EZB definiert Zinsuntergrenze bei -0,20%

EZB-Präsident Mario Draghi sagte am Donnerstag, dass die EZB auch Staatsanleihen mit negativen Zinsen kaufen wird. Doch er ergänzt, dass sich dies auf Anleihen begrenze, die eine maximale negative Verzinsung von -0,20% haben, weil dort auch der EZB-Einlagenzins für Banken liege.

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Was wir hier sehen ist eine Form von “Mindestzins” in Höhe von -0,20%. Bei Anleihen mit negativer Redite bezahlen Anleger dafür, dass der Staat ihr Geld sicher aufbewahrt. Deutsche 2y-Anleihen rentieren bereits beim neuen Mindestzins. Doch einige Anleihen anderer Euroländer sind noch weit von dieser Grenze entfernt (siehe Bild). Wenn die Kurse durch Käufe steigen, dann fallen die Renditen und wie man sieht, gibt es noch einigen Spielraum. Man kann davon ausgehen, dass die EZB mit dieser Aktion den Zins in der Eurozone komplett abschafft und eben auf bis zu -0,20% drückt.

Auslöser der Eurokrise war auch, dass der Zins zu billig war und sich hierdurch viele Länder zu heftig verschulden konnten. Nun drückt man den Zins noch einmal künstlich nach unten und hebelt die Risikoaufschläge komplett aus. Dies führt unweigerlich in die nächste Krise, aber bis es soweit ist wird man mit steigenen Anleihekursen noch ein bisschen Kursgewinne einfahren können.Billiges Geld hat die Krise verursacht und man versucht sich nun mit noch billigerem Geld zu retten. Wahnsinn at its best.

Beitrag erschien auch auf: pinksliberal.wordpress.com

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