Fensterl-Gate in Passau

Wenn Frauen nicht fensterln dürfen, dann sollen es Männer auch nicht dürfen. Willkommen in der gendersensiblen Welt von heute!

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Im finnischen Dorf Sonkajävri erzählt man sich die Legende des üblen Räubers Herkko Rosvo-Rinkainen, der im 19. Jahrhundert in den umliegenden Dörfern Frauen entführt haben soll, ein damals offenbar beliebter Zeitvertreib unter Männern. Den „Brautraub“ von einst hat man in der Neuzeit zu einer sportlichen Betätigung umgewandelt, auch „Wife Carrying“, also „Frauentragen“ genannt.

Weltmeister im Frauenschleppen

Seit 1992 wird es gar als Weltmeisterschaft ausgetragen, lange bevor Stefan Raab seltsamen Sportarten via TV zum Durchbruch verhalf, und es erfreut sich inzwischen auch in Deutschland und Österreich begeisterter Anhänger. Kein Sport ohne Regeln, und so wacht das International Wife Carrying Competition Rules Committee über die korrekte Durchführung. Grundvoraussetzung: Ein Mann schleppt eine Frau, es muss nicht zwingend seine eigene sein, durch einen genau 253,5 Meter langen Parcours aus Rasen-, Kies-, Sandstücken und auch Wassergräben. Besonders beliebt ist dabei die Technik, bei der die Frau kopfüber am Rücken des Mannes hängt. Es gewinnt das schnellste Paar, aber auch die unterhaltsamsten und die am hübschesten kostümierten Paare bekommen einen Preis.

Da gewinnt das Wort „Abschleppen“ ganz neue Bedeutung. Noch scheint keine europäische Gender-Beauftragte von dem Treiben Notiz genommen zu haben, es dürfte aber nur noch eine Frage der Zeit sein, bis dem offensichtlich ziemlich spaßigen Wettkampf ein Ende bereitet wird. Denn er ist vor allem eines: absolut genderunsensibel. Verschleppte Frauen! Man hört schon den Aufschrei! Die Frau wird zum Objekt degradiert, auf dem Rücken kopfüber durch Wassergräben geschleift von Männern, womöglich noch zum anschließenden Geschlechtsverkehr, oder Schlimmerem, vielleicht der Ehe.

Wenn wenigstens auch Frauen Männer schleppen würden, sozusagen als „Husband Carrying“, könnte man ja vielleicht noch einen gendersensiblen Sport draus machen. Zumindest müsste das International Wife Carrying Competition Rules Committee die Zulassungsregeln erweitern, damit parallel auch Frauen andere Frauen und Männer andere Männer schleppen dürfen, damit auch die modernen, gleichgeschlechtlichen Paare zum Zug kommen. Aber so besteht wenig Hoffnung für die Zukunft dieses Sports, wenn er erst einmal auf dem Radar eifriger Gender-Beauftragter auftaucht.

Genderauge sei wachsam!

Man kann froh sein, dass Sonkajävri in Finnland liegt und nicht in Bayern, denn hier ist das gendersensible Auge bereits wachsam und beschert uns gerade ein Possenspiel besonderer Art an der Uni Passau. Dort wurde auf Bestreben der universitären Gleichstellungsbeauftragten der beliebte „Fensterl“-Wettkampf auf dem Campus von den Veranstaltern abgesagt, man beugte sich dem Druck. „Fensterln“, auch so ein frauenfeindlicher, degradierender Sport, der auf den bayrischen Brauch zurückgeht, über die Hauswand das Fenster der Liebsten zu erklimmen, um nachts ohne Schwiegermutteralarm heimlich bei ihr einzusteigen. Wohlgemerkt mit ihrem Einverständnis. Nun ist es aus mit dem lustigen Fensterl-Wettkampf auf dem Unigelände, denn die Gleichstellungsbeauftragte scheint nicht nur wenig Sinn für zwischenmenschliche Fenster-Romantik zu haben, sondern auch einen erheblichen Empörungsmodus.

Sie monierte, die Frau werde dabei „zum Objekt degradiert“ und außerdem sei der Wettkampf nicht genderneutral ausgeschrieben worden für alle Geschlechter. Fensterln, das müssen Sie wissen, ist ähnlich wie das „Wife Carrying“ absolut genderunsensibel, denn nur die Männer sollten Fensterln, während den Frauen nur die Rolle zugestanden wird, wie Rapunzel im Turm zu warten. Tatenlos. Welch emanzipatorische Schmach! Wenn aber Frauen nicht fensterln dürfen, dann sollen es Männer auch nicht tun. Willkommen in der gendersensiblen Welt von heute.

Sicher ist der abgesagte Fensterl-Wettkampf der Uni Passau nur eine kleine Randnotiz im weltweiten Geschehen, leider aber Ausdruck eines grassierenden Symptoms und ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sich falsch verstandene und schlecht gemachte Gleichstellungspolitik gerade ihre Wege selbst bis ins Brauchtum und Sportveranstaltungen bahnt. Man wartet förmlich darauf, dass die Olympischen Spiele endlich gendersensibel stattfinden. Vermutlich müssen Männer dann auch zur rhythmischen Sportgymnastik.

Kein Arsch in der Lederhose

Nun wird in Passau um Lösungen gerungen. Und je mehr man nachdenkt, umso mehr Fragen wirft es auf. Sollen Frauen auch Fensterln dürfen und müssen sie dabei Dirndl tragen oder Lederhosen? Immerhin hatte der Veranstalter ja auf Lederhosen- und Dirndl-Pflicht bestanden. Frauen auf der Leiter im Dirndl sind aber vermutlich auch sexistisch und unfassbar rollenstereotyp, denn allein Dirndl sind schon hart an der Grenze. Haben wir da nicht noch Herrn Brüderle im Ohr? Dirndl ausfüllen und so …?

Vielleicht sollten die Herren sich einfach solidarisch zeigen und die Dirndl überstreifen, damit man den Damen nicht unter den Rock blicken kann beim Erklimmen der Leiter zum Liebsten oder auch der Liebsten, wer weiß das schon? Eine Lösung scheint nicht in Sicht, der Fensterl-König wird wohl nicht gekürt, das bayrische Brauchtum erleidet gerade eine Niederlage, weil einfach nicht mehr zeitgemäß.

Liebe Fensterl-Freunde in Passau, seid ihr Männer, oder was? Lasst euch von einer einzelnen Gleichstellungsbeauftragten euren hübschen Wettkampf vermiesen? Wer bei jedem Genderhauch sofort einknickt, dem fehlt dann möglicherweise auch einfach der Arsch in der Lederhose.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf www.theeuropean.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Maria Arendt

Oh, arme Welt! Wie (gender)sensibel ist es eigentlich, daß GeburtshilfefachMänner, man lasse sich das Wort auf der Zunge zergehen, Frauen vorschreiben, wie sie ihre Kinder zu bekommen haben? In Rückenlage im Krankerhaus, damit möglichst viele Komplikationen erst entstehen? Und diese Geburtsmediziner dann in Deutschland über in über 30 % Kaiserschnitte den Frauen die Bäuche aufschneiden mit allen negativen Folgen sowie circa 60 % Dammschnitte machen! Nur circa 7 % aller Kinder kommen ohne Eingriffe zur Welt. Das ist unter dem Deckmantel der Medizin getarnte genitale Verstümmelung und Entmündigung der Frauen! Wo bitte bleibt da die Frauen- und/oder Genderbeauftragte? Und nun sollen die Geburtshilfe-Konkurrentinnen Hebammen auch noch weggemobbt werden: https://www.change.org/p/geburt-darf-keine-privatleistung-werden-gegen-die-wirtschaftlich-optimierte-geburt-elternprotest

Gravatar: Thomas Walde

Wer sich von sogenannten Gleichstellungsbeauftragten auch nur irgendwas verbieten lasst, hat es nicht anders verdient.

Gravatar: Alexander Scheiner, Israel

Bei mir dürfen Damen jederzeit fensterln. Ich bitte um Voranmeldung für Platzkarten.

Gravatar: Dr. Bruno Köhler

Ja, es ist doch schön, zu wissen, wofür wir so viel Geld für Gleichstellungsbeauftragte ausgeben. Aber ist sehe da eine Lösung: Es sollte auch eine Frauendisziplin Fensterln geben. Anstatt einer Leiter für die Frau natürlich eine Rolltreppe, wegen der Frauenförderung. Und die Frau muss natürlich in eine Burka gehüllt sein, weil Dirndl wäre natürlich sexistisch. Und natürlich müsste es auch gleichgeschlechtliche Fensterl-Wettbewerbe geben.

Gravatar: Jürg Rückert

Burgen mit hohen
Mauern und Zinnen,
Mädchen mit stolzen,
höhnenden Sinnen
möcht' ich gewinnen!
Kühn ist das Mühen,
herrlich der Lohn!
Und die Trompete
lassen wir werben,
wie zu der Freude,
so zum Verderben.
Das ist ein Stürmen!
Das ist ein Leben!
Mädchen und Burgen
müssen sich geben.
Kühn ist das Mühen,
herrlich der Lohn!
Und die Soldaten
ziehen davon.

Gravatar: P.Feldmann

Hübsche NEHMEN können… .
Man NEHME sich keine Frau wurde ich philologisch belehrt

Gravatar: Stephan Achner

Eine Alternative zum Vergessen wäre die Erinnerung an "abschreckende Beispiele" vor allem für Kinder nach dem Motto: Schau mal, willst Du etwa auch so werden wie Claudia Roth oder Alice Schwarzer?

Es gibt auch die Möglichkeit, neue Märchenbücher zu schreiben. Statt der bösen Hexe gibt es dann die böse Claudia oder die böse Alice, die Kinder in ihren Käfig sperren und Mamas und Papas ihre Kinder wegnehmen wollen. Denkbar wäre auch ein Märchenbuch mit dem bösen Volker (Volker Beck), vor dem sich Kinder sehr in Acht nehmen müssen, weil sie sonst widerlichst gequält werden.

Gravatar: P.Feldmann

B.Kelle hat hiermit humorvoll den Humorlosen einen Eintrag ins Stammbuch gemacht.

Wie weit die humorlose Gendergerechtigkeit inzwischen gediehen ist, bewies mir eine Matrone als ich über X sagte, wenn er schon in der Masse alternder Männer reüssiere, indem er sich eine jüngere Frau NEHME, dann hätte er sich doch auch gleich eine Intelligente und Hübsche können... .
Man sich keine Frau wurde ich philologisch belehrt, das würdige die Frau zum Objekt herab- als hätte ich Besagte nicht ganz anders geschmäht. Aber das mit dem Objekt scheint fest auf der Platte zu sein.

Gravatar: Leonard

"Gleichstellungsbeauftragte" bzw. richtig: Frauenbeauftragte, sind so überflüssig wie Kröpfe.
Sie hocken in allen Organisationen wie die Misteln in den Baumkronen, parasitieren und stören.
Weg damit. Restlos.

Gravatar: Jürg Rückert

Ein alter Pater sagte mal über die "Jungfrauen": "Die wollen doch, dass ihre Burgen gestürmt werden"! Der Frauenkenner Goethe hat sich ganz ähnlich geäußert (stolze Frauen mit höhnenden Sinnen, müssen sich geben wie Burgen - ich glaube es steht im "Faust").
Männer, die nicht ordentlich ihr Gehörn senken und kraftvolle Brunftschreie ablassen, haben schlechte Chancen!
So wollte auch keine der Dirndl-Damen zu Passau die Rollen tauschen. Das ist ja das Problem der Gender-Gaga-Tanten: Die meisten Frauen wollen eben nicht so wie sie nun wollen sollten. Da wird noch viel, viel Überzeugungsarbeit ab Krippenalter zu leisten sein. Bis dahin sind die Alteuropäer ausgestorben und ein orientalisches Partriarchat regiert.

Gravatar: fegalo

Den letzten Absatz möchte ich fett unterstreichen!!
Wie könnt ihr Typen Euch das bieten lassen???

Gravatar: Coyote38

Die biologische Gerechtigkeit wird langfristig siegen. Denn kein Mann, der noch alle Tassen im Schrank hat, wird jemals auf die Idee kommen, bei einer Feministin zu fensterln.

Wohin krakeliger Feminismus führt, kann man Alice Schwarzer BESTENS beobachten: Sie werden irgendwann zu unbeachteten, verbitterten alten Schachteln ohne Männer, Kinder und Familie. Sie werden einsam sterben und die Nachwelt wird sie - vollkommen zurecht - VERGESSEN.

Gravatar: Wolfgang M-T

Siehe dazu die großartigen, von HARALD EIA auf YouTube eingestellten Videos! - Demaskierend.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Korrekterweise müssten die Gleichstellungsbeauftragten doch eigentlich Gleichmachungsbeauftragte heißen. Das mit der gleichen Stellung zwischen den Geschlechtern kam mir schon immer gender-grenzwertig vor, also bitte. Ich sehe dringenden Forschungsbedarf nach konsequent gleichen Stellungen, als Testperson würde ich im Rahmen der Forschung sogar freiwillig mitmachen, der Wissenschaft zuliebe.

Hans-Peter Klein, Dipl.Ing.

Gravatar: Anne R.

"Wer bei jedem Genderhauch sofort einknickt"
Der letzte Absatz des Artikels zeigt, warum die feministische Maßlosigkeit sich derart ausbreiten kann.

Gravatar: Stephan Achner

Man muss jetzt langsam anfangen, all diese völlig durchgeknallten Leute, die sich Gleichstellungsbeauftragte nennen, abzuschaffen. Niemand braucht sie wirklich.

Gravatar: Janda

Das ist tatsächlich Wahnsinn und jenseits gesunden Menschenverstandes.

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