Nach QE kommt Helikoptergeld

Als letztes Instrument der EZB wird gerne die Einheit “Negativzins und Bargeldverbot” genannt. Doch inzwischen kommt ein weiterer Begriff auf: Das Helikoptergeld.

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Die klassischen Instrumente der EZB versorgen Staaten und die Wirtschaft mit billigem Geld, damit eine stabile Inflation entsteht. Doch es funktioniert nicht, denn Innovation und Fortschaft kann man sich nicht einfach kaufen. Hinzu kommt, dass die Zentralbank ihr verliehenes Geld irgendwann wieder zurück will. Nicht so beim Helikoptergeld: Hier vergibt die EZB Geld und will es nie wieder zurück. Besonders aussichtsreich könnte Helikoptergeld beim Einsatz mit Verbrauchern sein. Das hieße die EZB überweist jedem Menschen Geld und will es nicht mehr zurück.

Die Idee dahinter ist einfach: Helikoptergeld an Verbraucher erhöht schlagartig das Volkseinkommen. Weil viele Verbraucher nicht zur Vermögensbildung neigen, stärkt die Maßnahme die Kaufkraft. Die Preise könnten entsprechend steigen; wir bekämen eine nachfragegesteuerte Inflation. Die Zentralbanken hatten schon mit der Einführung von Negativzinsen das zuvor Undenkbare gewagt. Nun müssen sie noch gewagtere Manöver durchführen, um die chronische Nachfrageschwäche auszugleichen. Wenn QE gescheitert ist, dann könnte das Heligeld kommen.

Selbstverständlich wird Helikoptergeld nicht funktionieren. Die Lösung struktureller Probleme würde weiter vernachlässigt werden. Auch gäbe es nur einen Einmaleffekt bei Auszahlung des Geldes – quasi eine zeitliche Verschleppung der Deflation. Doch der Ansatz die Kaufkraft der Menschen zu erhöhen, ist sehr zielführend. Aber bitte nicht aus der Druckerpresse, was zu einer unkontrollierbaren Geldentwertung führen kann. Der galantere Weg führt über die Fiskalpolitik. Wer einen sozial gerechten Aufschwung, unter Beteiligung aller Menschen in diesem Land möchte, der muss die Kaufkraft dieser Menschen erhöhen.

Die Verbraucher benötigen endlich mehr Geld in der Tasche. Soziale Wirtschaftspolitik wäre, die Einkommensteuer (Lohnsteuer) abzuschaffen und den Ausfall auf Unternehmen und große Vermögen umzuwälzen. Über 60% eines Einkommens geht an den überschuldeten Staat. Von einem 8 Stundentag arbeitet man über 5 Stunden für die Elite in Berlin und Brüssel. Da sind die Bauern in früheren Zeit schon für viel weniger mit Mistgabeln auf den Adel los gegangen. Helikoptergeld wäre nur eine weitere Verzweiflungstat für die Weiterführung der Umverteilungspolitik von fleißig zu reich. Helikoptergeld ist kein BGE.

Beitrag zuerst erschienen auf pinksliberal.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Freigeist

"Von einem 8 Stundentag arbeitet man über 5 Stunden für die Elite in Berlin und Brüssel." Dieser Satz ist schwer verünglückt. Sie wollten wohl sagen, dass es in diesem Verhältnis zur Umverteilung kommt, oder?

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