Patenschaften nur für Mädchen

Über eine einseitige Hilfsinitiative

 

Die Hilfsorganisation PLAN wirbt in ihrer Broschüre für die Übernahme von Patenschaften für Mädchen. Die Initiative wird von dem Fernsehmoderator Ulrich Wingert, der Regisseurin Doris Dörrie und dem Bundespräsidenten Horst Köhler unterstützt. In der Begründung heißt es: „Als Kind in einem Entwicklungsland geboren zu werden, bedeutet für die meisten von ihnen lebenslange Armut und Chancenlosigkeit. Noch schlimmer ist es, wenn diese Kinder Mädchen sind.

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Dann kommen täglich Demütigungen hinzu. In vielen Kulturen werden Mädchen als wertlos angesehen. Sie erhalten als Letzte das Übriggebliebene zu essen, müssen härter im Haushalt den Eltern zur Hand gehen, werden oft geschlagen und vernachlässigt. Bildung bleibt ihnen häufig versagt. In einigen Ländern Afrikas müssen sie Genitalbeschneidungen qualvoll über sich ergehen lassen.“ Werden Jungen in den Entwicklungsländern nicht gedemütigt? Werden sie nicht geschlagen und vernachlässigt? Bleibt ihnen die Bildung nicht versagt? Werden Jungen nicht zur Sklavenarbeit in Familie, Landwirtschaft oder Bergbau gezwungen? Jungen und junge Männer werden nicht minder häufig als Mädchen und Frauen an ihren Genitalien beschnitten. Darüber hat die Organisation MANNDAT, die sich für die Rechte von Jungen und Männern einsetzt, berichtet www.manndat.de/index.php Und es sind fast ausschließlich Jungen, die Waffen in die Hand bekommen und in den Krieg, also in den Tod, geschickt werden. Sie machen es nicht freiwillig, sondern werden dazu gezwungen (zwangsrekrutiert). Der Einsatz von Jungen in den kriegerischen Auseinandersetzungen stellt die schlimmste Form der Kinderausbeutung dar. Weltweit gibt es ca. 300 000 Kindersoldaten, die in ca. 85 Ländern eingesetzt werden. Würde man auch für diese Kinder, die in bestimmten Krisenregionen leben, Patenschaften übernehmen, könnten sie gegebenenfalls vor dem Tod bewahrt werden. Die Initiative von PLAN zeigt, dass eine Ideologie (Feminismus/Genderismus) bis tief in die Mitte unserer Gesellschaft eingesickert ist. Diese Ideologie macht nicht mal vor Kindern Halt. Die Vertreterinnen dieser Ideologie in Wissenschaft, Politik und Medien haben es geschafft: Die Probleme, die Sorgen und das Leid der Jungen in den Entwicklungsländern, aber auch hier zu Lande werden gar nicht wahrgenommen (der Publizist Arne Hoffmann schildert in seinem Buch „Rettet unsere Söhne“ die schwierige Situation von Jungen in Deutschland). Allen hilfsbedürftigen Kindern soll geholfen werden! Und zwar unabhängig von Geschlecht, Nationalität, Hautfarbe und Religionszugehörigkeit! Patenschaften sollen für Mädchen UND Jungen übernommen werden!

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Elke

Liebe PLAN-KritikerInnen...
ich habe noch nirgends gehört, dass es untersagt ist, ein Jungen-Förderprogramm in die Welt zu setzen.
Bevor hier auf *beleidigt* gemacht wird.... setzt euch doch an einen Tisch und holt ein PLAN-Ergänzungsprojekt in die Welt!

Gravatar: Jack

Als weitgereister Weltenbummler bin ich regelmaessig in 3.-Weltlaendern. Dort helfe ich durch volunteering und Geldspenden Menschen (und auch Tieren) DIREKT. Meist, aber nicht ausnahmslos, sind es Maedchen und Frauen, denn Jungs sind sowieso verwoehnt und Maenner faul, verqualmt, versoffen oder/und durch Drogen voellig zu. In Mexiko sagte mir einemal eine Bettlerin; "Gib mir kein Geld, das nimmt mir mein Mann ab und vertrinkt es." Da holte ich fuer sie und ihr Kind Babynahrung, Windeln und Milch. Da war der Kerl bestimmt nicht scharf drauf.

Gravatar: Ollii

Sehr wohl ist PLAN sexistisch,
habe selbst schon mit der Gender-Tussi dort lange telefoniert. Keine jungs-rubrik, nur Mädls-Patenschaften und feministischer Gender-Export wird dort praktiziert.
Als MANN solltest du diese feministische RäuberINNEN-Höhle meiden.

Hab einen PLAN!
No Cent for PLAN!

Bis sie mit dem Jungs-verachtenden Sexismus aufhören!

Gravatar: Sabine

Es ist ganz offensichtlich, dass weder der Autor, noch die empörten Komentatoren sich weitergehend mit der Arbeit der Organisation Plan beschäftigt haben. Hier werden nur Vorurteile weitergegeben und vertieft ohne wirkliche Sachkenntnis.

Gravatar: Goofos

@U. Wilcke

Wenn es tatsächlich zutrifft, dass mit einer Plan Patenschaft nicht nur ein Kind unterstützt wird, halte ich es für einen Betrug weil man dort auswählen kann ob man für "ein Mädchen" oder "einen Jungen" die Patenschaft übernehmen will. Wollte ich einen Jungen unterstützen, könnte ich dann sicher sein, dass niemals ein Junge unterstützt wird. Wie man schon auf der Webseite unschwer erkennen kann, setzt sich Plan, entgegen eigenem bekunden ihrer Vision grundsätzlich allen Kindern helfen zu wollen, überwiegend für Mädchen ein. In welche Projekte die Gelder fließen wird im Rechenschaftbereicht deutlicher. Ich meine es ist dann wirklich Glück wenn auch mal durch einen Bau eines Brunnens beiden Geschlechtern geholfen wird. Aber ansonsten bleibt Plan sich seiner ins Leben gerufenen Mädchen-Kampagne ziemlich treu. Auf Jungenspezifische Probleme will man wohl nicht eingehen. Ein "Girls Report" und ein fehlender "Boys Report" wird daran sicherlich auch nicht ändern.

Ich finde es richtig, dass die Einseitigkeit von Plan klar benannt wird und an den Pranger gestellt wird. Obwohl Plan meint allen Kindern in Not, egal ob Mädchen oder Junge, zu helfen. Die Werbung von Plan und die Hilfsprojekte sind aber hauptsächlich einseitig auf Mädchen und Frauen bezogen. Wie gesagt halte ich es für einen Betrug wenn auch noch die Gelder für die Patenschaften für Jungs in den gleichen Topf für die Mädchen fließen.

Gravatar: Sebastian

Ich spende grundsätzlich nichts bzw. übernehme keien Patenschaften...

Das hat auch einen Grund.

Solange Deutschland meint, Waffen in alle Herren Länder zu exportieren und andere Länder ausbeutet, ist sowas nur Flickschusterei.

Wir verursachen diese Probleme erst.

Unabhängig davon, ich hab diesen Feminismus/Gender Mainstreaming -quatsch sowas von satt.

Gravatar: U. Wilcke

Mit einer Plan Patenschaft unterstützt man nicht ein einziges Kind sondern das Geld wird zum Aufbau einer ganzen Kommune genutzt. Die hier vom Autor angesprochene Patenschaft nur für Mädchen ist einfach falsch. Die Mädchen Kampagne ist nur ein Teil der Aktivitäten von Plan. Eine solche Organisation, die weltweit viele Menschen unterstützt und ernstahft an der Beseitigung von Armut mit den Menschen vor Ort arbeitet, mit so einem oberflächlichen und einseitigen Vorwurf zu defarmieren ist einfach unglaublich.
Wen sie selbst nicht von Nutzen für andere sind, behindern sie bitte nicht auch noch andere bei der Arbeit!

Gravatar: Jochen

Sabine,

bevor Sie dem Autor, dessen Beschwerde über die sexistische Einseitigkeit der Organisation „Plan“ mehr als berechtigt ist, mangelnde Detailkenntnisse vorwerfen, sollten Sie sich selbst besser informieren. Natürlich hat er Recht, wenn er die Ignoranz gegenüber dem Leid der Jungen anprangert. So wird als „Argument“ angeführt, Mädchen müssten stärker im Haushalt mit zupacken. Das ist sicherlich richtig, denn Jungen haben dafür keine Zeit, weil sie in sengender Hitze auf den Feldern arbeiten müssen oder in Färbereien mit der Folge massiver Gesundheitsschädigungen oder im Bergbau mit regelmäßig eintretenden Schädigungen für die Gesundheit und häufigen Todesfällen. Das könnte man beliebig fortsetzen.
Bildung bekommen diese Jungen übrigens genauso wenig wie Mädchen. Dafür wird Ihnen –ganz im Gegensatz zu den Mädchen – viel häufiger das wichtigste genommen, was Menschen besitzen: Gesundheit und Leben. Insofern ist die von Ihnen zitierte Aussage diese Organisation „…Denn es gilt ein Verständnis dafür zu schaffen, dass Mädchen die gleichen Rechte auf Bildung, Schutz und Zuwendung haben.“ schlicht und ergreifen einfach nur zynisch und stellt die Realität auf den Kopf. Stellen Sie sich mal vor, die Mädchen würden tatsächlich so behandelt wie Junge. Da wäre das Geschrei aber groß!
Die im Internet dauerhaft anzutreffende, meiner Meinung nach höchst sexistische Werbung „Mädchen brauchen Ihre Hilfe“ hat mich schon lange geärgert. Ihr Beitrag hat mich jedoch zu dem Entschluss gebracht, zukünftig aktiv ANTIwerbung für diese Organisation Plan im Freundes- und Bekanntenkreis zu machen. Dazu wird sich in den nächsten Tagen beliebig viel Gelegenheit ergeben, denn Spenden sind ja derzeit in aller Munde.

Gravatar: Sabine

Herr Ulfig,

dieser Artikel ist dermaßen oberflächlich und "ideologisiert". Wenn sie wirklich verstehen wollen, warum eine Hilfsorganisation wie Plan sich stark für die Förderung von Mädchen einsetzt, sollten sie sich etwas detaillierter mit der Materie befassen.
Patenschaften können sowohl für Mädchen als auch für Jungen weltweit übernommen werden. Die Behauptung "Die Probleme, die Sorgen und das Leid der Jungen in den Entwicklungsländern, aber auch hier zu Lande werden gar nicht wahrgenommen" ist einfach nur absurd, sie verdrehen vollkommen die Tatsachen.

"Immer noch verhindern traditionelle Einstellungen weltweit ein gleichberechtigtes Aufwachsen von Mädchen und Jungen. Über die einheimischen, mit der Kultur vertrauten, Plan-Mitarbeiter/innen werden alles versucht, das Bewusstsein der Erwachsenen zu verändern. Ein langer und mit viel Bedacht und Behutsamkeit zu beschreitender Weg. Denn es gilt ein Verständnis dafür zu schaffen, dass Mädchen die gleichen Rechte auf Bildung, Schutz und Zuwendung haben." Plan

Gravatar: schmitt

Herr Ulfig, auch wenn Sie in der Sache größtenteils Recht haben: Machen Sie sich bitte nicht lächerlich, in dem Sie männliche und weibliche Beschneidung gleichsetzen.

Gravatar: Climax

Schön, daß es nach und nach immer mehr menschen auffällt, daß selbst Hilfsorganisationen in Deutschland ideologisch, und das heißt hier männer- und jungenfeindlich unterwandert sind. Man wird das beinah überall finden. Es braucht nur irgendwo ein Eimer Wasser umzufallen, schon heißt es, Frauen und Mädchen seien besonders betroffen. Dieser Selektion Hilfsbedürftiger nach Geschlecht muß man sich verweigern. Ich spende grundsätzlich nur an Organisationen, die keine Privilegierung von Mädchen und Frauen vorsehen.

Gravatar: Dirk

Genau so ist es! Vielen Dank für den Beitrag.

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