Konkursmasse Recht, garantiert auf Ramschniveau

Verhinderte oder noch im Versuchsstadium befindliche Selbst- und MassenmordkandidatInnen fanden und finden in dem Strafverteidiger Mutlu Günal ihren idealen Fürsprecher.

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Als solcher hat er sich auf die Obhut und Pflege vornehmlich salafistisch sozialisierter MuselmanInnen spezialisiert. Der smarte, nicht unsympathische Mutlu macht seinen Job gut, mitunter vorzüglich. Er kennt die Tricks und Kniffe, das Gros begleitender Täuschungsmanöver; und beherrscht sie meisterlich. Seine ´Beweisführung´ macht er immer vom Ausmaß erreichten Unheils abhängig. Bleibt die voller Vorfreude angekündigte Exekution der Kufr in ihrer Planungsphase stecken, dann wird jedes noch so eindeutige Bekenntnis der HenkerInnen als bloßer Anfangsverdacht gewertet und entsprechend abgebügelt. DschihadistInnen, deren zahlreich bekundete Selbstmordphantasien via Netz in ermüdender Wiederholung nachzulesen sind, möchte Mutlu gern als grundehrliche, nur in der ´Sache´ gescheiterte IdealistInnen verstanden wissen, deren unverschuldete ´Radikalisierung´ sie dann noch rechtzeitig zu Opfern machte.

Mitunter schafft es das Opfer aber doch, verfügbare Verdachtsmomente in die heiß ersehnte Tat umzusetzen.

´Terror Mädchen´ Safia S. stach Ende Februar diesen Jahres einem Polizisten in den Hals. Von sämtlichen Medien wird dies jetzt als Messerattacke abgetan. Dass es sich in Wahrheit um einen missglückten Mordversuch handelt traut sich nicht einmal die Staatsanwaltschaft festzustellen, wiewohl sie behauptet, der Angriff sei vom IS in Auftrag gegeben worden. Ein Hinweis, der dem Herrn Mutlu einmal mehr das dreckige Geschäft erleichtert. Denn so rettet er den Opferstatus: Seine noch minderjährige Mandantin wurde also vom Islamischen Staat ´verführt´. Die Arme. Verblendet von deren Zielen, entglitt sie schließlich rechtstaatlicher Rigidität. Wie konnte es so weit kommen? Wen trifft die Schuld? Was kann man, was können wir alle tun, damit sich sowas nicht wiederholt? Mittels solcher Fragen winden wir uns wieder wie die Schlangen aus der eigentlichen Verantwortung heraus. Was wir für fortschrittlich und liberal halten gleicht in Wahrheit ständigen Ausweichmanövern: mit jedem neuen Schlingerkurs kommen wir so von der Fahrbahn ab, wie die Besoffenen; und landen schließlich vor dem Baum oder im Graben.

Staranwalt Mutlu wird alles daran setzen, den Weg der religiösen ´Selbstfindung´ ins rechte Licht zu rücken. Soll heißen: Seine Mandantin, auf der Suche nach dem ´richtigen´ Glauben, wurde eher aus Versehen, auf jeden Fall ohne eigenes Verschulden an falscher Stelle fündig. Immer wieder, allerdings. Mögliche Alternativen lagen natürlich außer Reichweite. In einem sicher mehr als nur einmal von Mutlu durchgesehen Brief entschuldigte sich Safia S. nun bei dem Beamten, dessen Ermordung ihr nicht glückte. BILD weiß bereits: Maximal drohen ihr zehn Jahre. Einer Minderjährigen? Der Anwalt mag in diesem Zusammenhang versuchen, die Zurechnungsfähigkeit des Mädchens in Frage zu stellen. Freilich nicht ihren ´lauteren Kern´ – was dann auch gleich für den ganzen Glauben gelten muss. Dass der gescheiterte Mord unter voller Zurechnung geschah – darf man es auch nur flüstern? Jedenfalls wird keiner auf die Idee kommen, den strafmindernden Brief über Gebühr zu beanstanden. Jeder weiß, dass der aus taktischem Kalkül verfasst wurde. Doch wehe dem, der solches vor Gericht auch nur anzudeuten wagte. Mutlu wartet nur darauf. Mit einem entsprechenden Befangenheitsantrag kann er den Ruhestörer sogleich mundtot machen.

Es fällt wohl jedem von uns schwer, in diesem Mädchen ein Monster zu sehen. Ihre Tat in einen Affekt um zu lügen, ferngesteuert von dunklen Mächten, an die wir uns unter Bauchweh gewöhnen: fällt auch nicht leichter, kühlt aber das Mütchen. Ein Mädchen sticht auf Menschen ein: Da kann und darf doch etwas nicht stimmen. Doch leider stimmt schon alles; denn alles passt ins Bild. Unsere auf Prävention und Einfühlung getrimmten rechtstaatlichen Bemühungen mögen, frühzeitig angesetzt, etliche KandidatInnen von der Meuchelfront umbiegen, irgendwie abfangen. Das Phänomen als solches wird dadurch aber nicht einmal berührt. Lässt sich verbrecherisches Fehlverhalten auch unter Ausnutzung angewandter Kulturtechniken in vielen Fällen verhindern: Kommt es zur Tat, kann kein Zweifel mehr bestehen, das dieselbe in voller Absicht vollzogen wurde. Es ist in Mode gekommen, jeder Handlung, die irgendwie aus dem Rahmen fällt, eine Art ´Sonderbehandlung´ zukommen zu lassen. So wird das Unfassliche verstehbar; bildet man sich ein. Dass die Safia S. schon als Küken im Beisein von Pierre Vogel roboterhaft nachplapperte, was dieser und andere ihr steckten, ändert doch nichts an der Tatsache, dass auch sie verantwortlich ist und bleibt: für den versuchten Mord. Einem glatzköpfigen Idioten billigte man den Szene-Bonus natürlich kaum zu; nicht entlastend sondern erschwerend käme der dann zur Sprache. Völlig richtig, wie ich finde.

Nicht über einen fehlgeschlagenen Mord wird dieser Tage verhandelt. Nicht wirklich. Als begleitender Kollateralschaden ist er den Anwesenden eher peinlich. In dem verzweifelten Bemühen, die Hintergründe der Attacke zu verstehen, um sie so tatmildernd wie möglich zu verwursten, wandelt sich der Prozess folgerichtig in ein pseudopädagogisches Palaver. Die zahlreichen Indizien wird man der Täterin entsprechend ´gutschreiben´: das ultraorthodoxe Umfeld, eine sicher sehr problematische Kindheit – natürlich auch die wirklich widerwärtigen, wahrhaft blutrünstigen Bekenntnisse selbst, die ja nur bestätigen können, dass hier jemand fremdgesteuert gewesen sein muss. Kein Zweifel: Safia S. wurde ´radikalisiert´. Dafür kann das Mädchen nichts.

Noch einmal: Wir machen es uns zu leicht. Das kann nicht mehr sehr lange gut gehen. Die vielbeschworene menschliche Freiheit scheuchen wir so aus letzten noch verbliebenen Winkeln, in denen sie ohnehin ein Schattendasein fristet. Solcherart ihrer Würde beraubt, wird diese Freiheit endgültig zum Feigenblatt, dessen man sich demnächst noch schämen wird.

Verfasser: Shanto Trdic, 21.10.16

Zuerst veröffentlicht unter https://numeri249.wordpress.com/2016/10/21/konkursmasse-recht-garantiert-auf-ramschniveau/

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Jürg Rückert

Hat Muslim Mutlu nicht all die drögen Christen und jene, die aus bornierter Überzeugung grün hinter den Ohren bleiben hinter sich geschart?
Er redet doch wie ein Pastor!
Würde Bischof Schick ihn nicht als möglichen BP sehen mögen? Ein Prinz Eugen von Savoyen wäre dem Bischof hingegen gewiss wie ein leibhaftiger Gott-sei-bei-uns.
An Konkursverwaltern fehlt es uns wahrlich nicht, an Gralsrittern allemal.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na ist denn das...»günstige Sozialprognosen«

,,Es fällt wohl jedem von uns schwer, in diesem Mädchen ein Monster zu sehen. ,,
Monster ist Monster...einmal Killer immer Killer..
Und wer ist mit ,,Jedem ,, gemeint??? Die Familie des Polizisten oder die Nächsten Opfer ???
Ein Ticket in die Heimat dort kann sie weiter Morden.

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