Gendergaga

Facebook bietet seinen deutschen Mitgliedern die Wahl aus 60 verschiedenen Geschlechtern. Die Abteilung „Dinge, die die Welt nicht braucht“ ist damit um ein Kapitel reicher.

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Immerhin, wir haben die USA endlich mal in einem Punkt überholt. Deutschland bekommt zwei Geschlechter mehr als die Amerikaner. In vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Schwulen-, Lesben- und Transgenderverbänden hat Facebook nach Großbritannien und den USA jetzt auch für Deutschland die Möglichkeit geschaffen, sich sein Geschlecht aus 60 Optionen auszusuchen. Die Amis bringen es nur auf 58, die Briten dafür auf 70 Geschlechter, aber die fahren ja auch auf der falschen Straßenseite.

Die Abteilung „Dinge, die die Welt nicht braucht“ ist damit um ein Kapitel reicher. Jeder ist das, was er fühlt. Geschlecht nur noch soziale Konstruktion und nicht mehr eingeengt durch die unerbittlichen Fesseln der Biologie. Vergessen Sie den Badezimmerspiegel und die Chromosomen: Jeder ist was er/sie/es/* will. Und wenn ich heute verkünde, dass mein Geschlecht ab sofort „Butch“ ist, dann bin nicht etwa ich ein Fall für einen guten Therapeuten, sondern mein ungläubiger/s/* Gegenüber ein Fall für die Antidiskriminierungsstelle. Wird Zeit, dass der Deutsche Ethikrat eine Sondersitzung einberuft, bislang hatte man sich dort nur mit einem möglichen dritten Geschlecht beschäftigt. Ganz schön fahrlässig.

Einfach nur Mann oder Frau ist old fashioned

Bislang ist noch ungeklärt, ob die geplante Frauenquote auch auf die neuen Geschlechtsbezeichnungen „weder noch“ und „gender variabel“ anwendbar ist. Juristen können schon mal erste Abhandlungen entwerfen, wie mit Bewerbern umzugehen ist, die mitten auf der Karriereleiter ihr Geschlecht einfach ändern. Ist die „Trans-Frau“ wirklich weiblich? Und was ist verdammt noch mal der Unterschied zur „Trans*Frau“, „transweiblich“, „trans*weiblich“, „transgender-weiblich“, „Transsexuellen Frau“, „Inter-weiblich“, „Inter*Frau“, „XY-Frau“ und „Femme“ – und wer zu Hölle will das überhaupt wissen?

Einfach nur Mann oder Frau wird also auf kurz oder lang echt old fashioned und entlarvt einen sofort als ultra-konservativen, womöglich christlich-indoktrinierten, aber zumindest veränderungsunwilligen Dinosaurier. Ich persönlich freue mich schon auf den nächsten Lehrplan-Entwurf in Baden-Württemberg, der aktuelle ist ja dann damit Geschichte. Also wenn schon, liebes Ländle, dann bitte korrekt. Dieses Einfügen von nur sechs neuen Geschlechtern in den fächerübergreifenden Unterricht ist nun wirklich nicht mehr zeitgemäß und schafft unnötig neue Diskriminierungen für die paar Dutzend anderen, die ihr nicht gelistet habt. Wenn schon Toleranz, dann aber richtig!

Allerdings bin ich der Meinung, dass in der Facebook-Liste auch noch einige Geschlechter fehlen. Hatten wir nicht Dank der Tischreden bei der Eröffnung des Gender-Zentrums der EKD gelernt, dass es über 4.000 Geschlechter gibt und wir nur zwei begrüßen?

Comedy-Preis 2014

Und wenn Geschlecht jetzt nichts mehr mit Biologie zu tun hat, sondern nur noch eine Aussage darüber ist, wer es gerne mit wem oder gar wie tun würde, sind die Geschlechtsoptionen schier unendlich. Was ist beispielsweise mit den Männern, die für 300PS jede Frau stehen lassen würden? Ist deren Geschlecht möglicherweise „BMW*Porsche“? Ganz verschämt scheint man auch zahlreiche sexuelle Vorlieben nicht mitaufgenommen zu haben, vermutlich weil Präferenzen wie „zoophil“ einfach nicht so sexy rüberkommen. Man sieht aber, die Liste ist nach oben noch offen auch für Facebook. Und wem die 60 Varianten nicht reichen, der kann ja immer noch sein ganz persönliches Geschlecht eintragen. Damit sollten dann auch die Budgets für die unzähligen Gender-Lehrstühle in Deutschland für die nächsten Jahrzehnte abgesichert sein, denn es wird Jahre dauern, diese bunte Vielfalt zu erforschen und zu katalogisieren oder zumindest ein Exemplar jedes Geschlechts ausfindig zu machen.

Ich gehe davon aus, dass die ersten Dankesschreiben von Mario Barth und Co. bereits bei Facebook eingetrudelt sind. Immerhin ist jetzt das Bühnenprogramm für die nächsten Jahre sicher angesichts dieser Spaßoffensive. Und hiermit nominiere ich Facebook für den Comedy-Preis 2014. So viel Satire muss belohnt werden!

Beitrag erschien zuerst auf: theeuropean.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: klaro

Sie schreiben: "Denn wenn Sie weniger Zeit darin investieren, anderen vorzuschreiben, wie sie zu sein oder nicht zu sein haben, dann könnten Sie mehr Zeit für die wirklich wichtigen und entscheidenden Dinge des Lebens aufbringen."
So sehe ich das auch. Also wollen Sie künftig anderen weniger Vorwürfe und Vorschriften machen. Welch frohe Botschaft!

Gravatar: Blobfisch

Zitat Ihrerseits: "Jede noch so perverse Ideologie hat eben ihre Ahänger."

Sie können sichs ja einfach machen, Sie gehören zu der Gruppe Menschen, die es sich seit Jahrzehnten auf dem von Ihnen genannten Thron bequem gemacht haben. Verständlich, dass Sie dann Panik bekommen, wenn andere Menschen da nicht mehr mitspielen wollen.

Es ist faszinierend, wie Sie behaupten können, eine Unterdrückung findet nicht statt und sei nur angeblich vorhanden, wenn Sie doch dieser Minderheit sogar verbieten wollen, überhaupt zu existieren, oder die Zugehörigkeit zu dieser Minderheit auch nur auszusprechen oder in einem privaten Chat-Profil anzugeben.

Die einzigen, die sich in einem Überlegenheitsgefühl suhlen sind diejenigen, die sich für etwas besseres halten, weil sie ach so "normal" sind.

Gravatar: geli

Weder ich noch andere bezeichen die Existenz bestimmter Menschen als perverse Ideologie. Das wissen Sie nur zu genau. Geht auch gar nicht.
Minderheiten aber auf den Thron zu heben und zum Leitbild zu machen, bezeichne ich als pervers.
Hören Sie doch endlich mal auf mit Ihrem Gesuhle im Kampf für die angeblich Unterdrückten und Benachteiligten. Das muss ja eine berauschende Quelle fürs Selbstwert- und moralische Überlegenheitsgefühl sein.

Gravatar: Blobfisch

@ geli
Gender Diversity zerstört keine Familien.
Familien werden nur zerstört, wo einem gleichgeschlechtlichen Paar die Elternschaft über das gemeinsam großgezogene Kind verwehrt wird
http://www.derwesten.de/staedte/hagen/lesbische-paare-fuerchten-nach-urteil-pflichten-gegenueber-samenspendern-aimp-id9354132.html

Familien werden zerstört, wo homophobe Eltern den Kontakt zu ihren Kindern abbrechen und diese gar auf die Straße setzen.

Gender Diversity sorgt vielleicht für die Anerkennung von Familienmodellen, die von dem von Ihnen bevorzugten Modell abweichen.

Es gibt aber viele verschiedene Formen von Familien.

Aber zumindest mit Menschenverachtend scheinen Sie sich ja auszukennen, wenn Sie bereits die Existenz bestimmter Menschen als perverse Ideologie darstellen.

Gravatar: geli

@Blobfisch
Das Gender Mainstreaming mit all seinen Auswirkungen (auch auf die Zerstörung der Familien!) ist in seiner menschenverachtenden Abartigkeit ein einziger Graus.
Da können Sie noch so viel dagegen reden, mich werden Sie mit Ihrem Betroffenheitsgejammere nicht überzeugen. Jede noch so perverse Ideologie hat eben ihre Ahänger.

Gravatar: Blobfisch

Ja und in Afrika hungern Kinder und deswegen dürfen Sie nicht wegen Ihrer Körpergröße jammern.

Das ist kein Wettbewerb.

Aber wenn Sie einen draus machen wollen, bitte:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Selbstmordrate bei Transgender Menschen deutlich höher ist als bei Menschen mit geringer Körpergröße. Wenn die eigene (Geschlechts-)Identität nicht anerkannt wird kann das zu Depressionen u.ä. führen.
Außerdem wollen diese Leute ja gar kein großes Aufheben machen, sondern nur anerkannt und akzeptiert werden. Es sind die Gender-Gegner, die immer so ein großes Aufheben drum machen, dass es ja nur männlich und weiblich geben kann.

Gravatar: MicroHirn

Nun ja, Timothy,

auch Ihre Kritik könnten Sie sich und uns ersparen, denn letztlich ist es nur eine Ansicht unter vielen andereren. Ich meine, zu erwartende Kritik, fundiert oder unfundiert, kann kein Argument darstellen, etwas nicht mitteilen zu wollen, zu dürfen oder zu können.
Diese arroganten und unberechtigten Sprach-Verdammungs-Strategien, um unliebsame Meinungen nicht lesen zu müssen, zeigt nur Intoleranz und den Willen der eigenen Meinung zu mehr Ansehen zu verhelfen. Das mußte auch mal gesagt werden.

Auf Facebook kann man zwischen 60 Geschlechtern wählen, das ist der Einstiegspunkt für Frau Kelle und dort wird ja damit suggeriert, es gäbe eben mehr als 2 biologische Geschlechter, wie sonst sollte man sich den Übergang von männlich und weiblich als Geschlechtzugehörigkeit erklären, um dann zu Mischformen und sexueller Orientierung überzugehen. Wenn also jemand etwas durcheinanderbringt, dann ja wohl Facebook.
Und überhaupt, wie in der Welt berichtet sind nach Hirschfeld 3 hoch 16 mögliche Sexualtypen unterscheidbar. Das sind 43.046.721 Möglichkeiten.
Müßten nicht nun, der gerechtigkeithalber diese nicht auch aufgeführt werden?
Genau darin lag die Ironie, die ja anhand der wirklich unterscheidbaren Sexualtypen von 43 Mio. erst so richtig deutlich wird. Zu mehr als einem Gag, verkommt damit ein solches Anliegen und natürlich ist es wirtschaftlich unerheblich für Facebook, ob es diese einführt oder nicht, denn der Wunsch nach Kommunikation ist nicht davon abhängig, in welche Kategorien ein Mensch sich in einem Formular einordnen kann.
Natürlich ist Identitätswahl schick und man macht sich damit vielleicht interessanter, letztlich ist es nur eine Surrogat in der virtuellen Welt und löst keine wirklichen Probleme.

http://www.welt.de/kultur/article131905819/Was-Facebooks-Gender-Wahl-ueber-unsere-Welt-verraet.html

Gravatar: Timothy

Ich will gar nicht erst in Diskussionen einsteigen über Ideologie (der Titel zeigt schon wie dumm diese Debatten sind, da das englische Wort "Gender" schlicht Geschlecht heisst aber benutzt wird wie eine Kriegsparole).

Mein Kommentar bezog sich schlicht auf die Qualität von Frau Kelles "Arbeit":

Sie nennt sich Journalistin, aber hat ganz eindeutig keine Sekunde damit verschwendet Ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen oder sich innerhalb professioneller Standards zu bewegen. Ihre Argumentation is faktisch falsch ("es gibt zwei Geschlechter"), sie verwendet logisch nicht nachvollziehbare Sprünge zwischen biologischem Geschlecht und sexueller Orientierung (was tatsächlich absolut nichts miteinander zu tun hat) und, wie auch in allen anderen Artikeln die ich von Ihr gelesen habe, verschwendet keine Sekunde mit Recherche oder Faktenprüfung und stattdessen mit der Konstruktion von elaboraten Strohmann-Argumenten. Somit sollte Sie sich nicht Journalistin nennen, wenn Sie dieser Kritik entkommen will.

Mal abgesehen von der tragischen Qualität Ihrer Äußerungen, macht dieser Artikel schlicht keinen Sinn. Was genau wird Frau Kelle weggenommen oder aufgedrängt durch die Änderung auf Facebook? In dem Auswahlmenü bei der Einrichtung eines Kontos wird nun eine größere Auswahl angezeigt. Die Optionen "männlich" und "weiblich" stehen nach wie vor an erster Stelle. Das Menü wird einem nach der Einrichtung nie wieder angezeigt. Es macht wirtschaftlich Sinn für Facebook diese Optionen einzurichten, da Intersex-Personen (biologisch nicht binär definiertes Geschlecht) und Trans-Individuen (psychologisch nicht binär definiertes Geschlecht) eine nicht unbeträchtliche Minderheit unter den Kunden darstellen. Als profitorientiertes Unternehmen ist es eine logische Maßnahme diesen Kunden soweit wie möglich entgegenzukommen.

Folglich:
Intersex- und Trans-Individuen existieren.
Diese Personen sind potentielle Kunden und bevorzugen eine Vielzahl verschiedener Namen für ihre Geschlechtsidentität.
Es macht wirtschaftlich Sinn die Geschlechter-Optionen zu erweitern.
Es verursacht keine zusätzlichen Kosten oder Mühen für andere Kunden.

Sie verzeihen mir also, wenn ich für Frau Kelles übliche Polemik und mangelhafte Professionalität keine Geduld habe. Die einzigen Personen die sich ständig über die wachsende Akzeptanz von Intersex- und Trans-Individuen beschweren sind priviligierte Besitzstandswahrer, die bei der leisesten Andeutung jemand anderem das Leben leichter zu machen sofort in die Offensive gehen.

Wenn Frau Kelle auch nur ein einziges stichhaltiges Argument geliefert hätte, warum die neuen Optionen negativ zu bewerten sind, dann wäre meine Kritik weitaus weniger harsch gewesen.

Gravatar: M. J.

Das mag vielleicht beschissen sein. Es ist aber auch beschissen, dass ich mich mit einer Körpergröße von 1,43 m rumschlagen muss und mich dauernd von Blicken verfolgt fühle. Eine falsche Anrede wäre mir da 100 mal lieber.
Und denken Sie an die vielen anderen Stiefmütterlichkeiten, die Menschen betreffen. Da kann einem schon die Galle hochkommen bei so viel Mitgefühls-Gedöns um das soziale Geschlecht.
Es stößt mich ab, wenn Leute um ihre Befindlichkeiten solch ein Aufheben machen.

Gravatar: Blobfisch

Natürlich fühlen die sich besser.

Ein Mensch, der agender (geschlechtslos) ist, aber davon ausgeht, dass es nur männlich und weiblich ist, weil er es nie anders gelernt hat und dann zufällig von jemandem erklärt bekommt, was agender ist, wird sagen "du, ich glaub das könnte auf mich auch zutreffen, erzähl mir mehr davon!"
Und solche Geschichten hab ich schon unzählige gehört.
Klar, Sie sind männlich (glaube ich zumindest)
Aber jetzt stellen Sie sich vor, Sie wären Ihr ganzes Leben lang als weiblich angesprochen worden. Jeder Mensch, dem Sie begegnen hätte Sie nur als "Frau sowieso" vorgestellt und von Ihnen als "sie" und nicht "er" geredet. Oder wenn Facebook Sie automatisch als "weiblich" eintragen würde, weil es die Option "männlich" gar nicht gibt.
Wenn das eigene Geschlecht von anderen Leuten komplett ignoriert wird ist das einfach beschissen.

Gravatar: Melanie

@Caro
"das merkwürdige Beispiel, mit den Männern, die Autos lieben" ist herrlicher Humor. Leute, die dafür keine Antenne haben und über so etwas nicht mehr lachen können, sind beängstigend.

Gravatar: MicroHirn

Nun Caro,

dann haben Sie nicht vertanden worum es geht. Meinen Sie tatsächlich das sich ein Betroffener besser fühlt wenn er sich in eine der 60 Kategorien einordnen kann?
Die Ironie betrifft nicht Menschen, die sich vom Geschlecht her nicht eindeutig zuordnen lassen,
sondern dem Vorgehen ideologisch motiverter Faktenverdrehung.

Gravatar: MicroHirn

Bobfish,

weil Sie es sind nochmal: Es wird nicht die Existenz von Inter- oder sonstwie-Sexuellen angezweifelt. Dieses 'Inter' deutet es schon an, zwischen den Geschlechtern männlich und weiblich (genau zwei) treten hin-und wieder Formen auf, die nicht eindeutig sind. Dies hat für die betroffenen mannigfache Störungen zur Folge.
Die Biologie deshalb umschreiben zu wollen und daraufhin neue Geschlechter konstruieren zu wollen ist wissenschaftlich nicht haltbar. Darum betrifft es auch den eigenen Teller, denn eine ideologische Biologie ist niemanden von Nutzen. Und ebenso ist es nicht hinnehmbar die Wirklichkeit zu verzerren und Menschen eine Vielgeschlechtlichkeit beibringen zu wollen.
Verstehen Sie? Die Problematik wird von ideologischer Seite in die Gesellschaft getragen und nicht umgekehrt. Und in Wahrheit ist es den meisten sogar egal, als was sich andere gerne sehen würden, wenn sie nur damit nicht ständig belästigt würden und man meint, man müsse Menschen umerziehen.

Gravatar: Blobfisch

@ Ursula Prasuhn:

Nein es würde eigentlich schon genügen, ein bisschen über den eigenen Tellerrand hinauszusehen und sich einzugestehen, dass Ihre Sicht auf die Welt und Ihre Lebensweise nicht die einzig wahre und gültige ist.
Oder Sie machen es genau andersherum und blicken auf Ihren eigenen Teller, ohne darüber zu meckern, was andere auf Ihrem Teller haben.
Denn wenn Sie weniger Zeit darin investieren, anderen vorzuschreiben, wie sie zu sein oder nicht zu sein haben, dann könnten Sie mehr Zeit für die wirklich wichtigen und entscheidenden Dinge des Lebens aufbringen.

@ MicroHirn:
Es ist vollkommen schnuppe, ob diese Zahlen stimmen oder nicht, Tatsache ist, dass es intersexuelle Menschen GIBT. Auch wenn die tatsächliche Zahl kleiner sein sollte, als das was man annimmt, ist die Behauptung, es gäbe nur männlich oder weiblich, falsch.
Man würde ja auch nicht die Existenz von Menschen mit einer bestimmten Haarfarbe anzweifeln, nur weil diese Haarfarbe besonders selten ist.
Oder vielleicht erzählen Sie mir als nächstes auch, dass Menschen mit roten Haaren keine Seele haben. Würde mich nicht überraschen.

Gravatar: Caro

Es ist immer leicht, sich mit beißendem Spott über die auszulassen, die man nicht versteht... Solcher Hohn dauert meist bis zu dem Moment an, in dem man im Kreis seiner Lieben mit dem verhöhnten Phänomen konfrontiert wird. Ein intersexuelles Kind, ein Freund, der sich als Transmensch outet, der Varianten sind viele. Irgendwann wird Hohn immer geheilt.
Die Fakten, die Timothy zu Intersexualität geliefert hat, sind richtig. Es ist eine Respektlosigkeit sondergleichen, sich in seiner Unwissenheit sonnend, sich auf die Weise, wie die Autorin und einige Kommentierende es tun, zu diesem Thema zu äußern. Ich habe ein intersexuelles Kind in der Familie und einer meiner besten Freunde ist ein Transmensch. Ich habe eine leise Ahnung davon, welcher Schmerz für die Betroffenen damit einhergeht.
Der Artikel von Birgit Kelle entsetzt mich aufgrund seiner Arroganz - und auch seiner Dummheit. Kleines Beispiel: Es gehört nicht nur m.E. zur Allgemeinbildung, - und zumindest, wenn man darüber schreibt, sollte man es wissen - , dass Begehren und Geschlechtsidentität nichts miteinander zu tun haben. Was soll also das merkwürdige Beispiel, mit den Männern, die Autos lieben???

Gravatar: UlliP

Also, auch wenn's wahrscheinlich keine Sau interessiert, ich habe mich am 4. Sept. (der Tag, als FB 60 Geschlechter propagierte) von dem Verein abgemeldet ...

Gravatar: MicroHirn

Rechenkünste die auf Spekulation beruhen ist noch weniger zu trauen als fehlende Rechenfertigketi ;-)

Die Ansichten darüber, wie hoch der Anteil der Intersexuellen an der Bevölkerung ist, hängen erfahrungsgemäß von den jeweiligen Meinungen zu dieser Thematik ab. Natürlich möchte ein Vielgeschlechts-Vetreter alle möglichen Erscheinungen addieren, um auf entsprechende Zahlen zu kommen und als Beleg zu verwenden. Wofür eigentlich? Denn auch wenn es von einigen engagiert propagiert wird, die Biologie kennt nur zwei Geschlechter , ist sich aber bewußt, dass innerhalb dieser Normal- Ausprägungen Sexualdifferenzierungsstörungen auftreten. Daraus nun zusätzliche Geschlechter definieren zu wollen ist unbiologisch und einer ideologischen Auffassung und Interpretation von Fakten geschuldet.

Gravatar: MicroHirn

An den Genderthesen soll die Welt genesen! :-) ;-)

Gravatar: Ursula Prasuhn

Diese "kleingeistige, ungebildete und peinlich unreife" Autorin hat zu allem Überfluss auch noch eine riesige Schar an ""kleingeistigen, ungebildeten und peinlich unreifen" Lesern, lieber Timothy. Das ist doch der eigentliche Skandal.
Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich dazu gehöre. Nach Ihren leidenschaftlichen Worten - die mich übrigens zutiefst betroffen gemacht haben - soll sich das aber ändern. Darum die Frage: Was muss ich tun, damit ich an so "lachhaft ungebildeten Äußerungen" keinen Gefallen mehr finde und mich wie Sie oder "blobfisch" den wirklich wichtigen und entscheidenden Dingen des Lebens zuwende?
Es ist sehr schwer, aus einer Geschmacksverirrung bzw. -verengung rauszukommen. Geht das überhaupt ohne fachmännische, fachfrauliche, fachschwulische, fachlesbische, fachintersexische..... Hilfe?

Gravatar: MicroHirn

Großartig, Frau Kelle!

Ein wenig beißender Spott hat noch niemanden geschadet :-)

Ihr Branding für den BMWPorsche-Mann würde ich mit 'mascuviril' verallgemeinern. bzw mit der jeweiligen Neigung als Vorsilbe benennen. Dann könnte man die Liste aufstocken, um PS-mascuviril, Boobs-mascuviril, angry-jack-mascuviril und diverse weitere mögliche Kombinationen, die im Gender-Universum denkbar wären.
Ist es nicht herrlich, diese Vielfalt ;-)

Gravatar: Timothy

Es ist jedesmal peinlich, wenn Personen ohne die geringsten Qualifikationen sich über wissenschaftliche Fakten auslassen.
Es wird Sie vermutlich überraschen (oder auch nicht, denn soweit ich beurteilen kann ist Ihr einziger Kontakt mit dem Studium der Biologie vermutlich das mangelhafte Aufklärungsgespräch mit Ihren Eltern gewesen), aber es gibt biologisch gesehen nicht nur zwei feste, klar-definierte Geschlechter in unserer Spezies.

Wenn sie sich vor Ihren lachhaft ungebildeten Äußerungen die Zeit genommen hätten sich ein Minimum von Wissen anzueignen (ihr "Artikelchen" liest sich wie ein Facebook-Beitrag eines übereifrigen Teenagers), wären Sie sehr flott auf das lange bekannte Konzept des Intersex in der Humanbiologie gestoßen.

Je nachdem welche Definition genutzt wird, werden 1-2% der Bevölkerung mit biologischen Merkmalen geboren die als Intersex angesehen werden. Dies umfasst eine breite Anzahl Konditionen, darunter die Geburt mit mehreren Geschlechtsmerkmalen (auch als Hermaphroditen bekannt), veränderten Geschlechtsmerkmalen (Ovotestes und zu große/kleine primare Geschlechtsorgane sind die häufigsten), hormonelle Abweichungen (Resistenz gegen Androgene etwa) und viele mehr (Klinefelter-Syndrom etwa).

Da ich ihre mathematischen Fähigkeiten nicht als sehr hoch einschätzen muss, will ich es Ihnen vorrechnen: Von den 80,7 Millionen Bürgern Deutschlands sind 870000 - 1,6 Millionen offiziell als Intersex einzustufen, also mit Geschlechtsmerkmalen oder Syndromen geboren die sie zwischen die von Ihnen so geschätzten zwei Geschlechter setzen. Eine nicht unbeträchtliche Anzahl davon ist sich dessen nicht bewusst, da es nie diagnostiziert wird.

Sie sind eine peinliche, peinliche Autorin. Selbst Wikipedia hätte Ihnen diese Informationen nach 2 Minuten geliefert. Angeblich sind Sie Journalistin?
Mit Ihren offensichtlich hoch ausgeprägten Recherche-Fähigkeiten kann ich nur annehmen, dass Sie Ihren Beruf eindeutig verfehlt haben.
Vielleicht sollten Sie sich umbenennen in kleingeistige, ungebildete und peinlich unreife Polemikerin?

Gravatar: Blobfisch

Der Artikel ließt sich wie das Geschrei eines kleinen Kindes, dem man nicht genug Aufmerksamkeit widmet.
Aber schließlich ist ja automatisch alles schlecht und unnötig, mit dem sich die Autorin nicht identifizieren kann.

Gravatar: Gorgo

Sehr guter Artikel!

Zur EKD braucht man schon nichts mehr sagen. Mit Kirche hat sie seit geraumer Zeit wenig bis nichts zu tun. Sie ist ein "zusammengewürfelter Haufen" mit "Funktionären", die sich am "Nektar" der automatisch abgeführten Kirchensteuer "laben". Eine wünschenswerte Abschaffung des Kirchensteuerprivilegs ist politisch nicht durchsetzbar, deshalb bleibt nur eine "Abstimmung mit den Füßen" (=Austritt!). Man kann nämlich auch ein gläubiger Christ sein, ohne diesem "Verein" anzugehören!

Gravatar: qed

Ich bin auch herb enttäuscht, Frau Kelle. Als überzeugter Lesber werde ich mal wieder schwer diskriminiert!

Gravatar: Manuela

Danke Frau Kelle, genial wie immer!

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