Keine Zeit für Niko Paech

Die Katastrophenrhetorik dient der Vernebelung. Der klare Blick zeigt, wie wenig erstrebenswert eine wirklich nachhaltige Lebensweise in Wahrheit ist. Für alle und aus allen Perspektiven, auch und gerade für die Kapitalismusgegner selbst.

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Die meisten Leser werden den Witz von den beiden Journalisten kennen, die an einer Kneipe vorbeigehen.

Das war schon die ganze Geschichte.

Zwei Journalisten gehen nämlich niemals an einer Kneipe vorbei, sie gehen immer gleich hinein. Man kann dieses Pointenkonzept natürlich beliebig anpassen. Etwa in der folgenden Variante: „Geht Niko Paech in ein Kaufhaus…“. Genau: Niko Paech würde niemals ein Kaufhaus besuchen.

Der Volkswirtschaftsprofessor, der als Vordenker der Nachhaltigkeitsideologie in den letzten Jahren mit seiner Utopie einer Subsistenzwirtschaft Furore machte, scheint auf den ersten Blick eine extreme Position zu vertreten. Denn im Gegensatz zu vielen grünen Salonrevolutionären und grüngetarnten Zeitgeistmitläufern gibt er sich nicht mit faulen Kompromissen zufrieden. In einem seiner Texte (hier ab Seite 41) findet sich diese bemerkenswerte Aussage:

Bisherige Versuche das entgrenzte Konsum- und Mobilitätsmodell durch technischen Fortschritt ökologisch reinzuwaschen, sind nicht nur systematisch gescheitert, sondern verursachen oft mehr neue Umweltschäden als an bisherigen beseitigt werden. Ein Beispiel dafür ist die deutsche Energiewende.

Das ist folgerichtig. Wer jeden menschlichen Eingriff in die Natur als gefährliches Übel ansieht, der kann die Energiewende nur als Verrat an seiner Sache bewerten. Wer dagegen Windenergie, Photovoltaik oder Biomasse als „grüne“ Technologien verkauft, der irrt oder lügt.

Man sollte auf diesen Widerspruch zwischen Wahn und Wirklichkeit hinweisen, ohne sich das Argument zu eigen zu machen. Die Energiewende vor allem als Naturzerstörung zu brandmarken hieße ja, sich der Vorstellung von der Notwendigkeit zum Erhalt sogenannter „natürlicher Lebensgrundlagen“ nicht nur anzuschließen, sondern auch einer möglichen Unvereinbarkeit der technischen Moderne mit dieser implizit zuzustimmen.

Nein, der Mensch schadet seiner Umwelt nicht. Er verändert und gestaltet sie neu zu seinem Vorteil. Das darf und kann sogar durch eine Energiewende geschehen. Wenn diese denn in anderen Hinsichten nützlich wäre, beispielsweise bei der Erhöhung der Versorgungssicherheit oder der Reduzierung der Kosten. Was „intakt“ als Gegenteil zu „geschädigt“ in Verbindung mit einer ständigen Veränderungen unterworfenen Umwelt bedeutet, unterliegt allein der Deutung des menschlichen Betrachters. Für die „Natur“ existiert kein Unterschied zwischen Wäldchen oder Müllkippe. Beides kann sich chemisch sehr ähnlich sein und hinsichtlich der Bereitstellung von Ressourcen, vor allem Nahrung, ist die Müllkippe mitunter sogar wertiger.

Niko Paechs Ziel einer unzerstörten ist in Wahrheit das einer unberührten Umwelt. Als einer der Wortführer im ökologistischen Lager weiß er auch genau, wie man dieses Ideal erreicht.

Er fordert, in aller Kürze dargestellt, nicht mehr nach „Wachstum durch Effizienz“ zu streben, sondern nach „Schrumpfung durch Suffizienz“. Angesichts begrenzter Ressourcen, zunehmender Umweltvernichtung und der bevorstehenden Klimakatastrophe sei diese Umkehr ohnehin erforderlich. Statt sich zu dieser durch den bevorstehenden Zusammenbruch unseres derzeitigen Wirtschaftssystems mit entsprechend furchtbaren Begleiterscheinungen zwingen zu lassen, sollten wir sie besser sofort und entsprechend geplant einleiten.

In der Welt, die Niko Paech als Alternative zur Moderne entwirft, arbeitet jeder nur noch zwanzig Stunden in der Woche. Nicht etwa, weil die Produktivität so hoch wäre, sondern genau im Gegenteil, weil es mehr Arbeit einfach nicht gibt. Die global vernetzte Wirtschaft mit ihrer Arbeitsteilung ist zusammengebrochen und durch regionale Versorgungsketten ersetzt worden:

So ließen sich Wertschöpfungsbeziehungen demokratischer gestalten, was unter anderem eine weniger zins- und renditeträchtige Kapitalbeschaffung der Unternehmen ermöglicht hat. Dies trug zur Dämpfung struktureller Wachstumszwänge bei. Innerhalb des gründlich verkleinerten und umgestalteten Industriekomplexes spielt die Neuproduktion von Gütern, welche im Übrigen fern jeglicher geplanten Obsoleszenz nunmehr reparaturfreundlich entworfen sind, nur noch eine untergeordnete Rolle. Fokussiert wird auf den Erhalt, die Um- und Aufwertung vorhandener Produktbestände, etwa mittels Konversion, Optimierung, Aufarbeitung, professioneller Nutzungsdauerverlängerung oder Nutzungsintensivierung.

Aus Konsumenten sind sog. »Prosumenten« geworden, die sich durch Suffizienz- und Subsistenzpraktiken zunehmend aus der Abhängigkeit von industrieller Fremdversorgung befreit haben. Auch die Landschaften haben sich verändert. Auf nicht mehr benötigten Flughäfen und Autobahnen befinden sich Windkraft- und Solaranlagen, um den minimierten Rest an Energienachfrage ohne weitere Natur- und Landschaftszerstörung zu befriedigen. Das Leben in der Postwachstumsökonomie ist von Sesshaftigkeit und materieller Genügsamkeit geprägt, aber sehr entspannt.

Sehr entspannt. Ja, so war das vor der industriellen Revolution, vor der Mechanisierung und Automatisierung. Eine agrarisch geprägte Gesellschaft, in der die Bauern nur geringe Überschüsse für den Handel produzieren konnten. In der eben vor allem die Bäuerinnen (wahrscheinlich auch zwanzig Stunden pro Woche) in Heimarbeit Garn sponnen, um einen kleinen Zuverdienst zu realisieren. In der fast jeder kaum mehr als das Lebensnotwendige besaß und fast jeder fast alles selbst zu erledigen hatte, von der Erzeugung und Zubereitung der Nahrung bis hin zum Flicken der beiden Sätze an Kleidung (eine für den Alltag und eine für den Sonntag). Eine schlechte Ernte bedeutete Hungersnot, fast alle Krankheiten hatten letales Potential und Epidemien waren an der Tagesordnung. Eine solche Gesellschaft konnte nur mit sehr viel Mühe und Aufwand einige wenige grundlegende Infrastrukturen aufrechterhalten. Kompliziertere Dinge, die beispielsweise der Hygiene oder auch nur der Versorgung mit sauberem Trinkwasser dienten, waren nicht möglich. Von einem Gesundheits- oder gar einem Bildungssystem ganz zu schweigen. Alles sehr entspannt. Wer nie ein Buch besaß, oder gar einen Fernseher, der hat ja auch nicht das Gefühl, etwas zu verpassen.

In der Postwachstumsökonomie des Niko Paech sind komplexe Produkte nicht mehr möglich. Es gäbe Kutschen statt Automobile, Erdlöcher statt Kühlschränke und offene Holzfeuer statt Elektro- oder Gasherde. Denn diese aufwendig herzustellenden Geräte verlangen zwingend eine überregionale Arbeitsteilung, in der hochspezialisierte Talente über differenzierte Handelsketten zusammengefügt werden. Denken Sie allein an den Computer, auf dem Sie diesen Text gerade lesen. Viele tausend Menschen, vom Bergmann, der die notwendigen Rohstoffe aus der Erde holt, bis zum Programmierer, der ein paar Zeilen Code zu ihrem Browser beigesteuert hat, waren an dessen Entstehung beteiligt. Kaum jemand von diesen wird jemals zu Ihnen in einer direkten Beziehung stehen. Keiner von diesen hat von Ihnen einen Auftrag erhalten. Kaum jemand von diesen steht mit irgendeinem anderen Beteiligten in Kontakt, Bergmann und Programmierer werden sich wahrscheinlich niemals kennenlernen. Und doch haben alle diese Menschen auf wundersame Weise gemeinsam dafür gesorgt, daß Sie in ein Geschäft gehen und einen Rechner kaufen konnten. Und mit dem Kauf haben Sie letztendlich allen diesen Menschen vertraut und sie für ihre Leistung honoriert. Das ist der Vorteil, den einzig das kapitalistische, marktwirtschafltiche, auf Effizienz- und Effektivitätsverbesserung durch Innovationen ausgerichtete Wirtschaftssystem beinhaltet.

Schauen Sie sich mal in ihrer Umgebung um. In ihrer Wohnung, an Ihrer Arbeitsstätte. Und streichen Sie dann gedanklich alle Geräte und Ausstattungen, die man sich in der Welt des Niko Paech wegen einer zu teuren Herstellung nicht mehr leisten könnte. Streichen Sie alles, das nicht existieren würde, weil die Voraussetzungen zu seiner Produktion nicht mehr gegeben sind. Da erscheint der Verzicht dann nicht mehr so erstrebenswert, oder?

Zeit ist die knappste Ressource, über die wir verfügen.

Das stimmt. Der Satz hätte von mir sein können. Zeit, so argumentiert Paech, ist das, was wir zurückgewinnen, wenn wir endlich genügsam werden. Zeit zur Selbstverwirklichung, die zu Zufriedenheit und Lebensglück führt.

Seine Wahrnehmung der Gegenwart verdeutlichen Begriffe wie „Konsum-Burn-Out“, „Bequemokratie“, „Reizüberflutung“, „Fortschrittsorgie“, „Konsum- und Mobilitätsballast“, „Wohlstandsschrott“, „Energiesklaven“, „Konsum- und Komfortkrücken“, „individuelle Verkümmerung“, „innere Verblödung“ und „Konsumhypochonder“.

Da ist jemand wirklich unglücklich. „Zeit ist die knappste Ressource, über die wir verfügen“, sagt er und liegt damit völlig richtig. Die explodierende Zahl der Dinge und Erlebnisse, die wir uns kaufen können, für einen gefühlten Mangel an Zeit, für Stress und Orientierungslosigkeit verantwortlich zu machen, ist aber völlig falsch. Da mag jemand als Lehrer für Volkswirtschaft die dazu erforderlichen Prüfungen alle bestanden haben, die Wirkungsweise des Kapitalismus und insbesondere das Wesen der Innovation hat er nicht begriffen.

Aus dem Fenster meines Büros blicke ich auf die Filiale eines großen deutschen Warenhauskonzerns. Dort befinden sich wohl zehntausende unterschiedliche Artikel, die ich alle erwerben könnte. Wenn ich denn wollte. Manches davon ist für mich sogar nützlich, manches gefällt mir und macht mir Spaß. Aber das ist der geringste Teil des Sortiments. Letztendlich hat das Warenhaus für jeden potentiellen Kunden etwas Nützliches im Angebot. Und für jeden ist es der geringste Teil des Sortiments. Der Punkt ist: Für jeden ist es ein anderer Teil. Die Idee, es könne mich stören, ganz viel erwerben zu können, das mir eigentlich unwichtig ist, käme mir nicht. Für Niko Paech scheint dieses Gefühl alltäglich zu sein. Er spricht von der „Strapaze“, eine Auswahl treffen zu müssen, von der „Angst“, etwas zu versäumen, von der „zeitraubenden“ Entscheidung, etwas nicht in Anspruch zu nehmen.

Nein, Niko Paech würde nie ein Kaufhaus betreten. Denn er könnte es nicht mehr verlassen. Bis er alle Produkte auf ihren potentiellen Nutzen untersucht und miteinander verglichen hätte, wäre er verdurstet, verhungert oder einfach nur hysterisch schreiend zusammengebrochen. In der Annahme, alle Menschen würden in ähnlicher Weise von Supermärkten und Einkaufszentren terrorisiert, selbst wenn sie es nicht bemerken, steckt eine enorme Geringschätzung. Wer Wahlfreiheit mit einem die Lebensqualität reduzierenden Entscheidungszwang gleichsetzt, negiert die Autonomie des Individuums und dessen Selbstbestimmungsrecht.

„Zeit ist die knappste Ressource, über die wir verfügen“, sagt Niko Paech und liegt damit richtig. Nur hatten die Menschen in der Welt, die er sich wünscht, noch viel weniger Zeit. Weil eben zu den zwanzig Stunden abhängiger Erwerbsarbeit auch noch die Arbeit für die Selbstversorgung mit dem Notwendigsten hinzukommt. Weiß denn der Volkswirtschaftsprofessor nichts über die Bedeutung der Produktivität?

Nicht nur die insgesamt verfügbare Lebenszeit ist durch den technischen Fortschritt (Versorgung mit Nahrung, Medizin) enorm gestiegen, parallel ist auch die für die Erwirtschaftung eines annehmbaren Lebensstandards erforderliche Arbeitszeit gesunken. In der Summe verfügen wir über immer mehr Freizeit. Die folgenden Zahlen stammen aus dem im Jahr 2000 erschienenen Buch The Fourth Great Awakening and the Future of Egalitarianism des verstorbenen Wirtschafts-Nobelpreisträgers Robert Fogel.

Es sind zwei miteinander verknüpfte Entwicklungen, die diesen Trend begründen. Einerseits gestatten uns technische Hilfsmittel von der Waschmaschine bis hin zum Computer in allen Lebensbereichen die notwendigen Aufgaben in immer kürzerer Zeit zu erledigen. Andererseits gelingt uns dies auch immer besser. Fortschritt ist eben nicht nur ein Anwachsen der Vielfalt der von der Wirtschaft hervorgebrachten Produkte, sondern auch die stetige Verbesserung ihrer Qualität bei sinkenden Kosten. Ein Computer weist nicht nur mehr Funktionen als eine Schreibmaschine auf, er ist auch die bessere Schreibmaschine.

„Zeit ist die knappste Ressource, über die wir verfügen“, sagt Niko Paech und liegt damit richtig. Sein Nachsatz „Trotz aller Fortschrittsorgien ist sie nicht vermehrbar“ ist aber grundfalsch. Denn technische Innovationen wirken Ressourcenverknappungen entgegen, allen Verknappungen, nicht nur den dinglichen. Manchmal geschieht dies, indem die besagte Ressource schlicht überflüssig gemacht wird. Manchmal aber auch, wie im Falle der Zeit, durch eine Erhöhung der verfügbaren Menge.

Eine auf Suffizienz orientierte Subsistenzwirtschaft ist nicht nur nicht notwendig, sie erzeugt auch nicht mehr Lebensglück und verschafft den Menschen schon gar nicht mehr Zeit.

Man kann Niko Paechs Ideen als irrig bezeichnen, als extrem oder radikal. Aber mit diesen Begriffen wird man ihm nicht wirklich gerecht. Folgerichtig oder auch in sich widerspruchsfrei passen besser. Er wirbt letztendlich für eine konsequent durchgeführte Große Transformation. Wer im Sinne des Ökologismus wirklich wirksamen Klima- und Umweltschutz will, der kommt nicht daran vorbei, Paechs Vorstellungen zu akzeptieren. Diese stellen den einzigen zielführenden Weg dar. Andere Möglichkeiten, dem Vorsorgeprinzip und dem Nachhaltigkeitsdogma zu folgen, gibt es nicht. Ganz ähnlich wie Naomi Klein belegt Paech damit, worum es in der klima- und energiepolitischen Debatte wirklich geht. Klimakatastrophe, Umweltzerstörung und Ressourcenknappheit sind nur vorgeschobene Geschichten, die in Wahrheit Zuspruch für antikapitalistische, die Globalisierung und den freien Handel ablehnende Strömungen mobilisieren sollen.

Die Katastrophenrhetorik dient der Vernebelung. Der klare Blick zeigt, wie wenig erstrebenswert eine wirklich nachhaltige Lebensweise in Wahrheit ist. Für alle und aus allen Perspektiven, auch und gerade für die Kapitalismusgegner selbst.

Denn in der Postwachstumsgesellschaft hätten die Menschen keine Zeit mehr für Niko Paech. Es gäbe nicht nur kaum noch Kanäle, auf denen er seine Gedanken verbreiten könnte. Man hätte auch Besseres zu tun, als ihm zuzuhören und über seine Thesen nachzudenken. Man könnte ihn ja nicht mal finanzieren. Die für eine ausreichende staatliche Alimentierung von Hochschullehrern mit Freiraum zur Forschung notwendigen Überschüsse würden nicht mehr erwirtschaftet. Die Moderne weist den Weg in die Wissensgesellschaft, die Genügsamkeit hingegen führt zur Verblödung. Die Postwachstumsgesellschaft wäre eine Welt ohne Niko Paech. Er sollte daher froh sein, wenn diese nicht Wirklichkeit wird.

Zuerst erschienen auf science-skeptikal.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Nachhaltige Lebensqualität

Die hier geäußerte Kritik ignoriert die wichtigsten Aussagen von Prof. Paech und unterstellt ihm völlig unzutreffend, dass er "zurück in die Steinzeit will". Fakt ist: die Menschen arbeiten immer mehr TROTZ technischem Fortschritt und Wirtschaftswachstum. Depressionen und Stress nehmen massiv zu, was hat das mit Lebensqualität zu tun? Prof. Paech schlägt eine materielle Reduktion auf ein vernünftiges Niveau vor, dass sowohl den Menschen direkt gut tut also auch den Erhalt unserer Kultur gerade erst ermöglichst (Nachhaltigkeit). Dabei geht es keineswegs darum, auf sämtliche Technik zu verzichten, sondern sie im vernünftigen Maß zu verwenden. Und beim Energieverbrauch ist das vernünftige Maß nun einmal weit unter dem, was wir uns derzeit genehmigen. Mit 20 Stunden bezahlter Arbeitszeit hätte jeder immer noch genug für ein gutes, gesundes Leben, nur die bizarren Auswüchse würden zurückgebaut (z.B. Flugreisen, übergroße Wohnungen, Milliarden PKWs die 95% der Zeit herumstehen und wenn sie einmal fahren meist mit nur einer Person). Aber mit Sicherheit würde man die moderne Informations- und Kommunikationstechnik beibehalten und weiterentwickeln.

Gravatar: Freigeist

@Elmar Oberdörffer
Schon jetzt zerstören Arme ihre Umwelt. Wenn sie dann damit fertig sind kommen sie nach Europa, als Flüchtlinge.
Die sinnlose Vermehrung der Armut ist in vollem Gange.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Was Niko Paech überhaupt nicht begriffen hat: wenn er 7 Millarden Menschen in eine technikarme Subsistenzwirtschaft versetzt, dann werden diese 7 Milliarden Menschen aus purer Not ihre Umwelt völlig zerstören und anschließend bis auf einige wenige Überlebende verhungern, erfrieren, verdursten, an Seuchen sterben, sich gegenseitig umbringen, verrecken.

Gravatar: Freigeist

Einige Bücher der beiden habe ich gelesen. Das Thema Überbevölkerung wird dabei vernachlässigt. Ich sehe auch nur die Möglichkeit, akute Probleme zu lösen mit geballter Forschung und Entwicklung. Neue Erkenntnisse bringen neue Produkte und machen das Leben schön und bequem mit viel mehr freier Zeit, die individuell gestaltet werden kann.

Gravatar: Äitsch-PI

Kritisieren ist einfach, neue Wege suchen, neue Sichtweisen entwickeln hingegen mühsam, wenn Sie schreiben

"Der klare Blick zeigt, wie wenig erstrebenswert eine wirklich nachhaltige Lebensweise in Wahrheit ist. "

"Die Moderne weist den Weg in die Wissensgesellschaft, die Genügsamkeit hingegen führt zur Verblödung. "

dann ist damit ist so ziemlich alles gesagt.
Nein, nicht über die Lebensweise einer auf 10 Milliarden zusteuernden Menschheit.

Sondern: Über Sie, Herr Dr. Heller, ausschließlich über Sie und Ihre Grundeinstellung, irgendeinen Lösungsansatz bieten Sie hingegen nicht.

Wofür stehen Sie?

Es wäre viel interessanter ein von Ihnen favorisiertes Lebensmodell mit dem von Niko Paech zu vergleichen.

Ums vorweg zu sagen: Es kann kein unendliches materielles Wachstum geben. Wir müssen uns was Neues einfallen lassen.

HP

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