Schon ist man „Rechtspopulist“

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Am Tag nach dem Volksentscheid, mit dem die Mehrheit der Schweizer den Wunsch zum Ausdruck bringt, selbst zu entscheiden, welche und wie viele Zuwanderer sie zukünftig in ihr Land lassen möchten, übertreffen sich deutsche Politiker und Medien mit Empörung. „Rechtspopulistisch“ und „erzkonservativ“ sind dabei gern benutzte Vokabeln, um die Stigmatisierung des ganzen Vorgangs voranzutreiben.  Doch in Wahrheit ist nichts anderes passiert, als dass ganz normale Menschen ihren Willen geäußert haben. So ist das in einer Demokratie ja eigentlich vorgesehen.

Es gibt Themen, die in Deutschland in der politischen Diskussion ein Tabu sind, gedeckelt durch das, was man so schön „politisch korrekt“ nennt. Man darf über den Euro, die Rente und die Steuern diskutieren,  über das Schulsystem und sogar die Energiewende, natürlich nur, so lange man nichts gegen Windräder hat. Aber es gibt Themen, über die hierzulande der Mantel des Schweigens gebreitet wird. Nicht in den sozialen Netzwerken im Internet oder in einigen wenigen Nischenmedien, aber in den großen Zeitungen, Sendern und in den Parlamenten.

„Die sind noch nicht so weit"

Wo schreibt mal jemand, dass sich Deutschland angesichts explodierender Energiekosten mit dem Bau neuer Kernkraftwerke beschäftigen müsste? Wo thematisiert mal einer, dass –so wie am Sonntag die Schweizer– wahrscheinlich auch eine Mehrheit der Deutschen, Franzosen und Engländer gern mitreden möchte, welche und wie viele Zuwanderer sie in ihr Land, ja auch ins gemeinsame europäische Haus, aufnehmen möchten? Kennen Sie eine Bundestagsentschließung, mit der das Hohe Haus zum Ausdruck bringt, dass eine Ehe in ihrer Bedeutung für den Staat erheblich relevanter ist als andere Lebensgemeinschaften?

Fragt sich jemand in diesem Land ernsthaft, wieso fast alle anderen europäischen Länder, auch die USA oder Russland, zwar eine Bildungspflicht aber keine Schulpflicht kennen? Oder was die Gründe dafür sein könnten, dass die Amis quer durch politische Lager und soziale Millieus ihr Recht auf Waffenbesitz verteidigen? Nein, wir nehmen erst einmal an, dass die anderen Länder noch nicht so weit sind wie wir. Und die Amis ja sowieso ungebildeter als wir guten Deutschen sind. Oder – noch schlimmer – „rechtspopulistisch“.

Das „Schubladenprinzip"

Die Partei SVP in der Schweiz ist also rechtspopulistisch – ab in die Schublade, Fall erledigt. Auch wenn sich sogar die Grünen im Tessin für die Begrenzung des Zuzugs von Ausländern angesichts der Zustände vor Ort ausgesprochen haben. Alles Rechtspopulisten. Thilo Sarazzin hat mal ein Buch geschrieben, das sich mehr als 1,5 Millionen Mal in Deutschland verkauft hat, und dass die Bundeskanzlerin, ohne es zu lesen, als „nicht hilfreich“ bezeichnete. Umfragen zeigten damals, dass eine Mehrheit der Deutschen Sarazzins Überzeugungen in der Zuwanderer-Problematik teilten. Vielleicht nicht in jedem einzelnen Punkt, aber in der grundsätzlichen Beurteilung. Ergo:SPD-Mitglied Sarazzin ist nun „Rechtspopulist“, so wie sein Parteifreund Buschkowsky aus Berlin, SPD-Mitglied und „Rechtspopulist“.

Beitrag erschien zuerst auf: focus.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karin Weber

ich stelle mir immer die Frage, wozu wir Zuwanderung eigentlich brauchen. Das eine Bevölkerung einmal größer wird und auch wieder schwindet, sind sicherlich normale Vorgänge wie in jeder anderen Population. Das der Bevölkerungsschwund hier in Deutschland durch den Feminismus und eine fehlende Familienpolitik hausgemacht ist, erwähne ich mal nur, aber vernachlässige dies thematisch in meinem weiteren Kommentar.

Logische Folge eines Bevölkerungsschwundes wäre es doch, dann man die Produktionsmittel/Produktion etc. entsprechend anpasst. Man muss keine Häuser mehr bauen, keine Tiere mehr züchten, keine Energie mehr in einer Zeit erzeugen, für Menschen die es nicht mehr geben wird. Rückbau und Renaturierung wären eigentlich angesagt. Nun geifert aber Frau Merkel nach Zuwanderung und spricht mantraartig von "nachhaltigem Wachstum". Für wen? Für die schwindende deutsche Bevölkerung? Das ist unlogisch, aus Sicht der Bürger. Faktisch muss es ja für das Getröte von Frau Merkel andere Gründe geben und die sind leicht erfassbar: Die Wirtschaft brauch Lohnsklaven, egal woher .. und dies zum Zwecke der Gewinnmaximierung. Nicht mehr der Mensch steht also im Mittelpunkt der Politik dieser Nieteneliten, sondern Gewinne & Profit.

ich habe nur den Kopf geschüttelt, als ich wahrnehmen musste, dass Bundespräsident Gauck - statt sich in Deutschland um die asoziale Familienpolitik zu kümmern - um die Akquirierung von billigen Arbeitskräften in Indien mühte. Mir offenbart sich in diesem Zuge, dass - stellvertetend durch Herrn Gauck hier präsentiert - die Politik offenbar mit dem Deutschen als Ur-Einwohner abgeschlossen hat und sich bereits um ein neues Volk bemüht, um damit ihre eigene Macht und die Profite der Heuschrecken zu zementieren.

Brauch ein Volk solch eine Regierung? Die Frage kann sich jeder selber beantworten.

Gravatar: Klaus Kolbe

In dieser linksdominierten Gesinnungsrepublik als Rechtspopulist zu gelten, gereicht schon zur Ehre.
Für wen oder was machen diese Polit-Darsteller eigentlich Politik? Mit Sicherheit nicht für das eigene Volk, das kräftig für diese Polit-Parasiten (die permanent gegen die Interessen derer handeln, von deren Leistung sie [nicht schlecht] leben) mitarbeiten „darf“ – soviel kann schon mal gesagt werden.

Es sei niemandem zu wünschen – aber da hat mal ein Mitglied der UKIP, Godfrey Bloom, in Brüssel eine Rede gehalten, in der er u. a. am Schluß sagte:
„Wenn die Leute eure Nummer herausfinden, wird es nicht mehr lange dauern, bis sie diesen Saal stürmen und euch aufhängen werden. Und sie werden im Recht sein!“

Und schon Theodor Körner schrieb zu Zeiten der napoleonischen Besatzung den eigenen Politikern ins Stammbuch: „Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten, von fremden Mächten bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch wehe, wenn das Volk euch richtet, dann Gnade
euch Gott.“

Gravatar: Andreas Schneider

Ein exzellenter Beitrag über die so nicht bezeichnete Zensur unserer Tage! Ich war sehr überrascht, dass Focus die Veröffentlichung zugelassen hat.

Das eigentliche Trauerspiel ist, dass man sich einen substanzlosen Streit um Worte liefert und darüber jedes noch so notwendige Handeln in den Hintergrund rückt.

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