OFFENER (DANKES-) BRIEF AN BISCHOF TEBARTZ VAN-ELST

Berlin, den 12. Oktober 2013 Euer Hochwürdigste Exzellenz Bischof Franz-Peter Tebartz van-Elst,   keinen der bösen Namen, die Ihnen die Presse in diesen Tagen gibt, möchte ich hier wiederholen. Es ist wieder Jagdsaison hierzulande. Gestern sah ich ein Video, dass Ihnen einen Versprecher nachweisen sollte. Den (wohl) heimlich aus der Hüfte gefilmten Mitschnitt eines Interviews. So "schießt" man wohl heutzutage unliebsame Zeitgenossen ab.

Veröffentlicht:
von

Die ARD konnte sich als "Tagessieger" feiern. Mit ihrem Quotenhit-Brennpunkt. Ihr Name garantiert Auflage, Klicks und Einschaltquoten. Aber was mich interessiert an dem Casus, konnte mir bisher niemand sagen: Ihre Motivation. Lassen Sie mich "raten".

Am Anfang Ihrer Pläne stand wohl "Ihr" Dom, jenes wunderbare romanische Haus Gottes, das 1235 geweiht wurde. Hier waren Ehrfurcht, Respekt und Demut gefordert. Und dann kam die Aufgabe das zu verwirklichen, was als "Bischöfliche Residenz" apostrophiert wird. Das klingt wie "Schloss" und wirft sofort die Frage auf: Braucht einer allein so etwas? Inzwischen haben wir erfahren, dass Sie als Bauherr für sich und Ihre Nachfolger dort ganze drei Zimmer vorgesehen haben.

Aber die Kosten? Ich habe mir die Bilder "Ihrer" Residenz angesehen. Das ist ja ein beträchtliches Areal. Und der Bau soll die verschiedensten Funktionen erfüllen, die eine Diözese leisten muss. Das ganze sollte wohl einmal fünf Millionen kosten.

Das ist deutlich weniger als eine Kindertagesstätte im ärmsten Land der Republik, in Sachsen-Anhalt kostet, wie der Focus unlängst meldete: In einem bundesweit einmaligen Pilotprojekt hat die Stadt Halle/Saale einer privaten Bietergemeinschaft den Zuschlag für den Bau von insgesamt vier Kindertagesstätten erteilt. Dies gab der zukünftige Bauträger am Mittwoch bekannt. Das Unternehmen aus Karlsruhe wurde mit der Bauausführung für das 33,5 Millionen Euro teure Vorhaben beauftragt. Eine einfache Kindertagesstätte kostet demnach über 8 Millionen Euro.Nicht auszudenken, was da in unmittelbarer Nachbarschaft des wunderbaren Limburger Dom für 5 Millionen hingebaut worden wäre. Sichtbeton? Alufenster? Flachdach?

Sie haben anders entschieden und einen der verantwortungsvollsten Architekten des Landes beauftragt: Michael Frielinghaus. Die wichtigste Vorgabe auf die Sie sich mit ihm einigten: Der Bischofssitz sollte nicht protzig werden, sondern so geraten, dass er "in 100 Jahren noch voller Würde ist". So in der Süddeutschen nachzulesen.

Für diesen Anspruch, der bisher, so viel ich weiß, von niemandem in Frage gestellt wird, bin ich Ihnen zutiefst dankbar. Architektonische Beleidigungen im Umfeld von Kulturdenkmälern gibt es genug.

Die Frage nach dem Furor der Sie verfolgt, habe ich mir natürlich auch gestellt. Und in der Tat hat es da etwas gegeben, was Sie schon vor der leidigen Baugeschichte ins Zentrum einer fundamentalen Auseinandersetzung rückte. Ihren offener Brief an den damaligen Bundespräsidenten Christian Wulf, in dem Sie dessen Aussage zum Islam, der zu Deutschland gehöre, widersprachen. Darf ein Bischof aus seinem christlichen und kulturellen Selbstverständnis den Aussagen eines Bundespräsidenten zum Tag der Deutschen Einheit widersprechen?

So viele Fragen bleiben.

Danken möchte ich Ihnen schon heute: Für einen Bau, der der Würde seines Standortes und seines Zweckes gerecht wird.

Ihr

Giselher Suhr

Beitrag erschien zuerst auf lyrikheute.com

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Thomas Rießler

In der Tat gibt es Juden, die Papst Pius für die Rettung von Juden dankbar sind (http://katholisches.info/2012/06/28/krupp-pius-xii-rettete-mehr-juden-als-alle-anderen-staatsmanner-zusammen-schwarze-legende-um-pius-xii-ist-am-ende/).
Anscheinend war jedoch Bernhard Lichtenberg der einzige katholische Priester der NS-Zeit in Deutschland, der seine Stimme öffentlich gegen die Verfolgung der Juden erhob und nicht nur auf die leise Diplomatie des Papstes vertraute: „Lichtenbergs ablehnende Haltung zum NS-Regime und seine fortdauernden Proteste gegen die Judenverfolgung brachten ihn zwangsläufig in Konflikt mit der Unterdrückungsmaschinerie des nationalsozialistischen Staates. Zwei Studentinnen, die ihn öffentlich für die Juden und die Häftlinge der Konzentrationslager beten hörten, denunzierten ihn. Bei der Hausdurchsuchung, die die Gestapo am 23. Oktober 1941 in seiner Wohnung vornahm, fand sich eine Kanzelvermeldung, die Lichtenberg am darauf folgenden Sonntag hatte verlesen wollen. Die Vermeldung war eine Reaktion auf ein von Goebbels Propagandaministerium verbreitetes Flugblatt, in dem die deutschen „Volksgenossen" davor gewarnt wurden, Juden auf irgendeine Weise zu helfen oder sie auch nur freundlich zu grüßen. Lichtenberg schrieb: „In Berliner Häusern wird ein anonymes Hetzblatt gegen die Juden verbreitet. Darin wird behauptet, dass jeder Deutsche, der aus angeblicher falscher Sentimentalität die Juden irgendwie unterstützt, und sei es auch nur durch ein freundliches Entgegenkommen, Verrat an seinem Volk übt. Laßt euch durch diese unchristliche Gesinnung nicht beirren, sondern handelt nach dem strengen Gebote Jesu Christi: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (http://www.yadvashem.org/yv/de/righteous/stories/lichtenberg.asp).
In der evangelischen Kirche bildete sich die bekennende Kirche als Gegenpol zur regimetreuen Kirchenleitung. Von den Mitläufern, die lediglich die Meinung der Mainstream-Medien wiederholten, hatten Bonhoeffer & Co jedoch nichts Gutes zu erwarten.

Gravatar: Thomas Rießler

Der bleibende Verdienst von Bischof Mixa besteht darin, dass er sich deutlich und in öffentlichkeitswirksamer Form gegen die Ermordung von Kindern bei der Abtreibung gewandt hat. Da die Erkenntnis, dass es sich bei der Abtreibung um einen bestialischen Mord handelt, in unserer Gesellschaft nicht allgemein bekannt ist (oder geflissentlich ignoriert wird) und auch in öffentlichen Schulen nicht gelehrt wird, zitiere ich hier eine Beschreibung der Absaugmethode als häufigste Form der Kindstötung: „Die Absaugmethode ist die häufigste Abtreibungsmethode. In Deutschland werden ca. 80% aller Abbrüche mit ihr durchgeführt. Sie wird zwischen der 6.und 12. Woche angewandt. Zu diesem Zeitpunkt ist das ungeborene Kind bereits sehr weit entwickelt. Arme und Beine, das Gesicht und die Hände sind da. Alle Organe sind angelegt und müssen nur noch wachsen. (siehe auch Entwicklung im Mutterleib). In örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose wird zunächst der Muttermund mit speziellen Stiften aus Metall oder Plastik aufgedehnt. Durch den erweiterten Muttermund führt der Arzt einen flexiblen Plastikschlauch in die Gebärmutter ein. Durch einen starken Sog wird das Kind mitsamt Plazenta (Mutterkuchen) in Stücke gerissen. Zuerst werden die Arme und Beine vom Körper getrennt, dann der Rumpf vom Kopf. Da der Kopf zu groß ist, um durch den Plastikschlauch zu passen, knackt ihn der Arzt mit Spezialinstrumenten wie eine Nuss und saugt die Bruchstücke einzeln ab. Oft kann man in diesem blutroten Brei noch winzige Ärmchen und Beinchen erkennen. Manchmal ist auch noch eine Nachbehandlung nötig, wobei mit einer Curette die zurückgebliebenen Körperteile ausgeschabt werden müssen. Und: Wie Dr. Bernhard Nathanson in seinem Ultraschallfilm "Der stumme Schrei" eindrucksvoll beweist, sind die ungeborenen Babys durchaus in der Lage Schmerzen und Panik zu empfinden wenn ihr Leben bedroht wird.“ (http://www.pro-leben.de/abtr/abtreibung_methode.php).
Es ist doch bezeichnend, dass Bischof Mixa als Reaktion auf seine öffentliche Kritik an der Ermordung von Kindern seinerseits öffentlich die Misshandlung von Kindern vorgeworfen wurde. Zunächst stand der sexuelle Missbrauch im Raum und als sich dieser Vorwurf als haltlos herausgestellt hatte, wurden die Prügelvorwürfe thematisiert. In der Tat ließen sich hier acht ehemalige Heimkinder ermitteln, die gegen den damaligen Stadtpfarrer Mixa Prügelvorwürfe erhoben. Mixa selbst bestritt die Prügelvorwürfe und sprach lediglich von der ein oder anderen „Watschn“ (Ohrfeige). Was Sie hier an Anklagepunkten gegen Mixa anführen, bestätigt also meinen Eindruck, dass die Medienkampagne letztlich eine Abwehrreaktion ist und dazu dient, das Gewissen der humanistischen Gesellschaft im Hinblick auf die millionenfache Ermordung von Kindern zu beruhigen.

Gravatar: Johannes Klinkmüller

"Der Verdienst der christlichen Kirchen in Deutschland besteht neben der Vermittlung des christlichen Glaubens darin, dass sie eine Schutzfunktion gegenüber totalitären politischen Strömungen ausüben (...)"

Das hat ja schon im Dritten Reich wunderbar geklappt ...
Und die Behinderten, Juden und Roma bedanken sich noch heute für den Einsatz der Kirchen damals ...

Ich staune auch, wie Sie solche Sätze in Bezug auf das Lebensrecht Ungeborener im Zusammenhang mit dem Verdienst der Kirchen schreiben können :
Viele bereits geborene Missbrauchsopfer wären froh gewesen, wenn man ihr Lebensrecht wirklich geachtet hätte.

Ich sehe durchaus Verdienste der Kirchen und finde es insgesamt wichtig, dass es sie gibt.
Aber angesichts der historischen und aktuellen Realität ist es wahrlich empfehlenswert, mit größerer Vorsicht sowie Bescheidenheit und einer angemessenen Demut zu formulieren.

Was den Limburger Bischof betrifft:
Es wird seine Gründe haben, dass ihn der Vatikan eine ganze Weile schon aus dem Verkehr zieht, Gründe, die wir vielleicht noch gar nicht kennen.

Gravatar: Joachim Datko

Hier noch etwas zur "Exzellenz", zu Herrn Mixa:

Siehe: http://www.welt.de/vermischtes/article7627705/Mixa-wollte-mit-Schlaegen-den-Satan-austreiben.html
"Mixa wollte mit Schlägen den "Satan austreiben""

"Außerdem habe Mixa immer wieder Kinder beschimpft und bedroht. Einem Mädchen habe er gesagt: "Ich möchte, dass du mich niemals vergisst. Dazu werde ich deine Zukunft ruinieren." Die von Knott als glaubhaft bezeichnete Frau benötige bis heute therapeutische Hilfe und sei nicht in der Lage, Beziehungen zu führen."

####

Und so ein Mensch kassiert Monat für Monat ein hohes Gehalt aus Steuergeldern vom bayerischen Kultusministerium ab. Religionen sind in der Regel eine Last für die Menschen.
####

Gravatar: Thomas Rießler

Der Verdienst der christlichen Kirchen in Deutschland besteht neben der Vermittlung des christlichen Glaubens darin, dass sie eine Schutzfunktion gegenüber totalitären politischen Strömungen ausüben und damit auch den deutschen Staat stabilisieren. Außerdem setzen sie sich auf Basis der christlichen Nächstenliebe für das Lebensrecht von ungeborenen Kindern ein. Aus meiner Sicht sollten sie dies sogar noch mit wesentlich größerem Nachdruck tun, damit Deutschland nicht wieder unwidersprochen zu einer Nation von Massenmördern wird.
Dies sind die wichtigen Dinge und wenn ein Bischof fest im Glauben steht und sich gegen Abtreibung usw. einsetzt, dann hat er die Unterstützung anderer Menschen guten Willens verdient. Was haben denn die Ankläger der Gegenseite an Anklagepunkten anzubieten? Ungeklärte Weinrechnungen und Kirchenteppiche. Oskar Schindler wurden gelegentlich auch seine Verfehlungen als Lebemann und Spielernatur vorgehalten, aber dennoch ist er als der Mann in Erinnerung geblieben, der mehr als 1000 deutschen Juden das Leben gerettet hat. Ebenso ist Bischof Mixa in meiner Erinnerung derjenige, der sich engagiert gegen Abtreibung eingesetzt hat und nicht derjenige, der illegale Kirchenteppiche besorgte.

Gravatar: gottseibeiuns

...ach, wenn die taz nur so gründlich in der grünen PÄDO-Szene recherchiert hätte!

Gravatar: Joachim Datko

Die großen christlichen Kirchen beuten die Bevölkerung aus!

Zitat: "Der betriebene Medienaufwand steht in keinem Verhältnis zu den eher läppischen Geldbeträgen, um die es hier geht."

Die r.-k. Oberpriester leben schon seit Jahrhunderten wie die Maden im Speck, auf Kosten der Bevölkerung.

Erinnern Sie sich noch an Herrn Mixa, der hatte sogar seinen ersten Bischofsring nicht selbst bezahlt, sondern einer Waisenhauskasse untergejubelt. Die Weinrechnungen in der Buchhaltung der Waisenhauskasse gingen in die Tausende, saufen auf Kosten von Waisenkindern?

Siehe: http://www.sueddeutsche.de/politik/neue-vorwuerfe-gegen-bischof-mixa-ein-gespuer-fuers-teure-1.22425

"Knott berichtet von Weinrechnungen, Geschenken an Neupriester und Kirchenteppichen, die auf Kosten des Kinderheims gekauft wurden. Und von einem Bischofsring aus Feingold, mit Insignien graviert, der 3854, 34 Mark kostete und ebenfalls von der Stiftung bezahlt wurde."

Ich kann vor den r.-k. Oberpriestern nur warnen, sie versuchen mit einem theatralischen Gehabe zu blenden! Der äussere Schein soll ihren skurillen Vorstellungen Würde geben, man denke an den Teufelsmythos.

http://www.taz.de/uploads/images/684x342/11022013_Papst_Benedikt_dpa.jpg

Gravatar: Thomas Rießler

Tebartz van-Elsts Ruf als konservativer Bischof ist doch offensichtlich für dieses Geheul der Medien verantwortlich. Der betriebene Medienaufwand steht in keinem Verhältnis zu den eher läppischen Geldbeträgen, um die es hier geht. Bankenrettungen und Staatsverschuldungen in Milliarden- oder gar Billionenhöhe verursachen keinen derartigen Aufruhr, das muss man sich doch mal klar machen. Aus meiner Sicht sind die Äußerungen von Tebartz van-Elst und Mixa ein Stachel im Fleisch der modernen humanistischen Gesellschaft. Wenn dieser Gesellschaft ihre Amoralität, ja im Falle der Kindstötung bei der Abtreibung sogar ihr kriminelles Verhalten vorgehalten wird, dann können dies die modernen Gutmenschen nicht ertragen, dann sehen sie rot. Schließlich sind sie es gewohnt, dass die Päpste der mittelalterlichen römisch-katholischen Kirche mit ihren Hexenverbrennungen und ihrem Machtmissbrach die Bösen und die modernen Politiker (zumindest, wenn sie aus dem rot-grünen Lager kommen) und Menschenrechtsaktivisten die Guten sind. Umgekehrt versuchen sie nun, ihren Kritikern aus dem kirchlichen Lager ein Fehlverhalten nachzuweisen und sie abzuservieren, damit wieder Ruhe ist, und sie in ihrem sündigen Verhalten ungestört fortfahren können.

Gravatar: ursula pietschmann

gratulation zu ihrem artikel. endlich ist mir auch klar, woher die aufregung in den gelenkten medien kommt. ja, wenn der herr bischof es wagt zu sagen, daß der islam nicht zu deutschland gehört, dann hat er damit sein todesurteil gesprochen. ich habe nichts gegen den islam und achte die überzeugung jedes menschen, trotzdem ist deutschland noch ein christlich geprägtes land und nicht ein mohammedanisches. ich toleriere natürlich auch in deutschland jeden mohammedaner, der auch unsere christlichen werte in unserem land achtet, so wie ich selbstverständlich in jedem islamischen land die dortige kultur achte. aber ein islamisches land sind wir doch wohl noch nicht. außerdem werden sich noch viele generationen an den limburger bauten erfreuen, so wie ich mich an den alten dömen, kirchen und klöstern in unserem land erfreuen darf. was man von vielen, vielen neuen bauten in unserem land leider nicht sagen darf. für mich sind sehr viele davon eine beleidigung für meine augen. ich wünsche dem herrn bischof und seinem bau von ganzem herzen gottes segen. danke für die bereicherung meines landes.

Gravatar: Imrahil

Sehr geehrter Herr Datko, wer hat den Dreißigjährigen Krieg nochmal angefangen? Die katholische Kirche sicher nicht!

Gravatar: Joachim Datko

Es geht um den Größenwahn der r.-k. Kirche. Da wird auf Kosten der Allgemeinheit in Saus und Braus gelebt. Die Bischöfe, alleinstehende Männer, erhalten über 8.000 € Gehalt aus den öffentlichen Kassen. Bei uns in Bayern zahlt das Kultusministerium die Bischofsgehälter, so ein Hohn.

Den Größenwahn und die Geldgeilheit der katholischen Oberpriester hatten im Dreißigjährigen Krieg Millionen Menschen mit dem Leben bezahlt.

Zitat: "Machen Sie sich doch ein wenig schlau, worum es in Wirklichkeit geht."
Da kann ich Ihnen nur wünschen, dass Sie zu den Schlauen gehören. Die christlichen Kirchen verkaufen ihre Schäfchen gerne für dumm. Die Oberpriester setzen sich feine Hütchen auf und wirken dann wie "Exzellenzen".
Siehe z.B.: http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/images/DB_ChurchHierarchy21.jpg

Gravatar: Alex89

Dies ist auf jeden Fall eine Kampagne, die von den staatlichen Propagandaeinrichtungen und der linken Presse ausgerufen worden ist. Welchem Zweck das dienen soll, wird sich vielleicht noch herausstellen. Seit Wochen gibt es kaum etwas Anderes, und das steuerfinanzierte (Demokratieabgabe, ein schönes Wort, geben wir damit also die Demokratie ab?) Fernsehen hat dafür sogar das Programm geändert und eine Sondersendung eingeschoben. Soviel kostet ein Bischofssitz eben, und andere haben das und noch mehr auch gekostet. Muß denn in diesem primitiven Land alles auf Rundstücke runtergerechnet werden? Mit dieser Meinung bin ich bei T-online, WELT und sogar bei DWN geblockt worden.

Gravatar: Anne

Von Hartz IV könnte Seine Exzellenz privat sicher gut leben.
Machen Sie sich doch ein wenig schlau, worum es in Wirklichkeit geht.

Gravatar: Johannes Klinkmüller

Ich dachte erst, ich lese eine Satire.
Bis ich gemerkt haben, Sie meinen wirklich, was Sie schreiben.

Meine Güte, wie viele katholischen Kindergärten wären um 10 000 Euro froh, um neues Spielzeug zu kaufen, einen neuen Tepppichboden zu bekommen, die sanitären Anlagen zu erneuern, die kaputten Garderoben zu reparieren.
Und wie viele Missbrauchsopfer haben wie lange auf wie viel Geld gewartet ...

Solch ein Bau kann der Würde seines Standortes und seinem Zweck gerecht werden, wie Sie schreiben, oder dem Ego eines Bischofs, wovon Sie nicht schreiben. – Da kann man schon differenzieren!
Wie viele Millionen sind diesem Ego geschuldet?!

Braucht man eigentlich nur noch die Bilder im Dom auszutauschen.
Anstelle von dem Gekreuzigten den heiligen Franz-Peter.

Nun ist der Arme tatsächlich mit Ryan Air nach Rom geflogen ... da weinen alle Krokodile.

Gravatar: Joachim Datko

Zitat: "Euer Hochwürdigste Exzellenz Bischof Franz-Peter Tebartz van-Elst, keinen der bösen Namen [...]"

Worin besteht die Würde? Besteht sie darin, dass man in Saus und Braus lebt und andere auf sich arbeiten lässt? Der Exzellenz würde es nicht schaden, wenn man sie auf Hartz IV setzen würde.

Gravatar: Barbara

Danke! Widerspruch tut not!
Fehler mag der Bischof vielleicht gemacht haben, man wird sehen. Aber diese völlig überzogene Kampagne geht mir nur noch auf die Nerven. Ist es für die Journalisten zu mühevoll, sich mit echten Problemen und Sorgen zu beschäftigen?

Gravatar: Giselher Suhr

Sehr geehrter Herr Oberdöffer,

die Badewanne von der Sie sprechen ist wieder so eine Geschichte. Nach meiner Kenntnis hat das ganze Bad so viel gekostet. Und das Zimmer für die 10-Köpfige Familie? Ich selber habe gelegentlich in evangelischen Pfarrhäusern mit mehr als 10 Personen geistliche und hoffentlich auch geistvolle Gespräche geführt, die mir auf meinem Lebensweg geholfen haben. Und sollte nicht auch ein Bischof eine angemessenen Rahmen haben um im Gespräch mit Suchenden für das Wort und Werk Gottes zu werben? Einen Rahmen, der noch in Generationen "passt"?
Und die Kosten? Die waren von Anfang an klar. Und viele Eingeweihte wusten, w a s und w a r u m sie trotzdem so bauten: Aus Verantwortung gegenüber dem Ort und der Zukunft. Das ist vielleicht "List der Geschichte", oder sagen wir"die Wege Gottes sind unergründlich". Schon Don Camillo musste sich gelegentlich "off the record" mit "seinem HERRN" besprechen...

Gravatar: Thomas Schlosser

DANKE an Giselher Suhr für diesen überfälligen Kommentar, geäussert, während um uns herum ein Tornado an Dummheit und Hetze gegen die katholische Kirche tobt...!

Und DANKE an die 'Freie Welt', dass sie diesen Kommentar veröffentlich haben...!

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Sehr geehrter Herr Suhr,
architektonisch ist der neue Bischofssitz samt Diözesanverwaltung sicherlich gut gelungen. Verglichen mit den Kosten für vier Kindertagesstätten in Halle/Saale sind auch die Kosten nicht zu hoch. Was man Seiner Hochwürdigsten Exzellenz Bischof Franz-Peter Tebartz van-Elst jedoch vorwerfen muß, das ist die Verschleierung der ihm bekannten wahren Kosten vor dem Verwaltungsrat der Diözese und dem Vatikan. Dem Architekt des Neubaus, Michael Frielinghaus zufolge waren die ungefähren Mehrkosten dem Bauherrn - dem Bischof und seinen engsten Mitarbeitern – von Anfang an bekannt. Nachzulesen unter http://www.welt.de/politik/deutschland/article120880243/Architekt-belastet-Limburger-Bischof-schwer.html . Und die "ganzen drei Zimmer", die er als Bauherr für sich und seine Nachfolger vorgesehen hat, die haben es in sich: das Wohnzimmer ist 64 qm groß, das würde für eine zehnköpfige Familie ausreichen. Wie viele Kinder hat denn der Bischof, daß er ein so großes Wohnzimmer braucht? Und in seinem sehr geräumigen Bad steht eine Designer-Badewanne, die 15000 € gekostet hat, und ein Bücherregal mit hunderten von Büchern. Liest der Bischof etwa Bücher, während er in der Badewanne liegt? Und schmeißt das gelesene Buch anschließend weg, weil es naß geworden ist? Insgesamt soll die Wohnung des Herrn 2,9 Mio € gekostet haben. Und dann hat er seine Residenz mit Kunstwerken für mehrere Hunderttausend € verziert. Und die schönen bunten Fenster seiner Privatkapelle sind High-Tech, sie lassen sich automatisch abdunkeln. So vornehm und komfortabel wohnen Seine Exzellenz, der Herr Bischof von Limburg, während unser neuer Papst Franz, Bischof von Rom, Stellvertreter Christi auf Erden, Nachfolger Petri, Leiter der Kirche, bescheiden im Gästehaus des Vatikans wohnt. Das ist der Skandal, Herr Suhr, nicht die Baukosten an sich.

Gravatar: Freigeist

Und wie hinterhältig geht die Kirche gegen Kritiker vor, wenn man den Blödsinn an Gott zu glauben favorisiert? Übrigens, die Bauten gefallen mir und könnten auch teurer sein. Gutes Bauen kostet eben und die Handwerker freuen sich über hochwertige Arbeit.

Gravatar: Paul

Sehr gut.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang