Islamismus: Der rosa Elefant

Wer gestern Abend die Talkshow Günther Jauchs unter dem Titel „Gewalt im Namen Allahs – wie denken unsere Muslime?“ gesehen hat, dem mag – wie dem Neuköllner Bügermeister Heinz Buschkowsky möglicherweise der Blutdruck hochgegangen sein.

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Eingeführt als Prediger einer salafistischen Moschee mochte der Imam Abdul Adhim Kamouss die ihm zugedachte Rolle nicht bestätigen, hat sich aber auch drum herum gewunden, sich von dieser radikalen Islamrichtung zu distanzieren. Günther Jauch musste hilflos zusehen, wie Kamouss die Sendung an sich riss und sprachgewaltig Werbung für den Islam machte; lediglich Buschkowsky und der vorn mir geschätzte CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach hielten gegen.

Ich mag, wenn ich ehrlich bin, zwischenzeitlich keine politischen Talkshows mehr, in denen ich eigentlich nichts Neues erfahre, und ich mich bei jeder Äußerung eines Teilnehmers, egal welcher Seite, nur frage, wie der mich hinters Licht führen will. Nun habe ich mich aber gefragt, was mich eigentlich an dieser Sendung so besonders genervt hat … und bin eben mit einer Formulierung in einem Artikel der FAZ fündig geworden: Der rosa Elefant! Der gilt als Bild für etwas, das man eigentlich nicht übersehen kann, über das man aber nicht sprechen mag – möglicherweise weil man damit an Tabus rühren müsste.

Da ging es zum Beispiel in einer Umfrage im Auftrag der Sendung um Frauenfeindlichkeit und Toleranz, bei deren Ergebnissen ich nicht sicher bin, ob die katholische Kirche besser abgeschnitten hätte (auch wenn der Imam – geschult als Prediger u.a. in einer Salafisten-Moschee in Berlin – Argumente aus dem Ärmel zauberte, die den Islam als Hort der religiösen Toleranz und der Gleichberechtigung der Frau darstellten). Mit anderen Worten: Vergleicht man religiöse Werte mit denen des gesellschaftlichen Konsenses, wird es schwierig über den Islamismus zu diskutieren. Eines bleibt aber Fakt, an diesem rosa Elefanten versuchte man aber konsequent vorbei zu sehen:

Es gibt extremistische Hindus, es gibt extremistische Juden, es gibt sogar extremistische Buddhisten, es gibt auch – Gott sei’s geklagt – extremistische Christen … aber es gibt nur eine Religion, die heute in den Ländern, in denen sie vorherrscht für Unfreiheit und Unterdrückung steht, nur eine Religion, die, wenn ihre Anhänger die Möglichkeit zur Machtübernahme sehen, für Mord und Totschlag, Folter und Greueltaten sorgt.

Ich bin nicht sicher, ob dieses Argument in einer Talkshow hilfreich wäre. Das bedeutet aber nur, dass eine solche Diskussion sich nicht für eine Talkshow eignet, schon gar nicht, wenn der Moderator so hilflos agiert, wie Jauch gestern Abend. Islamisten in Deutschland werden in Abdul Adhim Kamouss einen Helden gefunden haben, der den Ungläubigen gezeigt hat, was eine Harke ist. Dass aber der Islamismus und der zugrundeliegende Islam, dessen Vertreter sich immer noch zieren, sich davon zu distanzieren und stattdessen „Islamophobie“ beklagen, bei aller Sympathie für gemäßigte Muslime und egal, ob die eine oder andere Aufforderung zu Mord und Totschlag nun so oder anders im Koran steht, eine Bedrohung darstellt, wird man beim Anblick der Bilder aus Syrien und dem Irak und angesichts der aus Europa und auch Deutschland in die Krisengebiete reisenden Gotteskrieger, die wenn sie überlebt haben sollten, irgendwann wieder nach Deutschland kommen werden, trotz der nervenden Eloquenz eines Imam nicht leugnen können.

Der rosa Elefant steht immer noch im Raum, und es ist schon bezeichnend, dass in einer Talkshow, in der alles und jedes in Frage gestellt werden darf, selbst sonst hartgesottene Politiker wie Bosbach und Buschkowsky an ihm vorbei schauen.

Beitrag erschien auch auf: papsttreuer.blog.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Adorján Kovács

Es gibt keinen Unterschied zwischen Islam und Islamismus. Die sog. "Islamisten" sind nichts anderes als konsequente Moslems. Das hat mit Extremismus nichts zu tun, sondern es wird umgesetzt, was gefordert ist. Die sog. "friedlichen" Moslems sind in großer Mehrheit leider nur solche, die schlicht und einfach ihren Glauben nicht konsequent leben.
Insofern ist auch der Vergleich Herrn Honekamps falsch: Es gibt zwar extremistische Christen, aber sie vollziehen nicht das, was im Christentum gefordert ist.
Solche Auftritte wie bei Jauch sind nur möglich, weil die Nicht-Moslems keine Ahnung haben einschl. des Moderators und sich darum jeden Unsinn erzählen lassen. Leider trifft diese Ahnungslosigkeit bzgl. des Islam auch für Herrn Honekamp zu.

Gravatar: Klartexter

Ich habe die Sendung gesehen. Es war wieder ein Paradebeispiel eines Imam, wie der Islam als Lammfromm dargestellt wurde. Die Spiegeljournalistin war als Muslima auch deutlich zu erkennen, denn von ihr kam keine Kritik an den Zuständen hier in Deutschland und der Welt. Der ARD Korrespondent konnte, durfte nur sagen, was ihm vorgegeben bekommen wurde, nicht mehr, eben das politisch korrekte. Enttäuschend war trotz seiner Erfahrungen als Bürgermeister von Neu-Kölln, Heinz Buschkowsky. Man hat deutlich gemerkt, dass ist nicht der Buschkowsky den man kennt. Das ist ein Buschkowsky mit Einschränkungen gewesen, einer dem auch gesagt wurde, was er sagen darf und was nicht. Irgendwie kam er mir vor, als bestände eine Bedrohungslage gegen ihn. Der Einzige mit einigermaßen klaren Aussagen, war Herr Bosbach, welcher sich zur Null-Tolleranz gegegüber dem Islamismus positioniert hat. Er hat als Einziger darauf hingewiesen, dass sich der Islam und sein Rechtssystem, die Scharia, immer noch im 7. - 8. Jahrhundert nach Christi befindet. Er hat politisch nicht korrekte Dinge gesagt und wird dafür innerhalb seiner Partei wieder getatelt werden, von den Grünen und von den Linken sowieso. Für mich persönlich hat sich die Meinung weiter verfestigt, der Islam gehört nicht zu Deutschland, er gehört nicht zu Europa. Der Islam, ob gemäßigt oder nicht, strebt die Herrschaft in Deutschland, in Europa und vieleicht in der gesamten Welt an. Diese Ideologie, welche im offiziellen deutschen Sprachgebrauch als Religion bezeichnet wird, ist unverträglich mit der Demokratie, unseren Werten, unserer Kultur. Ich möchte nicht auf das GG eingehen und die Religionsfreiheit, denn das GG wird von Islamisten ignoriert, denn der Koran und die Scharia sind für diese Leute die Regeln, ob es nun den Islamverstehern passt oder nicht. „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus“, steht im kommunistischen Manifest. Dieses Gespenst ist eine harmlose Sache. Gäbe es ein christlich-jüdisch-abendländiges Manifest, müsste geschrieben stehen "Ein Gespenst geht um in Europa - das Gespenst des Islam". Und mit dem Gespenst geht die Angst um in Europa. Die Angst ist berechtigt und real nachvollziehbar, angesichts der Ratlosigkeit, Konzeptlosigkeit und Handlungsunfähigkeit gegenüber dem Islamismus, denn nicht nur die Bürger haben Angst, sondern auch die gesamte Politik in Europa. Wenn Herr Bosbach sagte, dass Deutschland inzwischen an zweiter Stelle Nach Frankreich bei der Zuwanderung von Muslimen steht, dann fragt man sich, hatte Deutschland das nötig, was hat Deutschland davon, was hat das deutsche Volk davon, was hat insgesamt die nicht muslimische Bevölkerung Deutschlands davon. Nichts, außer unendlich viel Belastungen, Unsicherheit und Ärger. Hurra Deutschland oder was?

Gravatar: Winfried Schley

Prof. Dr. Muhammed Hamidullah, Der Islam (1996), Seite 163:
"Selbst der Krieg ist dem Gesetz unterworfen; und im Islam ist dieses Gesetz: Es gibt einen Unterschied zwischen den Kriegführenden und den Soldaten; die Tötung von Kindern, Frauen, Greisen, Kranken und Ordensleuten (die keine Kämpfer sind) ist nicht erlaubt. Die Schulden gegenüber feindlichen Staatsangehörigen werden von der Kriegserklärung nicht berührt; jede Tötung oder Zerstörung außerhalb des äußerst Notwendigen ist untersagt. Die Gefangenen werden gut behandelt und ihre kriegerischen Handlungen nicht als Verbrechen angesehen. Um die Versuchungen bei der kämpfenden Truppe zu verringern, wird die Beute nicht dem zugesprochen, der sie macht, sondern der Regierung, die alle Beute sammelt und sie dann verteilt; 4/5 erhalten die Teilnehmer des Feldzuges, 1/5 geht an das Schatzamt des Staates; Soldat und oberster Kommandierender erhalten gleiche Anteile."

Entweder lebte dieser Professor schon damals auf einer rosa Wolke oder zwischen 1996 und 2014 hat sich der Islam, wie wir ihnjetzt aus den Nachrichten kennen, entscheidend verändert. Die akademische Unterscheidung zwischen dem wahren Islam und dem Islamismus ist für mich nicht nachvollziehbar, solange ich nicht erkennen kann, wo der eine aufhört und wo der andere anfängt.

Gravatar: Waldgänger aus Schwaben

In Jauchs talkshow "Hart aber fair" vertrat Martin Lohmann die Position der katholischen Kirche zur Abtreibung. Herr Lohmann wurde von Jauch rüde angegangen. Jauch riss ihm gleich am Anfang einen Zettel aus der Hand, von dem Herr Lohmann einige Zahlen ablesen wollte. Er fiel ihm dauern in's Wort und als Höhepunkt fragte er ihn:
"Und wenn ihre Tochter vergwaltigt würde, dürfte sie nicht abtreiben?"

Seitdem schalte ich konsequent um oder aus, wenn ich Jauch auf dem Bildschirm sehe.

Bei diesem Iman war Jauch kleinlaut und traute sich anscheinend nichts zu sagen

Manchmal kann ich gar soviel fressen, wie ich kotzen will.

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