Nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen: Wird die neue CDU-Regierung das schulpolitische Chaos ordnen?

„Kein Kind zurücklassen“, hieß das Motto von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). Daran haben sie die Wähler am vergangenen Wahlsonntag gemessen – und ihre Partei abgewählt. Die Bildungspolitik war beinahe einem Drittel der Landesbürger das Herzensthema, das sie zur Wahlurne trieb. Zusammen mit den Grünen stürzten die Sozialdemokraten denn auch auf das schlechteste Ergebnis ihrer Landesgeschichte.

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Neben einer desaströsen Schulpolitik, einer teilweise völlig aus dem Ruder gelaufenen Finanzpolitik und einer immer weiter steigenden Armuts- und Arbeitslosenquote dürfte das schmachvolle Wahlergebnis der vorerst letzte negative Rekord sein, den das Kabinett Kraft während seiner siebenjährigen Legislatur zustande gebracht hat.

Die grüne Sonne der Toleranzdiktatur

Besonders toll trieben es die Grünen im Schulministerium von Sylvia Löhrmann. Die Durchsetzung ihrer ideologischen Positionen vom Gender Mainstreaming, sexueller Vielfaltslehre bis zur Inklusion geriet irgendwann zur modernen Variante des französischen Tugendterrors nach 1789. Obwohl die Zahl der frustrierten Lehrer immer weiter stieg, reihenweise Elternverbände klagten und auch offizielle Zahlen die schlechte Umsetzung und unzureichenden Ressourcen belegten, hielt das Ministerium verbissen an seinem Lieblingsprojekt fest, behinderte und gesunde Kinder in einer Klasse lernen zu lassen. Für die absolute Gleichheit ist kein Preis zu hoch. Auch beim hastig eingeführten G8-Abitur ließ sich die Schulministerin nicht von klagenden Eltern und überforderten Kindern erweichen. Keine Frage, daß in Frau Löhrmanns progressiver Erziehungsdiktatur auch die vollkommene Lehre unterm Regenbogen herrscht. Seit rund fünf Jahren dürfen Kinder in Kindergärten, Grund- und weiterführenden Schulen der geschlechtersensiblen Pädagogik teilhaftig werden und begreifen lernen, daß Mütter mal eben zu Vätern werden können und die herkömmliche Fortpflanzungsmethode inmitten der vielen anderen bunten Möglichkeiten ein sicheres Auslaufmodell ist.

Geblendet vom eigenen ideologischen Sendungsbewußtsein

Selbstverständlich ist in NRW alles fachgemäß durchgegendert, was irgendwie nach Diskriminierung riecht. Von Anreden im behördlichen Antragsformular über Webauftritte von Organisationen bis hin zum sprachverhunzenden „Studierendenwerk“ verzweigen sich kleinteilige Maßnahmen zur groß angelegten Umerziehungsoffensive. Ein Blick auf das Personaltableau der Grünen-Fraktion ist der Blick in ein politisches Kuriositätenkabinett und belehrt selbst den Ungläubigen, daß Leute es bitterernst meinen, die Sprecherposten für Eine-Welt-Politik, Diversity Management und Queer Politik installieren.

Ein Blick zur rechten Mitte

Aus dem Stimmergebnis, das die Parteien am 14. Mai erhielten, läßt sich ein deutlicher Wählerauftrag für CDU und die erfolgreich wieder aufgestiegene FDP destillieren. Ob die sich anbahnende Koalition der Christ- und Freidemokraten zu einer politischen Zeitenwende im schwer angeschlagenen Land der Kumpel und Malocher führen wird, bleibt abzuwarten. Der designierte Ministerpräsident Armin Laschet gab bereits die Parole aus, daß die Koalitionsgespräche „die beste Bildungspolitik“ prägen solle. Immerhin hat er mit dem Erziehungswissenschaftler Rainer Dollase einen ausgewiesenen Kritiker der Inklusion in sein Kompetenzteam berufen. Wie die CDU nachgerade mit der im Sexualkundeunterricht inzwischen fest implementierten „sexuellen Toleranzlehre“ verfahren will, war weder ihrem Regierungsprogramm noch aktuellen Äußerungen zu entnehmen. Als Schulministerin Löhrmann 2012 begann, das von schwul-lesbischen Gruppen konzipierte Aufklärungsmaterial „Schule der Vielfalt“ öffentlich zu fördern, muckte lediglich die FDP kritisch auf, die Christdemokraten hingegen verhielten sich auffallend still. Im Rahmen der Initiative Familien-Schutz habe ich Herrn Laschet um Stellungnahme zu diesem Thema gebeten. Lesen Sie den offenen Brief an Armin Laschet hier. Ich bin gespannt auf seine Antwort.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans Meier

Es bleibt abzuwarten, wer in NRW welches Ressort besetzt und wie die neue Regierung ihren Einfluss, zur Realität werden lässt.

Erstens kostet alles Geld, und das Land NRW ist abenteuerlich hoch verschuldet, deshalb muss zwingend bei den unsinnigen Ausgaben drastisch eingespart werden.
Alle Grünen, die zu kommunalen „Klima-Beauftragten“ gehypt wurden, umgehend entlassen.
Jede Steuerverschwendung für Schwulen- und Lesben-Projekte unverzüglich stoppen.
Das Wuppertal-Institut abnabeln.
Verrückten Lehrstühlen an den Unis die Mittel drastisch kappen.

Die Lehrer-Ausbildung straffen und die Verwaltungs-Wasser-Köpfe trockenlegen.
Das ganze „Hi-Titei-Bildungs-Personal“ wieder an die „Unterrichts-Front“ abkommandieren und den Stundenausfall minimieren.
Leistung und Ausdauer honorieren.
Die Drückeberger und Krank-Feierer vorzeitig nach Hause schicken und „Leistung“ wieder ins Zentrum der Bildungs-Politik stellen, statt Empathie & Tralla, von „wegen Inklusion und anderen Dämlichkeiten der am Hirn behinderten Grünen“.
Der ganze Driss mit den „für den Lehrerberuf völlig Überforderten Vegetarierinnen“ die schon zu Beginn ihrer Ausbildung mal ein Jahr lang ein Hilfslehrer-Praktikum machen sollten, um zu sehen ob sie für diesen Beruf überhaupt geeignet sind oder eben nicht und besser z.B. Krankenschwester werden sollten oder Bürokaufleute.

Laschet hat nur „einen Versuch“, wenn er das Land NRW retten will, er muss die Steuer-Verschwendung unbedingt stoppen, sonst verlassen die Steuerzahler NRW.
Er muss damit rechnen das die Kölner GEZ-Propaganda Opposition machen wird.
Die SPD-WAZ hat er gegen sich, und die FDP wird sich zu profilieren versuchen, aber sie hat einen der pfiffigsten Konkurrenten, nämlich die AfD, und das wird sich in der Bundestagswahl noch deutlicher zeigen, denn Lindner ist NRW-Landespolitiker.
Die AfD im Düsseldorfer Landtag muss sich eine mediale Seite zulegen, denn das ist ihre klare Chance in der Opposition.

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