Sie kotzen mich an, Monsieur!

Mir war bis jetzt gar nicht bewusst, dass man zwischen guten und schlechten Provokationen unterscheiden kann. Der Tagesanzeiger allerdings kann: Jesus-Karikaturen veröffentlicht er, Mohammed-Karikaturen allerdings nicht. Und zwar aus “Rücksicht” auf “religionsspezifische Gebote”.

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Sie sind doch nicht etwa beleidigt? Dass war doch nur eine “gute Provokation”! Oder sollte ich lieber eine Karikatur zeichnen? Wen ich damit meine? Also, da möchte ich mich nicht festlegen, kommt darauf an. Auch der Chefredakteur des Tages Anzeigers hat da seine eigenen Gesetze. Einer, der die Veröffentlichung von Jesus-Karikaturen des Meisters der verletzenden Satire von Manfred Deix gelobt hatte, will nämlich die Mohammed-Karikaturen aus Charlie Hebdo nicht zeigen! Warum denn nicht! In den Augen des Chefredakteurs des Tages Anzeigers Res Strehle gibt es gute Provokationen, dazu zählen eben diese Jesus Bilder, weil sie etwas infrage stellen. Viele Leser hätten sich daran gestört, auch böse Post habe er erhalten. Morddrohungen, Briefbomben und Kalaschnikows, die ihm hätten Angst einjagen können, schienen auszubleiben.

Schön, so sollte es eigentlich auch sein. Angst und Schrecken zu verbreiten, ist ein untypischer Wesenszug des biblischen Gottes und damit auch eines Christen unwürdig. Ehrfurcht zu haben, heisst eben nicht in Angst zu verfallen, wie damals die alten Ägypter, die glaubten jeden Schritt kalkulieren zu müssen, um sich der Gunst von Osiris, Anubis, Horus und wie sie alle heissen, würdig zu erweisen.

Einen falschen Schritt zum jetzigen Zeitpunkt wollte wohl auch der Chefredakteur nicht machen, deshalb verzichtete er auf die Mohammed Karikaturen in seiner Zeitung, nicht etwa aus Angst, wie er betonen möchte, sondern aus “Rücksicht” auf “religionsspezifische Gebote” und auf eine “breit geteilte Empfindlichkeit”. Dann muss es sich hierbei um eine “schlechte Provokation” handeln? Möchte er stattdessen lieber wieder Jesus Karikaturen veröffentlichen? Mir war bis jetzt gar nicht bewusst, dass man zwischen guten und schlechten Provokationen unterscheiden kann? Dass muss an der Individualisierung unserer Gesellschaft liegen, wo jeder jeden Begriff ganz persönlich eben individuell (um)interpretiert und damit Verbindlichkeiten und Allgemeingültigkeiten ausser Kraft gesetzt werden.

Aber um solche Grundsatzfragen geht es im Moment nicht, ist doch ganz Europa in Alarmbereitschaft, auch hier, nicht etwa aus Angst, wer gibt schon als aufgeklärter säkularer Europäer gerne zu, dass er Ängsten ausgeliefert ist? Auch das Team des “Teufelhof” Theaters Basel hat den Kabarettisten Andreas Thiel, der für glühende Köpfe nach seiner Streitschrift in der Weltwoche und seinem Auftritt bei Schawinski sorgte, vor die Tür gesetzt. Angst? Natürlich nicht! Die Veranstalter liessen verlauten: “Dieser Entscheid hat rein gar nichts mit der Angst um unsere oder die Sicherheit unserer Gäste zu tun”.

Dass nun ausgerechnet Himmler einen Vergleich zum Islam zog: “Der-Islam-ist-unserer-Weltanschauung-sehr-ähnlich”, brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr ist unerfreulich, sollte aber in einem Land in dem Meinungsfreiheit propagiert wird und sogar extra Politiker nach Paris reisten, diskutiert werden dürfen. Hatte es doch zu jener Zeit Menschen gegeben, die sich vor dem “Gott Hitler” samt seinem faschistischen SS Regime fürchteten.

Natürlich macht nicht eine institutionelle Religionszugehörigkeit automatisch einen Christen zum Christen oder einen Muslim zum Muslim. Oder wie wäre es sonst in christlichen Nationen möglich, unschuldige Kinder wie bei den Heiden zu töten, und daraus gar ein Menschenrecht machen zu wollen? Deshalb Achtung, nicht überall wo christlich draufsteht, ist auch christlich drin! Nein, besonders rühmlich war die christlich europäische Geschichte auch zu Zeiten des Sklavenhandels nicht, man machte sich zwar die Hände nicht wirklich schmutzig aber die Verlockung nach Macht und Reichtum, liess den alten Adam immer wieder erwachen. Da war sie wieder, die Bestie im Menschen, ein Schlachtfeld im Ringen um Gut und Böse. So wie es manche von uns tagtäglich erleben. Christen sind sich dessen bewusst, deshalb beten sie auch das “Vater unser”.

Kommunisten hatten es viel schwerer, da sie immer bemüht waren, eine christliche Ersatzreligion ohne Gott zu schaffen, waren sie dem Bösen ausgeliefert. Einmal an der Macht entschieden sich diese immer für das Böse und verbreiteten Angst und Schrecken. Stalin und Mao haben mehr Menschen auf dem Gewissen, als die immer gerne herangezogenen Kreuzzüge. Historisch gesehen gibt es da noch ein paar kleine Anmerkungen, die uns gerne verschwiegen werden:

“Was vielen Menschen aber nicht bekannt ist, ist die Tatsache, dass es erst zu den Kreuzzügen kam, nachdem die Muslime fast 500 Jahre lang (genau 464 Jahre lang, von 635 bis 1099 n.Chr., (1099 = Beginn des ersten Kreuzzuges)) christliche Länder überfallen, sie beraubt, terrorisiert und ausgeplündert haben. Dabei wurden sehr viele Christen ermordet, ihre Frauen vergewaltigt oder zusammen mit den Kindern in die Sklaverei verkauft. Christliche Kirchen wurden zerstört, die Häuser der Christen niedergebrannt und die Christen vor die Wahl gestellt, sich entweder zum Islam zu bekennen oder von den Muslimen getötet zu werden”.

Hier soll weder aufgerechnet noch “gerichtet” werden. Dafür haben wir alle selbst genug Dreck am Stecken. Nichtsdestotrotz würde ich nicht mit Begeisterung unter muslimischer Herrschaft leben wollen, wüsste aber auch nicht, wie es mir ergangen wäre, wenn Saulus nicht zu Paulus geworden wäre?

Zuerst erschienen auf dieweiterdenkerin.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ben Wilmes

Sorry, ich war der Meinung, ein erster Kommentar sei nicht abgeschickt worden und habe einen nachgelegt, daher die doppelten Aussagen mit anderen Formulierungen.

Ja, die Muslime sind jetzt am Zug.
Nein, sie sollen sich nicht in Rechtfertigungsorgien ergehen, sondern
lediglich die Mindeststandards einer Demokratie eindeutig und unmissverständlich bekennen.
Nicht mehr und nicht weniger.
Das zum Beispiel Mord und Folter und Unterdrückung von Frauen nichts mit Religion zu tun haben und hier keinen Platz haben dürfen. Zuviel verlangt ? Dann aber Gute Nacht, Marie !

Die jüdische Mama steht kurz vor ihrem 90. Geburtstag.
Was sollen ihre drei Söhne, alle erfolgreich, ihr nur schenken ?
Ismael schenkt ihr ein Haus.
Salomon ein dickes Auto mit Chauffeur.
Benjamin einen Papagei, der die ganze Thora nachplappern kann.

2 Wochen nach dem Geburtstag schreibt Mama einen Brief:
"Ismael, das Haus ist zu gross für mich. Verkauf es wieder.
Salomon, ich will nicht mehr ausfahren in meinem Alter, und der Chauffeur nervt, er plappert ständig. Verkauf das Auto wieder.
Benjamin, Du hast der Meme eine grosse grosse Freude gemacht. Das Hähnchen war sehr lecker, nur am Anfang hat es noch mehr genervt wie der Chauffeur"

So kann man auch mit kleinen Sachen Freude machen.

Also, liebe Muslime, nur zu den Mindeststandards bekennen, dann sind wir schon zufrieden, wir alten Islamophobiker, wir schlimmen aber auch.


Und noch ein Vorschlag für einen politisch korrekten Karnevalswagen:

Ein grosser schwarzer Block ( als die Kaaba erkennbar).
darauf in grossen Lettern, arabische Schriftzeichen imitierend:
Der Block des Schweigens. Schluss mit lustig.
Drumherum dutzende Leute in Burkas, die sich mit Buntstiften in der Grösse von Baseballschlägern selbst kasteien.
Dabei rufen sie: " Mea culpa, mea maxima culpa, o Sancta Islamophobia.

Darf man datt ? Man wees ett nich.

Gravatar: EKriemler

Sehr geehrter Herr Wilmes,

"Als Benedikt XVI auf der Titelseite der Titanic mit Urinfleck auf dem Gewand dargestellt wurde..."

Lese die "Titanic" zwar nicht, habe besagtes Bild auch schon gesehen.
MMn, ein Paradebeispiel für schlechte Satire: herabsetzend, persönlich angreifend, unter der Gürtellinie und - sinnfrei! Was soll das denn aussagen?

Mit Bendetikt XIV (der vierzehnte, glaube ich), vormals Kardinal Ratzinger und der heiligen Kongregation für Glaubensfragen, ehemals der heilige Inquisition vorstehend, bin ich zwar auch in etlichen Fragen nicht gleicher Meinung, aber Respekt verdient der Mann allemal.

Naja, eben wieder eine Frage der Qualität, gilt zunehmend auch für die Presse.

Gravatar: EKriemler

@Redaktion: übt sich die "freie Welt" nunmehr ebenfalls in Zensur?
Mir ist durchaus bewusst, dass der Judenwitz sehr zynisch und hart ist.
Der Grund weshalb ich ihn gepostet habe war die aktuell als ach so schlimm und böse bezeichneten Witze in Relation zu einem wirklich harten zu setzen.
Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass er von einem Juden stammt.

Schade....

Gravatar: EKriemler

Danke, Herr Wilmes, für diese wirklich guten Witze, ich schmunzle jetzt noch....
Dies ist ein Grund, weshalb Humor/Satire und auch Kritik Sinn und Inhalt und im Idealfall auch eine Prise Humor benötigt. Die Wirkung ist einfach besser, es hallt nach und regt auch zum Nachdenken an.
Ob die Schweiz die Islam (-isten) Frage wirklich besser handhabt, muss sich noch zeigen.
In einem Gespräch mit einem guten Bekannten, der vom Balkan stammt und Moslem ist, kam die Rede auf islamistische Imame (Hassprediger) worauf er anmerkte dass im Kosovo die Moscheen überwacht werden und solche Imame aus dem Verkehr gezogen werden.

Vielleicht eher die drastische Variante, dennoch dürfen westlich orientierte Staaten solche Praktiken nicht tolerieren.

Allerdings, denke ich, dass es Sache der Muslime ist Klarheit zu schaffen und die extremen Strömungen zu unterbinden. Dazu gehört auch ein aktuelles Glaubensbekenntnis.
Die Al Azhar Universität in Kairo als massgebliche Autorität der Sunna hat in einem Schreiben an IS festgehalten:
- es sei nicht erlaubt, Suren aus historischem Kontext auf spätere Ereignisse anzuwenden.
- Suren dürften nicht isoliert angewendet werden, der Koran müsse in seiner Gesamtheit betrachtet werden.
Etwas schwierig und auch nicht sehr praktikabel.
Deshalb ist die Forderung liberaler Islamkenner dass der Islam der Zeit angepasst werden muss, mMn durchaus angebracht.

Zu Verboten und Grenzen:
stammt, glaube ich, von E. Kishon - wann immer ein Staat sichere Grenzen zu seinem Nachbarland fordert, ist es meist die gegenüberliegende.

(Anm. d. Red.: gekürzt)

Gravatar: MicroHirn

Feiglinge, was für ein hartes Urteil. Dabei möchten doch auch hasenfüssige Duckmäuser auf Schleichpfad nur irgendwie - ja sagen wir mal - überleben. Nennen wir sie daher besser die Gratismutigen oder besser die kultursensiblen Differenzierer, die genau differenzieren, wem sie Satire angedeihen lassen dürfen und wem nicht. Wackere Teufelskerle wenn es um christliche Kirchen geht, schüchterne Sensibilität mit Beugereflex, wenn es um den Islam geht.
Natürlich ist es auch eine Form der Ungleichbehandlung, die eine seltsame Form des Heldentums erzeugt, aber im Spektrum menschlicher Verhaltensweisen keine Seltenheit.
In einer Zeit, in der nichts mehr mit irgendwas in einem Zusammehang steht, so geregelt im verbalen Ablasshandel, und kreative Wahrheiten den Begriff Lüge ad absurdum führen, braucht man sich eigentlich über nichts mehr zu wundern.

Gravatar: Manuela

Liebe Frau Walker, danke für diesen Beitrag.

Es geht mir wie Ihnen: ein großer Teil von Journalisten und Redakteuren kotzen mich an.
Gestern "Je suis Charlie" und heute "Rücksicht auf religionsspezifische Gebote".

Das sind doch Feiglinge und haben sehr wohl die Bezeichnung Lügenpresse verdient, denn wenn sie ehrlich wären würden sie zugeben, daß sie aus Angst nichts Negatives oder Satirisches mehr veröffentlichen.

Wenn diese Angst jedoch zugegeben werden würde, müßte man ja an die Ursachen (Islam und seine Anhänger) und Mißstände herangehen und jahrzehntelange falsche Handhabung der Ursachen ändern. (Allerdings war und ist die Schweiz da doch klüger als Deutschland.)
Aber es ist bequemer, die Augen weiterhin zu verschließen("das hat alles nichts mit dem Islam zu tun"), so weiterzumachen wie bisher und zu hoffen, daß es nicht noch schlimmer wird.
Und welch ein Glück:: es gibt den christlichen Glauben.Da wird niemand gewalttätig und daher bleibt er weiterhin geeignetes Ziel der Beschimpfungen.
Darum:FEIGLINGE!

Gravatar: Ben Wilmes

@ Alfred

Sie müssen Jesus nicht für Gottes Sohn halten.
Nun weiss ich nicht, wieviele katholische Karnevalsjecke Badewannen für 15.000 Euro besitzen und in welchem Zusammenhang das mit jüdischen Tischlern steht.
Wenn Sie Tebartz van Elst meinen, der ist gründlich verprügelt worden, war einer Orgie von Karikaturen und Medienhetze ausgesetzt und ist nicht mehr Bischof ( meiner Meinung nach zu recht). Als Kathole ist man übrigens Dauerhäme gewohnt.
Als Benedikt XVI auf der Titelseite der Titanic mit Urinfleck auf dem Gewand dargestellt wurde,
unter der Überschrift : Undichte Stelle im Vatikan entdeckt ( auf der Rückseite die entsprechende Variante in braun statt gelb, lustig, gell ?!), da gab es zunächst eine Anzeige, die aber von Benedikt persönlich zurückgezogen wurde.
Den sogenannten "Femen", die barbrüstig auf dem Altar des Kölner Doms randaliert haben ist auch nix schlimmes passiert. Sind ja auch Kinder Gottes, wenn auch ungezogene und geschmacklose. Aber die Mädels sind noch jung, und Jesus, der alte jüdische Holzwurm, hat uns gelehrt, du sollst verzeihen und vergeben und den Balken im eigenen Auge... usw.
Na ja, das mit der Wissenschaft ist so eine Sache. Es gibt unzählige hochkarätige Naturwissenschaftler, die gottgläubig sind. Auch Atheismus ist ein Glaube, denn der Atheist kann nicht WISSEN, ob es Gott gibt oder nicht . So einfach ist das, sogar für Analphabeten verständlich. 1. Semester Logik im Philosophiestudium.
Im Moment geht es doch darum, ob man den Islam karikieren darf.
Wenn es sich dabei aber um jene Religion ( oder Ideologie ?) handelt, die JEDEN Tag mit Barbarei und Folter und Demokratiefeindlichkeit .....von sich reden macht, weltweit, und es freien Gesellschaften nicht mehr möglich sein soll, darauf mit satirischen Mitteln zu reagieren, dann erscheint mir in so einer Lage der Verweis auf die Katholen als albernes und unangemessenes Ablenkungstheater. Die Katholen ziehen nicht mit der Kalaschnikow los und rennen schreiend, haareraufend und mordend durch die Gegend, wenn jemand Jesus als jüdischen Tischler bezeichnet, der nicht Gottes Sohn ist. Na und ?! Kann man sagen, kann man aber auch lassen.
Eine Frage des RESPEKTS, wie Herr Kriemler schon sagt, den ich an dieser Stelle grüsse.

Gravatar: Ben Wilmes

Zu Dr. Tan

Die besten "Judenwitze" machen die Juden. Es gehört zu ihrer Tradition. Es sind Juden, wie unter vielen anderen Henryk M. Broder oder Hugo Egon Balder, die geradezu dazu auffordern,
der Nazizeit und ihren führenden Figuren mit Humor zu begegnen.
Ihr Beispiel ist aber nicht lustig, Dr. Tan, wie Herr Kriemler richtig bemerkte. Ich glaube nicht einmal, dass die Mehrzahl der Juden durch soetwas beleidigt wäre. Vielleicht wären sie ratlos oder gelangweilt oder irritiert.
Mörder als Mörder darzustellen muss erlaubt sein. Wenn deutlich würde, dass jemand Auschwitz verherrlicht oder die bestialische Ermordung von 6 Millionen Juden gutheisst, dann ist er kein Humorist oder Satiriker, sondern ein Verbrecher und gehört bestraft.
Egal, in welcher Form er seine "Meinung" kundtut. Wenn jemand den Sexualverkehr mit Kindern durch "witzige" Zeichnungen oder Sprüche proklamieren würde, wäre er ebenfalls ein Verbrecher. Unsere Gesetze sind da ziemlich klar.
Es geht nicht um Freiheit um jeden Preis oder um Beliebigkeit.
Als Katholik fand ich es seinerzeit keineswegs lustig, als die "Titanic" Benedikt XVI im vollgepinkelten Ornat auf der Titelseite präsentierte, mit der Textzeile "Undichte Stelle im Vatikan gefunden". Hmmm. Kann man machen, muss man aber nicht. Es ist das eine, einen der gebildetsten und spirituellsten Männer der Zeit mit Inkontinenz in Verbindung zu bringen
und es ist etwas anderes, eine Religion oder Gott zu beleidigen( wobei ich persönlich finde, dass das gar nicht geht). Es gab damals eine Anzeige, die aber der Papst dann zurückgezogen hat. Geht doch. Keine Kalaschnikows, kein Blut.
Wenn ich ausgerechnet die nicht mehr karikieren sollte und könnte, die tagtäglich durch Terror von sich reden machen, das wäre bitter.
Von mir aus kann man auch Luxusbadewannenbesitzer karikieren. Tebartz van Elst ist im Übrigen nicht nur massenhaft karikiert worden, sondern regelrecht monatelang medial gehetzt worden. Gerade die katholische Kirche kennt sich prima aus mit Hetzkampagnen aller Art, wo beispielsweise sogenannte Femen nackt auf dem Altar des Kölner Doms rumhüpften. Je nun, sind auch Kinder Gottes, wenn auch ungezogene und geschmacklose, aber sie haben ja noch Zeit zu reifen, sind ja junge Gören.
Da können alle Linken ganz unbesorgt sein. Es gehört geradezu zum guten Ton, die Katholen auf allen Ebenen mit Schmutz zu bewerfen. Was soll`s, die kommen damit klar.
Da kann der Alfred ganz entspannt sein. Ja, Respekt, lieber Herr Kriemler, daran hapert`s, das sehe ich genau so.
Zum Schluss ein jüdischer Witz ( also von Juden stammend), den ich persönlich genial finde, aber das ist ganz private Geschmacksache.

In einem Bus in den USA sitzt ein Schwarzer und liest eine jüdische Zeitung.
Da kommt ein Rabbi in den Bus und sieht das.
Er geht auf den Schwarzen zu, legt ihm die Hand auf die Schulter und sagt, etwas vorwurfsvoll und ratlos: " Neger zu sein reicht Dir wohl nicht ?"

Hat mir der Synagogenvorsitzende einer westfälischen jüdischen Gemeinde erzählt.

Noch einer, um die Stimmung im Blog zu heben.

Ein Jude ( die kein Schweinefleisch essen sollen), kommt in eine Metzgerei und sieht einen prächtigen Schinken am Haken hängen.
Er fragt den Metzger: " Was kostet Fisch ?"
Der Metzger : " Das ist kein Fisch, das ist ein Schinken"
Jude : " Will ich nicht wissen wie Fisch heisst, will ich kaufen Fisch "

Schönes Wochende allen.

Gravatar: EKriemler

Direkt anbringen ist sicherlich eine gute Idee.
Was aber z.B bei den ganzen pädophilen Priestern, den diversen Apo­lo­get des Genderwahns usw.
Etwas schwierig, die alle persönlich anzusprechen.
Zudem geht es ja darum, das Bewusstsein für bestimmte "Dinge" zu wecken, damit diese auch mal hinterfragt werden.
Verschiedenes, das früher mal in Stein gemeisselt war, wird heute anders und auch kritisch gesehen, es braucht manchmal ein Umdenken der Gesellschaft.

Gravatar: Alfred

Ich sage lieber direkt meine Meinung und nicht verschlüsselt durch eine Karikatur. Das wäre sonst von hinten durch die Brust ins Auge.
Jesus war ein jüdischer Tischler und ich sehe nicht ein, warum es sich um Gottes Sohn handeln sollte und ich auf die Knie fallen sollte. Das war vor 2000 Jahren und heute sind die Menschen trotz der Wissenschaft scheinbar nicht klüger geworden.
Genau das machen sich die katholischen Karnevals-Gecken zu nutze und leben gut und leisten sich Badewannen für 15.000 €.
Vielleicht bringe ich es mit einer Karikatur für Analphabeten besser rüber?

Gravatar: EKriemler

Eine solche "Satire" wäre wohl ziemlich sinnfrei. Gute Satire will etwas aussagen, in Frage stellen, was sich mir bei Ihrem Beispiel nicht erschliesst.
Dass sich Charlie Hebdo's Karikaturen eher unter der Gürtellinie bewegen, ist wohl bekannt.
Allerdings wird niemand gezwungen sich die anzuschauen.
Wie bereits erwähnt, zielen diese weder auf Gott, Allah, den Propheten oder Jesus sondern auf heute lebende Personen die Praktiken oder Ansichten pflegen, die überspitzt aufgezeigt werden sollen.
Natürlich gibt es Satire, die man nicht gut finden muss. Wenn man jedoch mit Grenzen und Verboten beginnt, werden diese vielfach immer enger gesetzt sodass letztendlich die Freiheit auf der Strecke bleibt.
Was hier und heute erstmal einzufordern wäre, ist gegenseitiger RESPEKT und da siehts sehr düster aus.

Gravatar: Dr.Tan

Meinungsfreiheit wird dazu missbraucht zur Freiheit zu beleidigen.
Wie würden sie denn reagieren,wenn jmd Hitler als Engel zeichnet,der die Juden bittet hereinzuspazieren,über die Tür hängt ein Schild" Zum Paradies-Ausschwitz.

Wäre dies auch unter Meinungsfreiheit zu verstehen oder als Beleidigung von Millionen Toten-Juden?

Jede Freiheit hat ihre Grenze,sonst wird sie lästig,Wozu die Absperrungen-Einzäunungen auf Grundstücken?Sogar am Strand erheben wir Anspruch auf den Besitz der Stelle, in dem wir einfach das Badetuch ausrollen und hinlegen:Seht ihr,das ist mein Königreich.es gehört mir.Fremde sind unerwünscht.

Gravatar: EKriemler

Satire dient m.E. keineswegs dazu, Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten einzuziehen, sondern, oftmals überzeichnet, Misstände aufzuzeigen.
So zielen die Mohammedkarikaturen keineswegs auf den Propheten oder auf Allah sondern auf seine extremen Jünger, so sie denn welche sind.
Ebenso die grenzwertige Karikatur, wo sich die heilige Dreifaltigkeit vergnügt, dürften die Adressaten manche Priester sowie die Hohepriester des aktuellen Gender-Wahn(-sinns) sein.

Lt. einer Islam-Kennerin soll der Prophet durchaus Humor und Satire verstanden und auch genossen haben.
Einem Gott so er (meiner Meinung nach) etwas taugt, dürften solche Zeichnungen allenfalls ein Schmunzeln entlocken.

Natürlich gibt es Satire, die man nicht gut finden muss, die momentanen Reaktionen finde ich eher infantil, so à la kleines beleidigtes Kind.

Gravatar: EKriemler

Danke für den Beitrag. Mal sehen wie lange es dauert bis jemand auf die Idee kommt, dass ja die Römer, Sarmaten, Goten und Wandalen ja auch auf Eroberung aus waren und die dortigen Völker niedergemacht haben……
Es gibt ja nur schon bei den Sunniten vier Untergruppen (m.W.), dazu noch Schiiten, Wahabiten, vermutlich durchaus noch mehr.
Nun ist es allerdings Sache der Muslime, festzulegen was ihren Glauben ausmacht und Aufwiegler, Hassprediger und Jihadisten in die Schranken zu weisen.
Die nicht muslimischen Staaten müssen jedoch ihre Rechte durchsetzen und Gesetzesverstösse geeignet sanktionieren.
Die momentan vorherrschenende Schönrednerei, aka “political correctness” ist absolut kontraproduktiv und bestärkt Aufrührer in ihrem Tun.

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