Gut gegeben!

Ein Redakteur wehrt sich überzeugend gegen den Vorwurf der Frauendiskriminierung. Warum gibt es nicht noch mehr von seiner Sorte?

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"Leider ärgert es mich immer wieder", schrieb Edith Brefeld aus Gronau in einem Leserbrief, der in der aktuellen Ausgabe des mittelstandsorientierten P.T.Magazin veröffentlicht wurde, "wie wenig geschlechtergerecht oder zumindest geschlechtsneutral die Artikel im Magazin erscheinen. Gleich auf der ersten Seite weiß 'jeder', dass die Welt nicht so einfach ist, wie sie im Fernsehen scheint. Oder auf Seite 24: Hier brüten Erfinder über ihren Projekten und versuchen Produzenten zu finden."

In seiner Antwort bezog Helfried Schmidt, leitender Redakteur der Zeitschrift, erfrischend klar Stellung. Zwar sei er unter den vier Personen in Vorstand und Kuratoriumsvorsitz der Oskar-Patzelt-Stiftung, die das Magazin herausgibt, der einzige Mann. Dabei diskutiere er viel mit den weiblichen Mitgliedern – allerdings selten über Fragen wie diese. Auch die Mehrheit der Leser seiner Zeitschrift betrachte die gewünschte feministische Schreibvariante als "eine Haarspalterei ohne konkreten und nachhaltigen Wert. Diesen Menschen deshalb Frauendiskriminierung zu unterstellen wäre fahrlässig falsch. Wir würden auch nie auf den Gedanken kommen, Ihnen als Gleichstellungsbeauftragter von Gronau zu unterstellen, Sie würden männliche Heranwachsende diskriminieren, nur weil Sie gezielt Workshops für Mädchen und junge Frauen anbieten, obwohl doch die Jungs und jungen Männer die Problemgruppe bei Schulabbrechern und Jugendarbeitslosigkeit darstellen."

Ich glaube da einen leicht süffisanten Unterton herauszuhören.

Wie genau sind Journalisten mit so viel Stil eigentlich zum Ausnahmefall in unserer sonst eher opportunistischen Medienwelt geworden?

Zuerst erschienen auf genderama.blogspot.de

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