Warum sollen Priester heiraten?

Es gibt Themen, da sind wir Deutschen, zumindest die meisten, sicher, auf der richtigen Seite zu stehen. Das reicht vom Willen, das friedlichste Volk der Welt zu werden, über die Zuversicht, mit Windrädern den Strom für eine Industrienation kostengünstig produzieren zu können, bis zur Gewissheit, dass die katholische Kirche endlich den Zölibat abschaffen muss. Jawohl, muss!

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Die Mitarbeiter der vatikanischen Poststelle haben dieser Tage viel zu tun, denn es gehen vermehrt Briefe von Frauen ein, die eine heimliche Liebesbeziehung zu einem katholischen Priester haben und von Papst Franziskus die Abschaffung der verpflichtenden Ehelosigkeit für Kleriker fordern. Das muss man ernst nehmen, jedenfalls ernster als den peinlichen Brief von acht CDU-Abgeordneten zum gleichen Thema an Papst Benedikt im Herbst 2011. Zumindest wäre mir entgangen, dass sie ihr Anliegen damals mit dem Wunsch verbunden hätten, bei Änderung selbst eine Pfarrei zu übernehmen oder ins Kloster zu gehen. Vorrangig diejenigen ereifern sich über den Zölibat, die selbst nie einer geistlichen Berufung folgen würden.

Dazu muss man wissen, dass die katholische Kirche den Zölibat tatsächlich abschaffen könnte, da er nicht durch ein Gebot Jesu begründet ist. Priester und Ordensleute sollen ohne Ablenkung Dienst für die Menschen tun. In Deutschland haben sich etwa 18 000 für diesen Weg entschieden. Niemand wird gezwungen. Und wenn einer von ihnen vor den hohen Erwartungen kapitulieren muss, ist ein Ausscheiden aus dem Dienst immer möglich. Es gibt viele wichtige Aufgaben in der Kirche. Und wer am Altar Gottesdienst zelebrieren und trotzdem verheiratet sein will, der kann das zum Beispiel auch in der evangelischen Kirche tun. Zur Erinnerung: Wir glauben an denselben Gott.

Warum also diese Kampagne mit dem Ziel, der Kirche eine Tradition zu entreißen, die sie bewusst gewählt hat? Auch der Dalai Lama lebt übrigens zölibatär, ohne dass daran in Deutschland jemand Anstoß nähme. Ich bin sicher: Die Frauen, die dem Papst geschrieben haben, haben schwere Zeiten erlitten. Doch solche Schicksale bedeuten nicht, dass die Kirche sich ändern muss. Wenn ich Koch bin und keine Hitze vertrage, kann ich nicht in der Küche arbeiten. "Kaum einer will heute noch heiraten, aber die Priester sollen", sagte mal einer von ihnen bei einer Veranstaltung in Köln. Das war etwas flapsig, aber die Frage bleibt: Warum lässt man nicht diejenigen in Ruhe, die gern so leben möchten?

Beitrag erschien auch auf: rp-online.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Rießler

Beim Thema Zölibatsbruch ist viel Psychologie im Spiel. Ein Priester, der aus welchen Gründen auch immer sein Zölibatsversprechen bricht, hat in der Regel ein schlechtes Gewissen. Dies ist ganz normal und verständlich. Manche Leute sind nun allerdings so veranlagt, dass sie den Fehler nicht bei sich, sondern außerhalb von sich selbst suchen, hier also bei der Kirche und ihren Regeln. Fatal ist es nun, wenn ein solches Ansinnen von Teilen der Kirche unterstützt wird, wodurch den Zölibatsbrechern fälschlicherweise das schlechte Gewissen genommen werden soll. Dies hat zum Beispiel Papst Calixt I. im dritten Jahrhundert getan und dabei nach weltlichen, ökonomischen Maßstäben sehr erfolgreich agiert: „Nachdem er sich solcher Dinge erkühnt, gründete er mit dieser Lehre eine Schule im Gegensatz zur Kirche und wagte es als erster, den Leuten Dinge, die zur Befriedigung der Lüste dienen, zu erlauben, und erklärte, allen würden von ihm die Sünden nachgelassen. […] Kallists Dekret gefiel gar manchen, die von Gewissensbissen gequält und überdies aus vielen Sekten ausgestoßen waren, ja es waren einige darunter, die durch Urteilsspruch von uns aus der Kirche ausgeschlossen worden waren; so gingen sie zu ihnen über und füllten des Kallistus Schule.“ (Hippolytus von Rom, Widerlegung aller Häresien).
Diese Abkehr von der kirchlichen Tradition war schon damals mit abenteuerlichen theologischen Verrenkungen verbunden, die dazu dienen sollten, das sündige Verhalten zu rechtfertigen. Man könnte dies als „triebgesteuerte Theologie“ bezeichnen. Bischof Hippolyt stand diesem Treiben fassungslos gegenüber: „Von dieser Zeit an begann man zwei- und dreimal verheiratete Bischöfe, Priester und Diakonen zu den Weihen zuzulassen, und wenn einer geweiht eine Ehe eingehe, so bleibe ein solcher im Klerus, als ob er nicht gesündigt hätte; hierüber handle, wie er behauptet, der Ausspruch des Apostels: „Wer bist du, der du über den fremden Knecht Urteil sprichst?“ Ja auch die Parabel vom Unkraut , sagt er, beziehe sich hierauf: „Laßt das Unkraut wachsen mit dem Weizen“, das ist die Sünder in der Kirche. Ja er sagte, auch die Arche Noah sei ein Gleichnis für die Kirche, in der sich Hunde und Wölfe und Raben, alles Reine und Unreine fand, und so soll es in der Kirche sein; was er noch in diesem Betreff herbeibringen konnte, hat er so ausgelegt, und seine Hörer, denen diese Ansichten gefallen, fahren fort, sich selbst und viele (andere) zum Besten zu haben, die scharenweise zu dieser Schule strömen. Gerade wegen der Lüste, die Christus nicht erlaubt hat, nahmen sie immer zu, auf ihren Massenanhang stolz. Christum verachten sie und hindern keine Sünde, indem sie [die Lehre] aufstellen, er verzeihe denen, die guten Willens sind.“

Gravatar: Thomas Rießler

Das Thema Zölibatsbruch ist ein Klassiker, der bereits im dritten Jahrhundert maßgeblich zu einer Kirchenspaltung beigetragen hat. Ironischerweise hat die katholische Kirche damals eine tolerante Haltung gegenüber den Zölibatsbrechern eingenommen, wodurch sie sich zwar beim einfachen Volk beliebt gemacht hat, dafür aber von dem ein oder anderen Heiligen als Sekte bezeichnet wurde (Hippolyt von Rom: Widerlegung aller Häresien).
Abgesehen von der innerkirchlichen Thematik, erregt das Thema auch in der säkularisierten, nichtliberalen Gesellschaft die Gemüter. In diesem Zusammenhang sind mir die heutigen gutmenschlichen Weltverbesserer und Antidiskriminierungsheinis, die sich bei diesem Thema zu Wort melden, mindestens genauso unsympathisch wie diejenigen Leute, die im Nationalsozialismus oder in den klassisch sozialistischen Staaten stramm mit dem gesellschaftlichen Mainstream gingen. Im Grunde genommen sind es nur Mitläufer (Ausnahmen in Form von Überzeugungstätern bestätigen die Regel), da gibt es keine persönliche, intellektuelle Reflexion des stumpfsinnig Wiedergegebenen. Wir Deutschen hatten nach dem zweiten Weltkrieg die Möglichkeit, unsere Verblendung durch weltliche argumentierende Verführer und ihrer Ideologien zu erkennen, uns ihrer zu schämen und demütiger zu werden. Heutzutage treten aber wieder ungeniert weltlich orientierte Moralapostel auf, die sich über die „unmenschlichen“ Aspekte des christlichen Lebens aufregen. Es ist für diese Leute anscheinend nicht akzeptabel, dass es Menschen gibt, die sich nicht vollständig in ihre Kommune eingliedern wollen und daher in gewisser Weise unerreichbar sind. Auf diese primitive Weise werden also die vom Sozialismus Geläuterten wieder in sozialistische Verhaltensmuster zurückfallen. Auf sie passt das folgende Bibelzitat: „Denn es wäre besser für sie gewesen, sie hätten den Weg der Gerechtigkeit überhaupt nicht kennengelernt, als daß sie sich nach erlangter Erkenntnis von dem ihnen mitgeteilten heiligen Gebot wieder abgewandt haben. Bei ihnen bestätigt sich die Wahrheit des Sprichworts: »Ein Hund kehrt zu seinem eigenen Gespei zurück« und »Ein Schwein wälzt sich nach der Schwemme wieder im Kot.«“

Gravatar: Joachim Datko

Viele Priester wurden von klein auf katholisch geprägt!

Zitat: "Menschen, die sich – wie Herr Kelle schreibt – BEWUSST entschieden haben, einen bestimmten Glauben oder eine bestimmte Lebensform anzunehmen, die nicht der “modernen” Norm entspricht, werden ausgegrenzt und als altmodisch und Schlimmeres diskriminiert."

Viele Priester sind Opfer ihrer katholische Erziehung. Das wohl bekannteste Beispiel ist Herr Joseph Ratzinger, er wurde von klein auf katholisch gemacht. Herr Ratzinger konnte sich nicht als Erwachsener für den Glauben entscheiden, er wurde geprägt, wie eine Münze. Manche Menschen sind wandelnde Bibeln, mit Bibelsprüchen für jede Situation, sie sind religiös geprägt.

Gravatar: DerLektor

Wenn sich immer weniger Menschen finden, die die Vorraussetzungen zu erfüllen bereit sind, aber auch nicht bewusst gegen sie handeln wollen, hat die katholische Kirche nur zwei Möglichkeiten: 1. Die Haushaltsabdeckung der Seelsorge durch Priester (nicht durch Laien) erreicht einst eine Quote von 1 : 500.000 und mehr oder 2. Voraussetzungen müssen überdacht werden wie z.B. bei dem aufgegebenen Postulat, verschieden-konfessionelle Ehen mit der Exkommunikation zu belegen.

Unter welchen Bedingungen sollte zudem ein autonomes Regime von Regelungen innerer Angelegenheiten bei nicht-staatlichen Organisationen stehen? Ich denke, das ist zumindest eine mitentscheidende Frage.

Gravatar: MicroHirn

Niemandem etwas aufgezwungen? Außer natürlich dem Konsens der 'gesellschaftlichen Überzeugung'. Die Frage nach den Gründen für eine Forderung der zeitgemäßen Anpassung an die katholische Kirche ist für mich nicht beantwortet. Das theologische Begründungen niemanden interessieren oder gar nicht verstanden werden, ist nur eine Sache. Die andere ist, dass die Freiheit die inneren Regeln selber zu bestimmen, der Kirche genommen werden sollen durch angebliche Reformen, die eine Modernisierung bedeuten sollen. Darum ist die Frage berechtigt, warum man nicht die Kirche ihre inneren Angelegenheiten selber bestimmen läßt, da es ja genügend Spielraum gibt sich anderen theologischen Richtungen zuzuwenden oder eben gar nicht. Religionsfreiheit würde ich genau in diesem Sinne verstehen, allerdings vermute ich, dass bei dieser Frage auch sekundäre Motive eine entscheidende Rolle spielen.

Gravatar: Tomasso

Ich bin kein Freund des Zölibats (dazu gleich noch mehr). Was mich aber an derartigen Diskussionen gewaltig stört, ist, dass "die Gesellschaft" meint, einer Glaubensgemeinschaft vorschreiben zu müssen, was sie zu glauben und zu praktizieren haben. Menschen, die sich - wie Herr Kelle schreibt - BEWUSST entschieden haben, einen bestimmten Glauben oder eine bestimmte Lebensform anzunehmen, die nicht der "modernen" Norm entspricht, werden ausgegrenzt und als altmodisch und Schlimmeres diskriminiert.
Das ist einer der wenigen Punkte, die ich an der katholischen Kirche sehr schätze: dass sie sich noch traut, sich auf die Bibel zu berufen und für ihre Überzeugungen öffentlich einzustehen.

Zum Zölibat selbst: Paulus sagt, dass es gut ist für die Menschen, die kein (oder wenig) sexuelles Verlangen haben (die gibt es), aber für die anderen nicht. Ein allgemeines Heiratsverbot für Geistliche ist aber eindeutig gegen die Lehre Paulus', siehe z.B. 1. Korinther 9,5; 1. Timotheus 3,2; 4,3.

Gravatar: DerLektor

Wer ehelos leben will, wird meines Wissens nicht angriffen, sondern kann, darf und soll das auch tun. Man kann jedoch nicht übersehen, dass es selbst in der katholischen Kirche bis hinauf zur Spitze verschiedener (Erz-)Diözesen bereits eine Bewegung gegen das Zwangs-Zölibat gibt. Die katholische Kirche wird sich hier über kurz oder lang ebenso der gesellschaftlichen Überzeugung annähern, wie sie es auch in der Vergangenheit immer schon getan hat. Es ist noch nicht so lange her, da exkommunizierte die katholische Kirche Mitglieder automatisch, wenn diese eine verschieden-konfessionelle Ehe eingegangen waren. Grund: Katholiken dürfen nur Katholiken heiraten. Später dann, als immer mehr Katholiken ihre Kirche, auch deswegen verließen, nahmen die Bistümer ihre Schäfchen auch ohne Antrag wieder auf. Parallele: Der Priesternachwuchs nimmt drastisch ab - ein Grund ist das Zölibat. Wenn es also auch dann nicht eine veränderte Grundüberzeugung der Kirchenspitze sein wird, so wird schon die Macht des Faktischen zur Aufweichung des Zölibats führen. Mit welcher Folge: Es wird wieder mehr Priester geben, die sich berufen fühlen und gleichzeitig mit Freude um ihre Familie und ihre Gemeinde kümmern werden. Wer weiterhin ehelos leben will, kann das tun. Schließlich leben wir ja in einer pluralistischen Gesellschaft, in der niemandem etwas aufgezwungen wird.

Gravatar: MicroHirn

Nein,

Herr Kelle bringt es auf den Punkt. Ich wiederhole gern noch mal die von Herrn Kelle aufgeworfene Frage: Warum läßt man diejenigen nicht in Ruhe, die im Zölibat leben möchten?
Denken Sie mal in Ruhe über diese Frage nach und beantworten Sie sie ehrlich.

Sexualität findet nach der katholischen Kirche innerhalb der Ehe statt, nur in dieser ist das 'Ausleben von Sex' legitimiert. Insofern kann es keine Erweiterung bedeuten Sexualität an sich anzusprechen. Mit Dunkelziffern läßt sich natürlich gut arbeiten, haben sie doch den Vorteil, dass sie eine fiktive aber individuell gefühlte Gewichtung in die Angelegenheit bringen. Allerdings zu durchsichtig, um zudifferenziertem Denken anzuregen.

Was Herr Kelle anspricht ist die Berufung. Wissen Sie was das in diesem Fall bedeutet?
Die Hingabe an Gott mit dem Ziel, Gott mit ungeteiltem Herzen zu dienen. Das ist einer der Grundgedanken des Zölibats und hat wenig mit 'Konzentration in seinem Beruf' zu tun.

Selbstverständlich haben katholische Priester wie auch buddhistische Mönche die freie Wahl diesen Weg zu gehen oder nicht. Wenn sie es aber tun, dann sind Regeln zu befolgen.
Persönlich würde ich den Zölibat nicht mit der Keuschheit und Enthaltsamkeit buddhistischer Praktiken gleichsetzen, da dies nur die Oberfläche berührt und erst eine genauere Betrachtung die Unterschiede erkennen läßt. Aber hier geht es im Vergleich nur um die Entscheidungsfreiheit und die ist von dem persönlichen Willen und den zugrundeliegenden Motiven abhängig. Etwas anderes behaupten zu wollen beruht lediglich auf Vorurteilen und Unkenntnis.

Gravatar: MicroHirn

Nun ja, lieber Lekor, was Menschen nicht verstehen, dass holen sie auf ihr Niveau herunter.

Ihre persönliche Bemerkung über mich enthält nicht die Spur eines Argumentes oder einen sinnvollen Gedanken zu diesem Thema. Bemühen Sie sich doch einfach sachlich zu bleiben.

Gravatar: qed

Muahaha! Die empathischen Damen der sündenfällig gewordenen Priester fordern ausgerechnet im Namen der 'Liebe' Rechte ein!
Nun, das verstehen wir in Kenntnis der weiblichen Natur sehr gut- zu schön wäre es, wenn ihnen der Papst daselbst die Möglichkeit gäbe, ihren Würstchen im schwarzen Leibchen vollends mit einem hübschen Eheeisen die Daumenschrauben anlegen zu können- ich empfehle sehr das gründliche Studium sog. Unterhaltsgesetze...:-)

Jeder gestandene Ehebrecher weiß um des Priesters Höllenqualen:
"Nach einem langen Marsch durch die Wüste, den du in fremden Diensten machtest, entdeckst du eine feuchte Oase, in der du dich ein wenig erquicken möchtest. Deine Alte gerät in Panik, weil sie genau weiß, was die Neue will, nämlich dich und deine Arbeitskraft...
Es könnte so leicht sein: Du erzählst deiner Alten, daß du dich verliebt hast. Da sie dich liebt, kann sie dir dieses Glück unmöglich mißgönnen und läßt dich rumvögeln. Du erzählst deiner Neuen, daß du sie zur Zweitfrau machen willst, weil du deine Alte nicht verlassen willst. Gerührt von solch zweifacher Loyalität wird sie einwilligen? EINEN SCHEISSDRECK WERDEN SIE TUN, DIE DAMEN! Die geschlechtliche Liebe verlangt Exklusivität und bietet keine! Daß die Neue eine Sau ist, darüber brauchen wir hier kein Wort verlieren. Sie will deiner Alten die Pläne vereiteln. Aber da sie dich liebt, nennt man das nicht so. Sie hat auch keine Schuld. Die Sau nach allgemeiner Sprachregelung bist du...
Beide werden dir also gehörig Druck machen.
Der nächste Zeitpunkt zu überlegen, was du eigentlich selbst willst"...

Mit diesen schönen Zitätlein aus dem 'Handbuch für Männer in Zeiten von AIDS und Feminismus`' des genialen Eugen Maus ist eigentlich alles gesagt. Sie gewähren dem Verständigen einen tiefen Eiblick in die Beweggründe der Heiligen Katholischen Kirche, den Zölibat als rettende WOHLTAT zu instituieren.

Gravatar: DerLektor

Herr Kelle springt natürlich in einigen seiner Ausführungen zu kurz. Das ist sicherlich der gewollten Zuspitzung seiner These geschuldet, denn er will ja den Zölibat verteidigen.
Allerdings zeigt sich doch, dass es gar nicht ausschließlich um die Ehelosigkeit an sich, sondern das Ausleben von Sexualität gibt. Und da dürfte die Dunkelziffer weitaus höher, sein als die bekannt gewordenen Fälle es schon belegen. Die katholischen Priester sollen sich ganz auf ihren Beruf konzentrieren können - das jedenfalls ist als Kelles Hauptargument herauszulesen. Ja, bitte schön, das kann doch nicht ernst gemeint sein? Warum können sich evangelische Pfarrer mit Frau und vier Kindern denn auf ihren Beruf sehr gut konzentrieren? Ein Nicht-Argument. Was der Dalai Lama macht ist zudem wohl eher die autonome Entscheidung einer Einzelperson, während katholische Priester ja kein großartige (kirchenrechtlich legale) Wahl haben.
Mir ist es Grunde vollkommen schnuppe, ob Priester heiraten dürfen oder nicht. Selbstverständlich ist es jedermanns freie Berufswahl. Dennoch darf man irrwitzige Regeln hinterfragen, oder nicht?!

Gravatar: DerLektor

Dass ausgerechnet Sie sich über "eigene Vorstellungen von Normalität" mokieren, hat mich wirklich zum Lachen gebracht.
Aber natürlich, was normal ist, dass wissen selbstverständlich nur Sie ganz allein. ;-)

Gravatar: Joachim Datko

Priester leben auf Kosten der Menschen!

Zitat: " Im Mittelalter waren Geistliche auch die “Sozialarbeiter” in der Gemeinde. Dass dieser Fulltimejob gepaart mit dem Gottesdienst kaum Zeit für eine eigene Familie ließ, ist nachvollziehbar [...]"

Priester sind in der Regel Räuber, sie versuchen den Menschen das Selbstbestimmungsrecht zu rauben und freuen sich über jedes Geldstück, das sie den Menschen aus der Tasche ziehen können. Im Mittelalter haben die Priester die Menschen mit übelsten Geschichten für dumm verkauft und die geistige Entwicklung durch religiöse Geschichten gebremst.

Heute lassen sich die Menschen den Unsinn nicht mehr erzählen. Die evangelische Kirche hat in Deutschland nur 3,6% an Kirchgängern, die r.-k. Kirche hatte 2012 11,8% und verliert Jahr für Jahr 0,4%.

Ich bin gerne bereit eine Lanze für die Vernunft und gegen religiöse Vorstellungen zu brechen. Priester sind in der Regel eine Last für die Bevölkerung.

Joachim Datko - Physiker, Philosoph
Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft
http://www.monopole.de

Gravatar: MAX

Die katholische Kirche muss gar nichts,
und schon gar keine Ratschläge von irgendwelchen Besserwissern
beachten.
Sie besteht seit 2000 Jahren und wird bestehen wenn es diese Staaten mit ihren
Regierungen und Besserwissern nicht mehr gibt.
Es gibt auch in anderen Religionen ZÖLIBATE
aber darüber regt sich niemand auf !!!

Gravatar: Dr. Bruno Köhler

Es geht nicht darum, dass Priester heiraten sollen, sondern dass sie heiraten dürfen, wenn sie denn wollen. Im Mittelalter waren Geistliche auch die "Sozialarbeiter" in der Gemeinde. Dass dieser Fulltimejob gepaart mit dem Gottesdienst kaum Zeit für eine eigene Familie ließ, ist nachvollziehbar (was nebenbei wieder einmal zeigt, dass auch Männer schon immer auch ein Vereinbarkeitsproblem hatten, die Mächtigen sich aber nie darum scherten). Deshalb war früher ein Zölibat vielleicht gerechtfertigt. Heute ist dies aber m.E. nicht mehr so. Wer weiterhin zölibatär leben will, kann das ja weiterhin tun, auch wenn es kein Zölibat mehr gibt.

Gravatar: Franz Gribofsky

Zitat:
"Wenn ich Koch bin und keine Hitze vertrage, kann ich nicht in der Küche arbeiten."
Falsch. Ich werde einfach Gardemange, Entremetier oder Patissier. Alles Köche die nur wenig mit Hitze zu tun haben.
Genauso kann man katholischer Priester sein (den Glauben leben, verbreiten und predigen) und wenig mit der Bürokratie (nichts anderes ist der Zölibat) zu tun haben.

Das Ganze nur am Rande. Ich persönlich bin Atheist. Mir kann es nur Recht sein wenn sich die "Gläubigen" mehr mit solchen Kleinigkeiten selbst zerfleischen als mir mit ihrem Kram auf den Sack zu gehn.

Gravatar: MicroHirn

Das 'Heilige' ist den Menschen, die so sehr an ihre Profanität gewöhnt sind, doch immer irgendwie suspekt. Da gilt es dann hysterisch einen Traditionsbruch zu fordern, um die Priester zu 'befreien', d.h., den eigenen Vorstellungen der Normalität anzupassen.

Gravatar: Crono

So ist es!

Gravatar: Joachim Datko

r.-k. Priester sind in Deutschland nur eine Randgruppe

Es gibt in Deutschland für den Gemeindedienst nur noch ungefähr 80 Neupriester pro Jahr, das ist verschwindend wenig. Wenn davon im Laufe der Jahre noch einige abspringen, bleiben kaum welche übrig. Und es kommt auch keiner in eine katholische Hölle, wenn er es sich anders überlegt. Die jungen Männer, die Priester werden wollen, sind durch die Schule naturwissenschaftlich gebildet und glauben nicht mehr jede Horrorgeschichte.

Auch Priester haben nur ein Leben, sie sollten es sich nicht durch uralte Zöpfe vermiesen lassen. Priesterkandidaten haben sogar noch die Wahl, sie können was anderes machen.

Joachim Datko - Physiker, Philosoph
Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft
http://www.monopole.de

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