Spiegel-Online hat dazugelernt: Gleichberechtigung ist nicht Gleichstellung

Gleichberechtigung ist nicht dasselbe wie Gleichstellung. Das hat jetzt auch die Redaktion von Spiegel Online bemerkt und entsprechend korrigiert. Das ist aber bestenfalls ein symbolischer Gewinn.

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Gestern hatte ich hier auf Genderama noch darüber gemosert, dass es in einem Spiegel-Online Artikel geheißen hatte:

Der Komiker und Moderator Jürgen von der Lippe hält nichts davon, dass Frauen in allen Lebensbereichen Gleichberechtigung einfordern. "Bei mir hört es schon auf mit der Forderung nach einer Frauenquote in Aufsichtsräten. Damit ist niemandem gedient", sagte er im Gespräch mit dem SPIEGEL.

Mit meiner erneuten Anmerkung, dass Frauenbevorzugung durch eine Quote mit Gleichberechtigung nichts zu tun, kam ich mir schon wie eine tibetanische Gebetsmühle vor. Wir Männerrechtler weisen ständig auf diese Trickserei hin; gefruchtet hat es in den Medien bislang kaum. Jetzt aber doch: Spiegel-Online hat die betreffende Passage umformuliert:

Jürgen von der Lippe hält nichts davon, dass Frauen in allen Lebensbereichen Gleichstellung einfordern.

Ob das noch viel nutzt, weil in den Köpfen vieler Mediennutzer nach synonymer Verwendung beider Begriffe "Gleichberechtigung" und "Gleichstellung" weiterhin durcheinandergebracht wird, ist natürlich eine offene Frage. Die nachträgliche Korrektur eines einzigen Artikels ist insofern bestenfalls ein symbolischer Gewinn. Die Hinweise darauf, dass Frauenbevorzugung nichts mit Gleichberechtigung zu tun hat, müssen bleiben, bis dieser Punkt von unseren Leitmedien hinreichend deutlich gemacht wird.

Zuerst erschienen auf genderama.blogspot.de

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