Gewaltexzesse in Leipzig: Warum es unterschiedliche Klassen von Opfern und Tätern gibt

Eine unmissverständliche Ächtung von Gewalt gegen Menschen, eine Ächtung der Einschränkung ihrer Freiheit und Unversehrtheit, findet nicht durchgehend statt sondern orientiert sich am politischen oder gesellschaftlichen Hintergrund der Gewalt. Wer hätte das für Deutschland im 21. Jahrhundert erwartet?

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Wer ein Flüchtlingsheim anzündet, nimmt damit die Gefährdung von Leib und Leben, nicht nur der Anwohner, sondern auch von Menschen in der Umgebung oder von Rettungskräften, in Kauf. Es mag schon sein, dass derjenige, der so etwas aus politischen Gründen tut, niemanden wirklich umbringen will. Wer aber auch nur ein Fünkchen Verstand im Kopf hat, der weiß, dass er andere Menschen in Gefahr bringt. – Wer Steine und Böller auf andere Menschen wirft, nimmt damit die Gefährdung von Leib und Leben, dieser Menschen in Kauf. Es mag schon sein, dass derjenige, der so etwas aus politischen Gründen tut, niemanden wirklich umbringen will. Wer aber auch nur ein Fünkchen Verstand im Kopf hat, der weiß, dass er andere Menschen in Gefahr bringt, selbst dann, wenn diese Menschen durch Helme und Schutzkleidung geschützt sind.

Sicher, die einen wenden ihre Gewalt gegen Schwache, die anderen gegen bewaffnete Staatsdiener, wer will, mag da graduelle Unterschiede erkennen in der Ausprägung der Vertierung der jeweiligen Täter. Wenig Zweifel muss man aber wohl haben, dass diese Menschen sich bewusst außerhalb des Rechtsstaates, bewusst außerhalb der Anerkennung der Würde eines anderen Menschen setzen, und das nur aus dem Grund, dass derjenige eine andere Meinung hat oder auch nur eine vom Täter angenommene Gefahr darstellt. Freiheit jedenfalls können beide Tätergruppen nicht auf ihren Lippen führen, jedenfalls dann nicht, wenn man nicht einer pervertierten Auffassung von Freiheit anhängt, bei der man der Meinung ist, man dürfe auch auf Kosten anderer alles tun, was den eigenen Zielen zum Durchbruch hilft.

Bei der moralischen Bewertung kann man also zwischen den linksextremen Krawallen vom Wochenende in Leipzig und tätlichen Angriffen auf Flüchtlingsheime kaum wesentliche Unterschiede machen. Es ist schlicht der Würde der angegriffenen Menschen nicht würdig, sich so zu verhalten. Dass derartiges Verhalten auch der eigenen Würde als Mensch nicht entspricht, kommt noch erschwerend hinzu, mag aber eine eher christliche Sicht sein, die den Schaden nicht nur beim Opfer sondern auch beim Sünder sieht.

Gefährlich ist allerdings an der einen Gruppe, dass sie in der Politik weitgehend Rückhalt hat: Die erste Frage, die Linken-Politiker nach den Krawallen von Leipzig gestellt haben, war, ob die Polizei angemessen reagiert habe. Die Familienministerin verstärkt die Mittel für den „Kampf gegen Rechts“ und bezeichnet linksextreme Gewalt als „aufgebauschtes Problem“. Die Medien titelten am Wochenende – bei ansonsten allerdings meist richtigen Darstellung – zunächst von Krawallen und Ausschreitungen bei einem Aufmarsch der Rechten; eine Verunklarung der Sachlage, die die meisten glücklicherweise nicht lange aufrechterhalten haben.

Wenn Gewalttäter mal mitbekommen, dass sie keine besonderen Repressionen zu befürchten haben, dann sind sie natürlich doppelt motiviert, weiter zu machen. Die Frage ist letztlich immer die des Unrechtsbewusstseins aber auch der Risiken, erwischt und bestraft zu werden. Und zumindest bei letzterem haben linke Gewalttäter gute Chancen, mit Milde rechnen zu dürfen: Schließlich kämpfen sie ja für „die gute Sache“, nämlich gegen Rechts. Kein Wunder also auch, dass die Gewalt vom Wochenende in den Medien heute schon kaum noch stattfindet – dem CDU-Parteitag sei Dank! Dieses Konglomerat macht keine Richtung der Gewalt besser als die andere, aber die Gefahr scheint doch eher von der Seite auszugehen, die politisch oder medial klein geredet wird.

Und es macht deutlich, dass, wenn wir von einer Kultur in Deutschland sprechen, offenbar nicht mal bei den Minimalstandards sicher sein können. Gewalt wird – jedenfalls von links – relativiert, was weitere Gewalt – von beiden Seiten – provoziert. Eine tatsächliche und unmissverständliche Ächtung von Gewalt gegen Menschen, eine Ächtung der Einschränkung ihrer Freiheit und Unversehrtheit, findet nicht durchgehend statt sondern orientiert sich am politischen oder gesellschaftlichen Hintergrund der Gewalt. Zwei unterschiedliche Bewertungen eines ähnlichen Sachverhalts, die – nebenbei – auch zu zwei unterschiedlichen Arten von Opfern führen: Opfer erster und zweiter Klasse. Die 69 teils schwer verletzten Polizisten werden jedenfalls aus dem Gedächtnis schnell wieder entschwunden sein, obwohl ihnen ein linksfaschistischer Mob nach dem Leben trachtete während sie nicht mehr und nicht weniger getan haben, als die Freiheit Andersdenkender zu schützen, deren Position sie aufgrund ihrer Rolle nicht zu hinterfragen haben.

Mir scheint, sollten die notwendige Debatte über eine deutsche Leitkultur weiter vertieft werden, müsste man sich tatsächlich auch Gedanken über die Akzeptanz von Gewalttaten machen: Wer hätte das für Deutschland im 21. Jahrhundert erwartet?

Zuerst erschienen auf papsttreuerblog.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Max

Der MDR war bei der Berichterstattung wieder mal am dreistesten. Dort räumte man zwar ein, es seien "auch Linksradikale" dabei gewesen, stellte aber gleichzeitig die Schuldfrage, natürlich im Sinne linker, öffentlich-rechtlicher Berichterstattung. Demnach waren nicht die Randalierer die eigentlichen Täter, sondern die Leute, die die rechte Demo erlaubt hatten. Logik geht anders. Linke Gewalttäter brauchen für ihre Taten keinen Anlass.

Gravatar: Peter

" Mein Leipzig lob ich mir..." Diese Worte würden Goethe wohl angesichts der heutigen Zustände in der
" Heldenstadt " schwerlich über die Lippen kommen.
Leipzig war selbst zu DDR-Zeiten eine weltoffene und tolerante Stadt, in der allerdings ein pseudopolitischer
krimineller Mob auf keinerlei Nachsicht, weder bei der Stadtverwaltung, noch bei den Sicherheitsorganen, hätte hoffen dürfen. Merkel-Deutschland bietet nun diesen gewalttätigen Anarchisten unter Antifa-Etikett die Chance, als Sturmtruppe gegen elementare Bürgerfreiheiten die Drecksarbeit für die " Demokraten" zu erledigen. Erfolgreich, wie man sieht, denn diese Leute dürfen unbehelligt " Zeichen setzen ", wenn sie
Hoteliers, Gaststätteninhaber und Vermieter in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedrohen, sollten sie mißliebige politische Gegner aufnehmen. Ein Modell, das noch ausbaufähig erscheint. Brötchenverkauf und Rentenauszahlung in Zukunft nur noch an Merkelgläubige ?
In den " Qualitätsmedien " wird die damit erzeugte Atmosphäre der Angst, beispielhaft belegt mit den Problemen, die Frau Petry bei der Anmietung einer Wohnung in Leipzig hat, mit dem zunehmenden
Widerstand der Bevölkerung ( !!! ) gegen die AfD
erklärt. Lügenpresse ? Ein verharmlosendes Wort !
Großflächige Randale, Brandanschläge und Überfälle
auf Polizeireviere verschaffen Leipzig einen Ruf,
den diese schöne Stadt nicht verdient hat. Leipzig
ist mehr als eine Spielwiese für Politkriminelle und ballspielende Flügelverleiher. Das sollte auch die Stadtverwaltung langsam begreifen !

Gravatar: Karin Weber

AFD und CDU machen im Leipziger Stadtradt diesbezüglich Druck und hinterfragen die fragwürdige Förderungs-/Finanzierungspolitik des linken Oberbürgermeisters.

Ich zitiere: "Aus gegebenem Anlass beantragt die AfD-Stadtratsfraktion hiermit, zur Ratsversammlung am 20.01.2016 eine Aktuelle Stunde zum Thema der gewalttätigen Aktivitäten linksextremistischer Netzwerke in Leipzig durchzuführen."
Quelle: https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1003327

Ich zitiere: "Wird in Folge der Ereignisse vom 12.12.2015
· die Protestform, soweit sie von der Verwaltung unterstützt wird, gegen Rechtsextremismus überdacht?
· die Förderung soziokultureller Projekte überdacht, soweit diese eine nachweisliche Nähe zu linksextremen Akteuren haben?"
Quelle: https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1003315

Die Antifa feiert sich mit ihrem Sportsressort "Leipzig" selbst als Randalemeister 2015. Da läuft ja wohl etwas schief. Gestern tagten 3 Verantwortliche, aber was soll schon dabei herauskommen, wenn die ihr Versagen selbst untersuchen? Fakt ist, dass durch die Linksradikalen die Leipziger mittlerweile in Angst und Schrecken leben. Kaum einer getraut sich noch z.B. eine vom Zeitgeist abweichende Meinung öffentlich zu vertreten oder eine Veranstaltung zu besuchen, auf der eine solche offen ausgesprochen wird.

Es ist eine Schande für Leipzig, für Deutschland, denn die Leipziger waren mit federführend, als es um die Abschaffung der SED-Diktatur ging. Damals gab es Dialoge und genau die sind die Linksradikalen zu führen nicht gewillt. Selbst OBM Jung lehnt es ab, sich mit den Legida-Teilnehmern an einen Tisch zu setzen. Zeitgleich aber erzählt er etwas von Toleranz und Weltoffenheit. Da stimmt doch etwas grundsätzlich nicht und ich sehe die Demokratie in Deutschland in einer ernsten Gefahr.

Gravatar: Patriot

Wer heute "Autobahn" sagt, ist ein Nazi. Wenn Antifa Autos anzündet, ist das im politkorrekten Sprech allenfalls eine "gesallschaftliche Irritation".

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