Vom Niedergang erneuerbarer Energien

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Glaubt man den Protagonisten erneuerbarer Energieträger, dann sind wir auf dem Weg in ein goldenes Zeitalter der Energie aus sogenannten erneuerbaren Energieträgern. Doch berechtigt ist dieser Optimismus nicht, wie Björn Lomborg in seiner Project Syndicate Kolummne Der Niedergang erneuerbarer Energien beschreibt. Jahrhunderte der Umweltzerstörung und gesundheitsschädigender Emissionen durch energetische Nutzung von Holz und anderer organischer Materialien mussten vergehen bis die Menschheit durch technischen Fortschritt in der Lage war deutlich energiedichtere fossile Brennstoffe zu nutzen. Bis heute entfällt trotz sektoral hoher Anteile nur ein kleiner Teil der Nutzenergie auf die erneuerbaren Energieträger. Europa, selbsternannte Spitzenregion der Windenergienutzung, deckt heute mit einem Prozent einen geringeren Teil seines Primärenergieverbrauchs mit Windkraft als vor der Industrialisierung. Trotzdem wir schon heute enorme Preise für Wind- und Solarenergie zahlen, wird sich daran auch in den kommenden Jahrzehnten wenig ändern. Der schnelle Ausstieg aus den fossilen Energieträgern ist eine Illusion und wird, wie auch bei der Kernenergie, nur durch politischen Druck mit unangenehmen Konsequenzen für den Wohlstand der Bürger möglich sein. Björn Lomborg glaubt dem durch eine massive Förderung der Erforschung und Weiterentwicklung der Nutzung erneuerbaren Energien begegnen zu können, um in den kommenden Jahren massiv die Kosten zu drücken und eine Alternative zu konventionellen Energiequellen zu bieten. Volkswirtschaftlich ist das jedoch nur dann sinnvoll, wenn die Investitionsimpulse vom Markt und nicht vom Staat kommen. Die Vergangenheit hat gezeigt welche Innovationskraft die Energiewirtschaft entwickeln kann, wenn eine zunehmende, oftmals nur temporäre Verknappung konventioneller Energieträger am Horizont droht. Statt jedoch nach energietechnischen Phantasien zu greifen, orientiert sich marktgetriebene Innovation am jeweilig technisch machbaren und ökonomisch sinnvollen. Inkrementeller Fortschritt, der Offenheit für alle Alternativen der Energieumwandlung und -nutzung zeigt, ist allemal besser als Visionen, die sich vor allem durch eine förderpolitisch erzwungene Begrenzung des technologischen Horizonts auszeichnen. Mit den Scheuklappen der gegenwärtigen Energiepolitik und der damit verbundenen Förderpolitik ist kein Staat zu machen.

Beitrag erschien zuerst auf: liberalesinstitut.worpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Lutz

Strom ist Großtechnisch nicht Speicherbar und er wird es auch nie sein.
Sollen die Lobbyisten der "erneuerbaren" Energien es doch mal am freien Markt probieren,
ohne Vorrangeinspeisung und per Gesetz festgesetzen Preisen.
Übrigens das festsetzen des Preises per Gesetz ist nichts anders als gesetzlich legitimirter Betrug oder Diebstahl.

Gravatar: Freigeist

Die Monopole der Öl- Gas- und Kohlestaaten haben Sie wohl vergessen. Schauen Sie mal den Chart des Rohölpreises in ihrem Börsenportal an. Nix Marktwirtschaft, Monopole, Monopole in einem fort.

Gravatar: Michael Ziefle

Sehr geehrter Herr Meier,
meine volle Zustimmung, das haben Sie gut herausgearbeitet.
Solange es kein Speichermedium für diese Energiegewinnung gibt, ist alles Schall und Rauch. Mal ganz abgesehen vom Landschaftsverbrauch, siehe Ostfriesland. Und offshore ist mit sehr hohem Wartungsaufwand verbunden, aber macht ja nichts, der Wind schickt ja keine Rechnung. Die Grundlast wird in Deutschland überwiegend von KKWs geliefert, während mit Kohlekraftwerken versucht wird, den Ausgleich zu schaffen, was sehr kostenintensiv zu bewerkstelligen ist.
Ob man diese Energieform der EEs über den Strompreis subventioniert oder wie die AfD es sich wünscht über die Steuer ist beides, sehr sehr bescheiden und hat mit Marktwirtschaft gar nichts zu tun.

Gravatar: Hans Meier

Ich bin der Ansicht, dass durch das EEG eine Investitionsblase an Windkraftanlagen entstanden ist, die sich marktwirtschaftlich nie amortisieren, geschweige Renditen, ohne den direkten Lobby-Schutz der etablierten und wohl auch geschmierten Parteien, erwirtschaften kann.
Der politisch überhöhte Strompreis verhindert sogar einen verstärkten Absatz von Strom und gleichzeitig konkurrieren im günstigen Fall von brauchbarem Wind die Überkapazitäten an Windmühlenstrom.
Wenn also die Absatzmenge nicht wächst, aber der Aufwand zu Erzeugung dieses Angebots, dann werden finanzielle Ressourcen in Deutschland vorsätzlich vernichtet. Den Schaden dieser Ressourcen-Vernichtung so oder anders zuzuordnen macht das eigentliche Dilemma nicht besser.
Diese Ignoranz marktwirtschaftlicher Vernunft lässt sich nicht nur daran ablesen, dass die Unternehmen und ihre Aktionäre die sich an dem Ausbauboom beteiligten, schon feststellen mussten, einem verlustreichen Irrtum in Deutschland aufgesessen zu sein.
Spanien-Urlauber haben vielleicht gesehen welche dramatischen Überkapazitäten an Immobilien dort leerstehen oder verrotten und sich ebenfalls nie amortisieren können. Dort retten Schäuble & Co jetzt die Banken, die diesen Boom beflügelten.
Am Anfang von unrealistischen Investitionsblasen steht zumeist eine politisch motivierte Idee, die letztlich an der Realität scheitert.

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