Stolz und Vorteil

In meinem letzten Text hier hatte ich behauptet, der eigentliche Unterschied zwischen „Links“und „Rechts“ sei der zwischen „Utopie“ und „Realität“, wobei „Rechts“ hier von mir im Folgenden auch vorwiegend als Begriff für ein bevorzugtes „nationales bzw. subsidiäres“ und„Links“ als „internationales bzw. globales“ politisches Ordnungssystem gesehen wird.

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Wenn man sich also als ein solcher „Rechter“ bemüht, nun mal mit besonders nüchternem Realitätssinn auf das aktuelle Deutschland zu schauen, dann werden sich Enttäuschungen für unser Lager wohl schwer vermeiden lassen.Sicher haben die Volksaufständler gegen die Islamisierung des Abendlandes, allen voran natürlich die Dresdener, in den letzten gut zwei Jahren schöne Achtungserfolge errungen. Das meiste von dem, was sie, aber auch viele andere befürchteten und was von den mächtigen Mainstream-Gegnern nur verächtlich gemacht wurde, ist leider genauso eingetroffen. Details zur Beweisführung kann ich mir auf Grund der vielen offensichtlichen aktuellen Ereignisse hier sicher sparen. Es bleibt dabei: Linke Utopien versagen –rechte Realitäten kommen nun zum Vorschein.

Es gereicht allen, die bisher auf der Straße an den vielen Abendspaziergängen teilgenommen haben, zur Ehre. Hausmeister und Verkäuferinnen standen ganz mutig auf der richtigen Seite der Geschichte und schlaue Politexperten auf der falschen. Davon mag nun aber keiner der Experten mehr gerne reden. Wer immer noch weiter an diesen Demos teilnimmt, der wird sicher alles richtig machen. Aber man fragt sich natürlich, wie es aussieht, wenn nur noch ein kleiner Teil des Volkes ruft: „Wir sind das Volk!“. Ist das nicht lächerlich? Ich denke nein, es ist nicht peinlich und zwar deshalb, weil diese wenigen Rufer eben genau diejenigen sind, die überhaupt noch das deutsche Volk sein wollen und es deshalb auch mit voller Berechtigung rufen.

Die Anderen dürften es natürlich auch rufen – aber sie wollen es ja gar nicht sein: Deutsches Volk. Sie sind entweder der große schweigende Rest oder es sind, auch wenn noch so viel urdeutsches Blut in ihnen dumm rumblubbert, schlichte Deutschlandfeinde, wie all die Kinder von der Antifa. Gibt es einen besseren Beweis, dass Gott sei Dank die reine Biologie bei der Gut-Böse-Unterscheidung gründlich ausgedient hat? Sonst müssten wir die Antifa-Deutschen gut finden und unsere vielen ausländischen Mitdemonstranten schlecht.

Die bisherigen Demos waren zwar toll, aber mangels wirklicher Volksmasse waren es nun mal keine solche Aufstände, wie sie nötig wären, um in diesem Land hier wirklich etwas zu verändern. Allein das „Recht-gehabt-haben“ nützt da nun leider auch recht wenig. Das soll keinerlei Kritik an den mutigen Demonstranten und Organisatoren sein, - höchstens an all den unmutigen Nichtdemonstranten. Frage eigentlich nur ich mich, was nach dem Anschlag im letzten Dezember in Berlin, bzw. den laufenden internationalen Anschlägen seit dem, wie zuletzt in Stockholm, hier also nun noch passieren soll, damit vielleicht doch noch mehr Leute aufwachen? Braucht es denn in Berlin auf dem Alexanderplatz erst einen direkten IS-Aufmarsch in Divisionsstärke, mit Hochkant-Bussen als Barrikaden? Aber wer um alles in der Welt nicht aufwachen will, den würde vermutlich selbst ein großer IS-Aufmarsch auf dem Alex nicht weiter stören, denn bis zum Prenzlauer Berg ist es ja immerhin noch ein ganzes Stück - und Pankow erst, ach, jwd!

Es deutet also gar nichts darauf hin, dass es hier im satten Deutschland nun plötzlich doch noch zu irgendeiner Art Volksaufstand, z.B. ähnlich wie im Herbst 1989 im Osten Deutschlands kommen sollte. Vergesst es also. Die Gründe für Ausreden mögen lang sein (z.B. für Bürgerliche zu prollige, zu rechtslastige Demoteilnehmer etc. pp), aber nur machtvolle Demos könnten m.E. hier noch kurzfristig eine Politik erzwingen, wie sie in bodenständigeren EU-Ländern, z.B. in Ungarn, Tschechien oder Polen ja sehr wohl auch demokratisch möglich sind. Alles Parlamentarische wird, sofern es nicht kurzfristig zu ungeplanten ökonomischen Turbulenzen kommt, sehr lange dauern.

Auf die Masse der eher linksutopisch irrlichternden Jugend braucht hier auch keiner mehr zu hoffen: www.zeit.de/politik/ausland/2017-04/jugendstudie-generation-what-jugendliche-politik-vertrauen. Die „Zeit“ (hier ganz im doppelten Sinne) ist da eher gegen uns, sofern diese Umfrage mehr als Propaganda ist, wovon ich mal ausgehe. Die meisten Deutschen scheinen über ein sehr gutes psychisches Verdrängungssystem zu verfügen. Nach jedem Anschlag glauben immer noch viele gerne die perfide Propaganda des: „Weiter-so! Wir-lassen-uns-durch-den-Terror-doch-nicht-unsere-Weltoffenheit-nehmen“. Allerdings findet die nicht nur in Deutschland, sondern auch überall sonst in Europa noch reichlich offene Ohren, z.B. hier in Stockholm auf einer „Liebes-Demonstration“ (http://www.bild.de/news/ausland/terroranschlag/gedenkfeier-schweden-steht-auf-gegen-hass-51223420.bild.html ).

Mit Woodstockfeeling gegen den Djihad. Nun, wer sich so etwas leisten will – nur zu. Viele der durchaus kritischen Bürger, vor allen Dingen eher die aus dem Westen, die denken offensichtlich so: wir schreiben eben nicht mehr 1989, wo der „Plebs“ auf der Straße noch zu was Gutem führte, heut ist so etwas doch nur noch rührende Romantik und keine reale Option mehr. Es gibt unsere schöne parlamentarische Demokratie, die für sie im Großen und Ganzen auch noch zu funktionieren scheint. Da ist ihr bürgerliche Weg und wie praktisch: im September sind ja schließlich Bundestagswahlen – da, so hoffen sie, erfolgt dann sicher die ganz große Abrechnung und Wende, denn, so kann es ja nicht weitergehen.

Aber selbst wenn man die gerade wieder virulente Gefahr einer vorzeitigen Selbstzerlegung der einzig nennenswerten Oppositionspartei dieses Landes durch eine unnötig herbeigeredete Richtungserzwingung mal völlig ausblendet, wird es rein handlungspolitisch fast egal sein, wie viel Prozent diese Partei nun zwischen 5 und 50% bekommt. Koalitionen , selbst wenn sie wollte, stehen für sie gar nicht zur Debatte und ein Blick ins noch etwas lebendigere westliche Ausland zeigt: Paria-Parteien wie FPÖ und Front National werden dort zwar inzwischen so um die 30% gehandelt – aber eine reale Regierungsmacht über die Kommunalebene hinaus besitzen sie durch das allgegenwärtige globale Parteienkartell bisher trotzdem nicht.

Natürlich wirken erfolgreiche Oppositionsparteien immer indirekt mehr oder weniger auf das Regierungshandeln ein und da spielen dann Prozentzahlen natürlich sehr wohl eine Rolle, allerdings auch nur eine Psychologische. Für diese indirekte Wirkung sind Wahlerfolge aber nun genauso hilfreich wie z.B. mehr Druckals Bewegung von der Straße. Beides schließt sich zumindest nicht aus.Es bleibt als dunkles Fazit: Wir werden wohl noch eine lange Zeit brauchen, ehe wir gegen das übermächtige Parteienkartell unserer Gegner wirklich politischen Einfluss gewinnen und somit politisch wirklich handlungsfähig werden.Wie aber kann eine Bewegung solch eine längere Zeit harten politischen Kampfes überleben, ohne in näherer Zukunft eine nennenswerte Machtoption in Aussicht zu haben?

Ausgerechnet die Linke hat uns das als Bewegung vorgemacht. Sie hatte und hat dazu ein ideelles und ein materielles Moment: Nennen wir das ideelle Moment mal „Stolz“ und das materielle Moment „Vorteil“. Egal was auch für Pleiten und Anfeindungen passierten, so waren, sind und werden Linke immer einfach grundstolz auf ihr „Linkssein“ sein, - grundlos grundstolz. Selbstbestätigung aus dem Nichts sozusagen. Nun wird man aber allein vom Stolz nicht satt. Deshalb haben es Linke mit ihrer Bewegung auch zu allen Zeiten verstanden, Vorteile für ihre Mitglieder zu erkämpfen und sei es nur eine Vernetzung und gegenseitige Unterstützung unter dem linken Schlagwort: Solidarität.

Das S-Schlagwort lassen wir mal weg, aber Vernetzung und Unterstützung brauchen wir als Bewegung ganz genauso. Da gäbe es noch viel zu verbessern, bis wir uns als gemeinsame Kampfverbände sehen würden. Leider sind „Rechte“ selten ganz einfach stolz darauf nur mal so „rechts“ zu sein. Das hängt ein Stück weit natürlich mit der ahistorischen Gleichsetzung von „Rechts“ mit dem Nationalsozialismus zusammen, wobei inzwischen klar sein sollte, dass wir hier mit dem Begriff „Rechts“ eben nicht von den eigentlich eher linken Nationalsozialisten reden, die übrigens an einem genauso grundlos übersteigerten Stolz litten, wie die Linken.

Oft sind „Rechte“ ja nicht einmal stolz darauf, politisch recht gehabt zu haben, was angesichts der leider nun eingetroffenen schrecklichen Ereignisse, z.T. aber auch wieder verständlich ist. Rechte hätten dagegen sogar gute Gründe auch auf andere Dinge als nur ihre individuellen Erfolge stolz zu sein. Der Stolz, Deutscher zu sein ist aufgrund der o.g. aktuellen Entwicklungen für mich allein allerdings auch nicht mehr vordergründig, da ich mich aufgrund der Dekadenz sonst ja gerade auch fast schämen müsste, Deutscher zu sein. Also sag ich mal so: Ich bin einfach Deutscher. Punkt. – Ich bin es gern und möchte diese Nation zum Schutz des deutschen Volkes erhalten – das sollte für's Erste dann doch auch genügen an Patriotismus. Weil die Frage auch immer schnell kommt, - wer sollte denn dann das deutsche Volk sein- , auch dazu hier eine kurze Anmerkung: Zum deutschen Volk sollte m.E. dabei gehören können, wer sich zu unseren abendländischen Werten bekennt und hier die Staatsbürgerschaft rechtmäßig erhalten hat, was eine nach Zweckmäßigkeit gesteuerte Zuwanderung also bejaht, aber das Gegenteil der derzeitigen Welt-(grenz)-offenheit bedeutet.

Ich denke als Rechte können wir auch sehr wohl grundstolz sein, gerade dass wir z.B. ohne jeglichen kurzfristigen Vorteil sondern eher mit Nachteilen, für die Demokratie in Deutschlandkämpfen, die aktuell zusehends in Gefahr ist. Existenzielle Entscheidungen des Parteienkartells gegen unser Volk und unsere Nation sollten wir dabei nicht als demokratisch akzeptieren, auch wenn diese repräsentative Demokratie durch Wahlen zustande kommt. Im Art. 20(2) unseres Grundgesetzes heißt es immerhin: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.“ Das stehen also auch Abstimmungen bereits drin.Aber was sollten wir denn eigentlich tun, wenn sich in einer echten direkten Demokratie eine linksutopische Mehrheit entgegen allen Warnungen und gegen alle Vernunft z.B. für ein weiteres Offenhalten unserer Grenzen entscheiden sollte? Inzwischen kann man so viel Blödheit einer Mehrheit im Volke auch nicht mehr völlig ausschließen.

Nun ja, dann müsste man das als Demokrat zweifelsohne akzeptieren und könnte nur noch in die innere oder äußere Emigration gehen, um ggf. nach einem Zusammenbruch wieder bereit zu stehen. Aber, der Götter sei Dank, ist es ja offenbar wohl noch nicht soweit, denn nicht ohne Grund fürchten sich unsere Machthaber doch gerade vor einer direkten Demokratie. Damit es nie so weit kommt, dass unser Volk sich demokratisch selbst abschafft, dürfen wir deshalb vor allen Dingen nicht aufhören, gerade die anderen Menschen, „die noch nicht auf unserem Dampfer sind“ aufzuklären über das, was wir eigentlich wollen. Wir haben alle Vernunft auf unserer Seite, aber leider nicht die Haupt-Medien.Übrigens, unser einziger kurzfristiger Vorteil des Rechtsseins, mal abgesehen von ein paar Pöstchen in den Parlamenten, könnte sich m.E. nur aus der Mangel an schwärmerischer Naivität sein der aus unserer Realitätssicht erwächst.

Schon eine organisatorische Vernetzung und schlichter Vermeidung von gefährlichen Orten, könnte uns zumindest bei absehbaren Situationen vor etlichen neueren Gefahren beschützen, denen sich naive Menschen leider oft leichtsinnig selbst aussetzen (z.B. www.n-tv.de/leute/Jennifer-Rostock-Saengerin-geschockt-article15743036.html ). Ohne ein psychoanalytisches Fachwissen zu haben, denke ich letztlich auch, das eine ständige Verdrängung der Realität, die Linke in Zukunft immer mehr betreiben werden müssen, auch ständig Energieverbrauch fordert. Energie die ihnen anderswo fehlt. Zusätzliche Energie also für uns, die wir politisch gut gebrauchen werden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

Die Bundeszentrale für politische Bildung „unterscheidet“ zwischen „Rechtsextremismus“, „Rechtsradikalismus“ und „Neonazismus“. http://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/41312/was-ist-rechtsextrem?p=all

Wie aber sind Personen einzustufen, welche die Nazis in der Ukraine auf Kosten der deutschen Steuerzahler - und sehr wahrscheinlich auch Versicherten von Krankenkassen – ungefragt und gegen deren Willen - nicht nur finanziell unterstützen?

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