Ganztagsschule – Tribut an den kapitalistischen Zeitgeist

Dr. Albert Wunsch, Erziehungswissenschaftler, Psychologe, Hochschullehrer und Konflikt-Coach, Paar-, Lebens- und Erziehungs-Berater stellt fest:

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“Kinder stören mit ihren jeweiligen und kaum zeitlich einplanbaren Bedürfnissen – wenigstens unter dem Gesichtpunkt betrieblicher Gewinnmaximierung – die Produktivität und Karriereplanung ihrer Eltern erheblich. Damit Väter und Mütter bei soviel Fremdbetreuung kein schlechtes Gewissen bekommen, werden Krippen und vergleichbare Angebote als besonders förderliche Bildungsmaßnahmen zu verkaufen gesucht.”

Beitrag erschien auch auf: familiengerechtigkeit-rv.info

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Beate. W.

Auch ich möchte für den Link danken, der zu einem weiteren hervorragenden Kommentar von Dr. Gerd Brosowski führt, dessen Meinung ich in der Regel besonders schätze. Jedenfalls hat er mir schon so manches Licht aufgesteckt.

Gravatar: Jaques LeMouche

Danke für den link. Den Beitrag von Herrn Dr. Brosowski kann man nur weiterempfehlen. Es sind totalitäre, zentralstaatlich gelenkte Systeme, die den Zugriff auf die Kinder brauchen. Dies allein schon für die Gehirnwäsche. Kleine Anmerkung zum Thema "gut für die Kinder": ich bin in einer ländlichen Umgebung aufgewachsen und habe auch dort meinen beruftlichen Einstieg gefunden. Auffällig vom ersten Schuljahr an bis in die ersten zehn Jahre meines Berufslebens waren die herausragenden Leistungen von Kindern, die auf einem Bauernhof aufgewachsen waren. Sie waren die intelligentesten, geistig flexibelsten und aufgewechtesten Schüler. Ich hatte sie auch als Vorgesetzte, ob sie auf einem Winterbetrieb oder sonstigen Landwirtschaftlichen Betrieb großwurden. Sie waren am belastbarsten, hatten die besten Ideen, in einer unglaublichen Vielfalt begabt, konnten am besten improvisieren und scheuten sich nicht, Verantwortung zu übernehmen. Und sie hatten vor allem eines gemeinsam: Keiner von ihnen war jemals in einem Kindergarten.

Gravatar: Jaques LeMouche

Ja, der Blick scheint mehr als getrübt. Man sollte sich mal vor Augen führen, dass gerade in kapitalistischen Zeiten mit Staatquoten unter 20%, also in den fünfziger und sechziger Jahren der Bundesrepublik, die Betreuung zu Hause Standard war. Die Frau war stolz, dass sie nicht arbeiten gehen musste. Und es reichte um eine Famile zu versorgen und selbst ein Durchschnitssgehalt ermöglichte noch einen Urlaub. Diese Regel gilt heute noch: Je höher die Staatsquote, i.e. je weniger Kapitalismus, desto mehr Staatsbetreuung - und umgekehrt.

Gravatar: Klimax

Danke! Ich dachte schon, daß nun auf Teufel komm raus die realen Verhältnisse verdreht werden. Ganztagsschulen haben nichts mit Kapitalismus i.S.v. freie Marktwirtschaft zu tun, sondern mit Zwangsbewirtschaftung und natürlich mit viel feministischer Ideologie. Und auch einen kapitalistischen "Zeitgeist" vermag ich in unseren Zeiten des real existierenden Neosozialismus nicht im Ansatz zu erkennen. Ach wär' der Zeitgeist nur etwas kapitalismusfreundlicher!

Gravatar: Jaques LeMouche

Ganztagsbetreuung, damit beide Elternteile Pseudobeschäftigungen in Behörden, Staatsbetrieben oder staatsverbandelten Konzernen nachgehen, bzw. nachgehen müssen, wegen ständig steigender Steuern und Abgaben, ist DAS Markenzeichen eines SOZIALISTISCHEN Systems. Oder verstehen Sie ein System mit einer Staatsquote > 50 Prozent und einem planwirtschaftlichen Geldsystem als Kapitalismus? In diesem Fall ist Kapitalismus zumindest keine Marktwirtschaft.

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