Täuschungsmanöver: Spielen Marx & Co. auf Zeit?

In der letzten Sitzungswoche der Familiensynode bemüht sich der progressistische Flügel verstärkt, den Eindruck zu vermitteln, er strebe keine Änderungen in der Lehre der Kirche an.

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In der Tat haben sich Erzbischof Heiner Koch von Berlin und Bischof Franz-Josef Bode von Osnabrück in ihren heutigen (20. Oktober) Interviews (für ihre Verhältnisse!) betont moderat gegeben und dämpften die Hoffnungen auf große Änderungen bei den Reizthemen.

Dieser Stil ist erstaunlich, denn Kardinal Marx, Erzbischof Koch und Bischof Bode haben sehr deutlich während der Synode ihre Einstellung hinsichtlich der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene, außereheliche Partnerschaften usw. hervorgebracht.

Stanisław Gądecki, Erzbischof von Posen, Vorsitzender der Polnischen Bischofskonferenz und inzwischen die wichtigste Persönlichkeit des konservativen Lagers auf der Synode, hält dieses Vorgehen für ein Täuschungsmanöver.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat Gądecki Recht. Seit langem behauptet der deutsche Linkskatholizismus, die Synode sei erst der Anfang einer tiefgreifenden Revolution innerhalb der Kirche.

Nach der Synode könnten die liberalen Bischöfe versuchen, auf eigene Faust die Reformen durchzusetzen, die sie auf der Synode nicht erreicht haben. Deshalb pochen sie so stark auf mehr Autonomie auf der Ebene der Bischofskonferenzen.

Ein schwammiger und mehrdeutiger Synoden-Schlussbericht käme den progressistischen Bischöfen zu Hilfe: Sie würden das Dokument nach ihrem Gutdünken interpretieren.

Konkret für Deutschland wäre dadurch der Weg in eine Nationalkirche, die sich ein eigenes Lehramt bastelt, geebnet.

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