Video: Günter Buchholz über den Zustand unserer Gesellschaft

Nach Günter Buchholz entfernt sich die Bundesrepublik immer mehr von ihren zentralen Idealen, was zur Entstehung einer neo-ständigen Gesellschaft führen könnte.

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Der linksliberale Wirtschaftswissenschaftler Günter Buchholz erläutert in einem sehenswerten Video die Begriffe "Gleichheit", "Gleichberechtigung" und "Gleichstellung". Unsere Gesellschaft entfernt sich immer mehr vom Ideal der Gleichberechtigung im Sinne der Gleichheit vor dem Gesetz und der Chancengleichheit. Dadurch, dass bestimmte Gruppen bessergestellt, privilegiert werden, nimmt unser Land immer mehr die Züge einer neo-ständischen Gesellschaft an. Hier geht es zu dem Video:

Die neo-ständische Gesellschaft

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Egon Beier

Liebe Madeleine,

Dank für den Kommentar.
Aber zu Ende gedacht bedeutet er das das 'globalisierte Individuum' überhaupt kein Mensch mehr ist!!!

Und das sehen wir täglich wie dieser Typus Individuum zum gnadenlosen 'Es' verkommt. Selbst Tiere haben mehr Empathie. Und das ist so gewollt.

Gravatar: Madelaine Chaproll

Der Mensch und der globale Mensch
Jeder von uns weiß, dass nur ein ruhiges Dasein uns zu einer tiefen Innerlichkeit führen kann. Das ist der Grund dafür, dass in dieser Form von Demokratie die edle Bescheidenheit und die seelische Zufriedenheit nicht mehr existieren. Am schlimmsten hat es die Kinderwelt erwischt. Als Kinder noch der Rede Erwachsener lauschten, war die Welt noch in Ordnung. Heute lernen sie viel zu früh, dass die virtuelle Welt die wahre Wirklichkeit ist. Kein Wunder, dass die Märchen von Andersen oder die der Brüder Grimm keine Wirkung mehr auf die Fantasie der Heranwachsenden haben. Erstaunlich ist, dass die Medien dieses Phänomen nicht wahrnehmen. Sie haben nicht die Fähigkeit zu begreifen, dass die schönen Märchen von früher, die von Unschuld, Güte, Träumen usw. handeln, für alle Kinder der Welt das erste Geschichtsbuch darstellen. Kein Teleskop, kein Videospiel, keine Reportage von Travel Geografik repräsentiert für die Zeit der Unschuld so sehr die Unendlichkeit wie das Mysterium und die fantastischen Gestalten der mythischen Traumwelten.
Der Journalismus wurde von Anfang an eine Art Postbote des Volkes. Er war als Stimme gedacht, die den sozialen Frieden oder die soziale Ungleichheit zu verkünden hatte. Es scheint so zu sein, dass der Wohlstand diese Stimme durch Machtmissbrauch, Arroganz und materielle Gier gedämpft hat. Jetzt spricht sie nicht mehr im Namen des Volkes, sie flüstert nur noch, ohne Scham und Reue den treuen Lesern gegenüber, das was in den Kulissen der Macht vorbereitet wurde, zumeist vorgefertigte Lügen und Erzeugnisse einer propagandistischen Ideologie. So empfinden die meisten Menschen in der westlichen Demokratie die Presse.
Tatsächlich gibt es seit Jahren keine gegenseitige Achtung und kein Vertrauen mehr zwischen Medien und dem Volk. Eine zu große Überheblichkeit kann schnell zum Wahnsinn führen. Der Verlust des Realitätssinns hat dem Journalistenberuf unermesslichen Schaden zugefügt. Nicht das Internet ist der Killer dieses Berufs, sondern eher der Rausch der Macht, der zum Wahnsinn führt. Jede Macht, die auf Dauer nicht ehrlich und verantwortungsbewusst dem Volk dient, wird unweigerlich zur Rechenschaft gezogen. Genau wie die Politiker und die Beamten sind auch die Journalisten einfache Diener des Volkes. Sie üben nur einen Beruf aus, der für das Wohl einer Nation geschaffen wurde und nicht, damit persönliche Vorteile erreicht werden. Deshalb sind Presseleute auch verpflichtet, den Bürgern mit Treue und Verantwortung zu dienen. Der echte Journalismus braucht unbedingt eine Art sozialen Instinkts, um seine Tätigkeit richtig auszuüben. Die meisten Menschen sind Träumer, doch eine Gesellschaft darf nicht nur träumen um des Träumens Willen, sonst verliert sie den Sinn für die Realität.
Die westliche Zivilisation befindet sich zur Zeit in einer gefährlichen Ratlosigkeit, und dies dank der Globalisierungspropaganda. Diese will uns überzeugen, dass in den Adern der ganzen Menschheit Blut des globalisierten Erdenbürgers fließt, was jedoch nicht stimmt. Ohne Heim, ohne geregelte soziale Pflichten wird der Mensch ein Nomade. Tausende von Jahren dauerte es, bis richtig sesshaft geworden ist. Die Ethnien, die Nationen haben tiefe, stabile Wurzeln. Durch diese Wurzeln wurde der Mensch zum Herrn unseres Planeten. Nun, der moderne Vagabund, der sogenannte globalisierte Mensch, ist krank geworden. Die Spuren seiner Krankheit sieht man in seinem Gemüt. Je mehr Pfade er vor sich hat, desto unruhiger, unsicherer, einsamer und unglücklicher wird er. Keiner weiß mehr, was ihn morgen erwartet. Der Globalisierte wühlt verwirrt in einem dichten sozialen Nebel, wo auch die sonnigen Tage grau erscheinen. Er ist von Angst bedrückt, sein Dasein ist tragisch. Ein einfacher Spaziergang durch den Wald kommt ihm inzwischen als Geschenk des Himmels vor. Es ist die Ruhe. Es ist der Traum. Nur dies macht ihn frei und glücklich. Warum? Weil die Bäume, die Pflanzen immer noch feste Wurzeln haben. Nur sie sind noch zu Hause auf diesem Planeten. Die Menschen und die Tiere sind zu globalen Vagabunden degradiert worden. Hunger und Kälte sind schlimm, viel schlimmer aber ist die Einsamkeit des Geistes, der Seele. Die Gedanken, die Träume sie fehlen dem globalen Vagabunden. Ohne feste Wurzeln kann er nicht existieren, und das macht ihm Angst. Während einer kurzen Rast, irgendwo zwischen den Bäumen, schreibt er mit zitterndem Finger an das Himmelszelt: „Ich bin einsam!“
Der globale Mensch hat seit langem das richtige Weinen verlernt. Nur während einer kurzen Rast verspürt er den Schmerz seiner Seele. Er weint ohne Tränen. Er ist zerissen vor Heimweh, er fühlt sich verloren, weil es nirgends auf dem Planeten mehr eine Heimat für ihn gibt. Als globaler Mensch hat er keine Wurzeln mehr. Kein Heim. Keine Familie. Keine Verwandten. Keine Freunde. Er braucht die Wärme einer Heimat, er braucht die Festigkeit seiner Wurzeln, aber als globaler Mensch weiß er, dass er sich so etwas nie mehr leisten kann. Seine Seele quillt vor Liebe über, es ist eine unerschöpfliche Quelle und es kostet nichts, was das nur so sprudelt. Doch seine Quelle ist zu klein, um die globalen Bedürfnisse von Zuneigung zu sättigen. Und dies macht ihm auch Angst. Obwohl er sich dessen bewusst ist, dass er feste Wurzeln wie die Bäume braucht, um frei und zufrieden leben u können, läuft er unaufhaltsam weiter. Ganz egal wohin. Hauptsache er bleibt Nomade, Vagabund, globalisierter Mensch. Vor ihm öffnen sich unzählige globale Pfade. Er soll einen wählen, und er darf keinen Fehler machen. Nur keinen Fehler machen, sonst ist er verloren. Er, der globale Mensch! Der Vagabund! Es gibt für ihn keinen Ausweg, außer diesen seinen weltumspannenden Pfaden. Ohne Mitgefühl. Ohne Anteilnahme, einsam, ein Zuschauer, ein Reisender, ein Verwirrter. Sein Atem geht schwer, als er sich von den Bäumen mit ihren festen Wurzeln verabschiedet. Seine Seele ist voller Furcht, sein Körper scherhaft gespannt. Bevor er weitergeht, schreibt er noch einmal mit dem Finger an den Himmel seinen Schmerz. Er schreit, er ruft gellend in seine Einsamkeit und weiß, dass keiner ihn hört. Der globalisierte Mensch ist zu klein für den großen Planeten! Er ist zu schwach, er wird sich immer verlieren in der globalisierten Welt, weil er sich auf dieser großen Erde nie verständlich machen könnte. Der Mensch ohne Wurzeln bleibt immer ein Verwirrter! madelaine chaproll

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