Kardinale Präsenz

Durch die Anwesenheit eines Bischofs wird die alltägliche Arbeit der in Politik und Gesellschaft wirkenden und streitenden Menschen aufgewertet. Hoffentlich können wir beim Marsch für das Leben am 20. September 2014 wieder ein paar Bischöfe begrüßen.

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Wie soeben berichtet hat der Erzbischof von München Freising an der heutigen Kundgebung in Berlin teilgenommen. Das ist ein starkes und wichtiges Zeichen: Die katholische Kirche steht an der Seite der Verfolgten, der Bedrängten, der Bedrohten. Daß hier der deutsche Episkopat prominent vertreten ist, ist sehr zu begrüßen.

Im Allgemeinen tun sich unsere Bischöfe sehr schwer, bei öffentlichen, insbesondere politischen Kundgebungen Flagge zu zeigen. In einer Gesellschaft, die sich immer weiter von den überkommenen Werten der christlich-abendländischen Tradition entfernt, wird dies allerdings immer notwendiger.

Nun es gerade nicht so, daß Bischöfe wieder Politik machen sollten, wie wir es vor 1803 hatten. Das ist und bleibt Weltdienst der Laien und wir können das sehr wohl selber. Nichts desto Trotz gibt es Momente, an denen die Anwesenheit eines Bischofs (gerne auch 2 oder 3) als Zeichen der Unterstützung wichtig ist.

Die heutige Kundgebung in Berlin ist ganz sicher ein solcher Moment. Durch die Anwesenheit eines Bischofs wird die alltägliche Arbeit der in Politik und Gesellschaft wirkenden und streitenden Menschen aufgewertet. Die Kirche drückt auf diese Weise dem Engagement der Menschen sozusagen ihren zustimmenden Stempel auf und bestärkt sie darin den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Antisemitismus ist in Deutschland nicht hinehmbar!

Auch andere Ereignisse könnten ein wünschenswerter Anlaß sein, aktiven Laien von bischöflicher Seite, nicht nur durch Grußworte, sondern durch persönliches Erscheinen eine Bestärkung ihres Engagements zu geben. Seit 2009 gibt es in unserer Bundeshauptstadt Berlin den Marsch für das Leben. Auch hier wäre die Anwesenheit eines Bischofs wünschenswert. Auf Nachfrage erklärte der Vorsitzende des BVL, Martin Lohmann: ” Es ist zu begrüßen, das Kardinal Marx heute in Berlin ein deutliches Zeichen gegen den Antisemitismus gesetzt hat. Es wäre allerdings auch wichtig, einmal ein bischöfliches Zeichen gegen den Antivitalismus in unserer Gesellschaft zu setzen.” Lohmann lädt den Kardinal und Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz für den 20. September 2014 herzlich nach Berlin zum Marsch für das Leben ein. Es bleibt also zu hoffen, daß wir in diesem oder im kommenden Jahr endlich einen katholischen Bischof in Berlin begrüßen dürfen. Nach den 4500 Teilnehmern im vergangenen Jahr könnten es in diesem Jahr, berücksichtigt man die Tendenz der letzten Jahre, durchaus 6000 Teilnehmer werden.

Zuerst erschienen auf katholon.de

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