Griechische Komödie: Wer zuletzt lacht

Leider ist es vorerst mit dem Grexit nichts. Dabei haben jetzt schon vier der fünf deutschen Wirtschaftsweisen öffentlich gesagt, dass ein Ausscheiden der Griechen aus dem Währungsraum diesen sogar stärken könnte.

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Aber nun haben die Griechen doch zugesagt, die Sparbedingungen als Gegenzug für neue Hilfe vollinhaltlich einzuhalten. Sie haben sich freilich drei Tage Zeit erkämpft, in denen sie sagen können, welche der bisher gegoltenen Sparmaßnahmen sie durch welche andere ersetzen wollen. Das gibt vermutlich neuerlich Raum für eine Wiederholung der vielen schon sattsam bekannten levantinischen Tricks und der linkssozialistischen Eigentlich-wollen-wir-doch-nicht-sparen-Rhetorik. Denn andere Sparmaßnahmen, die kurzfristig genausoviel bringen wie die von Athen abgelehnten, sind ja nur schwer vorstellbar.

Es ist eine absurde Komödie: Während die Griechen nun Europa gegenüber seit Freitagabend so tun, als ob sie sich doch an die Sparpflichten halten werden, haben sie gleichzeitig im Parlament schon eine Reihe von Gesetzen beschlossen, die diese Pflichten verletzen und nun wieder fröhliches Geldausgeben bedeuten.

Daher sollten sich die anderen Europäer wohl noch sehr genau anschauen, was da die Griechen am Montag in ihre alternative Sparliste hineinschreiben werden. Werden das wieder nur vage Ankündigungen sein, man werde jetzt verstärkt gegen Steuerhinterzieher vorgehen? Das aber hat in den letzten Jahren noch jede griechische Regierung angekündigt. Aber nur sehr zum Teil umgesetzt. Und selbst wenn es diesmal ernster gemeint sein soll (was viele zu Recht bezweifeln), muss es in einem Rechtsstaat sehr lange dauern, bis da wirklich Geld von Steuerhinterziehern hereinkommt.

Athen gibt aber eben jetzt schon mehr Geld zur Erfüllung seiner Wahlversprechen aus. Eigentlich eine Quadratur des Kreises.

Weiterlesen auf: andreas-unterberger.at

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Freigeist

Ein Grexit sollte in einer schönen Jahreszeit erfolgen, dann können die Menschen in Griechenland ihre neue Freiheit feiern. Sie könnten scharenweise in die Kirchen strömen und Dankgottesdienste besuchen. Dank an Gott und an die griechische Regierung, das gewaltige griechische Kirchenvermögen nicht anzutasten.

Gravatar: qed

Danke, @Freigeist- was ich schon immer wußte, auch zu sagen wagte, es aber keiner hören wollte: Griechenland ist eine Art orientalisches Bakschisch- Kalifat und die Regierungsform entspricht osmanischem Nepotismus- und natürlich zahlt ein Sultan keine Steuern und seine Janitscharen auch nicht.
Und ja, es ist eine absurde Kommödie, die uns vorgespielt wird, denn es gibt keine ökonomisch sinnvollen Gründe, die für einen Verbleib sprechen, auch nicht für die Griechen selbst.
Das einzige, ich wiederhole das- das einzig Wichtige für den Hegemon in Washington ist ein festes eingemauert bleiben der betrügerischen Helenen in den EU- Block, sprich Nato. Dafür ist jeder Preis zu zahlen. Warum achtet denn keiner auf die Signale aus Washington?


"Griechenland muss wegen Nato-Mitgliedschaft im Euro bleiben
Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 22.02.15 11:35 Uhr | 16

Nach der Einigung zwischen der Eurogruppe und Griechenland am Freitagabend lässt sich feststellen, dass die Drohkulisse, Griechenland könne aus der gemeinsamen Währungsunion ausscheiden, nur vorgeschoben war.
Kurz vor der endgültigen Einigung hatten sich die Amerikaner noch einmal zu Wort gemeldet: Die USA drängten Griechenland und die EU zu einer Einigung im Schuldenstreit mit der Euro-Gruppe und dem Internationalen Währungsfonds (IWF)...Die USA wollten auch weiterhin auf alle Gesprächspartner Druck ausüben, konkrete Fortschritte zu erzielen, da die derzeitige Ungewissheit “nicht gut für Europa” sei."
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/02/22/griechenland-muss-wegen-nato-mitgliedschaft-im-euro-bleiben/

Alles klar?

Gravatar: MAX

Das trojanische Pferd wird wieder in Form
von scheinheiligen unerfüllbaren Programmen in die
EU hineingezogen.
Der POKERSPIELER aus dem EULENLAND wird mit
dubiosen hinterhältigen Tricks den Rest der EU betrügen und belügen.

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