Offene Reaktion an Ministerpräsident Kretschmann

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmann,

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Um es vorweg zum Ausdruck zu bringen: In Ihrem Engagement für mehr Toleranz gegenüber Minderheit stehe ich auf Ihrer Seite. Da Ihre Mitteilung vom 31.3.2014 aber in keiner Zeile auf die differenziert vorgetragenen Hinweise und Fakten meines Schreibens vom 23.3.2014 eingeht, richte ich diese Zeilen erneut an Sie, um so eine angemessene Auseinandersetzung anzuregen. Wenn dieses Schreiben ein rechtsfähiger Bescheid wäre, böte es eine breite Basis für einen Einspruch wegen nicht Befassung. Denn Ihrer Reaktion ist eine Ansammlung nett klingender bzw. beschwichtigender Worte. Auch wenn Sie keinen Raum sehen, auf die vorgetragenen Argumente für einen neuen Bildungsplan in BaWü eingehen zu können, ein aus Ihrem Umfeld als Antwortschreiben verfasster Brief, welcher selbst auf die fachlichen Argumente eines Hochschullehrers für das Modul: Pädagogik der Kindheit nicht ansatzweise eingeht, wirkt befremdlich. Ergänzend wird so dokumentiert, kein Interesse an einer inhaltlichen Auseinandersetzung zu haben, was, in welchem Altern durch wen, in welcher Form an Kinder und Jugendliche herangetragen - bzw. auf keinen Fall vermittelt - werden sollte.

Welche Türöffner standen wohl den Befürwortern aus der Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen-, Transgender-, Transsexuellen- und Intersexuellen-Szene (LSBTTI) beim Durchsetzen ihrer eigenen Interessen zur Verfügung, welche gleichzeitig den Kritikern verwehrt werden? Als Erklärung Ihrer inhaltlichen Null-Reaktion drängt sich der Gedanke auf, dass es hier weder um Argumente aus erziehungswissenschaftlicher oder psychologischer Sicht, noch um ein Interesse am Kindeswohl, sondern um das Durchpeitschen bestimmter Ziele geht. Ein alternativer Grund könnte sein, Zugeständnisse an eine Minderheit, selbst bei neuen Erkenntnissen und im Hinblick einer überwältigenden Protest-Mehrheit, nicht mehr zurücknehmen zu wollen. Hätten die Grünen dies in ihr Partei-Programm geschrieben, wären alle Wählerinnen und Wähler darüber informiert worden, auf was sie sich mit dem Grünen-Spitzenkandidaten Herrn Kretschmann einlassen.

Die Frage bleibt, weshalb mein Beitrag nicht in Selbstverständlichkeit und Redlichkeit an die Arbeitsgruppe zum neuen Bildungsplan weitergegeben wurde? Das wäre eine Möglichkeit

gewesen, auf die Argumente konstruktiv einzugehen. Auf diesem Hintergrund betrachte ich es als angemessen, dass mein Schreiben plus Punktekatalog nun dieser Arbeitsgruppe zum neuen Bildungsplan vorgelegt wird. Gerne stehe ich diesem Personenkreis auch für eine fachliche Argumentation zur Verfügung.

Mit freundlichem Gruß

Albert Wunsch

PS was sagen Sie eigentlich als Christ dazu, wenn demonstrierende Befürwortern des Bildungsplanes die eine Gegenposition vertretenden Christen gezielt attackieren oder wenn Seiten aus der Bibel herausgerissen und als Papier für den Arsch bezeichnet werden. Wo hört da Ihre persönliche Toleranz im Engagement für mehr Toleranz auf?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Eberhardt Breitling

Ich bin aus Überzeugung ein Anti-Grüner aber Herr Kretschmann war mir in seiner Anfangszeit
als MP äußerst sympatisch und er war für mich ein als Landesvater angenehmer Grüner.
Leider zeigt sich immer mehr ,dass er nichts anderes ist, als ein genau so verirrter Grüner der dem Volk seine abstrusen Vorstellungen einer dem Genderwahn unterworfenen Gesellschaft
aufzwingen will!
Mich würde noch interessieren Herr Kretschmann wie Sie das als bekennender Christ unter einen Hut bringen wollen, denn abgerechnet wird im Himmel!

Gravatar: Frauke

Einfach nur "danke"!, Herr Dr. Wunsch.

Gravatar: Bärbel Fischer

Sehr geehrter Herr Dr. Wunsch,
ganz herzlichen Dank für Ihre Standpauke an MP Kretschmann, der auf Ihre fundierten Argumente nur mit BLABLA antworten lässt. Dabei haben Sie noch (zweifelhaftes) Glück, denn auf unsere Anschreiben bekommen wir nicht einmal eine BLABLA-Antwort. Ein Erklärungsvesuch: Entweder, die BW-Regierung bekommt so viel Kritik für ihre Lehrplanreform, dass diese sich nicht mehr bewältigen lässt. Oder aber die Politik des "Gehörtwerdens", mit der die Grünen so triumphal angetreten sind, hat sich in nichts aufgelöst. Vermutlich hat WK den Grünen versprochen, die Bildungsplanreform auf Gedeih und Verderb durchzupeitschen. Dafür spricht auch das nichtssagende Ergebnis seines Gesprächs mit den Vertretern der Kirchen. Also ein Wolf im Schafspelz!

Hoffentlich gehen der Bevölkerung endlich die Augen auf!

Gravatar: Karin Weber

Die Vorgänge beim Treffen von politischen Entscheidungen in diesem Land haben mittlerweile algorithmischen Charakter. Ob es das 2001 das Gewaltschutzgesetz oder 2013 das Jungen-Genitalverstümmelungsgesetz war, immer blieben die Expertenmeinungen ungehört und die Betroffengruppen/-verbände vor der Tür. Politik wird hier mittlerweile ohne und gegen das Volk gemacht. Wen wundert da die Reaktion des Herrn Kretzschmann, die ja nur symptomatisch für das Gesamtsystem ist, noch ernsthaft?

Aus meiner Sicht steht das politische System respektive das Wahlgesetz sowieso zur Disposition. Es kann nicht sein, dass eine gewählte Clique für die Dauer einer Legislaturperiode schalten und walten kann, wie es ihr durch die Birne schießt. Als Beispiel dafür sei die Ukraine-/Russlandpolitik der Klimakanzlerin Angela Merkel benannt. Für das was die Frau da macht, hat sie keinerlei Rückenhalt im und Legitimation vom Volke. Ungeachtet dessen segnen die Parteisoldaten der Einheitspartei dieses Gehabe pseudodemokratisch ab und letztlich müssen wir, wenn dieses Leute hochpensioniert abgetaucht sind, mit den Folgen deren Handels hier leben. So etwas geht einfach nicht mehr, solch ein System ist vollkommen überlebt und nicht mehr zeitgemäß, bedarf faktisch der sofortigen Abhilfe.

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