Lesetipp: "Das Heerlager der Heiligen" von Jean Raspail

Der "Tagesspiegel" meldet: "Flüchtlinge in Deutschland: Bundesamt für Migration rechnet mit 600.000 Schutzsuchenden 2015". Nur in Deutschland! Die Terminologie ist verräterisch, denn ob Leute, die über 10 bereits sichere Länder teilweise mit Waffengewalt in ein ganz bestimmtes Land wollen, noch "Flüchtlinge" oder "Schutzsuchende" sind, bezweifle ich. Doch ob "Flüchtlinge", "Asylanten", "Schutzsuchende" oder "Illegale", die schiere Zahl macht nachdenklich. Handelt es sich um eine Massenpsychose oder ein gelenktes Unternehmen? Und wie reagiert Europa?

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Schon 1973 hat der französische Schriftsteller Jean Raspail, der übrigens kein Stubenhocker, sondern ein Mann ist, der die Welt gesehen hat und kennt, einen Roman geschrieben, der diese Entwicklung vorausgesehen hat. Ich möchte die Buchbeschreibung des Antaios-Verlages, der den Roman soeben neu veröffentlicht hat, zitieren:

"Die »Armada der letzten Chance« , eine Flotte aus rostigen Schiffen mit einer Million verhungernder Inder an Bord sticht in See, um im reichen Europa Rettung und eine neue Heimat zu suchen. Sie bildet die Vorhut weiterer unzähliger Massen aus der Dritten Welt, die denselben Weg aus dem Elend wählen werden. Das realitätsblind gewordene Abendland reagiert auf diese drohende, waffenlose Invasion mit einem utopisch-humanitären Taumel, der letztlich seinen Untergang zur Folge hat: innerlich zerfressen von Selbstverachtung, schlechtem Gewissen und schwindendem Selbstbehauptungswillen ist der europäische Kontinent nicht mehr imstande, das Eigene zu verteidigen.

Der legendäre, bitterböse, prophetische Kultroman von Jean Raspail aus dem Jahr 1973, in Frankreich ein bis heute vieldiskutierter Bestseller. Die über das Mittelmeer verlaufenden Schlepperrouten und die Bilder überfüllter Boote, die »Willkommenskultur«, die keine persönliche, sondern eine institutionell-opportune ist – all das ist im Heerlager der Heiligen dystopisch vorweggenommen und in Szenen von starker Präsenz umgesetzt.

Raspails Roman war in Deutschland lange vergriffen und ist nun endlich wieder erhältlich – in einer neuen, erstmals vollständigen Übersetzung von Martin Lichtmesz."

Der Übersetzer Lichtmesz weist im Vorwort auf einige Unterschiede zu heute hin: "Anders als bei Raspail sind die Invasoren [...] in der Mehrzahl junge, kräftige Männer." Die verstärkende Rolle des Islam konnte Raspail noch nicht voraussehen. Die "Menschen vom Ganges" sind natürlich nur Platzhalter für die außereuropäischen Völker in ihrer Gesamtheit. Raspail geht es nicht um "das Andere" oder "den Fremden", sondern "die Masse als physische Überzahl ebenso wie als totalitäre Gleichschaltung aller Köpfe und als kollektive Regression und Hysterie. Er schildert eine Gesellschaft, in der sich Infantilismus und Sentimentalität mit dem Ressentiment, dem Hedonismus, dem Neid und dem Herdentrieb verbinden. Zusammen mit einem maßlosen, kryptoreligiösen Utopismus wird daraus die linke Ideologie unserer Zeit, die inzwischen in jede Ritze unseres Daseins gedrungen ist." Raspail übt vor allem Kritik an dieser Gesellschaft.

Das Personal, das die Einwanderung bejubelt, ist bekannt und wird von Raspail treffend beschrieben. Linksalternative, die einen Kult um die Dritte Welt betreiben, Missionsärzte, säkulare Idealisten, atheistische Philosophen, abtrünnige katholische Schriftsteller, die zum Buddhismus übergetreten sind; all die Menschen mit "gespaltenem Bewußtsein", die Unvereinbares vereinen wollen, der "antirassistische Rassist, selbstkritische Chauvinist, marxistische Hedonist, demokratische Faschist, kommunistische Kapitalist, ökumenische Katholik, kollektivistische Individualist, egoistische Menschenfreund, lebensversichert und pensionsberechtigt, also letztlich für nichts verantwortlich". Für Raspail kann aber "Ungleiches nicht gleich gemacht werden, jegliche Illusion über die Natur des Menschen führt ins Desaster" (Lichtmesz).

Europa hat sich bisher gegen die (nach heute weit verbreiteter linker Auffassung ja völlig berechtigten) Einwanderungen von Hunnen, Arabern, Mongolen und Türken gewehrt, um "das Eigene" zu bewahren. Was ist überhaupt seine "Seele", wie Raspail es nennt, die Europa seiner Meinung nach verloren hat? Ist sie ein diffuser atheistischer "Humanismus", der alle und alles einschließt und in einem blutleeren "Verfassungspatriotismus" mündet, der zu nichts verpflichtet? Dies kann nicht der Standpunkt sein, der zu einer Abgrenzung des "Eigenen" führt, das verteidigt werden darf und muss. Hat Europa zur Verteidigung noch die innere Kraft? Ertrüge es deren unschöne Begleiterscheinungen? Es gibt viele Gründe, Europa, das Abendland und den "weißen Mann" nicht zu mögen, - Raspail kennt und benennt sie -, doch heißt das auch, dass Europa sich nicht wehren darf, dass es weniger Daseinsberechtigung hat als jene Anderen, die nur verblendeten Illusionären als besser erscheinen? Das "Abendland", dessen Krise und Krankheit nach Raspail letztlich "eine metaphysische, religiöse ist", steht vor einer Entscheidung.

Zuletzt sei deshalb der Autor selbst zitiert: "Es scheint mir [...], daß sich uns nur eine Alternative bietet: den schicksalsergebenen Mut aufzubringen, arm zu sein, oder den entschlossenen Mut wiederzufinden, reich zu sein. In beiden Fällen wird sich die sogenannte christliche Nächstenliebe als ohnmächtig erweisen. Diese kommenden Zeiten werden grausam sein."

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gent Ahoj

"Sie wollen wissen was isch über die Nazis denke, ja?
"Sie wollen wissen was isch über die Nazis denke, ja?
Ich sage es kulant: Sie erinnern mich an Mohamedaner: Die kommen auch zu ihnen ins Haus und zeigen sich lieb, aber dann verbieten sie euch die Leberwurst, das Bier und den Mädchen die Röcke. Und sie wissen gar nicht wie, plötzlich sind sie in der Mosche und müssen zum Allah beten, damit sie nicht gesteingt werden.
(Tschechischer Schauspieler Jan Werich im Rundfunk-Gespräch 23.September 1938)
Die Nazis waren Übermenschen, gemäß Koran sind Christen Untermenschen - die, wenn sie sich nicht unterordnen (konvertieren oder mindestens arbeiten, dienen, Steuern zahlen), zu vernichten sind so wie die Juden denen diese Unterordnung Koran versagt.
Warum ist Nazi-Ideologie verboten, der Islam aber noch nicht!?
Hoffentlich findet sich wieder, wie seiner Zeit vor Wien, ein polnischer König welcher Europa vor dem Islam rettet.
Christen und Demokraten stehen mit ihrer einseitigen unbegrenzten Toleranz auf verlorenen Posten.

Gravatar: Gustav Hengster

"Sie wollen wissen was ich über die Nazis denke, ja?
Ich sage es kulant: Sie erinnern mich an Mohamedaner: Die kommen auch zu ihnen ins Haus und zeigen sich lieb, aber dann verbieten sie euch die Leberwurst, das Bier und den Mädchen die Röcke. Und sie wissen gar nicht wie, plötzlich sind sie in der Mosche und müssen zum Allah beten, damit sie nicht gesteingt werden.
(Tschechischer Schauspieler Jan Werich im Rundfunk-Gespräch 23.September 1938)
Warum ist Nazi-Ideologie verboten, der Islam aber noch nicht!?
Hoffentlich findet sich wieder, wie seiner Zeit vor Wien, ein polnischer König welcher Europa vor dem Islam rettet.
Christen und Demokraten stehen mit ihrer einseitigen unbegrenzten Toleranz auf verlorenen Posten.

Gravatar: Bakelari

Ein interessanter Artikel und ein guter Kommentar von H.Roth. Er hat die Ursache der Schwäche Europas sehr gut mit der Bibel erklärt. Dem kann ich nur zustimmen.
Die Bibel kennt keinen "lieben" Gott, der alles mitmacht was wir Menschen als humanitär bezeichnen.

Gravatar: MM

@H. Roth: So ist es. Bis zum Ende aller Tage versammelt sich der Herr ein Volk. Aber er sagt uns nicht, wo und wie groß. Von den fünf Patriarchaten der alten Kirche wurden Alexandria, Jerusalem, Antiochia und Konstantinopel vom Islam erobert. Nur noch Rom ist frei. Vielleicht bewegt sich der Schwerpunkt des Christentums nach dem südlichen Afrika, oder Ostasien. Jedenfalls bleiben wir in Europa nur dann frei, wenn wir uns verteidigen. Mit allem, was wir haben.

Gravatar: Freigeist

Aufgeführt werden atheistische Philosophen. Das ist falsch. Ein atheistischer Philosoph kann auch rechnen. Das Flüchtlingsproblem ist enorm teuer. Die Politik von Merkel und Co ist deshalb abzulehnen. Sofortige Begrenzung der Zuwanderung mit Ausnahme von Leuten, die Wissenschaft und Forschung benötigen.

Gravatar: H.Roth

Das ist ein sehr interessanter Artikel, vielen Dank.
Europa ist schwach geworden. Das Christentum war einmal ein solides Rückgrat für diesen Kontinent, aber wir erleben es täglich, wie christliche Werte mit Füßen getreten werden und das "christliche Abendland" zusammenbricht.

Über allen Dingen steht aber ein lebendiger Gott, der die Weltgeschichte lenkt. Und das Erschreckende für mich ist, dass Gott ein Volk "dahingibt", d.h. sein Gesicht abwendet und nicht mehr die Zügel schützend festhält, sondern es in sein Verderben rennen läßt.
So wie Gott zur Zeit der Richter auch immer wieder die Feinde des abtrünnigen Israels stark machte, und Israel irgendwann in seiner Not wieder zu Gott um Hilfe rief, so bleibt nur diese Hoffnung, dass ein "bedrängtes Europa" in seiner Not wieder zu Gott rufen wird.

Gravatar: Klaus Kolbe

Wer wie ich dieses Buch kannte, Herr Kovács, dem wurde (mir allerdings erst etliche Jahre nach Erscheinen des Buches) von Jahr zu Jahr immer mehr bewußt, daß dieser Jean Raspail eine Zukunft beschrieb, die, sollte sie jemals Realität werden, sich zum damaligen Zeitpunkt so nur die allerwenigsten vorstellen konnten.
Ich gebe unumwunden zu, ich gehörte zu denen, die das nicht ernst nahmen, sich so etwas partout nicht vorstellen konnten.
Jetzt kann eigentlich nur noch Schadensbegrenzung betrieben werden – vorausgesetzt, Europa wacht endlich auf und beginnt, sich der drohenden Erstickung durch dieses „Gut- und Bessermenschentum“ zu widersetzen.

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