteshäusern.

Neulich wurden die „Räume der Stille“ an der Hochschule Bochum und an der Technischen Universität Dortmund geschlossen, und zwar mit der Begründung, dass dort gegen den Grundsatz der Gleichberechtigung und den der weltanschaulichen und religiösen Neutralität verstoßen wurde.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans Meier

Es geht ja noch viel weiter, nicht nur an den Hochschulen sind die Studierenden seltsam drauf, das dortige Lehrpersonal ist doch dementsprechend.
Ich habe einige Sendungen des sogenannten Bildungskanal alpha der ARD gesehen, wo Professoren und Doktoren auftreten und völlig unlogische Inkompetenz öffentlich vortragen. Mit einem Veranstaltungs-Publikum das diesem Kasperle-Theater noch den Anschein schönt, siehe z. B. http://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/alpha-campus/auditorium/energiesysteme-stromversorgung-100.html
Das schwadronieren Professoren was das Zeugs hält, in der Thermik ihrer Theorie, als verbale Seiltänzer die ihre Abgehobenheit vorführen und als „Wissenschaftler“ statt als Variete-Schauspieler vermarktet werden.
Was sich dieser Sender an Publikums-Verschauklung leistet, kostet nicht nur viel Geld, es beleidigt auch den Verstand.

Gravatar: Gernot Radtke

Irre! In den Lesesälen, die doch eigentlich 'Räume der Stille' zum Lesen sein sollten, wird laut herumgeschwatzt und in den Räumen der Stille devot und geschlechtergetrennt (?) herumgebetet. Nur Wissenschaft betrieben wird keine mehr, wie man es an einer Universität eigentlich erwarten sollte. Universitas wandelt sich in Simpicitas; der Fragende/Forschende in den Betenden. Ey Alder, das is vollkrass. Linker Dschihad!

Gravatar: Diederich Heßling

Studenten - Leibniz - Kanak Sprak...

Lieber Herr Dr. Ulfig,

so wie Studenten mit Leibniz aber auch gar nichts mehr gemein haben, so gemein machen sie sich mit der KS.
Mich ekelt es schon das Wort zu schreiben.
Aber so ist es: Deutschland ist ein Land der Kanaken geworden. Kultur hat nur den gleichen Anfangsbuchstaben, ansonsten ist diese aus dem Irrenland verschwunden!
Ich schäme mich, in diesem Land geboren zu sein.

Gravatar: Joachim Datko

Wir haben auch an der Regensburger Universität so eine Peinlichkeit.

Zitat: " Man muss sich das vorstellen: Es gibt Gebetsräume an einer Universität, dazu noch an der Frankfurter Universität, [...]"

Bei uns ist es eine christliche Kapelle.

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