Es ist merkwürdig still in diesen Tagen in der linken “Deutschland-nein-danke”-Szene. Dabei hatten weitsichtige Redakteure bei 3sat (“kulturzeit”) rechtzeitig Vorarbeit geleistet und den Begriff “Nation” unter Generalverdacht gestellt. Wohl wissend, dass “unsere” “Nationalmannschaft” und die deutschen Farben die kommenden Tage und Wochen bestimmen würden.
Es galt, den Begriff Nation, und damit die Bedeutungszusammenhänge, die sich mit der Nation verbinden, zu tabuisieren. Dies geschieht hierzulande nicht über Verbote sondern auf dem Wege der politischen Korrektheit. Das bedeutet: Zunächst wird pseudowissenschaftlich die Bedeutung eines Begriffs in Frage gestellt, und dann wird seine Benutzung als politisch schädlich gebrandmarkt. Wer sich dagegen versündigt, macht sich zum Feind einer (vom Mainstream) definierten besseren Welt.
Bisher beschränkte sich der Kampf der Gutmenschen auf den Kampf gegen “Nationalismus”. Wann immer in Deutschland “eigene Interessen” verfolgt werden, droht der Vorwurf. Meist verbunden mit dem Wort Populismus. Und natürlich haben die Kritiker (aus ihrer Sicht) Recht: Das Volk, “Populus” weiß oft besser als die herrschende politische Kaste, wo seine Interessen liegen. Das Volk fühlt und denkt (bisher) national. Im Alltag, aber bei sportlichen Grossereignissen erst recht.
Aber so soll es weitergehen. In "Kulturzeit "wurde rechtzeitig vor der WM ein neues Kapitel der politisch verdächtigen Worte aufgeschlagen: Das Kapitel “Nation”.
Bei 3Sat dürfen “ein Historiker” (Götz Aly) und ein “Schriftsteller” (Robert Manesse aus Österreich) gegen die “Nation” zu Felde ziehen. Den Film hat 3sat inzwischen aus dem Netz genommen. Aber er ist (mit Kommentaren eines kritischen Zuschauers) immer noch hier zu sehen.
Wer sich den Film genauer ansieht, kann einiges lernen über Manipulation und Agitation, wenn es darum geht, einen Begriff (Nation) im Sinne der politischen Korrektheit zu tabuisieren:
Da wird zunächst mal ein Halbsatz des französischen Philosophen Ernest Renan zitiert:
Nation “das ist eine tägliche Willenserklärung zusammen leben zu wollen…”
Beweist dieses Zitat das Renan etwas gegen die Nation schrieb? Nein. Es beweist nur die massive Manipulation von “Kulturzeit”. Denn eigentlich liefert Renan eine Definition, der jeder, der sich seiner Nation verbunden fühlt, zustimmen könnte:
Er sagte am 11. März 1882 in der Sorbonne: “Die Nation ist eine große Solidargemeinschaft, die durch das Gefühl für die Opfer gebildet wird, die erbracht wurden und die man noch zu erbringen bereit ist. Sie setzt eine Vergangenheit voraus und lässt sich dennoch in der Gegenwart durch ein greifbares Faktum zusammenfassen: die Zufriedenheit und den klar ausgedrückten Willen, das gemeinsame Leben fortzusetzen. Die Existenz einer Nation ist (man verzeihe mir diese Metapher) ein tägliches Plebiszit, wie die Existenz des Individuums eine ständige Bekräftigung des Lebens ist.”
Wenn man diese Definition kennt, sind seine Bemerkungen über das Ende der Nation wohl kein Wunschtraum, wie 3sat insinuiert, sondern eher ein Albtraum:
“Die Nationen sind nichts Ewiges. Sie haben einmal angefangen, sie werden enden. Die europäische Konföderation wird sie wahrscheinlich ablösen.”
Aber 3sat reicht es nicht, den Französischen Philosopen zu kastrieren. Der (früher?) bekennende Maoist Götz Aly wird als “Historiker” herbeizitiert um “Klarheit” über den Begriff “Nation” zu schaffen.
Für ihn ist Nation “ein beliebiger Begriff wie Rasse”. Aha, kann man da nur merken: Wer für den Begriff “Nation” eintritt, könnte genauso gut für den Begriff “Rasse” eintreten. Ist also ein Rassist. So beginnt jede Kampagne der politische Korrektheit. Nation - Rasse - Rassist: Und schon lauert der Naziverdacht.
Dann kommt jener Österreicher bei 3sat zu Wort, der den 11. September 2001 als "unsere Rettung im dialektischen Sinne" und die Terroristen selbst als "Ideal einer individuellen Entfaltung" bezeichnete: Robert Menasse.
Angesichts der existierenden EU-Wirklichkeit hält er, wie man bei 3sat erfährt, das “insistieren auf nationalen Interessen als erst recht kriminell”. Kriminell. Das heißt, wer nationale Interesse verfolgt (etwa mit einer schwarz-rot-goldenen Fahne am Auto) sollte strafrechtlich verfolgt werden.
Machen wir es kurz: Götz Aly stellt noch fest, dass das Selbstbestimmungsrecht der Völker “eine Krankheit ist” und ein Begriff, “den wir abschaffen und ablehnen sollten”.
So funktioniert Politische Korrektheit - verbreitet über ein kulturelles Leitmedium.
Im Film taucht dann mit drohender musikalischer Untermalung das Wort “Nationalismus” auf und Menasse (der 11.- September-Fan) nennt “Selbstbestimmungsrecht” einen im “Grunde genommen betrügerischen Begriff”.
Aber warum vor der WM dieser Bericht? Es ist eine schwere moralische Keule mit dem jedem eingebläut werden soll: “Nation” das ist krank, gefährlich und im Grunde genommen betrügerisch. Leute, packt die Fahnen ein, wenn ihr es 3sat und Götz Aly recht machen wollt! Vor allem aber, lieber DFB, denk Dir eine Alternative für NATIONAL-Mannschaft aus. Ohne "Nation" gefälligst!
Zuerst erschienen auf lyrikheute.com
Kommentare zum Artikel
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Ein guter Beitrag, der einem aus dem Herzen spricht !
...... Ich jedenfalls bin stolz darauf Deutscher zu sein, wie viele, viele Generationen meiner Vorfahren es auch waren.
Ich bin auch stolz darauf daß es Deutschland gibt, besonders nach 40 Jahren Ostzone die ich ertragen mußte.
Wem unser Deutschland nicht passt und wer das so nicht will, der kann doch gerne nach Nordkorea gehen.
Dort ist das alles bereits so, wie es hier enden würde, kämen diese Leute jemals an die Macht.
Gott sei Dank, gibt es noch immer genug Menschen, die das verhindern !
Ich fahre weiter meine deutsche Flagge spazieren und lasse mich nicht durch den Österreicher beirren, dessen Nation keine Fußballmannschaft für die WM stellen konnte.
Stolz bin ich nicht, Deutsche zu sein, Stolz macht einsam, aber froh. Ich bin Deutsche - und das ist gut so!!!
Sehr guter Beitrag, Herr Suhr. Vielen Dank.
Zitat: >>Vor allem aber, lieber DFB, denk Dir eine Alternative für NATIONAL-Mannschaft aus. Ohne “Nation” gefälligst!<<
Wenn die Gutmenschen das Wort "National-Mannschaft" vergewaltigt haben. dann wird die nächste Gurkentruppe aktiv, die Feministinnen!
Aus "Nationalmannschaft" wird "Mannschaft" und weil das Wort "Mann" frauendiskriminierend ist, wird daraus letztlich "Die Spielenden".
Ich kann soviel Schwachsinn einfach nicht mehr verarbeiten. Irgendwann verbieten die mal noch solche Worte wie Botaniker, Techniker oder Elektroniker .. weil deren phonetischer Klang an das diskriminierende Wort "Nigger" erinnert. Nee, wie dämlich muss man als Gut-/Gendermensch eigentlich sein?
Denen reicht nicht, dass unsere Kinder in der Schule verblödet werden, die wollen alles über den Haufen schmeißen. Früher war man schon froh, wenn einer nämlich ohne "h" geschrieben hat. Heute wäre man froh darüber, denn es ist ein Beleg dafür, dass der Stift richtig herum gehalten wurde. Das ist die neue GenderWelt in Deutschland!