Proteste gegen den Bildungsplan gehen in eine neue Phase

Mit Petitionen und Demonstrationen wehren sich Bürger in Baden-Württemberg gegen den Bildungsplan 2015. Die Landesregierung unter Winfried Kretschmann steht unter Druck, denn 2016 wird wieder gewählt. Wie werden sich die Eltern entscheiden?

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Mit der brutalen Ablehnung der Petition Gabriel Stängles »Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens« und dem Entschluss des Petitionsteams, sich an den Straßendemonstrationen zu beteiligen bzw. eigene Proteste via Post oder E-Mail zu organisieren, geht die Auseinandersetzung zwischen Gegnern des Bildungsplans und der Grün-Roten Landesregierung unter Führung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in eine völlig neue Phase.

Zur Erinnerung: Nachdem der »Mannheimer Morgen« letztes Jahr über die Absicht der grün-roten Landesregierung berichtete, in einem neuen Bildungsplan ab dem ersten Grundschuljahr fächerübergreifend die Lerneinheit »Akzeptanz Sexueller Vielfalt« einzuführen, initiierte der Realschullehrer Gabriel Stängle eine Petition gegen diesen Bildungsplan.

Daraufhin begann gegen Stängle und sein Team eine wahre Terrorkampagne. Viele Medien und Politiker versuchten mit Hetzparolen, die Petition und ihre Unterstützer öffentlich zu diffamieren.

Doch die Hetzkampagne war erfolglos: Gabriel Stängle schaffte es, etwa 192.000 Unterschriften zu sammeln, die Ende Januar beim Petitionsausschuss eingereicht wurden.

Die Bildungsplangegner wählten zwei Strategien, um ihr Ziel zu erreichen, daß die »Akzeptanz Sexueller Vielfalt« aus dem Bildungsplan entfernt wird: Gabriel Stängles Team und diverse Kirchen und Organisationen, die ihn unterstützt hatten, wählten den Weg der Verhandlungen. Eine zweite Gruppe, zunächst angeführt von Hans Christian und Natalie Fromm, riefen ab Anfang Februar zu Demonstrationen auf dem Stuttgarter Schlossplatz auf.

Die Hetzkampagne richtete sich in den Folgemonaten vor allem gegen diese zweite Gruppe. »Homophober Schlossplatzmob« war eine der Bezeichnungen der Demonstranten, die sich nur unter massivem Polizeischutz bewegen konnten. Zur dritten Demonstration im April 2014 rief ein großes Aktionsbündnis auf. Die immer professioneller werdenden Proteste wurden von einer breiten zivilgesellschaftlichen Basis getragen, die friedlich und zivilisiert ihr Ziel verfolgten. Die Befürworter des Bildungsplanes hatten nichts zu bieten, außer Hasstiraden und linksradikale Chaoten, die stets bereit waren, Störungen und Blockaden zu organisieren.

Insgesamt entstand so ein enormer und permanenter Druck auf die grün-rote Landesregierung. Ende April entschloss sich Ministerpräsident Kretschmann, die Einführung des Bildungsplanes um ein Jahr zu verschieben. Zudem versprach er inhaltliche Änderungen, ohne konkret zu werden.

Bis zum 8. Oktober war es nun still geworden um den Bildungsplan. An diesem Tag lehnte der grün-rot dominierte Petitionsausschuss Stängles Petition ab. Ohne Begründung! Eine ungeheure Manifestation von Arroganz und Verachtung für die Interessen der Bürger.

Wenige Tage danach rief das Team um Stängle die Unterstützer der Petition dazu auf, sich an der »Demo für alle« am 19. Oktober 2014 zu beteiligen. Auch bat er sie, sich schriftlich an die Landtagsabgeordneten zu wenden.

Welches könnte das mittelfristige Szenario der Auseinandersetzung zwischen Bildungsplangegnern und grün-rote Landesregierung sein?

Der wichtigste Termin in der Zukunft ist die Landtagswahl im Frühjahr 2016. Dass bedeutet, dass der neue Bildungsplan noch in dieser Legislaturperiode fertig sein muss, damit er im Schuljahr 2016/2017 eingeführt werden kann.

Grün-Rot scheint entschlossen zu sein, einen Bildungsplan ganz im Sinne der Gender-Theorie einführen zu wollen. Die Mehrheit hätten sie.

Sollten die regierende Koalition diesen Weg wählen, so ist entscheidend, wie sich die CDU zum neuen Bildungsplan positionieren wird: Wird sie ihn im Falle einer Machtübernahme rückgängig machen oder nicht? Das ist die entscheidende Frage.

Die Christdemokraten waren nicht über den »Bildungsplan 2015« begeistert, doch richtig bekämpfen wollten sie ihn auch nicht. Lediglich Peter Hauck, CDU-Fraktionsvorsitzender im Landtag, sprach sich scharf gegen das grün-rote Projekt aus (übrigens auch der FDP-Fraktionsvorsetzender Hans-Ulrich Rülke). Die CDU in Baden-Württemberg muss noch seinen Spitzenkandidaten wählen. Thomas Strobl, neben Guido Wolf einer der beiden Kandidaten, spricht sich aus für »Akzeptanz«, also für Gender in den Schulen, auch wenn nicht so rabiat wie Kretschmann und sein Bildungsminister Andreas Stoch.

Besonders wichtig für den Verlauf der weiteren Debatte wird sein, wie die Eltern vor Ort, also in den Schulen, auf die Absichten der Landesregierung reagieren. In Hessen sorgen Eltern mit Schulkindern seit Jahrzehnten dafür, dass die Schulpolitik relativ konservativ ist, obwohl das Bundesland eher liberal gesinnt ist. Hessen zeigt: Es ist nicht möglich, Schulpolitik gegen dien Willen der Eltern durchzuführen. Eine Partei, die sich darauf einlässt, riskiert eine dauerhafte Polemik zu entfachen, die sie nicht kontrollieren oder steuern kann. Deshalb sind selbst die Grünen in Hessen vorsichtig mit allzu ideologisch gefärbten Parolen in der Schulpolitik.

Sollte sich ein ähnlicher Widerstand in Baden-Württemberg bilden, hätten Kretschmann und Stoch keine Chance, ein Bildungsplan nach der Gender-Ideologie durchzusetzen. Und auf eine Wiederwahl noch viel weniger.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: S.Hader

Hallo MM, erstmal vielen Dank, dass Sie als Erster versuchen, ernsthaft auf meine Frage einzugehen, welche Kritikpunkte man konkret gegen den Bildungsplan hat. Wenn es okay ist, würde ich dazu noch kurz was sagen. Unter Akzeptanz verstehe ich nicht unbedingt, etwas gut finden zu müssen. Ich kann beispielsweise akzeptieren, dass es heute morgen kalt und neblig war, muss das aber nicht gut finden. Und so kann man auch akzeptieren, wenn der eigene Sohn, der Nachbar, Arbeitskollege, Verkäuferin, Busfahrer ein nicht-heterosexuelles Leben führen, auch wenn man sich selbst für sie etwas anderes wünschen würde.

"Vorschläge sind zum Beispiel, dass im Mathematikunterricht keine Familien mehr auftauchen, sonder Patchwork-Konstellationen, Homo-Paare mit/ohne Kind, etc. Wie gesagt nicht zustätzlich zu, sondern statt Familien."

Könnten Sie das mit einer Quelle belegen?

Gravatar: MM

Sehr geehrter Herr Hader,
Hier die Punkte, die konkret stören:
1) Akzeptanz wird gefordert statt Toleranz: Der Staat hat aber nicht festzulegen, ob ich und meine Kinder etwas gut finden sollen. Das kann jeder selbst entscheiden. Moral gehört nach Konfesion in den Religionsunterricht - und wer der "Akzeptanz sexueller Vielfalt"-Religion angehört, kann dass dort so unterrichten. Gerne auch insgesamt in Privatschulen.
2) Sexualität kann aus der "technischen Perspektive" im Biologieunterricht behandelt werden. Der Bildungsplan sieht vor, jedes Fach mit Sexualität zu durchziehen. Vorschläge sind zum Beispiel, dass im Mathematikunterricht keine Familien mehr auftauchen, sonder Patchwork-Konstellationen, Homo-Paare mit/ohne Kind, etc. Wie gesagt nicht zustätzlich zu, sondern statt Familien.
3) Es soll das Gender-Mantra unterrichtet werden, nach dem das Geschlecht nur ein soziales Konstrukt ist. Das widerspricht jeglicher naturwissenschaftlicher Erkenntnis, entspricht aber der kulturmarxistischen Ideologie von Rot-Grün. Das gehört in die gleiche Kategorie wie die Herrenmenschlehre. Das ist für mich der stärkste Grund, gegen den Bildungsplan. Hier wird die Decke der ZIvilisation durchbrochen.
4) Durch den ganzen Quatsch bleibt weniger Zeit für Bildung.

Gravatar: S.Hader

Sehr geehrter Hebel, diese zunehmende Sexualisierung ist allgemein zu beobachten. Aber das ist ja nichts, was jetzt von der Schule initiiert wird. Die Sexualisierung findet real statt und die Frage ist, will man Kinder in der Hinsicht allein lassen oder will man ihnen vielleicht Methoden in die Hand geben, die es ihnen erlaubt, damit besser umzugehen. Und wenn ich mal aus meiner Kindheitserfahrung sprechen darf, was überhaupt nicht funktioniert hat, waren Bemühungen, Sexualität zu leugnen oder so zu tun, als wenn es das gar nicht gebe. Allein schon ein Bildungsplan, der vorsehen würde, dass Schüler die Möglichkeit hätten, Lehrer und Experten Fragen in der Hinsicht zu stellen, wäre schon ein Gewinn.

Gravatar: S.Hader

Sehr geehrter Herr Schneider, Sie schreiben, Sie hätten blobfischs Aussagen gar nicht gelesen, weil er sich als bisexuell geoutet hat. Das finde ich schon merkwürdig, weil dieser Satz erst im letzten Drittel seines Beitrages kam. Sie wussten also schon am Anfang seines Textes, dass er sich outet und haben deshalb nichts vom Text gelesen? Sehen Sie es mir bitte nach, wenn ich da eine Augenbraue hochziehe.

Vielleicht noch was allgemeines an Sie gerichtet, ich lebe seit mittlerweile über 15 Jahren in BaWü. Ich lebe gerne hier. Und was mich insbesondere hier her gezogen hat, war die berufliche Perspektive. Gerade für Menschen mit einem MINT-Abschluss bietet dieses Land enorme Möglichkeiten. Ich sehe das auch im Wechselspiel, nicht nur Akademiker profitieren von der starken Nachfrage, sondern auch das Land profitiert von diesen Menschen. Ich habe in der Zeit gelernt, dass die Schwaben (sorry Badener , ihr seid auch toll, aber euch kenne ich noch nicht so intensiv) ein eigenes Völkchen sind, meine das im positiven Sinne. Was mir aufgefallen ist, ist der Pragmatismus der Menschen hier. Sie bewerten andere Menschen nicht nur nach 1-2 oberflächlichen Punkten, sondern sind auch in der Lage das Ganze zu sehen.

Umso mehr hat mich diese Gegenwehr vieler Einheimischer über den Bildungsplan verwundert. Ich verstehe es bis jetzt nicht und so richtig konnte es mir noch keiner erklären inklusive Ihnen. Das passt nicht zum Bild des pragmatischen Schwaben, was ich da erlebe. Und noch ein Wort zu der Bildungssituation. Ich bin selbst nicht in BaWü zur Schule gegangen und es gibt sicher viele Kritikpunkte zu nennen, z.B. die konkrete Umsetzung von G8. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass das Bildungssystem generell ein schlechtes ist. Ich betreute über die Jahre immer wieder Praktikanten und Abschlussarbeiten. Deren Leistungen waren überdurchschnittlich gut. Ich hatte nicht den Eindruck, dass diese Studenten durch die Bildungspolitik oder angeblichen langsamen Niedergang besonderen Schaden genommen haben. Baden-Württembergische Unternehmen profitieren von den Schülern und Studenten, die hier ihre Ausbildung genossen haben. Und ich denke, ich muss ihnen nicht erklären, wie gut diese Unternehmen im deutschen und internationalen Vergleich stehen. Bevor das alles in eine pauschale Bildungsschelte verflacht, sollte man vielleicht doch 2-3 Schritte zurückgehen, schauen was man wirklich hat und nicht den Vergleich mit seinen Nachbarn scheuen.

Gravatar: Blobfisch

@ Andreas Schneider:

Na und? Wen interessiert das, wen hat es zu interessieren, außer Ihnen, außer Ihren Partnern? Die weiteren dargelegten Feinheiten habe ich daher, mit Verlaub, gar nicht erst gelesen."

Sehen Sie, das ist das Problem an den Bildungsplangegnern. Man hört das Wort "Sex" in "Sexualität" und macht sofort haufenweise falsche Schlussfolgerungen, macht sich aber nicht die Mühe, den Bildungsplan tatsächlich mal zu lesen.

Ähnlich haben Sie meine Aussage "ich bin bisexuell" gelesen, und sofort geschlussfolgert, dass ich dieser Tatsache Bedeutung zumesse.
Mit Verlaub, bei dem hier diskutierten Thema geht es nun mal um Sexualitäten. Hätten Sie weitergelesen wäre Ihnen wohl aufgefallen, dass ich lediglich meine persönlichen Erfahrungen zu dem Thema beitragen wollte. Der Satz "ich bin bisexuell" diente lediglich als erklärende Einleitung hierzu.

Oh, und ich reduziere meine Existenz nicht im Geringsten auf meine Sexualität, das tun meiner Erfahrung nach nur homophobe Menschen. Aber auf dieser Seite ist es nun mal so, dass immer mal wieder Themen im Zusammenhang mit Sexualität auftauchen. Und wenn ich mich an der Diskussion darüber beteilige, dann sind meine Beiträge nunmal in erster Linie über (meine ) Sexualität. Komischer Zufall, oder?

Dass Sie das Tragen eines Ringes nicht als Privileg empfinden liegt daran, dass Ihnen dieses Privileg zusteht und dieses für Sie somit selbstverständlich ist. Aber auch das ist nicht das Thema speziell dieser Diskussion.

Ich denke die "Wehwehchen" der LGBT Community sind ein sehr ernst zu nehmendes Problem. Warum das so ist möchte ich Ihnen auch gerne erklären:

Ob Sie jemandem eine Ausbildung anbieten machen Sie daran fest, ob diese Person die notwendigen Vorraussetzungen mitbringt, wie Sie das ja sehr gut dargelegt haben.
Eine Ausbildung können Sie aber nur jemandem anbieten, der am Leben und entsprechend gesund ist. Zahlreiche Studien zeigen jedoch, dass es unter homosexuellen Jugendlichen eine extrem viel höhere Selbstmordrate und Anfälligkeit für Depressionen und Ähnliches gibt, als bei heterosexuellen Jugendlichen.
Entschuldigen Sie also die obige morbide Formulierung, aber ich denke es ist sehr wohl angebracht, Kindern bei der Identitätsfindung auch im Hinblick auf die Sexualität zu unterstützen. Und wenn Kindern überall (Schule, Eltern, Umfeld, Medien, etc.) vermittelt wird, dass es nur Heterosexualität gibt, dann wird ein nicht heterosexuelles Kind daraus zwangsläufig den Schluss ziehen, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Und diese Feststellung macht einen nicht gerade zu einer selbstbewussten Person.

Und somit nochmal im Hinblick auf meinen letzten Absatz meines vorigen Kommentares:

Wieso gibt es dann eine Demonstration GEGEN den geplanten Bildungsplan, aber keine Demonstration FÜR eine Änderung des Bildungsplanes dahingehend, dass das ganze verhunzte Schulsystem auch tatsächlich noch was beibringt?

Sexuelle Vielfalt ist ein gesellschaftliches, soziales und menschliches Thema.
Beim rechnen, lesen und Co. geht es um faktisches Wissen.
Wieso schließen diese Themen einander denn aus? Wieso kann man nicht beides lehren.

Dann machen Sie doch eine Demo dahingehend, dass das Schulsystem beschissen ist und bestenfalls halbgebildete Menschen hervorbringen kann. Ich wäre die Erste, die sich Ihnen anschließt.
Aber eine Besserung erreichen Sie sicherlich nicht, wenn Sie sich über ein komplett anderes Thema aufregen.

@ Hebel :

All diese Probleme, die Sie nennen, Fixierung auf Diäten, Schönheitsoperationen, Castingshows, Sexting usw., Reduzierung von Frauen auf Sexobjekte, all das sind Probleme, die unsere Gesellschaft schon seit einer relativ langen Zeit hat, schon lange bevor sie gay rights Bewegung auch nur angefangen hat.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Personen, die sich für LGBT-Rechte einsetzen, sich auch fast immer gegen die von Ihnen genannten Probleme einsetzen.
Auch ich bin ein Opfer dieser zwanghaften Fixierung auf Äußerlichkeiten. Man kann der ganzen Sauerei heutzutage eigentlich gar nicht mehr entgehen.
Seit ich jedoch mit der LGBT-Community in Kontakt gekommen bin habe ich auch unglaublich viel darüber gelernt, dass mein Wert als Person gerade nicht darin liegt, dass ich dünn bin und so aussehe wie die Frauen in Magazinen, und dass sich mein Wert auch nicht danach bemisst, wie viele Männer mich attraktiv finden.
Wenn man sich mit dem sozialen Problem der Homophobie und allgemeinen LGBT-Diskriminierung befasst, kommt man meinstens auch nicht umhin, sich mit anderen sozialen Problemen, wie Rassismus, Sexismus, oder eben der Objektifizierung von Personen zu beschäftigen.

Gravatar: Dagmar

Egal. wo kontrovers über den Bildungsplan diskutiert wird, kommt nie zum Ausdruck, dass Eltern auch einen gewissen "Instinkt" dafür besitzen , was für ihre Kinder gut ist - und was eben nicht. Homosexuelle gag es schon immer, je nach Zeitalter kultiviert (z.B. Antike) oder eher abgelehnt (z. B. verschiedene Religionen). Ich frage mich nur, warum ausgerechnet diese Thematik vom Kindergarten bis zum Abitur "fächerübergreifend" so wahnsinnig wichtig sein soll.
Nicht die Homosexuellen - oder ingendwie sonst anders Veranlagte sind zwangsweise "krank", (ja, es gibt auch echt Abariges) sondern diejenigen, die propagieren, man müsse diese "Vielfalt" im Bildungssystem installieren.
Im Übrigen trägt auch die Abschaffung von Biologie/Physik/Chemie zu Gunsten von "Naturphänomene und Technik", nicht zu dem bei, was ein normal denkender Mensch sich unter Bildung vorstellt.

Gravatar: Hebel

Die zunehmende Sexualisierung bzw. die eigentümliche Reduzierung des Menschen auf siene Sexualität wirkt zerstörerisch auf die innere Identität der Kinder und es bleiben nur noch Äußerlichkeiten, die dann später kultmäßig in den Mittelpunkt rücken (Diäten, Schönheitsoperationen, Castingshows, Sexting usw.) Kommunikationswissenschaftlerin Petra Grimm, 2010: Mädchen ziehen zunehmend Selbstbewusstsein daraus, Jungen als Sexobjekte zu dienen.
(Anm. d. Red.: gekürzt)

Gravatar: Ursula Prasuhn

Welch ein großartiger Kommentar! Jedes einzelne Wort spricht mir aus der Seele.
So widerwärtig der Bildungsplan auch ist und jede Menge Widerstand verdient, das Grundübel liegt in der Tat am vorausgegangenen "schleichenden Zersetzungsprozess" unseres einstmals hochwertigen, gegliederten Schulsystems.
Ihm wird die Einheits- bzw. Gemeinschaftsschule mit der einhergehenden Inklusion den Rest geben. Die breite Öffentlichkeit nimmt es kaum wahr und schluckt bereitwillig Illusionspillen mit dem Aufdruck "sozial gerecht" - "chancengleich" oder auch "fortschrittlich".

Gravatar: Andreas Schneider

@ blobfisch (letztmalig, aufgrund erkennbarer Aussichtslosigkeit): "Ich bin bisexuell."

Na und? Wen interessiert das, wen hat es zu interessieren, außer Ihnen, außer Ihren Partnern? Die weiteren dargelegten Feinheiten habe ich daher, mit Verlaub, gar nicht erst gelesen.

Auf der Bedeutung, der Sie dem jedoch zumessen. baut jedoch Ihr (!) Lebensbild auf, Ihre ganze Existenz reduzieren Sie auf diese Ausprägung. Alles Andere kommt später, jedes Unbill, jedes Wort nehmen Sie persönlich. Kein Wunder, wenn Ihr Leben Ihnen dann nicht bietet, was Sie sich vorstellen.

Denn im Zusammenleben und -wirken von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft zählen zuförderst andere Punkte. Um miteinander auf Augenhöhe kommunizieren zu können, sind Lesen, Schreiben und Rechnen grundlegende Erfordernisse. Schon aus diesem Grunde bedaure ich Legastheniker um Einiges mehr als eine(n) Bisexuelle(n), der/die das Tragen eines Rings als "Privileg" empfindet.

Wenn ich nun feststelle, dass mit einer komplex gewordenen Welt sich auch das Leben des Einzelnen komplizierter darstellt, so muss es hoheitliche Aufgabe sein, diesen Veränderungen Rechnung zu tragen. Und dabei stelle ich nun einmal seit über 3 Jahrzehnten eine beständige Abnahme vernetzen Denkens bei meinen Lehrlingen, bei den jungen Teilnehmern meiner Weiterbildungslehrgänge, bei den Probanden der beruflichen Abschlussprüfungen fest. Da wird ein Schulsystem verlassen, an dessen Ende der Prüfling nicht die grundlegenden Fähigkeiten aufweist, seine Existenz ohne Fremdhilfe bestreiten zu können.

Glauben Sie ernsthaft, die Ausbreitung persönlicher Wehwehchen Einzelner vermag daran etwas zu ändern?

Ich nehme einen Praktikanten oder eine Praktikantin auf, um die berufliche Eignung zu prüfen. Auf die Inhalte von Zeugnissen achte ich dabei schon seit Mitte der 90er Jahre nur noch am Rande. Passt die Person an diesen speziellen Arbeitsplatz, ist sie aufnahmefähig, lernwillig, ist sie gewandt im Umgang mit der Kundschaft? Aus diesen Beobachtungen ziehe ich meine Schlüsse - biete ich eine Ausbildung an oder nicht?

Habe ich es dabei mit Männlein oder Weiblein zu tun? Welcher Herkunft ist der oder die Neue? Juckt mich das? Wieso sollte es? Welche Hobbies werden betrieben? Schnurzegal, solange die Arbeit nicht darunter leidet.

Ist er/sie homosexuell veranlagt, bisexuell oder greift irgendeins der sonstigen heute ach so bedeutsamen Zwischendinger? Wie bitte? Danach habe ich nicht einmal gefragt. Es spielte erst dann eine Rolle, wenn die Ausprägung, ganz gleich welche, Tätigkeit und Zusammenarbeit beeinträchtigten. Einen Weiberheld, der tagtäglich, stundenlang und am Ende vor Kundschaft über die Eroberungen des Wochenendes referiert, betrachte ich als untragbar. Frönt er seinen Leidenschaften und leistet ansonsten eine gute Arbeit, dann geht es mich nichts an.

Und hier kommen Sie noch einmal ins Spiel, blobfisch. Sie mögen vielleicht alle notwendigen Fachkompetenzen haben, um ins Team zu passen. Wenn es aber menschlich nicht funktioniert, weil Sie aus Ihrer Ausprägung im Alltag ein Fest machen, stehen Sie für mich auf einer Stufe mit dem Weiberheld. Sie passen nicht ins Team. Weil Sie sich zum Fremdkörper hochstilisieren.

Was soll ich nun mit halbgebildeten Menschen anfangen, denen die einfachsten Grundkenntnisse abgehen, die ihnen doch eigentlich schon zu Zeiten ihrer Pubertät in Fleisch und Blut übergegangen sein sollten? Soll ich jetzt die Versäumnisse eines verkorksten Schulsystems ausmerzen und nachholen, was vor 10 Jahren verbockt wurde?

Dass sich diese lebensuntauglichen Kreaturen ihrer "sexuellen Identitäten" bewusst sein mögen, hilft ihnen nicht weiter. Mir nicht, dem Unternehmen nicht, der Gesellschaft nicht. Schön, dass man drüber gesprochen hat.

Deswegen, blobfisch (ich habe die ganze Zeit Ihren letzten Absatz vor Augen), geht mir das Theater um den Bildungsplan auf den Senkel. Soweit es die Befürworter sind, da die eigentlichen Erfordernisse einmal mehr Randthema bleiben (wenn überhaupt), die Gegner, weil sie (und das sehe ich auch als eigenes Versäumnis über Jahrzehnte an) einmal mehr auf das Spiel der Befürworter eingehen, anstatt den Kern der Dinge, ein restlos verhunztes und herunter gekommenes Bildungssystem, anzusprechen. Es wird im Kompromiss enden, und damit ist eine eitere Stufe des Aufweichens erreicht.

Ich habe um des leben Friedens willen lange genug mitgespielt und sehe mich daher in der Mitverantwortung für den schleichenden Niedergang. Mit Verlaub: diese Erkenntnis kotzt mich an. Und wenn ich das auch nicht mehr rückgängig machen kann: solch überflüssigem Schwachfug wie in BaWü trete ich nun schon aus Prinzip entgegen. Der Bildungsplan hat nur das Licht der Welt erblicken können, weil schon in der Vergangenheit ein schleichender Zersetzungsprozess eingeleitet wurde.

"Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dumme ist". Das trifft in diesem Zusammenhang auf mich zu wie auch viele Andere. Irgendwann ist Schluss.

Gravatar: Blobfisch

@ Andreas Schneider:

Das ist ja schön und gut. Oder eher nicht, dass man in der Schule immer weniger lernt. Meiner Meinung nach sollte man das komplette Schulsystem mal kritisch unter die Lupe nehmen und ganz anders und besser machen. Das weitläufige Problem mit Schule ist, dass die Leute, die da was zu sagen und entscheiden haben, selbst schon lange keine Schule mehr von innen gesehen haben und nicht über Schüler, sondern über Nummern auf Papier Entscheidungen treffen.

Aber auch das ist meiner Meinung nach ein komplett anderes Thema. Na gut, es hat beides was mit Schule zu tun, aber ich finde das Argument "es gibt Wichtigeres" immer ziemlich doof. Wenn man nach dem Motto geht würde man immer etwas wichtigeres finden und letztenendes nie irgendein Problem jemals angehen, sondern nur darüber streiten, was wichtiger ist.

Bleiben wir also beim Thema. Sie sagen, Sie wissen nicht, worum es beim Bildungsplan geht. Und das ist genau das Problem, denn ich habe das Gefühl, die allermeisten Gegner wissen nicht wirklich worum es da geht. Man hört nur "Sexualität", da steckt Sex drin, folglich muss es um Sex gehen und das kann man den Kindern nicht antun. Dann holt man sich irgendein Schreiben, in dem es gar nicht um Sexualität geht (Das komische Schreiben mit dem "Puff für alle" und so, das grad überall so fleißig zitiert wird) und behauptet, das sei es worums im Bildungsplan geht.

Und das einzige was damit bewiesen wird ist doch nur, wie wichtig es eben gerade ist, in der Schule über verschiedene Sexualitäten zu vermitteln. Die Bildungsplangegner hätten es selber dringendst nötig.

Sie sagen, es sei Sache der Elternhäuser, den Kindern beizubringen, dass es nicht nur Heterosexualität gibt. Aber das wird schlicht und einfach nicht passieren. Die mometane Elterngeneration ist selber noch damit aufgewachsen, dass Homosexualität und Co. entweder etwas Schlechtes und Verbotenes ist, oder dass es zumindest etwas Komisches, Exotisches ist, was in der eigenen Familie sowieso nicht passieren wird und deshalb unwichtig ist.
Und diese Erfahrung, diese Einstellung werden sie auch wiederum an ihre Kinder weitergeben und es wird sich nie etwas ändern.

Ich würde Ihnen gerne ein bisschen meiner eigenen Erfahrungen erzählen:

Ich bin bisexuell.
Meine erste "heterosexuelle Erfahrung" wenn man so will hatte ich mit vielleicht 6 Jahren. Naja, eine Beziehung konntem an das noch nicht nennen, aber wir waren Sandkastenfreunde und er hat mir immer gesagt, er würde mich eines Tages heiraten, wenn wir erwachsen sind.
Und wie ich dann ins Gymnasium kam habe ich von Johnny Depp, Orlando Bloom und Co. geschwärmt und so weiter
Ich wusste also mehr oder weniger schon immer, dass ich an Jungs interessiert bin. Sogar schon lange, bevor ich wusste, was Sex überhaupt ist.

Dass ich auch auf Frauen stehe habe ich dagegen erst mit ca. 19 herausgefunden.
Homosexualität war für mich einfach immer etwas so fremdes und exotisches, dass ich gar nicht auf die Idee gekommen bin, ich könnte auch an Frauen interessiert sein.

Nun hatte ich gewissermaßen den "Vorteil" bi zu sein. Ich hatte in der Schule mehrere Dates und Beziehungen mit Jungen. Ich kam mir also ziemlich normal vor.

Ich denke mir dann aber immer, was wohl gewesen wäre, wenn ich lesbisch wäre.

Vielleicht hat der Bildungsplan nicht "allerhöchste Prorität". Dass Kinder in Afrika verhungern ist bestimmt wichtiger. Aber Kindern etwas über sexuelle Vielfalt beizubringen ist wichtig.
Es geht nicht darum, Kinder Homosexualität "aufzuzwingen", sondern ganz im Gegenteil, Kindern die Heterosexualität nicht länger aufzuzwingen. Denn das ist es, was unsere Gesellschaft momentan tut.

Und wenn Ihr einziges Argument gegen den Bildungsplan ist, dass es Wichtigeres gibt, darf ich dann ganz höflich fragen, warum gegen den Bildungsplan demonstriert wird, anstatt sich für die wichtigeren Dinge einzusetzen?

Gravatar: Andreas Sommer

Die vorwiegeng moslimischen eindringlinge machen dieser Gender Idiotie eher einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Sie haben in der politisch korreckten bunten Rep. ohnehin mehr Einfluss als der weitgehend pennende Michel.

Gravatar: Jens

Sehr gut!

Gravatar: Andreas Schneider

Hallo, Herr Hader,

nachdem nun wenigstens das "S." geklärt ist :-) :

ich kenne diesen Bildungsplan nicht. Mich stören grundsätzlich ganz andere Dinge, die in aller Ausführlichkeit darzulegen den Rahmen sprengen würde. Hier spielen eigene Erfahrungen als Schüler, Vater dreier Söhne und langjährige Erfahrungen als Ausbilder und Mitglied verschiedener Prüfungsausschüsse mit hinein.

Ob es denn nun die Menschheit voran bringt, die Existenz von Homosexualität jungen Menschen des Langen und Breiten dargelegt zu haben, solange sich in meinem Büro Praktikanten und Abgänger von Realschulen mit der Note "2" in Mathematik bewerben, die selbst am Dreisatz scheitern? Im Bildungswesen sind m. E. einige Dinge völlig aus dem Ruder gelaufen.

Manche Dinge, Herr Hader, sind einfache Lebenserfahrung und Sache der Elternhäuser. Kann es dagegen Aufgabe des Schulunterrichts sein, irgendwelche ideologischen Lieblingskinder gleich welcher Ausprägung in der Vordergrund zu stellen, während, salopp gesagt, das kleine Einmaleins in Vergessenheit gerät?

Gravatar: Sebastian

Hallo Chris,
auch von meiner Seite danke für deinen Beitrag.
"Homophobie" ist ein Propaganda-Schlagwort geworden, auf das man gar nicht eingehen sollte.
Einer sagte mal "Ich bin homophob, und das ist auch gut so."
Ein anderer vertritt die Überzeugung "Homophobie ist Zivilcourage."

Ich bin ganz klar gegen Diskriminierung, gegen Beleidigung, gegen Diffamierung Homosexueller, aber dass uns ein Bildungsplan aufgedrückt werden soll, den eine Splittergruppe von vielleicht 3% der Bevölkerung mit Unterstützung aus Brüssel und tendenziöser Propagandamedien diktiert und der dabei ganz deutlich gegen das Grundgesetz verstößt, das geht doch zu weit.

Wenn Grün-Rot die Petition abschmettert, kommt das einem Anschlag auf die freiheitlich demokratische Grundordnung gleich.

Falls ich schon "homophob" bin, dann nur wegen dieser Ideologen.

Gravatar: S.Hader

Hallo Herr Schneider, Sie dürfen auch gerne zu mir Herr sagen. ;) Wenn ich ganz ehrlich sein soll, dann nehme ich die Hysterie in erster Linie von (einigen) Gegnern des Bildungsplans wahr. Es werden Behauptungen über den Bildungsplan aufgestellt, die da überhaupt nicht angedacht sind oder überhaupt nix mit der Schule zu tun haben. Weil ich die Empörung der Gegner nicht wirklich verstehe, habe ich mir die Mühe gemacht, Interviews von Demonstranten anzuhören. Ich hab da echt den Kopf geschüttelt, z.B. über Behauptungen (von einem Pfarrer!), dass vierjährige im Kindergarten mit einbezogen werden. Mir kommt das eher so vor, als wenn viele Demonstranten hier und dort mal was aufgeschnappt haben und sich was in den allerschlimmsten Farben ausmalen, ohne es wirklich mal gegengeprüft zu haben.

Also wie gesagt, wenn mir das wirklich mal jemand vermitteln könnte, was man ganz konkret gegen den Bildungsplan hat (und nicht bezogen auf Dinge, die da gar ned drinne stehen), dann wäre ich echt dankbar.

Gravatar: Andreas Schneider

Frau oder Herr Hader,

ich gehe da mit Ihnen konform. Tatsächlich spricht nichts dagegen, Homosexualität im Unterricht anzusprechen. Anzusprechen, wohlgemerkt! In der Praxis erhält dieser Aspekt jedoch eine Bedeutung, die in der Hysterie, mit der er voran getrieben wird, sehr wohl zumindest den Eindruck "allerhöchster Priorität" vermittelt.

Gravatar: WTF

Hey Chris,

du schreibst von absonderlichen Vorlieben und Sympathien für abnormale Neigungen. Was meinst du damit? Etwa Homosexualität?
Bist du dann ganz sicher, dass du kein homophober Homo bist. Daran ist nichts grotesk, absurd, oder oradox. Das kommt vor. Gerade wenn man schwach ist und das Umfeld, in dem man aufgewachsen ist, Homosexualität verurteilt hat.
Ich kenne viele Homosexuelle, die in der Familie Schwierigkeiten damit hatten und die noch heute Probleme damit haben schwulen Sex zu genießen.

Gravatar: S.Hader

Ganz ehrlich, ich verstehe es nicht. Was haben Sie (wirklich alle, die sich hier geäußert haben) gegen die Bildungspläne konkret auszusetzen? Könnten Sie es einem Außenstehenden (lebe zwar in Ba-Wü, aber habe keine schulpflichtigen Kinder) erklären? Weil ich verstehe die ganze Aufregung nicht. So geht es auch Kollegen, wenn am Mittagtisch dieses Thema aufkommt. Nur ganz allgemein, was ist so schlimm daran, dass man im Unterricht darauf hinweist, dass es auch homosexuelle Menschen gibt, wo Frauen Frauen lieben und Männer Männer und die zusammenleben wollen und dürfen? Als ich zur Schule ging, habe ich darüber nix erfahren und erst als Erwachsener habe ich erfahren, dass es Menschen gibt, die nicht heterosexuell ticken. Diese Art von Aufklärungsarbeit in Schulen würde ich jetzt nicht die allerhöchste Priorität geben, aber ich finde es nicht schlimm, wenn es dort einfach mal thematisiert wird.

Gravatar: Blobfisch

Klar, wenn man Ihnen mitteilt, dass Sie einer bestimmten Gruppe als feindselig und mit Hass begegnen, dann beleidigt man Sie damit.

Und erklären brauchen Sie sich auch nicht, schließlich kann man Ihnen wegen Ihrem Hass ja kaum einen Vorwurf machen, oder?

"Das Irre ist, daß mich manche Leute dann sogar als “homophober Homo” bezeichnen. Ist das nicht grotesk?"

In Ihrem Fall ganz eindeutig nicht. Sie sagen ja selber, dass Sie Homosexualität als abnormale Neigung empfinden und diese deswegen nicht "ausleben".
Das können Sie natürlich gerne tun, der Spaß endet nur da, wo Sie auch anderen Personen einreden wollen, Homosexualität sei falsch.
Wie Sie Ihr eigenes Liebesleben gestalten ist Ihre Sache, wenn Sie aber Anderen einreden wollen, ihre Liebe sei falsch und krank, dann ist das eben nunmal homophob.

Gravatar: Andreas Schneider

Mein lieber Chris, unbekannterweise meinen Dank für diesen Beitrag. Er beweist (hoffentlich nicht nur) mir einmal mehr, dass die mir als solche bekannten (ebenfalls "ihre Neigung nicht lebenden") Schwulen in meinem engeren Dunstkreis eben nicht die absonderlichen Einzelfälle (oder vielmehr Glückskinder in einer "homophoben" Welt) sind, als die sie von wohlmeinender Seite vorschnell abgestempelt werden.

Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass sich auch zu dieser Meinung Widerspruch erheben wird; das gehört nun leider zu unser aller Leben. Aber wie in so vielen Bereichen (für deren Verständnis doch glatt das kleine Einmaleins reichen sollte) gilt wohl auch hier die alte Aussage des Philosophen Hegel: "Wenn die Tatsachen nicht mit der Theorie übereinstimmen – umso schlimmer für die Tatsachen."

Sie haben Recht - Diskussionen auf dieser Ebene erinnern an solche, die Eltern mit ihren Kindern in deren Trotzphase führen. Aber aus nahe liegenden Gründen können das so manche "Wohlmeinende" nicht nachvollziehen. Auch dort fehlt jeder Bezug zur Realität.

Nochmals danke und ebenfalls beste Grüße (von einem nicht-homophoben Hetero)!
Und: Sie sind nicht allein! :-)

Gravatar: quapp

Oh weh, wieder ein Bahnstreik! Ich hoffe, er hält nicht zu viele Menschen von der Teilnahme an der Demonstration ab.

Gravatar: T. K.

Herzlichen Dank, Chris!

Gravatar: Chris

Hallo Leser!

Ich wollte noch mal etwas zum Vorwurf der "Homophobie" schreiben ...

Wenn irgendjemand Ihnen vorwirft, homophob zu sein, und Sie in dieser Weise beschimpft, dürfen Sie auf gar keinen Fall darauf eingehen und damit anfangen, sich zu erklären und sich zu rechtfertigen, denn wenn Sie das tun, hat derjenige, der Sie in dieser Weise beschimpft und Ihnen so etwas unterstellt, wirklich gewonnen - er kann sich dann bequem zurücklehnen, lächeln und es genießen, wie Sie sich winden.

Ich bin selbst schwul, lebe meine Neigung aber nicht, und sehe diese ganze Durchsexualisierung und Homosexualisierung unserer Gesellschaft insbesondere bei (Klein-) Kindern extrem kritisch. Das Irre ist, daß mich manche Leute dann sogar als "homophober Homo" bezeichnen. Ist das nicht grotesk?

Deshalb meine Bitte: Verschwenden Sie keine Zeit und keine Kraft, auf solche Vorwürfe und Beleidigungen einzugehen, denn nicht Sie als anständiger, werte-orientierter Mensch müssen sich rechtfertigen, nein, jene, die absonderliche Vorlieben und Sympathien für abnormale Neigungen haben, müssen sich erklären!

Ein Artikel von mir: http://www.idealisten.net/beitrag/article/liebt-mich-auch-wenn-ich-anders-bin.html

Video eines Christen, der früher schwul gelebt hat (mit deutschen Untertiteln): http://vimeo.com/16102328

Video einer Christin, die früher lesbisch gelebt hat, heute aber mit einem Pastor verheiratet ist und Kinder hat (mit deutschen Untertiteln): http://vimeo.com/62884371

Viele Grüße
Chris

Gravatar: quapp

Stimmt!!! Danke für die Richtigstellung.

Gravatar: Lutz

Winfried Kretschmann und seine Ideologie stehen so schlecht nicht da. Neueste Wahlumfragen sehen die Grünen immer noch weit über 20%.
Ebenso wird das passende zukünftige Wahlvolk mit exorbitant hoher Zuwanderung etabliert. Eine wirkungsvolle Alternative ist die CDU schon deshalb nicht, weil diese nach schwarz-grünen Bündnissen strebt. Selbst wenn die AfD 15% bekäme, was würde sich ändern?
Die Wähler wollten es genau so, wie es jetzt kommt.
So ist der Deutsche. Für Werte und besonnener Strategie hatte er noch nie etwas übrig. Ein Franzose beschrieb den Schwaben schon vor 150 Jahren folgenderweise: "Um Kultur ist es ihm nicht, vielmehr um Geld und Obrigkeitsgehorsam!"
In einigen Jahren werden einem die dümmsten und verlogendsten Leute wieder in's Gesicht sagen, man habe von all dem ja nichts gewusst.
Wichtig sind Feste, Fressen, Saufen, Feste, Saufen und Fressen und Saufen, Feste und Fressen...
Die Zahl der Feste nimmt sogar jährlich zu. Zudem: Hauptsache, jedes Einzel-Wunschkind bekommt sein Abi, seinen Bachelor und - hoffentlich - den Master obendrauf. Blöd' nur, dass es immer weniger Bewunderer für diese Abschlüsse gibt, da sich die Einheimischen diese Titel schon aus Neid- und Massengründen gegenseitig nicht mehr gönnen.
Jaja, da können Werte schon geopfert werden...und das nützen grünlinke Idealisten sehr gerne aus. Dafür bekommt auch jedes Töchterchen eine neue A-Klasse und ein Lehramtsstudium von Mami und Papi geschenkt. Und weil das so schön ist, wählt Töchterchen sogar die Merkel. Grün erst später. Sicher ist sicher und das Wunsch- und Traumkind kann dann - wenn überhaupt - mit 39 kommen. Andernfalls hilft ja Zuwanderung. Da macht man den Genderwahn doch gerne mit und nennt sich - wenn es um eigene Belange und Kohle geht - schon mal wertekonservativ. Aber halt! Ist das Kretschmann nicht auch?
Der? Ja, genau der! Also: alles ist gut.

Gravatar: Iron Butterfly

@quapp nicht morgen, sondern am Sonntag, am 19. Oktober.

Gravatar: quapp

Morgen ist in Stuttgart wieder Demonstration gegen den widerlichen Bildungsplan. Beginn 14 Uhr auf dem Schillerplatz. Bitte teilnehmen, wer irgend kann!! Jede Person mehr macht Nachdruck.

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