Vermischtes

Die ganze Debatte um den gefeuerten Wissenschaftler Tim Hunt ist immer bizarrer geworden. Auf Wikipedia werden Hinweise auf Männerdiskriminierung getilgt. Und trotzdem ist der feministische Durchmarsch irgendwie ins Stocken gekommen.

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Die Debatte um den wegen angeblich sexistischer Sprüche gefeuerten Nobelpreisträger Tim Hunt nimmt eine neue Wendung: Die britische "Times" berichtet über eine Aufzeichnung des fraglichen Abends, aus der klar hervorgeht, dass Hunt die umstrittenen Sätze als Scherz markierte und das Publikum auch entsprechend reagierte. Das wirft die Frage auf: Warum schwört die Frauen-sind-Opfer-Fraktion bislang Stein und Bein das Gegenteil? Sind Feministen einfach nur bösartig? Wollen sie tatsächlich eine Gesellschaft durchsetzen, in der ein Mann nicht einmal mehr einen Witz machen darf, ohne dafür sozial hingerichtet zu werden?

Die ganze Debatte um Tim Hunt ist immer bizarrer geworden. So schön es ist, dass inzwischen ein Mitschnitt der fraglichen Veranstaltung veröffentlicht wurde, so fragwürdig ist es, dass damit die Logik befördert wird: Wenn jemand eine vom Mainstream abweichende Meinung über das Geschlechterverhältnis äußert, dann ist das nur okay, solange er diese Meinung eindeutig als Scherz gekennzeichnet hat; andernfalls ist er auf gesellschaftlicher Ebene zu eliminieren. Klingt eher nach einer totalitären als nach einer liberalen Gesellschaft.

Und da wir gerade bei der Manipulation von Fakten sind – die jüngsten Änderungen beim Umschreiben der Wikipedia zur feministischen Enzyklopädie sind folgende: Am Fachbereich Genderstudien gibt es jetzt keine Kritik mehr, im Eintrag "Gleichstellung der Geschlechter" wurden sämtliche Hinweise auf Benachteiligungen von Männern getilgt, stark um Belege gekürzt wurde der Lexikoneintrag Misandrie (also Männerfeindlichkeit) und einige Dinge mehr. Die Wikipedia entwickelt sich immer mehr zum Wahrheitsministerium wie in Orwells Roman "1984". Nur noch die feministische Wrklichkeit soll in den Köpfen der Menschen existieren, auch wenn sie das Gegenteil der belegbaren Fakten darstellt.

Da liegt die Antwort auf eine oft gestellte Frage nahe: Warum greifen Männerrechtler fast automatisch den Feminismus an? Weil Männerrechtler über genau jene Dinge sprechen wollen, die der Feminismus lieber unter den Teppich kehren möchte.

Und trotz all diesem Lügen, Editieren, Vertuschen und Tricksen ist der feministische Durchmarsch irgendwie ins Stocken gekommen. So fragt frau sich bei der ZEIT, warum die Genderstudien inzwischen breitenwirksam als Ideologie entlarvt ... Verzeihung, "beschimpft" werden (am besten den Artikel überspringen und gleich zu den Kommentaren scrollen). Und der Blogger John Nolte freut sich: Kein Emmy für Lena Dunhams TV-Serie "Girls", nachdem Dunham einen Mann als Vergewaltiger verleumdete. Nolte erklärt, warum er zwischen diesen beiden Dingen einen Zusammenhang sieht.

Zuerst erschienen auf genderama.blogspot.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dr. Bruno Köhler

Das macht natürlich Hoffnung. Bislang hat es noch keine Ideologie geschafft, auch mit noch so viel Gewalt, eigenständiges Denken und kritisches Hinterfragen komplett zu unterbinden.

"Da liegt die Antwort auf eine oft gestellte Frage nahe: Warum greifen Männerrechtler fast automatisch den Feminismus an? Weil Männerrechtler über genau jene Dinge sprechen wollen, die der Feminismus lieber unter den Teppich kehren möchte."

...das ist eine sehr gute Formulierung, die die Sache auf den Punkt bringt.

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