Eurokrise war kein Marktversagen

Veröffentlicht:
von

Was passiert, wenn Märkte nicht funktionieren, konnten wir schon mehrfach beobachten. Es scheint so, als würde die Lösung der einen Krise stets die nächste Krise verursachen. Dies liegt einfach daran, dass wichtige Marktmechanismen von staatlicher Seite außer Kraft gesetzt wurden. Die Eurokrise war kein Markt- sondern eher Politikversagen.

Marktpreise, wie Zinsen, Risikoaufschläge, Aktienkurse oder Waren- sowie Rohstoffpreise können sich in einem freien Markt bilden. Problematisch wird es immer dann, wenn der Markt nicht mehr richtig funktioniert. Wenn es zu Verwerfungen kommt, dann spricht man davon, dass die Marktmechanismen versagt haben. Ich stelle die Frage nach dem Warum! Märkte versagen immer dann, wenn die Marktmechanismen aufgrund Eingriffe von Notenbank und Staat eliminiert werden. “Der Markt” verliert seine Funktionsfähigkeit nicht von sich aus, sondern die Faktoren kommen stets von außen. Weitere Störfaktoren sind die Bildung von Oligarchen und Monopolen. Solche Marktteilnehmer stören ebenfalls den Markt. In einem echten Polypol, mit vielen Anbietern und Nachfragern, wird Arbitrage stets sofort abgebaut. In staatlich manipulierten Märkten können sich diese kleinen Verwerfungen nicht sofort abbauen, sondern sammeln sich an, damit sie dann in einem großen Knall abgebaut werden müssen. Erst durch diese Störfaktoren wie Oligarchen, Monopole, Notenbanken und falsche staatliche Regulierung entstehen Preisblasen, die beim Platzen eine Krise, oft in einem anderern Bereich, auslösen.

Schön zu sehen waren diese “Störfaktoren der Marktmechanismen”, in der sog. Honeymoonphase der Euroära.Von 2002 bis 2008 bezahlten alle Euroländer die fast gleichen niedrigen Zinsen, obwohl ihre Risiken definitiv unterschiedlich waren, wie sich heute herausstellt. Durch politische Vorgänge und eine Notenbank auf Abwegen wurde dieser Zustand so lange gehalten, bis das ganze Spiel nicht mehr tragbar war. Seit ca. 2 Jahren will sich diese Verwerfung nun in einem großen Knall entladen; sie wird aber mit vielen undemokratischen Steuergeldern und neuen Schulden verschleppt (Stichwort ESM). Grund hierfür ist die Manipulation der Risikoaufschläge von 2002 bis 2008. Nicht der Markt war schuld, sondern diejenigen sind schuld, die die Marktmechanismen außer Kraft gesetzt haben. Hätten wir einen echten Markt gehabt, mit echten Preisen und korrekten Kursen, dann müssten sich die Verwerfungen jetzt nicht in einem großen Knall entladen. Was nun liberale Herzen höher schlagen lässt, meine ich durchaus ernst. Wir brauchen mehr Markt. Aber die Märkte müssen funktionieren und dürfen nicht durch Staat, Notenbank, Oligarchie und Monopole gestört werden. Ein Markt ist das natürlichste was es gibt; er folgt den Naturgesetzen. Der Mensch sollte sich nicht anmaßen, die Naturgesetze in Frage zu stellen.

Ein echter und funktionierender Markt lässt nicht zu, dass sich Spannungen aufbauen. Aus diesem Grund hat auch Planwirtschaft noch nie großflächig funktioniert. Auch jetzt leben wir in einer Planwirtschaft; genauer gesagt in einer Kapitalplanwirtschaft. Aber die Mehrheit der Wähler will das nun mal so.

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Anonymus

Der "Markt" war schon ausser Kraft gesetzt durch die Bilanzierungsvorschrift, dass Staatsanleihen des Euroraumes per Definitionem "risikolos" waren (und sind)!

Die Besitzer von Commerzbank-Aktien und Dresdner-Bank-Aktien sind plötzlich Besitzer der Aktien einer Grossbank die mit Staatsgeldern saniert wurde und bei der nicht einmal die unfähige Geschäftsleitung ausgewechselt wurde, namentlich Herr Blessing, der seinen Sitz als Vorstandsvorsitzender wohl in erster Linie der Tatsache zu verdanken hat, dass sein Vater mal Notenbankpräsident war und selber nur Fehlleistungen und Unfähigkeit vorzuweisen hat. Von "Markt" keine Spur!

lasciate ogni speranza !

Gravatar: Klimax

Sind wir mit der Eurokrise schon beim Präteritum? Die Eurokrise IST kein Marktversagen, ja, aber das "war" kann man sich sparen; denn die Krise ist alles andere als vorbei.

Gravatar: HofmannM

Gut erkannt Jenny Ger....Ein Marktversagen gibt es nicht....es ist IMMER ein Versagen der Politik auf dem Märkten dieser Welt.
Die Politik will mit dem Diktat von ideologisch geprägten Gesetzen die freien Marktgesetze von Angebot und Nachfrage ersetzen und das geht, früher oder später, IMMER in die Hose und zwar zum Schaden der eigenen Bevölkerung!
Die Insolvenz ist das Reinigungsmittel des Markt. Und die Politik versucht jedesmal dieses Reinigungsmittel zu verbieten bzw. hinauszuschieben.
Bestes Beispiel hierfür ist Solarworld oder andere sog. Erneuerbare Energieunternehmen (Branche)!

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang