Programmbeschwerde gegen Bayern 2 erfolgreich

Der Bayerische Rundfunk hat Programmbeschwerden gegen die Diffamierung christlicher Gruppen als demokratiefeindlich stattgegeben. Gegen Ralf Homanns Propagandesendung "Maskuline Muskelspiele" waren die Beschwerden hingegen nicht erfolgreich.

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Der eine oder andere Genderama-Leser mag sich noch an Ralf Homanns Propagandesendung "Maskuline Muskelspiele" erinnern, in der er mit verschiedenen suggestiven Methoden den irrwitzigen Eindruck erzeugte, die Männerrechtsbewegung sei eine radikal rechte Bedrohung für unsere Gesellschaftsordnung und eigentlich ein Fall für den Verfassungsschutz. Diese Hetze verantwortete das Magazin "Zündfunk" auf Bayern 2. Die danach beim Sender eingegangenen Programmbeschwerden wurden von den Verantwortlichen bedenkenlos abgeblockt.

Dummerweise hat Bayern 2 nun offenbar dieselbe aufhetzende Methode bei einer gesellschaftlichen Gruppe verwendet, die nicht so klein und machtlos wie die Männerrechtsbewegung ist. Das christliche Medienmagazin Pro berichtet: Ende Februar hatte Bayern 2 eine Sendung der Reihe radioThema mit den Titel "APO von christlich rechts? Wie sich unter dem Deckmantel des Kirchen eine wertkonservative und demokratiefeindliche Opposition zusammenfindet – und die Gesellschaft beeinflusst" ausgestrahlt. Das Feature nahm verschiedene christliche Gruppierungen unter die Lupe, die der Beitrag als wertkonservativ oder sogar demokratiefeindlich einstufte.

Das kommt einem ja schon mal sehr bekannt vor – und natürlich kam es auch in diesem Fall zu Programmbeschwerden. Diese wurden von den Verantwortlichen des Senders allerdings ernster genommen:

Der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks gestand nun "handwerkliche Mängel" in der Sendung ein. Der Ausschuss halte es für kritikwürdig, "dass die Autorin in ihrem Feature meist unmittelbar Wertungen der Ansichten und Standpunkte vornimmt, über die sie berichten will." An mehreren Stellen fehle eine klare Trennung zwischen recherchierten Fakten und eigener, kritischer Einordnung, teilte der Vorsitzendes des Rates, Lorenz Wolf, mit. Zudem seien zu viele unterschiedliche Personen und Gruppierungen zu "ganz unterschiedlichen Themen" befragt worden, wobei nicht deutlich zu erkennen sei, ob es sich dabei um Standpunkte von Einzelpersonen, von Vereinen oder von Verbänden handele. Besonders die Hintergrundmusik verstärke den "diffusen Eindruck einer potenziellen Gewaltbereitschaft" mancher Vertreter. Dem Hörer der Sendung sei es nicht ohne weiteres möglich, zu erkennen, wer welchen Standpunkt vertrete und ob sich daraus tatsächlich eine Gewaltbereitschaft ableiten lasse. Es könne der Eindruck entstehen, alle im Beitrag genannten Standpunkte seien "schädlich für eine freiheitlich-demokratische Ordnung".

Bekanntlich wurde bei dem Feature Ralf Homanns mit ähnlich fragwürdigen Methoden gearbeitet. Lucas Schoppe etwa hat das hier sehr gut analysiert.

Vermutlich wird man daraus bei Bayern 2 die Lehre ziehen, in Zukunft wirklich nur noch diejenigen Gruppen und Personen fertigzumachen, die sich weniger gut wehren können. Dass der Sender seiner Verpflichtung nach politisch ausgewogener Berichterstattung nachkommt oder plötzlich seriösen Journalismus für sich entdeckt, erwartet vermutlich kein einziger Mensch. Das skrupellose Schüren von Feindbildern und das Heraufbeschwören gewaltiger Gefahren für unsere Gesellschaftsordnung scheint dort die vorherrschende Arbeitsweise zu sein.

Zuerst erschienen auf genderama.blogspot.de

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