Pegida - die Frucht der Illusionen

Sich in die Nähe der Dresdner Montagsdemonstrationen zu begeben, ob physisch oder schriftlich heißt, extrem vermintes Gelände zu betreten.

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Wer sich den Todschlagargumenten anschließt, diese Demonstrationen seien eine Schande für Deutschland – widerwärtig und abscheulich (Justizminister Heiko Maas), bewegt sich innerhalb eines abgesicherten Meinungsfeldes, welches zwar keine direkten Gefahren für die politische Reputation birgt, das aber auch innerhalb eines hochexplosiven Umfelds liegt. Mit dieser Haltung wächst die Dichte und Sprengkraft, die sich da auf den Straßen von Dresden aufbaut.

Wer „diese Sorgen der Menschen ernst nimmt und sich mit der Angst der Demonstranten auseinandersetzen will“ (Innenminister Lothar de Maiziere), läuft Gefahr, als Verharmloser oder sogar als Wegbereiter der Parolen verdammt zu werden, die Deutschland aufschrecken. Die Wucht, mit der mittlerweile die auf 15 000 Teilnehmer angewachsene weitgehend schweigende Demonstration die Nation irritiert, hat bisher gleichzeitig verhindert, die tiefliegenden Ursachen zu erkennen, die eine solche „Bewegung“ auslösen.

Wie einfach wäre es, wenn da Neonazis unter der Führung des mehrfach vorbestraften Lutz Bachmann grölend durch Dresden ziehen würden, mit Parolen: „Ausländer raus“ oder „Juda verrecke“. Selbst die „Pro NRW“ oder „Pro Köln“ Gruppen, die vorgeben gegen die Islamisierung Europas zu kämpfen, aber längst integrierte Deutsche türkischer und arabischer Abstammung bedrohen - auch gegen sie lässt sich schnell eine viel größere Gegendemonstration organisieren. Was die Demonstrationen in Dresden so brisant machen, sind nicht nur die große Zahl der Teilnehmer, sondern auch viele ihre Forderungen, die zumindest vordergründig nicht unvernünftig erscheinen.

Doch es geht inhaltlich drunter und drüber. Die Arbeitnehmer-Freizügigkeit innerhalb der Europäischen Union, die dringend erwünschte Einwanderung von Fachkräften, die Aufnahme von Flüchtlingen, die Illegalen aus aller Herren Länder, Kriminelle aus Europa, ein überfordertes Asylverfahren und eine politische Diskussion zwischen romantischen Wunschvorstellungen und unverhohlener Ausländerfeindlichkeit. Und über dieser unübersichtlichen Gemengelage schwebt der Umgang mit dem Islam. Was immer ich bisher über die Dresdener Demonstrationen gelesen habe, was immer bisher sich an brutaler Ablehnung und großartiger Hilfsbereitschaft für die Flüchtlinge ereignet hat, die politische Kaste der Republik ist immer noch nicht bereit ihre Verantwortung für das, was sich im Land abspielt zu übernehmen, sondern verharrt weiter in den Schützengräben eines Dauerwahlkampfs. Aber nicht die teils hysterischen Distanzierungen von den Pegida-Mitläufern beruhigen die Bürger, sondern ein für die Mehrheit der Deutschen nachvollziehbare Einwanderungsgesetzgebung. Und die war und ist nicht vorhanden.

Eine Auswahl an Erlebnissen über die ungesteuerte Entwicklung Deutschlands zu einem Einwanderungsland, über die ich im ZDF berichten konnte: 1970 in der Außenstelle der Bundesanstalt für Arbeit in Istanbul. Jeden Tag wurden dort 1000 fast ausschließlich Männer für den deutschen Arbeitsmarkt abgefertigt. Ich drehte damals einen Film für die Wirtschaftssendung „Bilanz“ des ZDF. In Reih und Glied standen die Männer in Unterhosen und wurden von deutschen Ärzten begutachtet. Die Kriterien: Fettpolster, Muskulatur und Kaufähigkeit. Wer auch noch die Urinprobe überstand, wurde noch in der selben Nacht Richtung „Alemanya“ geschickt. Wenige Tage, nachdem die Männer ihre oft tausend Kilometer und mehr von Istanbul gelegene Dörfer verlassen hatten, fanden sie sich in deutschen Massenunterkünften in den Fabriken wieder – überzeugt davon, das große Los gezogen zu haben. Sie verdienten an einem Tag, was sie in der Türkei noch nicht einmal im Monat erzielen konnten.

Wenn wir damals durch türkische Dörfer fuhren, wurden unsere Hände mit Rosenöl eingerieben, ein Festmahl zubereitet, und wie Heilsbringer begrüßt. Die Hauptsache, wir verschafften ein paar Männern im Dorf einen Arbeitsplatz in Deutschland. Ein Bürgermeister aus Ostanatolien ist mir bis nach Wiesbaden in die Redaktion nachgereist: Drei Männer in Deutschland und sein Dorf kann einen Lastwagen kaufen, um das Gemüse auf den nächsten Markt zu bringen.

Es war die Zeit, in der wir Filme über unzumutbare Massenunterkünfte in Deutschland drehten. In der die Ankunft der Millionen Gastarbeiter wie Siegesmeldungen verkündet wurden und allen klar war: Die werden nach ein paar Jahren wieder nach Hause gehen. An Einwanderung oder gar an Integration dachte niemand. Dass diese „Arbeitskräftebeschaffung“ auch volkswirtschaftlich falsch sein könnte, wurde weder von den Arbeitgebern, noch von den Gewerkschaften hinterfragt. Denn die über eine Million unbesetzter Stellen konnten nur so bedient werden.

In meinen Filmen zeigten wir türkische Bergwerke, denen alle Facharbeiter von der Ruhrkohle abgeworben wurden und die deshalb die Kohleförderung einstellen mussten. Die Türken wurden bei uns in die hochsubventionierten Bergwerke geschickt, in denen, trotz hoher Löhne, kein Deutscher mehr arbeiten wollte.  Die sterbende Textilindustrie wurde mit Hilfe türkischer Textilarbeiter noch ein paar Jahre künstlich am Leben gehalten. Dafür zeigten wir eine nagelneue Baumwollspinnerei inmitten türkischer Baumwollfelder die still stand, weil die Facharbeiter nach Deutschland abgewandert waren.

Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts machte ich dann wieder Filme in der Türkei. Dieses Mal zeigten wir Unternehmen die von ehemaligen Gastarbeitern gegründet worden waren. Nach der Ölkrise 1973 brachen alle die künstlich am Subventionstropf erhaltenen Arbeitsplätze weg und plötzlich hatten wir Gastarbeiter, die keiner mehr brauchte. Also nahm die damalige Bundesregierung über eine Milliarde Mark in die Hand und half damit rückkehrwilligen Türken bei der Gründung von Unternehmen in ihrer Heimat. Ich erinnere mich an ein Zementwerk in Yozgat, eine Chemiefabrik in Sereflikochisar, ein Bauunternehmen in Istanbul. Aber das waren nur Tropfen auf einen heißen Stein. Die Masse der Gastarbeiter wurde sesshaft. In ihrer ursprünglichen Heimat wechselten Militärputschs mit Wirtschaftskrisen, kaum ein Anreiz zurück in die Arbeitslosigkeit zu wechseln. Hier in Deutschland aber wurden sie vor allen in den Regionen mit sterbenden Zechen, schließenden Stahlwerken und einer zusammenbrechenden Textilindustrie zum Bodensatz einer zähen Arbeitslosigkeit – im Ruhrgebiet bis zum heutigen Tage.

Das Desinteresse an den Lebensumständen der Gastarbeiter aber schlug um in Ablehnung. Sie wurden jetzt vor allem von den Inhabern wenig qualifizierter Jobs als Konkurrenten und damit als Bedrohung wahrgenommen. Eine Politik, die sich dieses Problems angenommen hätte, war aber bei keiner Partei zu finden – außer vielleicht Schlagworte, die auf Wählerstimmen abzielten. Offiziell gab es zwar einen Anwerbestopp, aber der Nachzug von Kindern, Ehefrauen und Neuvermählten, und Asylanten, darunter viele Kurden, sorgten dafür, dass sich die Ghettobildung in einigen Regionen der Republik entwickeln konnte.

Während sich die ehemaligen Gastarbeiter aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union weitgehend integrierten, wuchsen die Probleme mit den Ghettos, mit Türken, Arabern und Einwandern aus Russland immer stärker. Es gab Klassen in Schulen, in denen die eine Hälfte der Kinder türkisch und die andere Russisch sprach. Zwei Deutsche oder besser gesagt: Deutschsprechende, waren übrig geblieben. Wie soll da eine Integration in die deutsche Gesellschaft möglich sein. Wer musste sich da wohl wem anpassen? Irgendwann in den späten 80er Jahren wurde dann endlich von einer notwendigen Einwanderungspolitik geredet. Aber während die einen – vor allem die Grünen - gleich von doppelter Staatsangehörigkeit und einer weitgehend großzügigen Vergabe der deutschen Staatsangehörigkeit ohne Bedingungen forderten, hatten es die Konservativen schwer, sich damit abzufinden, dass Deutschland zu einem Einwanderungsland geworden war.

Die erschreckende Zwiespältigkeit wurde ab Mitte des letzten Jahrzehnts deutlich, als Flüchtlinge des Balkankrieges abgeschoben wurden. Es war im Sauerland, wo wir Zeugen wurden, wie Familien, die sich voll in die deutsche Gesellschaft integriert hatten, nachts abgeholt wurden, zum Autobahnparkplatz an der A 44 gefahren wurden, wo sie alles was mehr als 20 Kilo wog zurücklassen mussten, dann mit einem Bus zum Flughafen Münster/Osnabrück gefahren wurden und ab ging es in den Kosovo oder nach Mazedonien.

Kinder wurden aus der Schule geholt, Handwerker mussten Aufträge ablehnen, weil ihr Mitarbeiter abgeholt worden war. Kollegen und Schulkameraden protestierten, der Bürgermeister von Arnsberg schaltete sich ein und versuchte die Abschiebungen zu verhindern. Nichts half. Der damalige Innenminister von NRW Fritz Behrends war nicht zu sprechen. Hier waren Kriegsflüchtlinge, die sich zehn Jahre nichts hatten zuschulden kommen lassen, die gezeigt hatten, dass sie sich integrieren wollten, und sie wurden abgeschoben. Gleichzeitig ist es nicht möglich, Kriminelle, Islamextremisten und Jugendliche mit ellenlangen Strafregistern aus dem Land zu schaffen. Wer soll das verstehen?

Wenn die CSU sagt: „Wer betrügt, der fliegt“, dann wird unterstellt, mit solchen Parolen würde die Fremdenfeindlichkeit geschürt. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Eine für Bürgerinnen und Bürgern nachvollziehbare Einwanderungs-, Flüchtlings- und Asylgesetzgebung ist nötig, damit Sprüche der Rattenfänger von Rechtsaußen und die nationalkonservativen Deutschtümler nicht stille oder offene Zustimmung erhalten. Es geht auch längst nicht mehr darum, zwischen Deutschen und Zuwanderern zu unterscheiden. Es geht darum, dass gesetzestreue, friedliche Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in einem komplexen Industriestaat zusammen leben und seinen Wohlstand erhalten und mehren. Meine sämtlichen Nachkommen haben einen Migrantenhintergrund. In unserem Dorf in Rheinhessen leben Menschen aus allen Teilen Europas und allen Kontinenten. Aber gegen Kriminelle, egal woher sie kommen, gegen Faulenzer mit und ohne deutschen Pass, gegen gewaltbereite Religionsfanatiker, da sind wir uns alle einig. Und alle wollen auf einen Weihnachtsmarkt und nicht auf einen Wintermarkt und alle gehen singend am St. Martinstag durch die Dorfstraßen und nicht an einem „Sonne-Mond-und Sternentag.“ Und es ist und war kein Tema, mittellosen Neubürgern aus dem Balkan zum Beispiel, die hier gestrandet sind, sofort mit allem zu helfen, was sie benötigen.

Wenn heute schon in vielen Städten mehr Kinder in der Schule einen Migrationshintergrund haben, als „reinrassige“ Deutsche, dann brauchen wir doch keine Debatte mehr führen, ob die Nation bunter wird. Wir müssen aber dringend Regeln schaffen, die diesem neuen Menschengemisch in der Mitte Europas Leitplanken bietet, die von einer überwältigenden Mehrheit begrüßt und von einer großen Minderheit wenigstens akzeptiert werden. Einen Bodensatz von Rassisten wird es immer geben.

Zu diesen Leitplanken gehört, dass wir einen Weg finden, verfolgten Menschen aus aller Welt Schutz zu bieten, aber dabei muss auch deutlich werden, dass bei dem heutigen Standard der Menschenrechte sicher 2 Milliarden Erdenbürger in Deutschland Asyl finden könnten. Hier die Balance zu finden wird nicht einfach. Mit den heutigen Vorstellungen wird das nicht gehen – gerade nicht, bei der Aufnahme von „Wirtschaftsflüchtlingen“.

So wird eine der Leitplanken festlegen müssen, wie viele Menschen wir pro Jahr aufnehmen können, woher sie kommen dürfen und welche Qualifikation sie mitbringen. Auf keinen Fall darf das dazu führen, dass wir nur gutausgebildete Menschen ansaugen, die in ihren Heimatländern auch dringend gebraucht werden und wir eine Sozialselektion betreiben.

Auch wenn das zurzeit gerade von den „Nichtregierungsorganisationen“ die ein viel großzügigeres Asylrecht fordern gerne verdrängt wird: Es ist auch eine viel stärkere Diskussion notwendig, in der wir bald zu Ergebnissen kommen müssen, in der wir festlegen, wie wir mit Staaten umgehen, die die Flüchtlingswellen auslösen. Am Beispiel Syrien wird das deutlich: Die Menschen, die sich unter Lebensgefahr zu uns retten, wären gerne in ihrer Heimat geblieben. Aber als ihr Diktator anfing Bomben auf die Städte zu werfen, hat sich der Westen zurückgehalten. Mittlerweile wird die Bevölkerung zwischen Terroristen und einer Terror-Regierung aufgerieben.  Ist es wirklich genug, hunderttausende Vertriebene aufzunehmen, oder wäre es nicht an der Zeit, eine europäische Eingriffsarmee zu bilden, die solche verbrecherische Gewaltherrscher aus dem Amt jagt?

Im Irak haben die Amerikaner den Diktator Saddam Hussein beseitigt, in Libyen vor allem die Franzosen Muammar al-Gaddafi. In beiden Staaten wird gekämpft, Stämme untereinander, Schiiten gegen Sunniten. Ist das eine Begründung dafür, das Assad-Regime ungebremst gegen seine Bürger wüten zu lassen? Zu einer Asyl- und Flüchtlingspolitik gehört auch wieder eine Justierung der Werteskala der Demokratien. Und davon sind wir meilenweit entfernt. Auch das spüren die Pegida-Mitläufer.

Zu diesen Leitplanken gehört ein uneingeschränktes Bekenntnis zu unseren Grundrechten. Religiöse und traditionelle Gepflogenheiten können nicht dazu führen, dass unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit die Entwicklung Europas von der Aufklärung über die Französische Revolution bis zur Gleichberechtigung der Frau alles wieder in Frage gestellt wird. Selbst Ansätze einer parallelen islamischen Rechtsprechung muss zur Ausweisung der Betroffenen führen. Wir sind es auch den Flüchtlingen aus Staaten des Nahen und Mittleren Ostens schuldig, dass sie hier nicht von einer Fatwa – einem Tötungsbefehl – bedroht werden, dass Frauen die selbstbestimmt leben wollen, der Schutz verwehrt wird, weil es die Tradition oder Religion ihrer Vorfahren verlangt.

Zu den Leitplanken der Einwanderungs- und Ausländerpolitik gehört auch eine Überprüfung unserer Beziehungen zur Türkei des Recep Tayyip Erdogans, der sich zu einem autoritären intoleranten Islamförderer entwickelt. Als wir vor 40 Jahren die Einwanderung der Türkei ankurbelten, gab es in dort eine strenge Trennung zwischen Staat und Religion. Frauen mit Kopftüchern waren so gut wie nicht zu sehen, die Moscheen kaum besucht. Über Jahrzehnte waren dadurch auch die offiziellen Gesprächspartner der Türkei laizistisch orientiert. Eifernde Imame in Deutschland liefen Gefahr bei einer Rückkehr nach Anatolien verhaftet zu werden. Einige der damals religiösen Führer erhielten bei uns politisches Asyl, weil gegen sie in der Türkei ein Haftbefahl vorlag. Vielleicht erinnern sie sich noch an Metin Kaplan, den selbst ernannten Kalifen von Köln.

Das ist heute anders. Botschaft und Konsulate der Türkei repräsentieren heute einen zunehmend religiösen Staat, der sich immer weiter von den westlichen Vorstellungen einer Demokratie entfernt und der auch massiven Einfluss auf seine in Deutschland lebenden Staatsbürger nimmt. Ist es wirklich im Interesse der in Deutschland lebenden Menschen, gerade der nicht religiösen Türken, wenn wir Erdogan-Anhängern zu ihrem türkischen, auch noch einen deutschen Pass geben und sie damit Einfluss auf die Gesetzgebung unseres Landes nehmen können? Für mich ist das ein falsches Signal – die doppelte Staatsangehörigkeit führt zu doppelten Loyalitäten und wird unweigerlich zu gravierenden Spannungen in der Gesellschaft führen. Das hat nichts mit Deutschtümelei zu tun, denn es geht hier nicht um die Geburtsdeutschen, sondern um all die Menschen, die sich für dieses Land entschieden haben, weil sie unseren Rechtsstaat dem Chaos ihrer früheren Heimat vorziehen - den lohnt es sich zu verteidigen.

Die ganze Problematik der Gewalt und innerislamischen Kriege in den Staaten, in denen der Koran auch die Gesetze bestimmt will ich hier nicht behandeln. Das wäre eher ein eigenes Buch, als nur ein Beitrag in der Achse. Aber nach meinen Erfahrungen vom revolutionären Iran, über dem Wahabitenreich der Saudis, zu den Christenverfolgungen in Indonesien und Malaysia lassen im Umgang mit dem Islam in Deutschland nur einen Schluss zu: Wir müssen ohne Abstriche darauf bestehen, dass die Menschen, die hier leben und auch noch die deutsche Staatsangehörigkeit beanspruchen, verlangen, dass sie uneingeschränkt unser Grundgesetz akzeptieren. Für Interpretationen, die sich aus dem Koran und damit der Scharia ableiten gibt es keinen Spielraum. Wer mit dieser Klarheit experimentiert, darf sich dann nicht beschweren, wenn Pegida nur ein Vorspiel noch ganz anderer Spannungen in Deutschland wird. Und das hat mit unserem Staat oder mit Deutschtümelei nichts zu tun. Diese Spannungen gibt es zurzeit in fast allen europäischen und Einwanderungsstaaten – von Australien bis Schweden, der Schweiz bis Kanada.

Ja die Politik ist gefragt, damit Pegida nicht zu einer „unerwünschten Volksbewegung“ führt. Aber gefragt ist eine von den Bürgern mitgetragene Einwanderungsgesetzgebung, nicht wohlfeile Sprüche, die sich in der Ablehnung der Dresdner Demonstrationen überbieten. Das verführt dann schlichtere Gemüter zu abstrusen Überhöhungen , wie sie der für unterhaltsame Sprüche zuständige Berufstalker Markus Lanz in einer seiner letzten Sendungen sinngemäß unterbrachte: „99% der Mohammedaner sind weltweit die friedliebendsten Menschen der Welt.“  Ich weiß nicht, in welcher Welt er lebt, in der realen Welt am Jahresende 2014 sicher nicht.

Beitrag erschien zuerst auf: achgut.com

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: a riesener

Darüber sollte man eine Volksabstimmung machen . wie in der Schweiz .diese ist und bleibt die einzig wahre Demokratie in Europa und sogar Weltweit. Da werden die Bürger ihres Landes nicht für eine Herde träger Kühe gehalten!

Gravatar: Crono

Sie stehen nicht alleine mit Ihrer Behauptung; ich war immer derselben Überzeigung.

Gravatar: Gutartiges Geschwulst

"In Reih und Glied standen die Männer in Unterhosen und wurden von deutschen Ärzten begutachtet."

Haben Sie vergessen, Herr Ederer, dass sich damals JEDER (natürlich auch Deutsche) einer ärztlichen Untersuchung unterziehen musste, der in einer deutschen Fabrik, einer deutschen Behörde oder auch beim ZDF arbeiten b.z.w. angestellt werden wollte.
Nicht einmal einen Lehrvertrag hätten Sie abschließen können, ohne zuvor in Unterhosen und von deutschen Ärzten begutachtet zu werden.

Gravatar: Marc Detemple

Eigentlich kann ich diesem Beitrag voll und ganz zustimmen. Mit einer Ausnahme.
Deutschland ist für mich kein Einwanderungsland. Jedenfalls keines wie Kanada, Neuseeland, Australien oder die USA. Aber mit denen wollen wir ja unbedingt in einer Reihe stehn.
Aber Moment mal...Wir?! Also ich wurde noch nicht nach meiner Meinung gefragt.
Aber ständig behaupten da draußen auch in meinem Namen irgendwelche Leute:
Deutschland braucht mehr Einwanderer.

Gravatar: Crono

Geistfrei sagt:
..Religionsgemeinschaften sind befreit. ..
~~~
Das ist so richtig, Geistfrei.
Wie war der Heiliger Abend, die Christmette und die Weihnachtstage bei Ihnen? Hat das Christkind Ihren Kindern viele Geschenke gebracht?
Behüte Sie Gott im Jahre 2015.

Gravatar: Freigeist

Alle Sonderrechte für Religionsgemeinschaften abschaffen. Vor allem, die Einnahmen besteuern.
Warum müssen Religionsgemeinschaften, die Körperschaften des Öffentlichen Rechts sind, denn von Steuern befreit sein? Wenn Sie als deutscher Staatsbürger ein Haus kaufen, müssen Sie Grunderwerbsteuer bezahlen. Religionsgemeinschaften sind befreit. Fazit - zahlen Sie mal schön künftig noch mehr Steuern, so dass die Ausnahmen für Religionsgemeinschaften aufrecht erhalten werden können. Viel Spaß dabei.

Gravatar: Markus

"Zu diesen Leitplanken gehört, dass wir einen Weg finden, verfolgten Menschen aus aller Welt Schutz zu bieten, aber dabei muss auch deutlich werden, dass bei dem heutigen Standard der Menschenrechte sicher 2 Milliarden Erdenbürger in Deutschland Asyl finden könnten."

DieserSatz ist wohl weniger radikal gement, als er formuliert ist. Wahrscheinlich ist sogar das Gegenteil gemeint, also dass gerade nicht 2 Milliarden Erdenbürger in Deutschland Asyl finden könnten. Dass Ederer ausgerechnet an dieser entscheidenden Stelle eine Freud'sche Fehlleistung unterlaufen sein könnte, die ihn das Wort "nicht" nicht hat tippen lassen, mutet schon symptomatisch an. Die Welt befindet sich in einem Zustand, den man sich offenbar nicht hat vorstellen können, als man das Asylrecht ins Grundgesetz aufnahm - eine Welt, die gekennzeichnet ist von massiven Ungleichgewichten zwischen der alten EU plus Skandinavien und den umliegenden Regionen was Wohlstand, politische Freiheiten und Bevöklerungsentwicklung anbelangt. Das gepaart mit zivilisatorischer Selbstaufgabe hier und einem sich zunehmend auf seinen dschihadistischen Aspekt besinnenden Islam dort und unter den hier schon lebenden muslimischen Minderheiten. Angesichts dessen mag der Gedankenfluss Ederers an der besagten Stelle an den Punkt gelangt sein, wo das "nicht" im Satz eigentlich unvermeidbar war. Nur scheint die verinnerlichte Matrix des politisch-korrekten Denkens eben doch eine unbewusste Sicherung im Übergang von Denk- zu Schreibfluss ausgelöst zu haben. Steht es nämlich einmal dort, das Wort "nicht", und sei es auch nur im Zusammenhang mit der utopisch hohen Zahl von 2 Milliarden, dann stellt sich sofort die Frage: Wo liegt sie denn, die eigentliche Grenze der Aufnahmefähigkeit, deren Vorhandensein das kleine Wort "nicht" so unschuldig wie eindeutig aufgezeigt hätte? Und könnte es sein, dass die Grenze schon erreicht ist, dass das Asylrecht mithin abgeschafft gehört? Das sind harte Wahrheiten, die es entschuldbar machen mögen, wenn Ederer vor ihnen zurückschreckt, die aber trotzdem auf den Tisch gehören. Die Frage ist doch die: Ist das Grundbedürfnis der Menschen, sich in politischen Gebilden zusammenzuschliessen, welches schliesslich zur Staatenbildung führt, ist dieses Grundbedürfnis als ein Selbstmordpakt zu betrachten, der dann eintritt, wenn andere Staatengebilde ringsherum in die Binsen gehen? Und wem ist damit letztendlich genützt?

"... wäre es nicht an der Zeit, eine europäische Eingriffsarmee zu bilden, die solche verbrecherische Gewaltherrscher aus dem Amt jagt?"

Diese Frage ist eindeuting mit Nein zu beantworten. Die Interventionen inm Irak, Afghanistan und aktuelll im Irak/Syrien haben eindeutig gezeigt, dass das "nation building" unmöglich ist.

Gravatar: Clara West

Herr, Ederer, ich kann Ihnen leider nicht zustimmen.

Bei allen Problemen, die es ohne weiteres gibt, kommt es aber auch immer auf die Führungsriege an, die sich dieser Schwierigkeiten annimmt. Ich habe massive Probleme damit, dass es eine kriminelle Existenz ist, die sich da aufgeschwungen hat, die Massen zu bewegen. Es ist eben kein Pfarrer Eppelmann oder ein Bischof Huber. Natürlich hat jeder eine zweite Chance verdient. Wenn man sich aber den kriminellen Hintergrund des Lutz Bachmann ansieht, dann hat dieser schon viele zweite Chancen bekommen und wieder vertan. Wie schafft es so jemand, sich zum Führer einer solchen Bewegung zu etablieren? Welche unreflektierenden Geister schließen sich so jemandem an und brüllen dann auch noch "Wir sind das Volk"????

Pegida ist für mich eine Farce und der lebende Beweis dafür, dass Massen sich durch jeden aufwiegeln lassen, dass Menschen immer wieder bereit sein werden, nach demjenigen zu suchen, der gesellschaftlich unter ihnen steht um dann noch mal kräftig draufzutreten. Es werden üble Geister der Vergangenheit wieder aus der Flasche gelassen. Und das ausgerechnet im Osten, der im Prinzip nichts anderes war als ein Land voller Wirtschaftsflüchtlinge. Und genau die treten jetzt nach unten, weil sie das Recht für sich in Anspruch nehmen "Blutsdeutsche" zu sein.

Es gibt Probleme. Wir haben lange genug in Nordrhein-Westfalen gelebt, um diese zu sehen und auch persönlich zu erleben. Schwierigkeiten mit explosivem Potenzial, ausgelöst durch fehlerhafte Bundespolitk, Landespolitik und auch Kommunalpolitik. Die Reihe der Fehler zieht sich durch alle Level. Aber eine Bewegung wie Pegida löst diese Probleme nicht, sie schafft nur noch mehr.

Was richten wir z.B. mit den Biomasse-Förderungen an? Angefangen von den rapide steigenden Landpreisen forcieren wir auch den weltweiten Anstieg des Maispreises an. Die sogenannte erste Welt lässt Lebensmittel als Spekulationsmasse zu und in Afrika können sich die Menschen ihre Lebensgrundlage nicht mehr leisten. Ist daran der afrikanische Flüchtling schuld oder vielmehr wir mit unsererm unersättlichen Ego?

Der Westen hat durch die Beförderung des sogenannten "arabischen Frühlings" - was immer darunter auch zu verstehen ist - eine ganze Landstriche destabilisiert. Interessanterweise ist es genau die Region mit den meisten Ölvorkommen. Es wäre uns im Traum nicht eingefallen, in Somalia einzumarschieren. Nun haben wir aber ganze Regionen destabilisiert - wohl wissend dass anschließend dort die Scharia herschen wird. Das war vorher schon bekannt und im Internet sogar nachlesbar. Jetzt gibt es eben die Heerscharen von Flüchtlingen, die irgendwo hin müssen. Es gebietet schon der humanitäre Auftrag, sich um diese entwurzelten Menschen zu kümmern.

Keine Mauer der Welt wird hoch genug sein, um diese Ströme aufzuhalten. Es reicht ein Besuch in Italien, wo das Problem der illegalen Einwanderer auf jedem Wochenmarkt zu sehen ist oder in jeder Parkbucht auf den Landstraßen. Die afrikanischen Prostituierten können dankbar sein, wenn der Zuhälter ihnen wenigstens einen Stuhl zur Verfügung stellt. Die organisierten Schlepperbanden haben Hochkonjunktur und sogar Deutschland zählt durch seine liberale Prostitutionspolitik als ideales Land für Menschenhandel.

Es gibt genug in den eigenen Reihen zu tun, aber solange Politiker von Lobbyisten gegängelt werden, wird das Problem nicht gelöst. Es wird aber auch nicht gelöst, wenn wir zulassen, dass kriminelle Geister Volksbewegungen auslösen.

Es gäbe genügend freie Geister, die den Intellekt und die Fähigkeiten haben, intelligente Lösungsvorschläge zu machen, Kritik dort anzubringen, wo sie sinnvoll ist, etwas zu bewegen. Wieso schaffen die es nicht, solche Massenbewegungen auszulösen? Das wäre doch mal ein philosophisches Quartett wert, oder?

Ist es nicht eine Farce, dass die Nazis sich verinternationalisieren und sich nun "patriotische Europäer" nennen, angeführt von einem Kriminellen?

Gravatar: Lisje Türelüre aus der Klappergasse.

"PRO NRW oder PRO KÖLN Gruppen, die vorgeben gegen die Islamisierung Europas zu kämpfen, aber längst integrierte Deutsche türkischer und arabischer Abstammung bedrohen..."
Können Sie diese ungeheuerliche und beleidigende Behauptung belegen?
Nein, können Sie nicht, weil sie gelogen ist!

Die PRO-Bewegung gibt nicht vor, gegen die Islamisierung Deutschlands zu kämpfen, sondern tut es tatsächlich. Markus Beisicht und seine Familie (2 minderjährige Mädchen) sind nur knapp (!!) einem salafistischen Mordanschlag entkommen. Es gab einen 2. Mordanschlag auf ein PRO-Mitglied, der nicht an die Öffentlichkeit gelangte.
Immer wieder werden männliche PRO-Mitglieder geschlagen und verletzt, zuletzt bei der BOGIDA-Demo in Bonn.
Unterlassen Sie also bitte in Zukunft solche Beleidigungen.

Gravatar: Jürgen Zumpe

SPD-Schröder fordert gar einen "Aufstand der Anständigen" und scheint dabei zu vergessen, dass er mit seiner Agend2010 und die Unterschrift zum Gender-Mainstreaming während seiner Amtszeit auch ein Grund ist, warum die Leute heute auf die Straße gehen. Vielen steht das Wasser bis zum Halse und genau die müssen sich noch von denen, die auf ihre Kosten leben, beschimpfen lassen. Es wird Zeit, diese Leute aus ihrem Wohlfühl-Biotop herauszuholen. Muss ja nicht gleich so heftig wie bei Ghadaffi sein.

Gravatar: Crono

@William Clark Quantrill sagt:
... Martin Reinhardt, ein weiterer Systemling des politischen Establishments mit nassen Hosen, ist ebenfalls ein Hetzer, der – typisch Systemling – den Artikel 20 Grundgesetz ganz klar und offensichtlich verachtet. ...
~
So einen Eindruck bekomme ich auch!!

Gravatar: William Clark Quantrill

Vorige Woche habe ich mir PEGIDA direkt vor Ort angeschaut. Die Forderungen (übrigens marschierten auch Türken mit, weil Islamisierung nur der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat) waren vielfältig und doch eindeutig; die Generalforderung lautet auf einen Nenner gebracht: "Deutschland und insbesondere Europa (die EU ist nur ein kleiner Teil von Europa), als nur rein formale und leere Hülsen eines Rechtsstaates, sollen wirkliche rechtsstaatliche Gebilde werden - materielle Rechtsstaatlichkeit und das Recht der Menschen gegenüber ihrem Staat. Dies ist die eigentliche Generalformel.
Diese Forderungen nach einem materiellen, funktionsfähigem nennt der Bundesjustizminister Heiko Maas einen "Schande für Deutschland". Der Umkehrschluss ist richtig, ein Bundesjustizminister, der die Forderungen nach einem Rechtsstaat als Schande für Deutschland sieht, der ist wohl viele eher eine Schande.
Martin Reinhardt, ein weiterer Systemling des politischen Establishments mit nassen Hosen, ist ebenfalls ein Hetzer, der - typisch Systemling - den Artikel 20 Grundgesetz ganz klar und offensichtlich verachtet.
Also Typen, die für die "FDJ-Führerin im Kanzleramt" sicherlich "hilfreich sind"!

Gravatar: Klartexter

Hallo Herr Ederer, die Demonstrationen von PEGIDA sind das Ergebnis des totalen Versagens der politischen Kaste im Bezug auf Zuwanderung, Integration, dem Umgang mit "Asylberechtigten" und "nicht Asylberechtigten" sowie der Plünderung von nicht nur den Sozialkassen. Die Bewahrung seiner Heimat, seines Vaterlandes, die Sicherheit seiner Familie, bei Christen die christliche Religion und Werte, sind natürliche Bedürfnisse von Menschen mit gesundem Menschenverstand. Das sich besonders der gesunde Menschenverstand gerade im Osten, als Zentrum in Dresden regt, ist geschichtlich und durch die Schulbildung bedingt. Nicht nur die Herausbildung der soz. Persönlichkeit war ein Ziel, sondern die allseitig gebildete soz. Persönlichkeit. Dazu gehörte ein Geschichtsunterricht, zurück bis in die Urgemeinschaft. Man hat also gelehrt bekommen, wie geschichtliche und gesellschaftliche Abläufe in einer Gesellschaftsordnung verlaufen und welche Auswirkungen es auf die jeweils betroffene oder unterlegene Gesellschaft und ihre Bevölkerung hatte. Wenn man sich die muslimische Welt täglich allein nur von der Berichterstattung anhört, dann bekommt man ohne darüber weiter nachzudenken, einfach nur Angst vor dem Muslim (männlich und weiblich) im derzeitigen Entwicklungsstatium, so um die 700 Jahre vor Christus. Natürlich sind nicht alle so, aber viele, viel zu viele. Und mit dem Wissen, dass sich Menschen radikalisieren und instrumentalisieren lassen, sollte die Wachsamkeit gegen über dem Islam gestärkt werden, nicht nachlassen und sich die Toleranz, welche in Deutschland im politisch korrekten Wegsehen gipfelt, durch die Bürgerbewegung PEGIDA erhalten bleiben und belebt werden. Wenn sich PEGIDA Gesprächen mit der Politikkaste nicht stellt, dann mit dem Wissen, dass die Politikkaste nicht ändern will, vieleicht nichts ändern kann, weil sie wegen der Fremdsteuerung nicht darf. Die islamischen Parallelgesellschaften wachsen und verfestigen sich in den Ballungszentren der Zuwanderung, gottseidank noch auf den westdeutschen Raum beschränkt. Das darf im Osten nicht auch noch zur Regel werden. Deshalb ist jede Moschee in Ostdeutschlöand, eine Moschee zu viel. Jede Moschee kann als ein Aubildungszentrum für Islamisten genutzt werden und obendrein noch staatlich geduldet. Unterm Strich sind die von den Bürgerinnen und Bürgern zu den Demonstrationen der PEGIDA vertretenen Werte höher einzuordnen, als die politischen Werte der politischen Kaste, der Volksfeinde und Deutschland-Auflöser. Die polirtische Kaste sollte mal darüber nachdenken, ob eine Staatsreligion, ohne Trennung von Religion und Gesetzgebung, nicht doch zur politischen Ideologie zuzuordnen ist, statt zur Religion.

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