Warum Kardinal Meisner Recht hat

Aufregung in der politischen Damenwelt über Kardinal Meisner. Der Kölner Erzbischof hatte der Familienpolitik empfohlen, Frauen zu ermöglichen, zuhause zu bleiben um mehr Kinder bekommen zu können. Die jetzige Familienpolitik erinnere ihn an die DDR. Das Geschrei ist laut, aber Meisner hat Recht,

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- weil Deutschland die Kinder fehlen – der renommierte Demograph Herwig Birg spricht von der „ausgefallenen Generation“. Nur kinderreiche Familien können dieses Defizit teilweise beheben. Die Geburtenquoten in Frankreich und Irland sind deshalb die höchsten in Europa, weil es in diesen Ländern deutlich mehr kinderreiche Familien gibt.


- weil ohne Förderung von Ehe und Familie es noch weniger Kinder geben wird. Denn bei Kinderlosen stehen die Kosten als Grund für die Nichterfüllung des Kinderwunsches ganz oben (nach der Suche nach dem richtigen Partner), und der Wunsch nach Krippenplätzen ziemlich weit unten.


- weil es die Wahlfreiheit für Frauen in Deutschland de facto nicht gibt. Ohne Förderung droht Verarmung. Und diese Qual ist gewollt. Denn die Frauen sollen so früh wie möglich zurück an den Computer, den Herd des Betriebs.


- weil der Traum von der Vereinbarkeit ein Märchen ist. Beruf und Familienarbeit sind in der Regel eine Doppelbelastung. Hinter den tollen Einzelbeispielen in den Medien stehen fast immer unsichtbar Haushaltshilfen.


- weil die Karriere natürlich einen Knick bekommt, wenn die Frau ihr Erwerbsleben unterbricht, um drei oder vier Kinder zu erziehen. Kein Arbeitgeber kann so lange auf die Rückkehr warten. Die Lösung heißt hier: Mehr Teilzeitangebote und Förderung des Wiedereinstiegs. Das aber ist eine Herausforderung an die Politik, der sich keine Partei bisher wirklich stellen will. Sie alle fürchten die Funktionäre der Arbeitgeber- und Industrieverbände, die jetzt aufgeregt nach Fachkräften suchen und die stille Reserve der jungen Mütter anzapfen wollen.


- weil die aktuelle Familienpolitik sich wie in der DDR einzig und allein an den Interessen der Arbeitswelt und der Produktion ausrichtet.


Meisner hat nur die Wahrheit gesagt. Man sollte dem unerschrockenen Kirchenmann in Köln dankbar sein.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Freigeist

@Johannes Resch
Wenn man Geld durch Krieg in einem Land verbrennt, das sich teils in der "Steinzeit" befindet, darf man sich nicht beschweren, dass die Kassen in Deutschland leer sind.
Afghanistan?

Gravatar: Johannes Resch

Es ist schon richtig, dass sich junge Leute an den heutigen wirtschaftlichen Bedingungen orientieren, die Eltern immer weniger Möglichkeiten lassen. Aber wer hat diese Bedingungen geschaffen? Allein die Rentenreform 1957 hat (lebenslang) so viel Geld zu Lasten von Eltern umverteilt, dass die zunehmende Armut von Familien hier seine wichtigste Ursache hat. Der ganze "Familienlastenausgleich" komensiert höchstens ein Drittel des für Eltern geschaffenen Nachteils. Wir brauchen also keine "Familienförderung", sondern einen Rückbau der Familienschädigung. Solange dieses Thema gemieden wird, kann es gar keine zumutbare Perspektive für Familien geben. Aber das zu thematisieren, fehlt auch dem Bischof Meisner der Mut. Es führt aber nicht weiter, nur die Folgen zu beklagen, solange die Ursachen ignoriert werden.

Gravatar: Freigeist

@Jens
Sie haben mich richtig erkannt, es ist sinnlose Sturheit. Lenkt von wirklichen Problemen geschickt ab.

Gravatar: Jens

@Freigeist
Bei der Gleichstellung geht ums Prinzip und nicht um Prozente.
Und Prinzipien sind wichtig, auch wenn Sie darin vermutlich nur sinnlose Sturheit sehen.

Gravatar: Donnerwetter

So schreibt man: QUATSCH. Nur mal zur Info :) Und Quatsch isses nicht. Ich stimme dem Artikel voll und ganz zu. Wir als Großfamilie mit vielen Kindern sind in diesem Land die Sau-Dummen. Das ist Fakt.

Gravatar: Meier

Was ist mit der Abtreibung? Seit 1974 sind über 5 Millionen Abbrüche in BRD und DDR registriert. Es geht dabei nicht nur um Moral (für den, der eine hat), sondern gerade auch um die Existenz eines ganzen Volkes.

Gravatar: Freigeist

@Klartexter
In Bezug auf den ersten Teil Ihres Kommentars stimme ich Ihnen voll zu. In Bezug auf Gleichstellung liegen Sie falsch. Sie liegen falsch weil die nackten Zahlen gegen Befürchtungen sprechen. Es sind im Vergleich zur Gesamtbevölkerung nur lächerlich wenige Personen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften unterwegs.
Sind es denn überhaupt 1% oder weniger?

Gravatar: Klimax

"Denn bei Kinderlosen stehen die Kosten als Grund für die Nichterfüllung des Kinderwunsches ganz oben..." Das halte ich für falsch. Kinderlosigkeit herrscht ausgerechnet in den Schichten am stärksten, die sich Kinder locker leisten können. Auch glaube ich, wer Kinder will, will sie nicht des Geldes wegen und verzichtet auch daher nicht aus materiellen Gründen auf sie.

Entscheidend sind vielmehr die Scheidungsraten! Ich kenne viele Leute, die gern mehr Kinder bekommen hätten, wäre nicht ihre Ehe geschieden worden. Und durch die deutsche Unterhaltssklaverei, denen insbesondere die Väter ausgesetzt sind, schwindet sehr schnell die Lust auf Nachwuchs. Kinder, die man allenfalls mal am Wochende 14täglich sehen, aber vollumfänglich alimentieren darf, verlieren ihren Reiz, der im täglichen Umgang und Austausch liegt. Da reicht dann ein Kind mehr als genug.

Wer mehr Kinder will, muß der deutschen Scheidungsindustrie den Kampf ansagen und nicht noch mehr Geld verlangen.

Gravatar: solosunny

@Klartexter, ganz langsam mit der ach so kinderfreundlichen DDR. 3 Kinder habe ich in der DDR bekommen. Erstmal waren Krippenplätze für unter (3jährige) auch Mangelware in den 80 zigern. Ich hätte zwar einen bekommen, wollte aber mein Kind zuhause betreuen bzw. dann Teilzeit arbeiten. Da war es vorbei mit der Kinderfreundlichkeit. Sorge um den Arbeitsplatz, nein. Aber bitte nur wenn systemkonform und bitte beide Eltern vollerwerbstätig.

Gravatar: Klartexter

So ein Kwatsch. Wenn die Familienpolitik wie die der DDR wäre, dann hätten deutsche Familien Kinder und deutsche Frauen bräuchten sich keine Sogen um ihren Arbeitsplatz zu machen. Die DDR war ein Kinder- und Familienfreundliches Land. Hier wird Fremden, Zeugungs- und Gebärfreudigen Migranten buchstäblich Zucker in den Hintern geblasen, natürlich auf Kosten des deutschen Steuerzahlers. Außerdem wird die traditionellen Familien mit der Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ausgehebelt. Also wird unterm Strich deutschenfeindliche Familienpolitik betieben.

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