Gender-Mainstreaming in Deutschland

Manfred Spieker, emeritierter Professor für katholische Sozialwissenschaften an der Uni Osnabrück, gibt in seinem neuesten Buch einen umfassenden Überblick über die Entstehung der Idee und Ideologie, die wir allgemein unter dem Namen Gendermainstreaming kennen. Prädikat: wertvoll.

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So einfach und klar der Titel, so einfach und klar ist auch der Inhalt. Manfred Spieker, emeritierter Professor für katholische Sozialwissenschaften an der Uni Osnabrück, gibt in seinem neuesten Buch einen umfassenden Überblick über die Entstehung der Idee und Ideologie, die wir allgemein unter dem Namen Gendermainstreaming kennen. Bei der Spurensuche legt er die tiefsten Wurzeln bei Friedrich Engels und nicht zuletzt bei Simone de Beauvoir frei. Von der Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking zieht sich eine Spur bis in unsere Hochschulen und Ministerien. Spieker legt sie frei und zeigt auf, welche Bereiche Gendermainstreaming inzwischen schon durchdrungen hat. Mit vielen Zitaten und Belegstellen wird dem Leser nüchtern und sachlicher ein Blick auf das Wesen dieser dekonstruktivistischen Ideologie ermöglicht.

Der nächste Schritt widmet sich der Untersuchung der Wirkungsstätten des Gendermainstreamings. Universitäten, Ministerien, Verbände und auch die Kirche sind vor Gendermainstreaming nicht sicher. Der Sozialwissenschaftler deckt auf, wo und vor allem wie sich diese Ideologie hier überall verbreitet und etabliert hat.

Insbesondere mit Blick auf die Kirche kommt hier das ordentliche Lehramt zu Wort. Zahlreiche Äußerungen belegen die klare Positionierung der Kirche gegen Gendermainstreaming. Ein kurz und gut nachvollziehbarer Abriß zeigt deutlich auf, wo  Gendermainstreaming der christlichen Anthropologie und der kirchlichen  Morallehre diametral entgegen steht. Wo eine Distanzierung nicht erfolgt, fehlt es gemäß Spieker „vor allem in der Moraltheologie häufig an Klarheit der eigenen Positionen … sofern überhaupt die Absicht besteht, sie zurückzuweisen.“ (S.55) Kritisch betrachtet der Theologe hier das Schweigen der Mehrheit der deutschen Bischöfe, während sich sowohl Papst Benedikt XVI. als auch Papst Franziskus bereits mehrfach eindeutig dazu geäußert hätten.

Gerade einmal 103 Seiten Text braucht es, um in gut verständlicher Sprache dem Gendermainstreaming die Maske vom Gesicht zu reißen und damit die gnostische, leibfeindliche Wirklichkeit dieser Ideologie ans Tageslicht zu holen. An allen Stellen mit Quellen für das eigene Weiterstudium und die Vertiefung belegt, leuchtet das Buch schonungslos nicht nur die Entstehung sondern auch die undemokratische Etablierung des Gendermainstreamings aus. Es bleibt dem Leser nicht erspart, auch schon einen Blick auf die nächste Stufe, das kommende Diversity- Mainstreaming zu werfen.

Mit diesem Werk reiht ein weiteres wertvolles Buch in die Reihe der immer zahlreicher werdenden genderkritischen Literatur ein. Wer den ungeschönten Blick auf Gendermainstreaming nicht scheut und noch mehr, wer ein handliches Grundlagenwerk sucht, ist mit diesem Buch richtig beraten.

Angaben zum Buch:
Manfred Spieker
Gender-Mainstreaming in Deutschland
Konsequenzen für Staat, Gesellschaft und Kirchen
Paderborn 2015
ISBN: 978-3-506-78396-7

Zuerst erschienen auf katholon.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Deichmohle

Gender-Mainstreaming schadet nicht nur Kindern und ihrer gesunden Entwicklung bei uns, sondern richtet weltweit Schäden an, die auf uns zurückwirken. Nachgewiesen wird das im Buch "Die Genderung der Welt", das am AAVAA Verlag am 1.12.2015 erscheint, jetzt bestellbar ist und als eBook wohl lieferbar.
http://www.aavaa.de/sachbuch/Die-Genderung-der-Welt
Die wissenschaftliche Widerlegung des Irrtums, auf dem Gender Agenda beruht, findet sich in Band 1, "Kultur und Geschlecht". Außerdem wird gezeigt, warum Kultur und Geschlecht nicht beliebig, sondern bedeutsam für Mensch und Gesellschaft sind.
http://www.nexx-verlag.de/?product=kultur-und-geschlecht-feminismus-grosser-irrtum-schwere-folgen

Gravatar: Gernot Radtke

Ausgezeichnete Besprechung! - In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf Spiekers Beitrag 'Gender-Mainstreaming in Deutschland' in Kath.net hinweisen:

http://kath.net/news/52317

Gravatar: Nonnen

Die beabsichtigte und bisher gut verborgene gesellschaftszerstörende Wirkung von Gender Mainstreaming wird sicher nicht gleich von allen bemerkt werden. Aber bald deutlich werden sollte, dass Gender Mainstreaming auch ein wenig ungesund für Frauen, Mütter und Kinder ist.
Zum Beispiel das Negieren bedeutsamer und dem Mann überlegener weiblicher Eigenschaften mit der Folge, dass häufig der Body nur noch wichtig und die an sich höhere weibliche Depressionsneigung noch gesteigert werden. Vergessen der für Sprach- und Kognitiventwicklung wichtigen frühkindlichen Mutterbindung (infolge des frühen flüssigkeitsgekoppelten Hörens des Foeten im Mutterleib) mit der
Folge von Sprach-, Lese- und Rechtschreibstörungen durch Fremdbetreuung.
Probleme durch Cortisolausschüttung (gefährliches Stresshormon) und Schlafmangel mit entsprechendem Wachstumshormonmangel von Krippenkindern mit Hippocampusminderung (Lernmaschine des Gehirns).
Erschreckende Zunahme von Depressionen auch bei Kindern und Jugendlichen.
[siehe „Kinder – Die Gefährdung ihrer normalen (Gehirn-) Entwicklung durch Gender Mainstreaming“ in: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 6. Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2015: ISBN 978-3-9814303-9-4 (http://www.amazon.de/Vergewaltigung-menschlichen-Identität-Irrtümer-Gender-Ideologie/dp/3) und „Es trifft Frauen und Kinder zuerst – Wie der Genderismus krank machen kann“, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2015: ISBN 978-3-945818-01-5 (http://www.amazon.de/trifft-Frauen-Kinder-zuerst-Genderismus/dp/394581801X)

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