Ist Deutschland überfordert?Wir müssen uns gut überlegen, welche Ausländer wir aufnehmen

Gewaltsame Ereignisse unter Beteiligung von Flüchtlingen geraten immer wieder in die Schlagzeilen. Diese Zwischenfälle und die fragwürdigen Zustände in den Flüchtlingsheimen deuten darauf hin, dass unser Land überfordert ist. Zeit, Konsequenzen zu ziehen.

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Etwa 100 Jesiden und Islamisten trafen am Montagabend im beschaulichen Celle (Niedersachsen) aufeinander, um mit Fausthieben, Baseballschlägern und Tritten ihre unterschiedlichen Ansichten zur Lage in Syrien und dem Irak auszutauschen. Erst 70 eilig zusammengetrommelten Polizisten gelang es, die Lage zu beruhigen. Sechs Beteiligte mussten ins Krankenhaus. Festgenommen wurde … niemand.

In Tönisvorst am Niederrhein (Nordrhein-Westfalen) wurde vergangene Woche ein alter Mann Opfer eines Raubmordes. Der 81-Jährige war von den Tätern zuvor schwer gefoltert worden. Als Täter werden drei Männer und eine Frau gesucht. Ein Sprecher der Polizei sagte, die ausufernde Gewalt habe oft mit dem Herkunftsland der Täter zu tun: „Wer in einem Bürgerkriegsgebiet aufgewachsen ist, hat eine geringere Hemmschwelle.“

Flüchtlinge werden vernachlässigt

Nur zwei Fälle aus dem Polizeibericht und ganz unterschiedlicher Art, doch sie sind beunruhigend. Ebenso wie die Ereignisse in Berlin-Kreuzberg, wo Flüchtlinge mit einer Schulbesetzung einen ganzen Bezirk in Atem halten und ein Totalversagen der Politik sichtbar machen. Oder auch die gewalttätigen Übergriffe von „Sicherheitsleuten“, die Flüchtlinge in NRW-Unterkünften übel misshandelt und gedemütigt haben. Nehmen wir Menschen auf und kümmern uns dann nicht mehr ausreichend um sie?

All dies ist ganz unterschiedlich gelagert, doch der gemeinsame Nenner gipfelt in der Frage: Ist Deutschland in der Lage, dem anhaltenden Strom von Flüchtlingen aus Kriegsregionen und Armutsländern möglichst verträglich für alle Beteiligten zu organisieren? Wie steht es um die Bereitschaft der Bevölkerung, dies alles mitzumachen? Was kann und muss man von Flüchtlingen und Zuwanderern aus uns fremden Kulturen an Respekt erwarten, wenn sie in diesem Land aufgenommen werden?

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich bin dafür, dass wir Menschen in Not in Deutschland aufnehmen. Und ich bin für Zuwanderung von Menschen, die hier leben und arbeiten wollen. Die unsere Gesetze achten und unsere Lebensweise und Traditionen respektieren. Es war nicht meine Idee, dass so viele Deutsche keine Kinder mehr wollen. Zuwanderung kann dies ausgleichen. Wer in einem Krankenhaus war oder in einem Pflegeheim lebt, weiß, dass es ohne die vielen Mitarbeiter aus Osteuropa, Asien und der Türkei überhaupt nicht mehr gehen würde.

Wer fordert, keine Ausländer nach Deutschland zu lassen, muss auch die Frage beantworten, wer dann diese wichtige Arbeit leisten soll, die oft auch noch schlecht bezahlt wird. Und die Flüchtlinge? Ich weiß um die furchtbaren Schicksale von Menschen, die Tausende Kilometer aus ihrer Heimat geflohen sind, oft unter dramatischen und lebensbedrohlichen Umständen. Männer, Frauen und Kinder, manchmal auch nur noch die Kinder, die es irgendwie geschafft haben, bis hier zu uns zu kommen. Wollen wir die abweisen? Meine Antwort ist ein deutliches Nein!

Breite öffentliche Debatte gefordert

Aber ich will auch keine Fortsetzung des IS-Krieges in unserem Land. Ich will keine Zustände, wie sie im Duisburger Norden zu finden sind. Ich will nicht dieses flaue Gefühl im Magen verspüren, wenn ich neben einer Gruppe arabischer Halbwüchsiger in der U-Bahn stehe. Ich will übrigens auch nicht, dass wir Kreuze in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden abhängen und die wunderbaren St.-Martins-Züge aus vorauseilendem Gehorsam umbenennen. Die Frage, wie Zuwanderungspolitik in Deutschland gestaltet werden soll, muss durch eine breite öffentliche Debatte begleitet werden.

Ohne Scheuklappen und ein gut gemeintes, aber lähmendes, weil falsches, Toleranzverständnis. Vor allem aber ohne Schaum vor dem Mund. Die Parteien in Deutschland sind gefordert, diese Diskussion jetzt zu initiieren. Sie würden damit Handlungsfähigkeit und Bürgernähe beweisen. Und sie würden dieses Thema nicht dem politischen Rand überlassen.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf focus-online.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Zeppelin

Hallo Frau Weber,
wenn das so funktionieren würde, wäre das eine Lösung! Eine Positiv-Auslese vor Einreise. Dafür dürfte es aber leider zu spät sein. Echte Flüchtlinge wird es auch immer geben und um diese dann heraus zu filtern bräuchte Europa sichere Grenzen. Damit meine ich jedes Land Europas! Mit dem Wegfall der Grenzkontrollen wurde das Problem forciert. Der durchschnittliche Deutsche hat von Euro und Schengen gar nichts, ausser einer halben Stunde weniger Fahrzeit in den Urlaub.
Auch hier muss sich doch jeder halbwegs normale Bürger der alten Kern-EU einfach nur die Frage stellen: "Wem nützt was?"
Wenn man durch diese Überlegung dann darauf kommt, dass der durchschnittliche Bürger wieder mal verarscht wurde, erkennt man auch die Ziele und die Proviteure der Maßnahmen!

Gravatar: Eberhardt

2015 werden insgesamt ca. 600.000 bis 700.000 Menschen nach Deutschland kommen.
Man hat auch gar nicht mehr viel Zeit. Zukünftige Konflikte zeichnen sich schon ganz konkret ab, politische Alternativen drängen zu einer gewissen Unzeit auf den Markt. Der dumme Michel scheint sich gerade wie so ein behäbiger, fetter Bär - unruhig herumwälzend - döselig besinnend, in einen "Halbschlaf-Modus" zu bewegen. N o c h strotzt er vor Kraft...
Noch tastend, orientierend, blöd' dreinblickend bei dem was sich doch aber auch in letzter Zeit tut...
Verblödet, entwertet, gerne auch reichlich seinen Status Quo auslebend, wird er unberechenbarer; die Initiative überlässt er - noch - gerne den Anderen. In diesem Halbschlaf-Modus muss jetzt ganz schnell gehandelt werden. Da könnte man auch noch 5 Mio Zuwanderer ins Land holen. Hauptsache die Deutschen werden dann in der Krise - ethnisch bedingt - eine Großbaustelle vorfinden und so schnell nicht mehr auf die Beine kommen.
Was musste aber auch diese neue Partei so schnell kommen...

Gravatar: DirkH

"Nichts, was in der Politik geschieht, geschieht zufaellig." (FDR)

Wenn ein Christ mit 100 Moslems in einem Asylbewerberheim zusammengesperrt wird, ist es politisch gewollt, dass er zusammengeschlagen wird.

Wenn Frontex den Schleppern bei der Arbeit hilft, ist es politisch gewollt.

Wenn Italien das Schengen-Abkommen systematisch ignoriert und Deutschland das toleriert, ist es politisch gewollt.

Wenn die Polizei in Hamburg Salafisten vor Kurden schuetzt, ist es politisch gewollt.

Wenn Guenther Jauch eine Stunde lang einen sunnitischen Propagandisten seine Ansichten verbreiten laesst, ist es politisch gewollt.

Wenn die Medien ueber die islamische Identitaet der Taeter von Gewalttaten schweigt, ist das politisch gewollt.

Jede Aktion des deutschen Staates und der deutschen Medien (Staats- und Bertelsmannmedien) passiert zugunsten des radikalen politischen sunnitischen Islams.

Man gewinnt den Eindruck, die politische Klasse und ihre Hinter(Bertels)maenner wollen den politischen Islam.

Gravatar: Karin Weber

Ich denke doch, dass Deutschland perspektivisch mit dieser Lebenskultur überfordert ist. Mittlerweile müssen auch die Kommunen einschreiten und damit die Medien nicht als "ausländerfeindlich" abgestempelt werden, berichten sie ganz vorsichtig von einem "Problemhaus":

http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-herne-und-wanne-eickel/stadt-erklaert-problemhaus-in-herne-fuer-unbewohnbar-id9701776.html

http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-herne-und-wanne-eickel/buerger-in-herne-schlagen-nach-kakerlakenbefall-alarm-id9900316.html#plx1200280514

Um es gleich vorweg zu nehmen: Wenn Deutsche so leben, dann würde ich denen genauso Beine machen und ausmisten. Solch einen Saustall gäbe es bei mir keine 48 h.

Gravatar: Klartexter

Natürlich ist Deutschland nicht überfordert mit Ausländern. Wir müssen uns auch nicht überlegen, wen oder welche aufgenommen werden. Alle sind willkommen, denn wir brauchen Fachkräfte, brauchen gute Steuerzahler, brauchen hohe Beiträge in den Sozialkassen und brauchen den Nachwuchs der Migranten, damit sich der demographische Faktor umkehrt und weniger junge Menschen für die alten Menschen arbeiten müssen, sondern umgekehrt. Deutschland ist da auf dem Weg der Veränderung, laut Sarrazin. Noch etwas Klärungsbedaft besteht, so die Fachleute aus der Politik und der Märchenwelt, ob die nachwachsenden Fachkräfte gewillt sind in die deutschen Sozialsysteme einzuzahlen und Steuern zu entrichten oder auf Lebenszeit die herzliche Gastfreundschaft in Anspruch nehmen möchten. Man möchte da auch nicht als ausländerfeindliches Land von der EU gerüffelt werden und außerdem könnten die vor den Kopf gestoßenen oder die vom Topf genommenen ärgerlich reagieren. Es gibt auch kritische und ewig gestrige Stimmen die behauten doch klatt, Deutschand hätte bereits verloren. Aber ihr Kritiker, so lange Deutschland auf Pump nachfolgender Generationen leben kann, geht es allen gut. Hurra Deutschland.

Gravatar: Karin Weber

Ich schlage vor, dass man in verschiedenen Ländern auf anderen Kontinenten Aufnahmelager einrichtet und finanziert. Dort können sich dann Asylbewerber bewerben und das Ergebnis der Antragsprüfung abwarten. Solcherart Auffanglanger müssen die Deutschen sowieso vorhalten, aber mit der "Vor-Ort-Situation" spart man sich die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern.

Die Arbeitsämter könnten Leute dafür abstellen, die eine Berufstauglichkeit für den deutschen Arbeitsmarkt prüfen und einen Arbeitsplatz vermitteln. Ist beides nicht gegeben, dann muss Deutschland hier einen Aufenthalt nicht finanzieren.

Alles was dann in Deutschland angetroffen wird und keinen deutschen Pass hat, hält sich illegal hier auf und ist kriminell.

Wenn man das so machen würde, dann gäbe es all diese Vorgänge um "ausländerfeindliche Übergriffe" auf Asylunterkünfte nicht. Keine Diskussion um die Qualität und Kosten dieser Unterkünfte. Wachschutz und Sozialarbeiter entfallen. Alles in allem hätte diese Diskussion sofort ein Ende.

(Anm. d. Red.: gekürzt)

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