Link der Woche: Leben schützen – Zeit der Waffen

Mitunter – das zeigen die Anschläge von Paris aber auch in anderen Regionen der Welt – kann es von Vorteil sein, eine Waffe zu besitzen. Ich kann darum nur meinem Mitblogger "Theodreds Schicksal" zustimmen: "Ich bin Christ – aber ich bin kein Märtyrer und ich will auch keiner werden."

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Kann es sein, dass man Waffen braucht, um Leben zu schützen? Mitunter – das zeigen die Anschläge von Paris aber auch in anderen Regionen der Welt – kann es schon von Vorteil sein, eine Waffe zu besitzen. Es stellt sich aber dann direkt die Frage, wer denn Waffen besitzen darf. Dass ich wenig davon halte, ein Waffenmonopol beim Staat zu sehen, werden meine Leser wissen. Es ist nicht so, dass ich Waffen sonderlich toll finde, aber gerade deshalb wüsste ich sie gerne in Händen, die sich nicht gegen mich oder gegen das Volk oder eine gerechte Sache richten – da bin ich beim Staat eher misstrauisch.

Vor dem Hintergrund der Anschläge in Paris hat sich auch der Autor von Theodreds Schicksal dieses Themas angenommen, und kommt zu ähnlichen Schlüssen, wie ich es auch komme:

Wer keine Schusswaffen oder nur Schreckschusswaffen besitzt und führen darf, wird sich nicht wehren können, sondern sein Heil nur in der Flucht suchen können. Ich sage bewusst suchen.

Die Täter hatten überlegene Feuerkraft mit ihren militärischen Waffen. Das zwang die beiden ersten Beamten ihren heroischen Versuch zu zweit die Lage zu retten aufzugeben. Aber sie hatten etwas erreicht. Wie viele Leben sie damit gerettet haben, wird wohl nur zu schätzen sein.

Das Prinzip der Abschreckung steckt dahinter, vor allem aber das Prinzip, einem Angreifer nicht bis zur Ankunft eines Waffenmonopolisten wie der Polizei hilflos ausgeliefert zu sein. So stimmt auch die folgende Feststellung:

Feuerwaffen verhindern keine Attentate, denn sie ändern nichts an den Tätern. Sie sind auch kein Garant für Sicherheit oder das eigene Überleben. Kommt man nicht dazu die Waffe zu benutzen, wird ohne Deckung oder allgemein überrascht, verhält sich nicht richtig, zögert wegen Hemmungen, macht Fehler, versteht den Umgang nicht oder hat einfach Pech, dann ist man den Mördern doch ausgeliefert.

Aber Schusswaffen bieten eine Chance. Eine Chance sich zu wehren, die Bösen wenigstens aufzuhalten und vielleicht sogar auszuschalten.
Einer allein hat gegen drei Terroristen natürlich ebenfalls keine Chance – aber hätten die Security und 2% der Besucher eine Schusswaffe gehabt, dann wären über 30 Bewaffnete auf 3 Terroristen gekommen.

Vermutlich hätten sie dann nicht so viele Menschen umbringen können – oder sich gleich ein leichteres Ziel gesucht.

Aber steckt da nicht auch eine Gefahr dahinter? Sind es nicht gerade die USA mit ihrer vergleichsweise liberalen Waffengesetzgebung, die immer wieder mit Massakern und Amokläufen von sich Reden machen? Wäre es da nicht besser, den Waffenbesitz deutlich mehr einzuschränken? Ich will es mal so abkürzen: Gäbe es eine Möglichkeit, alle Waffen auf der Welt zu vernichten (auch die in Regierungshänden), wäre das vermutlich ein Fortschritt. Aber wie die Dinge liegen, halten sich die Rechtschaffenen an diese Gesetze, während die Verbrecher dieser Welt Mittel und Wege haben, Waffen zu erwerben. Und wer wehrlos ist, der ist für Gewaltbereite und Psychopathen bevorzugtes Opfer:

Zum anderen geschehen diese Anschläge in den USA fast immer in sogenannte „gun free zones“. Das sind Orte an die entweder vom Gesetzgeber oder vom privaten Besitzer / Betreiber vorgeschrieben keine Schusswaffe gebracht werden darf. Die (weit weniger als geglaubten) legalen Schusswaffenträger in den USA müssen also ihre Pistolen oder Revolver (und in seltenen Ausnahmen Gewehre) entweder zu Hause lassen oder, so das Areal nicht bereits den Parkplatz mit einschließt, im Auto einschließen.

Zu diesen Zonen zählen militärische Anlagen (hätten Sie es gewusst? Sei Bush jnr. dürfen Soldaten im Kasernengelände privat keine Waffen tragen, selbst wenn sie lizensierte Träger sind), Schulen, Colleges, Kirchen, Friedhöfe, Ikea… Fällt ihnen etwas auf? Das sind wirklich genau die Orte, an denen die Massaker passieren. Als in Pearl vor einigen Jahren ein junger Mann mordete, wurde er vom Vizedirektor gestoppt. Dieser musste nicht mal schießen. Er zeigte ihm lediglich seinen Revolver und schon gab der Täter auf. Im Jahr 2007 erschoss Jeanne Assam einen Massenmörder in einer Kirche – sie war dort entgegen den üblichen Regeln als bewaffnete Security eingestellt. Statt dutzender Tote, wie im Fall des Virginia Tech Massakers, blieb es bei drei getöteten Opfern – was immer noch schlimm genug ist.

Das sind die Dinge, die Hardcorepazifisten nicht gerne hören. Aber so sympathisch mir auch eine Käßmann-Utopie ist, in der Menschen Differenzen ausdiskutieren und gemeinsam beten, so wenig realistisch ist sie auch. Mit der Entscheidung eines Waffenverbots trifft man schließlich nicht nur für sich selbst eine Entscheidung, sich nicht wehren zu wollen, sondern auch für andere, sich nicht wehren zu dürfen. Vor dem Hintergrund muss man aktuell auch die Forderungen von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker bewerten, den Waffenbesitz (für einfache Bürger wohlgemerkt) weiter zu erschweren. Der Mann sagt nichts anderes als „Wehrt Euch nicht“ – und wird dabei fürstlich bewacht! Schöne Idee von ihm, oder? Wer waren noch gleich diejenigen, die aus dem Stadion in Paris und Hannover am schnellsten evakuiert wurden? Eben!

Ich kann darum nur – auch als Christ – den abschließenden Worten des Beitrags zustimmen:

Hätte ich die Wahl mich wehrlos abknallen zu lassen oder wenigstens die Chance mich zu wehren – ich würde die Chance bevorzugen. Ich bin Christ – aber ich bin kein Märtyrer und ich will auch keiner werden.

„Leben schützen – Zeit der Waffen“ ist am 17.11.2015 auf dem Blog „Theodreds Schicksal“ erschienen.

Zuerst erschienen auf papsttreuerblog.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans von Atzigen

Der Kernhintergrund wird leider ausgeklammert.
Gespaltene Gesellschaften sind fundamental
gefärdet egal ob grossflächig bewaffnet oder eben auch nicht. Stehen keine Waffen zur verfügung wird eben
unterhalb der Waffenschwelle der Kampf ausgetragen.
Waffen sind das allerletzte Machtmittel.
Wer über dieses Allerletzte Machtmittel ferfügt, der ist auch in der Pflicht und Verantwortung.
Letztlich eine Machtfrage.
Historisch gesehen ist das Beispiel China vielsagend.
China kennt seit Jahrtausenden ein striktes Waffenverbot
für die breiten Massen, gleichzeitig zieht sich die grösste Blutspur der Geschichte durch eben dieses China.
Die Grundsatzfrage wird ausgeklammert.
Was ist die Kernursache von Gewalt sind es die Waffen
oder sind das die VERURSACHENDEN Hintergründe.
Letzteres ist Fatalerweise nur bedingt ein Thema.

Gravatar: H.Roth

Martin Luther hat es sehr gut formuliert, wann ein Christ zu den Waffen greifen darf oder sogar soll: nicht um sein eigenes Leben zu schützen, sondern um das Leben derer, für die er verantwortlich ist, zu verteidigen. Also der Vater, um seine Frau und Kinder zu schützen, der Fürst mit seinem Heer, um seine Untertanen zu schützen.
Das schließt allerdings die Bereitschaft ein, sein Leben zu riskieren, damit andere gerettet werden. Feige und nicht christlich dagen ist, nur seinen eigenen Hals zu retten, und dabei die Schwächeren im Stich zu lassen.

Gravatar: Hochst

Nur wer sich nicht wehren kann hat Angst. Der Islam ist der Plan der EU. Ihn zu installieren und fremde Interessen sind der Plan. Die Wehrlosigkeit des Volkes ist oberstes Gebot. Kein widerstand bedeutet schnelle Islamisierung....Saudis oder die Juden dahinter, wer weiß... aber sicher ist, die Interessen der EU-Völker bleiben unberücksichtigt, die Entwaffnung schreitet mit noch so blödsinnigen Argumenten voran.

Gravatar: Bileams Esel

Auch das Buch der Bücher empfiehlt nicht nur die Feindes- und Nächstenliebe (Lk. 6,27 ff), sondern ist in Psalm 144 auch dankbar für die Hände im Kampf....und sogar für die Finger im Krieg.
Feldbischof Overbeck bezieht daraus seine Legitimation und Alimentation.

Gravatar: T. Hayadale

Ich selbst besitze in Nordamerika Waffen mit Genehmigung. In Deutschland habe ich als Sportschütze die entsprechenden WBKs.
Ich kenne in beiden Ländern die Gesetzesvorschriften für den Besitz und den Umgang mit Waffen als Privatperson.
Diese Vorschriften sind mehr oder weniger restriktiv und brächten mich bei der Anwendung gegen Menschen in jedem Fall in eine Strafrechtssituation, egal wie gut mein Anwalt wäre.
Ich weiß aber ganz genau, das mir das in dem Moment herzlich egal wäre, wenn ich für mich oder für meine Familie Angst vor Terroristen haben müßte, wenn ich also ständig und überall mit einem Anschlag rechnen müßte.
In dem Fall würde ich meine wirksamste Waffe immer bei mir tragen und diese auch ohne zu zögern einsetzen, gleichgültig, ob es hinterher zu einem Strafverfahren käme, oder nicht.
Deshalb bin ich froh, das ich - legal - im Besitz von Waffen bin.

Gravatar: Markus Evers

Wenn schon jemand, der einen Einbrecher mit der bloßen Faust niederschlägt, wegen Körperverletzung in den Knast kommt, wie wird es dann erst um die bestellt sein, die sich mit einer Waffe verteidigen? Ich kann Herrn Oberdörffer nicht zustimmen, da es dem Durchschnittsbürger mit Sicherheit am erforderlichen Verantwortungsbewußtsein mangelt, eine Schußwaffe sicher führen zu können. Mein Vater hat einen Jagdschein, drei Waffen im Haus, und ich war als Scharfschütze beim Bund. Ich habe einen Höllenrespekt vor Waffen und finde es komplett schwachsinnig, jedem Deutschen die Möglichkeit zu geben, eine Schußwaffe tragen zu dürfen. Gerade weil die Waffen unverantwortlich im Haus aufbewahrt werden, geschehen in den USA Dutzende Unfälle pro Jahr unter Kindern.

Gravatar: Klaus Reichel

Antwort an Hr. Elmar Oberdörffer:

Stimme Ihnen voll zu. Ich habe selbst den Großteil meiner Zeit als SaZ8 bei der Bundeswehr Rekruten an der Waffe ausgebildet (P1, G3, MG) und konnte vor gar nicht langer Zeit bei einem öffentlichen Schießen feststellen, daß ich da kaum etwas verlernt habe.

Es wird soviel Geld für "Integrationskurse" und "Deutschkurse" für sogenannte "Flüchtlinge" zum Fenster hinausgeworfen, warum kann man da nicht einen Bruchteil davon für das eigene Volk (in das sich schließlich Einwanderer integrieren sollen) abzweigen.

Als Amerikanistik-Hobbyist hätte ich zum Beispiel gern zum Selbstschutz keine automatische Pistole, sondern eher einen Revolver wie den Colt "Peacemaker" Modell 1973. Werde ich natürlich nach heute geltendem Recht nie kriegen, aber ich finde einfach kein sachliches Argument dagegen!

Was läuft da falsch in den Köpfen der EU-Politiker? Oder vielmehr - was kann man dagegen tun? Oder was bezwecken die mit ihren Vorschlägen?

Gravatar: Klaus Reichel

Das ist mein Reden schon seit vielen Jahren. Nach jeder Verschärfung des Waffenrechts gehen die Straftaten mit Schußwaffengebrauch in die Höhe. Sehr gute Argumente liefern die Beiträge "Gunology" auf der Seite der "German Rifle Association (derzeit bei Nr.3). Trotzem - bei Leuten, die ideologische Scheuklappen tragen, ist jeder Versuch, argumentativ mit uhnen zu diskutieren, zum Scheitern verurteilt.

Eine neue Runde der Volksentwaffnung ist blinder Aktivismus und nützt nur den Tätern, während die potentiellen Opfer immer wehrloser werden.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Sie haben Recht, Herr Honekamp. Erforderlich wäre, daß jeder unbescholtene Bürger das Recht hätte, eine Waffe zu tragen. Und dazu sollte der Staat Schulungen im richtigen und verantwortungsvollen Gebrauch der Waffe anbieten oder sogar für jeden Waffenträger verpflichtend machen.

Gravatar: Reiner Schöne

Fast alle Verbrechen in den USA werden mit Illegalen Waffen begangen, außerdem ist der Unterschied in Verhältnis Bevölkerung zu allen Waffen der USA und Deutschland nicht all zu groß. In Deutschland statistisch gesehen hat jeder Dritte eine Waffe in den USA jeder 2,5.

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