Marokko setzt Maßstäbe

im Verschwenden von internationalen (Klimaschutz)-geldern. Aber mit dem Wohlwollen und Förderung Deutschlands und der Weltbank

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Mit dem Projekt Noor errichtet Marokko mit viel Geld aus Deutschland die größte solare Stromfabrik der Welt. Sie soll der Elektrizitätsversorgung Marokkos dienen, erzeugt aber Strom der viel teurer ist, als die Marokkaner bezahlen können. Eine konventionelle Stromerzeugung wäre ca. achtmal billiger gewesen. Wäre aber von den internationalen Klimaschutz-Steuergeld- Verschwender-Banken nicht gefördert worden. Eine Geschichte angewandten Wahnsinns mit Methode

Projekt Stufe I NOOR, Bild KfW-Jens Steingässe

Das islamische Königreich Marokko  ist bisher nicht  unbedingt als Silikon Valley Afrikas bekannt. Eher ist es bekannt durch seine technische wie entwicklungs-bedingte Rückständigkeit, die sich durch große Armut weiter Teile der Bevölkerung bei gleichzeitiger rigider Herrschaft des muslimischen Königshauses,  derzeit von König Mohamed VI. angeführt , manifestiert.  Auch dadurch immer wieder hierzulande ins Bewusstsein gebracht, weil Marokko einen erheblichen Teil seiner männlichen Jugend als  „Flüchtlinge“  nach Westeuropa – vorzugsweise nach Deutschland entsorgt. 

Doch zwei  Güter hat Marokko im Überfluss: Riesige leere Flächen und sehr viel  Sonne. Incl. des umstrittenen Gebietes Westsahara ist Marokko etwa doppelt so groß wie Deutschland und beherbergt dabei nur ca. 33 Mio Einwohner. Und helle Sonnentage gibt es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, das ganze Jahr über. Also gute Voraussetzungen um die  notorische Schwäche der sog. „Erneuerbare“ Energien, nämlich die äußerst geringe Energiedichte , was gleichbedeutend ist mit riesigem Flächenbedarf um die Energie einzusammeln,  nicht zu wichtig zu nehmen und darüber hinaus die Spendierlaune der klimaängstlichen Länder, voran Deutschland zu nutzen, um billiges, so gut wie geschenktes Geld für „klimafreundliche“ Investitionen ins Land zu bringen.  Und deshalb hieß das Motto „Think big“.

Trotz oder wegen der damals bereits absehbaren peinlichen Pleite des Projektes Desertec begann man in Marokko 2012 das Projekt Noor (arabisch für Licht) zu entwickeln. Anders als bei Desertec und auch anders als beim spanischen Pleitekraftwerk Andasol nämlicher Bauart, baute man hier von vornherein auf – durch wirtschaftliche Argumente wenig zu beeindruckende- staatliche Geldgeber. Das war clever!

Das Projekt Noor

 Wikipedia zeigt uns die erwartete Leistung , die Technik und, wenn auch nur ungefähr und sehr verwirrend, die Kosten der Anlagen. Noor soll nach Fertigstellung mal das größte Solarkraftwerk der Welt werden. Und dieser Tage wurde die erste Projektstufe  Noor 1 in Betrieb genommen.

Anlage

Max. Leistung (MW)

Typ

Betriebsbeginn

 

Invest

 

 

1

160

Parabolrinnenkraftwerk

Februar 2016

 

1,04 Mrd. €[1]

 

 

2

200

Parabolrinnenkraftwerk

in Bau

 

Ca. 0,6 Mrd. €[2]

 

 

3

160

Solarturmkraftwerk

in Bau

 

Ca. 0,6 Mrd. €

 

 

4

50

Solarpark (Photovoltaik)

geplant

 

Noch in Planung

 

 

 

Tabelle 1 Anzahl, geplante Leistung (peak), Betriebsart und Investitionshöhe der Projektteile  von Noor in  Ouarzazate. Die ZEIT berichtet über Gesamtkosten NOOR I-III von 3,5 Mrd. €. Ein Wert der durch die hier angestellten Vergleichsrechnungen sehr viel wahrscheinlicher zu sein scheint

Insgesamt sollen es also mal 3 Solarthermie-Kraftwerke mit  einer Spitzenleistung von 520 MW werden. Zusätzlich ist für später noch ein PVA Kraftwerk mit 50 MW Spitzenleistung geplant. Damit erreichte das Noor-Projekt zwar nur knapp 50 % der Leistung eines einzigen modernen Kohlekraftwerks, aber immerhin, es wäre das größte Solarkraftwerk der Welt.

Der Investitionsbedarf  für die ersten 3 Anlagenteile wird von der finanzierenden KfW -eher stark untertreibend (siehe Fußnote 2)-  mit 2,2 Mrd. € angegeben, was ungefähr dem gut 4 fachen der Investition  eines Kohlekraftwerkes gleicher Leistungsfähigkeit entspricht.  Legt man die potentiell lieferbare  Energie- vulgo Strom- menge  zugrunde, so erhöht sich dieser Faktor auf etwa 8. Doch dazu später mehr. Bei anderen Quellen findet man einen Finanzbedarf von 3,5 Mrd €, was nach den Andasol Erfahrungen der Wahrheit wohl näher kommen dürfte.

Aber da das Geld dafür sozusagen fast geschenkt ist, wenn auch der Steuerzahler nirgends, auch nicht in Deutschland, gefragt wurde, ob er sein Geld dafür hergeben wolle, kann man es dem Betreibern – die marokkanische ACWA Power undMoroccan Agency For Solar Energy (MASEN) nicht übelnehmen, wenn sie sich aus dieser reichlich sprudelnden Geldquelle bedienen.

Deutschland –immer als Vorreiter gut- ist immerhin mit  38 % oder gut 840 Mio. € mit von der Partie. Weil, so wird das begründet: es eben um den Klimaschutz geht. Und der fängt – wenn schon die Verteidigung am Hindukusch nicht so recht geklappt hat – ab sofort in Marokko an.

Also gesagt getan. Für den guten Zweck des Klimaschutzes waren staatliche Finanziers[3]  die über reichlich Steuergelder gebieten, rasch gefunden. Ein geringer Rest  blieb aber offen, für den ein privater Investor gesucht wird. Bei den Garantien, welche die Staatsfinanziers zu geben imstande sind, dürfte das  sicher kein großes Problem sein. Der Anschein der privaten Mitfinanzierung bleibt gewahrt

Die Technik

Bei den ersten drei Projektstufen handelt es sich um Solarthermie. Noor I besteht aus riesigen  zylindrisch-parabolischen Hohlspiegeln (jeder 3 x 7 m), die der Sonne nachgeführt werden und die Strahlung auf eine mit synthetischem Trägeröl gefülltes zentrales Rohr konzentrieren. Das wird durch die Strahlung von knapp 300 auf knapp 400 ° C erhitzt. Die Spiegel sind in Vierer-Gruppen und diese wieder in 400 Reihen von je 300 m Länge angeordnet. Das synthetische Trägeröl erhitzt sowohl Wasserdampf für die Turbine als auch das Salzgemisch für den Wärmesalzspeicher.  Für die Vorerwärmung des Trägeröls und zur Verhinderung, dass es bei Nacht unter seinen Gefrierpunkt von 8 ° C abkühlt, wird ein Dieselaggregat mit Heizung eingesetzt, dass ca. 19 t Diesel pro Tag verbraucht. Mit diesem Dieseleinsatz hätten übrigens rd. 23 GWh jährlich an Elektrizität erzeugt werden können.

Kosten

Schauen wir uns nun die Kosten näher an und unterstellen  dabei die Investitionskosten für Noor I in Höhe von. 1.042 Mrd. €. Diese hat das damit befasste National  Renewable Energy Laboratoium Marokkos NREL[4] angegeben. Bei einer Laufzeit von 25 Jahren, nur 3 % Verzinsung und 6 % Wartungskosten dürften für den erzeugten Strom dann ca. 0,13 €/kWh anfallen.

Das ist etwa 3 x mehr als bei einem Diesel- oder Kohlekraftwerk entstehen würden. Rechnet man die laufenden Betriebskosten incl. des notwendigen Personals für die Riesenanlage sowie die notwendige Abschreibung (über die garantierten 25 Jahre), hinzu dann sind es bereits 0,24 €/kWh und für die Rücklagenbildung zur Wiederbeschaffung, Unvorhergesehenes oder gar Gewinn, bleibt immer noch nichts. Damit sind wir also schon recht dicht bei den 0,30 €/kWh die das systemgleiche aber kleinere Andasol Kraftwerk seinen Kunden berechnet.

Bei Wikipedia finden wir zusammengefassten Medienberichte über die angepeilten Stromkosten. Die Autoren vermelden, dass die Kosten pro kWh nur bei 12 ct bzw. bei 18,9 $ct liegen werden. Letztere sind 17,01 €ct. Ein Wert, den das schon erwähnte NREL ermittelt hat. Rechnet man diese Werte nach, so wird schnell klar, dass sich bei diesen Meldungen mal wieder die PR Abteilungen der Projektierer (Prokon lässt grüßen) durchgesetzt haben, um die Journalisten zu Lobpreisungen zu veranlassen. Was diese auch redlich taten.

Doch sei es wie es sei, egal ob die Herstellkosten bei 24, oder 17 oder 13 oder gar 12 ct/kWh liegen, in jedem Fall ist das für den Endverbraucherpreis incl. Vertrieb etc. deutlich mehr als was Diesel- oder Gasstrom in Marokko kostet und damit mehr als der marokkanische Verbraucher zahlen kann. Deswegen werden diese Stromkosten auch vom marokkanischen Staat runter subventioniert.

Die zu liefernde Energiemenge bleibt ungewiss

Die Kosten sind von  mir nach bestem Gewissen und unter Nutzung der vorhanden Daten überschlägig berechnet worden. Leider wird die Schlüsselzahl, nämlich der Menge der projektierten jährlichen Elektroenergiemenge nirgends erwähnt. Um diese zu ermitteln behelfe ich mich mit der überall genannten „Einsparung“ an CO2.

Lt. verschiedener Medien liegt diese bei ca. 240.000 t CO2 per anno. Mittels der Umrechnung von 0,34 kg CO2/KWh [5]für Steinkohle errechnen sich  rd. 706 GWh pro Jahr, die das Solar-Kraftwerk zu erzeugen im Stande wäre.  Doch diese Menge ergäbe bereits einen Nutzungsgrad von 50 % im Jahr. Und das hieße, dass dieses solare Kraftwerk – dass ja direkt und ausschließlich seinen Brennstoff von der Sonne bezieht, an jedem Tag den Allah in diesem Lande werden lässt, 12 h lang Volllast liefern könnte. Der zugehörige Flüssig-Salz-Speicher ist für 3 h Volllast ausgelegt, wie man den NREL Daten entnehmen kann. Auch dessen Energiefüllung müsste aber zuvor erbracht werden. Also müssen in den 12 h eines jeden  Tages die volle Nennleistung plus der zu speichernden Energiefüllung erbracht werden. Eine eher unwahrscheinliche Annahme, auch wenn man die starke Sonneneinstrahlung in diesem Land berücksichtigt. Denn auch in Marokko scheint die Sonne nachts nicht, Jahreszeiten sind auch nicht unbekannt, und mag auch die Dämmerung kurz sein, sie ist jedenfalls vorhanden.

Fazit:

Marokko hat sich ein Minikraftwerk von  gerade mal 160 MW (im Endausbau dann 520 MW + PVA Teil) auf einer Riesenfläche von -im Endausbau- 30 Quadratkilometern, von den meist westlichen staatlichen Kreditgebern bezahlen lassen. Das war sehr clever.

Trotzdem muss es den erzeugten Strom bezuschussen, da die Endpreise dort lediglich bei 11 bis 13 ct/KWh[6] liegen.  Bei diesem Projekt liegen jedoch schon die Herstellkosten mindestens bei 13 ct/kWh, bei Einbeziehung realer Kosten würden sie etwa das Doppelte erreichen.

Noch cleverer wäre es allerdings gewesen, weil  Marokko mit Sicherheit - von den Kosten, der Verfügbarkeit und der zu liefernden Strommenge her-  wesentlich günstiger gefahren wäre, hätte man dort normale Kredite aufgenommen, um damit ein modernes Kraftwerk zu bauen, und seinen Strombedarf z.B. per Dieselerzeugung zu decken.  Bei einem Wirkungsgrad der Stromerzeugung von 33 %  hätten für die Mini-Leistung von Noor 1 gerade mal 6 Dieselmotoren des Typs Wärtsilä-Sulzer mit je 80 MW Leistung ausgereicht.

Mit dem Unterschied, dass diese Diesel –Generatoren nicht nur einen geringen Bruchteil der Solar-Investitionen gekostet hätten. Auch der Platzbedarf wäre viel, viel geringer. Zudem hätten sie schön dezentral, nahe den Verbrauchszentren aufgebaut und im Dauerbetrieb mit bis zu 90 % Nutzungsgrad betrieben werden können.

Damit wären dann auch die doppelte Anzahl der Bewohner, als die von dem Noor Projekt Versorgten, in den Genuss wirklich billigen Stroms gekommen. Der Staat Marokko hätte diesen auch nicht subventionieren müssen.

Ein Nachteil wäre aber geblieben und hätte nicht ausgeräumt werden können. Die Medien hätten darüber nicht, oder wenn, dann nur negativ berichtet. 

Vielleicht war das der Grund, warum König Mohammed VI so scharf auf das Noor Projekt war. Oder er glaubt wirklich, dass sein heißes Königreich, mit Temperaturen bis zu 50 °C, dank des Klimawandels und ohne seine Gegenmaßnahmen mittels Noor, noch heißer würde? Diese Gefahr - sollte sie je bestanden haben- ist aber vielleicht jetzt gebannt. Wenn man an die Märchen aus 1001 Nacht glaubt.

Beitrag zuerst erschienen auf eike-klima-energie.eu

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Stephan

Sehr geehrter Herr Limburg,

herzlichen Dank für Ihre Antwort. Ich muss Ihnen entschieden bezüglich Punkt 2 (Endlagerung von Atommüll ist gelöst) und Punkt 3 (Klimaerwärmung existiert nicht) widersprechen. Laut wissenschaftlichem Konsens werden diese Punkte anders gesehen.

Über den Verein, in welchem Sie Mitglied sind, berichten die SZ (http://www.sueddeutsche.de/wissen/klimaskeptiker-wir-brauchen-keine-klimaforscher-1.6518) und Lobbypedia (https://lobbypedia.de/wiki/Europ%C3%A4isches_Institut_f%C3%BCr_Klima_und_Energie) interessante Hintergrundinformationen, welche jedem eine objektive Einordnung Ihrer Meinung möglich machen sollte.

Ich bin mir sicher, dass sich Ihre Einstellung zum Klimawandel und den erneuerbaren Energien in einigen Jahren als großer Fehler herausstellen wird.

Mit freundlichen Grüßen
Stephan

Gravatar: Klaus Kolbe

@ Michael Limburg

Sehr geehrter Herr Limburg!
Ich freue mich jedesmal über Ihre sowohl sachlich als auch fachlich ganz hervorragenden Artikel – und hoffe, noch möglichst viele davon lesen zu dürfen.

Gravatar: Michael Limburg

Werter Herr Importeur Higgi 42
zunächst mal gratuliere ich Ihnen zu Ihrem Importerfolg. Und das mit wirklicher Anerkennung und ohne Ironie.

Doch darf ich Ihnen auch sagen, dass es mich schon verwundert, dass Sie aus meinen wenigen Worten zu Marokko eine Schmähung von Land, König und Leuten herauslesen wollen.
Ich habe - wie schon zuvor erwähnt- lediglich Fakten zitiert. Oder wollen Sie behaupten Marokko wäre das neue Silikonvalley und es wäre nicht "rückständig" - entwicklungsbedingt und in Bezug auf seine ökonomische Entwicklung?
Wie anders wollen Sie dann erklären, um nur ein Beispiel zu nennen, dass es in der Weltrangliste beim BIP pro Kopf nur auf Nr. 124 steht, von 186 in aufgelisteten Ländern? (Bei Wikipedia hier nachzulesen
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Bruttoinlandsprodukt_pro_Kopf).
Ist das Avantgarde? Oder wenigstens Mittelklasse?

Diese Tatsache schließt doch nicht aus, dass es dort jede Menge netter Menschen gibt, auch viel Reichtum. Aber wohl in der Breite zu wenig.
Sicher auch ein Grund, warum der König und seine Leute mehr Elektrizität ins Land bringen wollen. Nur eben, meiner Meinung nach, mit untauglichen - weil völlig überteuerten Mitteln.
Auch dürfte bekannt sein, dass viele junge Leute, vorwiegend junge Männer, ihr Land verlassen um woanders ihr Glück zu suchen. Das tut doch keiner nur mal so! Und sich u.a. hier fälschlich als Flüchtlinge anmelden. Auch das ist eine Tatsache.

Also, niemand hat Marokko, seine Leute oder seinen König geschmäht. Diese Unterstellung weise ich zurück.

Zu Ihnen Herr Stephan,
es gibt natürlich die ökonomische Aufgabe externe Effekte (Kosten wie Nutzen) in interne Effekte (Kosten wie Nutzen)
zu versuchen umzurechnen, um das ganze Bild bewerten zu können. Nur besteht bei diesem häufig sinnvollen Unterfangen die große Gefahr, dass jemand die Unwissenheit seiner Umgebung ausnutzt und sich und sein Anliegen "gesund" rechnet.
Denn bei dieser Methode z.B. der Bemessung der externen Kosten, setzt nur die Phantasie desjenigen, der es tut die Grenze. So ist es bei den sog. Folgekosten der Kernenergie und anderen Kohle Öl etc.
Ich kenne den Quark den z.B. Greenpeace dazu verbreitet. An drei Beispielen kann man das gut festmachen.

1. Die Kernkraft hat in Deutschland insgesamt eine Förderung von ca. 30 Mrd € (M.Erinnerung nach waren es sogar nur Mark) erhalten. Eine Summe die wir - mit steigender Tendenz- jedes Jahr allein für die sog. Erneuerbaren ausgeben müssen. Im Gegensatz dazu hat die Kernkraft aber einen volkswirtschaftlichen Nutzen von (bis ca. 2005) ca. 100 Mrd € eingefahren.

2. Castortransporte und Endlager sind im Grunde kein Problem, weil sie praktisch gut handelbar weil ungefährlich sind und die Endlagerfrage (Im Grunde ist es ein Zwischenlager) seit Gorleben gelöst ist. Diese werden jedoch aus durchsichtigen politischen Gründen von allen Parteien, offen gehalten werden, um sie teuer zu machen und virulent zu halten.

3. Klimaerwärmung, Steigen der Meeresspiegel, etc, sind überhaupt kein Problem, denn weder ist das schlappe Grad C Rückerwärmung, um das es nach dem Ende der kleinen Eiszeit aus rein natürlichen Gründen wärmer wurde (sonst verharrten wir ja noch in der kleinen Eiszeit) irgendwie problematisch - und wenn dann positiv - weil jede historische Betrachtung zeigt - Warmzeiten sind gute Zeiten- noch ist der Msp. stärker angestiegen als in den letzten paar tausend Jahren. Die wenigen cm die er pro Jahrhundert ansteigt, sind seit tausenden Jahren defacto unverändert, allen Unkenrufen zum Trotz.
Welche (vermeidbare?) Kosten sollen dafür angefallen sein? Eher ein Riesennutzen, weil CO2 ein sehr hoher Nutzen - und das ist bewiesen- weil es ein guter Pflanzendünger ist, der die Welternährung drastisch verbesserte.
Leider ist der geringe Temperaturanstieg seit fast 20 Jahren schon wieder vorbei, trotz stetig steigender CO2 Konzentration. Das zeigen die genausten Messungen der Welt mittels Sateliten.
Schauen Sie mal auf unsere Website, da werden Sie schnell fündig. http://www.eike-klima-energie.eu/
mfG
M.L.

Gravatar: Stephan

Sehr geehrter Herr Limburg,

mich würde interessieren, welcher Preis sich ergibt, wenn man in die konventionellen Energieträger wie Öl, Kohle und Kernkraft auch alle Folgekosten einrechnen würde (ähnlich genau, wie Sie das auch mit den regenerativen Energieträgern gemacht haben), die sich durch Feinstaubbelastung, Klimaerwärmung, Steigen der Meeresspiegel, Ölförderlecks, Tankerunglücke, Castortransporte, Endlagerung des Atommülls etc. ergeben. Höchstwahrscheinlich entsteht der günstige Preis der konventionellen Energieträger dadurch, dass diese Punkte nicht berüchsichtigt werden.

Nicht vergessen sollte man auch, dass die Erforschung der Kernkraft jahrzehntelang vom Staat gefördert wurde (man sollte meiner Meinung nach jede Technologie zurecht zuerst erforschen, bevor man darüber urteilt) und auch diese Kosten nicht einkalkuliert sind.

Ich finde, es ist es Wert, neue Technologien wie CSP, PV und Wind zu erforschen. Vielleicht gibt es ja Erkenntnisse, die man aus dem Testbetrieb im großen Maßstab erlangen kann, wie er nun in Marokko stattfindet.

Mit freundlichen Grüßen
Stephan

Gravatar: Higgi42

Verehrter Herr Limburg!

Ich muss mich meinen Vorrednern anschließen. Ein Projekt kritisch zu sehen ist das eine. Aber dann auch noch das Land, Volk und den König runterzumachen und ihre Leser aufgrund solcher Aussagen schlecht darzustellen, ist ziemlich unschön!

Hierzu will ihnen folgendes sagen:
Begeben sie sich mal Marokko. Fangen sie ganz oben in Tanger und Tetouan an. Dann fahren sie nach Rabat, Casablanca, Marrakesch, Agadir uswusw! Sie werden erstaunt bzw. regelrecht geschockt sein was sie für Fahrzeuge im Straßenverkehr vorfinden werden. Sie werden mit Sicherheit noch nie in ihrem Leben, ausser in den Emiraten, soviel Mercedes, BMW, VW, Audi, Range Rover, Porsche, Maserati uswusw gesehen haben! Von diesen Ausblicken kann man in der BRD träumen. Golf, Passat und Opel Astra geben hier den Takt an. Alles andere sind hier nur Dienstwagen! In Marokko gibt eine Riesen Menge an Reichtum, eine Riesen Menge gehobener Mittelstand, Mittelstand und natürlich auch sehr viel Armut. In ihrem Artikel aber könnte man grad meinen das die Menschheit in Marokko nix zu Essen hat.

Sie erinnern mich an einen Testbericht über den Porsche Macan bei Motorvision TV. Die meinten doch allen Ernstes, das die Marokkaner noch nie so einen Wagen gesehen haben. Natürlich wurde der Testbericht im absoluten Hinterland gedreht.

Mit besten Empfehlungen von einem Marokkaner der letztes Jahr 120 Neuwagen der Oberklasse nach Marokko exportiert hat.

Gravatar: Michael Limburg

Lieber Herr Riedmann,
Sie sollten bei Ihrer Kritik schon etwas "Butter bei die Fische" tun. So bleibt sie an der Oberfläche.
Natürlich kann man Diesel-KW, wie auch fossile wie auch Kern-KW zu 90 % mit Nennlast (ich schrieb Nennlast nicht: Volllast!) betreiben. Dafür werden sie ausgelegt. Ob man diese Menge Strom immer benötigt steht auf einem anderen Blatt.
Zu Ihren anderen Einwänden:
Fossile Brennstoffe seien endlich-
Wie lang hätten Sie´s denn gern? Genügen viel hundert (Öl) bis tausende (Gas & Kohle) oder Millionen (Uran Thorium) Jahre? Sie sollten nicht jedem Weltuntergangsprediger der seinem Club of Rome Bla, bla anhängt, auf den Leim gehen.

Der Emissionshandel ist eine Erfindung der "Klimaschützer". Der Oberalarmist Edenhofer hat die Katze schon des öfteren aus dem Sack gelassen,
Unter anderem dient der Emissionshandel folgendem Ziel das?
Zitat: "Sie sollen rentablen Technologien Klötze ans Bein binden, neuen grünen Technologien uneinholbare Vorteile verschaffen.
Edenhofer in et:
„Unternehmen, die in diese Bereiche (neue Technologien) investieren, wissen, daß ihre Techniken auf dem Markt keine Chance haben, wenn nicht CO2 irgendwann einen vernünftigen Preis bekommt. Sie werden Druck ausüben damit es zu solchem System kommt."

Und an anderer Stelle sagte er in der Neuen Zürcher Zeitung, worum es den Klimaexperten im Grunde wirklich geht:

«Klimapolitik verteilt das Weltvermögen neu»
Klimaschutz hat mit Umweltschutz kaum mehr etwas zu tun, sagt der Ökonom Ottmar Edenhofer. Der nächste Weltklimagipfel in Cancún sei eigentlich ein Wirtschaftsgipfel, bei dem es um die Verteilung der Ressourcen gehe. [...]

EDENHOFER: Aber man muss klar sagen: Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. Dass die Besitzer von Kohle und Öl davon nicht begeistert sind, liegt auf der Hand. Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Das hat mit Umweltpolitik, mit Problemen wie Waldsterben oder Ozonloch, fast nichts mehr zu tun."

Vielleicht wussten Sie das alles nicht.

Zur Inflation: Wenn ich die mit eingerechnet hätte, dann sähen die Herstellkosten für den Strom noch viel schlimmer aus.
mfG
M.L.

Gravatar: Clausi

Sehr geehrter Herr Limburg,
ich hoffe es ist Ihnen klar das Sie mit pseudo Fakten Augenwischerei betreiben.
Die von Ihnen erwähnten Dieselaggregate erreichen unter Volllast bei weitem keinen 90% Wirkungsgrad.
Das marokkanische Königshaus versucht aus den Trends des Klimawandels profit zu schlagen, was für die kommenden Generationen zu gute kommt. Sie vergessen, dass fossile Brennstoffe endlich sind, sodass der Preis alles andere als stabil und günstig bleiben wird.
Des weiteren vergessen Sie den Emissionshandel und die jährliche Inflation, welche Ihre Rechnung gänzlich wiederlegt!

mit freundlichen Grüßen

Claus Riedmann

Gravatar: Gernot Radtke

Deutschland im Weltrettungsdrang seiner politischen Klasse rettet nun auch (über die KfW) die Energieversorgung Marokkos, während zu Hause durch EEG und Ökowahn die Stromnetze immer labiler werden. Und er rettet nicht nur die Stromversorgung Marokkos, sondern tut dies auch noch auf eine besonders ineffiziente und für den deutschen Steuerzahler teure Weise.
.
Verrückt. Zweimal verrückt. Grüner Irrsinn. Grüne Aftermathematik. In die Netze geschissene.
.
Verehrter Herr Limburg, informieren Sie uns bitte weiter mit sachhaltigen Details und Argumenten über den laufenden Öko-Schwachsinn. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß sich die Vernunft doch einmal durchsetzen wird. Spätestens dann, wenn die grüne Quacksalberei nicht mehr finanzierbar ist. – HPK können Sie im übrigen dem Forum überlassen; der bedankt sich inzwischen schon bei denen, die genauer hinschauen und nicht nur seine Manieren monieren.

Gravatar: Freigeist

Es stellt sich die Frage, was können die Techniker an der Anlage lernen und verbessern. Zum Vergleich - der Dieselgenerator wurde auch optimiert.

Gravatar: Merlin

In dem Bericht ist so viel Hass gegen den Islam,den
Menschen und gegen das Land.



Ich worde so gerne so ein Menschen verstehen,
wo das kommt wie mann ein ganzes LAND
am liebsten verbrennen wurde.

Gravatar: Majid

Die Sonne hilft gegen Impotenz aber leider nicht gegen intoleranz...Reisen aber schon. und apropos etwas auch ueber die Solar Zentralen Spaniens und Amerika mit aehnlichem Tempo. Salam mfg

Gravatar: Ichbins

Zitat
<<Das islamische Königreich Marokko ist bisher nicht unbedingt als Silikon Valley Afrikas bekannt. Eher ist es bekannt durch seine technische wie entwicklungs-bedingte Rückständigkeit, die sich durch große Armut weiter Teile der Bevölkerung bei gleichzeitiger rigider Herrschaft des muslimischen Königshauses>>

Wahrscheinlich holen Sie ihre Information aus der Bild-Zeitung und waren noch nie in Marokko.
Rückständig ist Ihre Denkweise und wie sie über ein ganzes Land urteilen ohne Hintergrundswissen.

Mir begegnet eher in Deutschland manchmal Rückständigkeit.
Will man hier sein Auto abmelden, steht man vor der Zulasunngsstelle mit einem Blech in der Hand an der Warteschlange, meldet man ein Auto an, kriegt man einen Wisch ausgedruckt, will man eine Geburtsurkunde, muss man einen Termin vereinabaren und warten.
In Marokko geht das alles mit einer elektronischen Karten und man kann solche Angelegenheiten bei der Behörde am Automat schnell erledigen, um nur ein Beispiel zu nennen.
In Marokko darf man seit langer Zeit keine gebrauchten Autos, die älter als 5 Jahre sind, aus dem Ausland importieren. In Deutschland fahren dagegen jede Menge schrottreife autos rum.
Die Industrie in Marokko macht 30% des BIP aus, in Deutschland nur 22%.
Dass Bild-Zeitung, RTL & Co die erfolgreichsten Medien in Deutschland, zeigt schon wie rückständig im Kopf die Menschen hier sind, von der braunen und Betrugsmentalität hier ganz zu schweigen.

Gravatar: Michael Limburg

"Was in Ihrem Artikel nicht zu übersehen ist, ist Ihre absichtliche Abneigung gegenüber das Land, wobei mir Ihre Intension, warum Sie das machen schleierhaft bleibt."

Lieber Herr Averroes,
da haben Sie etwas missverstanden. Ich habe weder etwas für noch gegen Marokko. Warum sollte ich?
Ich habe lediglich Fakten aufgezählt. Was Sie aus meinen Ausführugne heraus lesen ist daher einfach falsch. Im Gegenteil: zweimal habe ich betont, wie clever diese Leute sind.
Allerdings halte ich es für wesentlich cleverer und für die Marokkaner deutlich besser, wenn sich ihr König und seine Agenturen für den Ausbau der konventionellen Stromversorgung entschieden hätten, statt dieser Verschwendung aus Zeitgeist-Gründen nachzugeben. Auch das habe ich begründet.
Oder sehen Sie das anders?
mfG
M.L.

Gravatar: Averroes

Lieber Herr Limburg,
Ihr Artikel enthält viele Fakten über Solarstrom. Das ist gut (wenn alle Fakten auch so stimmen) um einige wirtschaftlich politische Zusammenhänge zu verstehen. Was in Ihrem Artikel nicht zu übersehen ist, ist Ihre absichtliche Abneigung gegenüber das Land, wobei mir Ihre Intension, warum Sie das machen schleierhaft bleibt.

Als Wirtschaftssoziologe bin ich viel mit Marokko beschäftigt, ich kenne da sehr viele Leute und meine Wahrnehmung ist absolut anders als Ihre. Vielleicht sollten Sie mal das Land besuchen, ein bisschen mehr Zeit außerhalb Hotels mit einfachen Leuten verbringen um die Kultur und das Königshaus, ja richtig, besser zu verstehen. Die absolute Mehrheit der Marokkaner mögen ihren nicht einfach so ohne Gründe. Und wenn Sie eine andere Meinung haben, dann sollten Sie zumindest nicht von oben herab urteilen.

MfG

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