Es gibt keinen Gott, es gibt keine Götter

Im Laufe der bisherigen Menschheitsgeschichte gab es Hunderte verschiedener Gottesvorstellungen. Anhand von zwei zentralen Geschichten aus der abrahamitischen Gottesvorstellung sei hier gezeigt, dass es sich um weitgehend irrationale Inhalte handelt.

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Zunächst, was sind Götter überhaupt? Es gibt viele, aber nicht allzu unterschiedliche Definitionen zum Begriff Gott. Nehmen wir die Definition aus Wikipedia, andere ähneln dieser:

Ein Gott [...] ist [...] ein übernatürliches Wesen oder eine höhere Macht. In der Lehrmeinung und Praxis vieler Religionen werden einem Gott [...] besondere Eigenschaften zugeschrieben; unter anderem erster Ursprung bzw. Schöpfer oder Gestalter aller Wirklichkeit zu sein.

Bei der Definition sieht man deutlich, dass es sich um einen Anfangsmythos handelt. Es ist eine willkürliche Setzung ohne plausible Erklärung. Der Anfangsmythos bildet den unhinterfragten Startpunkt des religiösen Denkens.

Gottes- und Geistervorstellungen sind aus der vorwissenschaftlichen Zeit, es sind meist irrationale Vorstellungen. In der vorwissenschaftlichen Zeit gab es viele Phänomene, die man nicht erklären konnte und dem Wirken von Göttern und Geistern zuordnete, wie z.B. Gewitter oder Überschwemmungen. Oft waren für verschiedene Bereiche eigene Gottheiten zuständig, wie beispielsweise Kriegsgötter und Fruchtbarkeitsgöttinnen.

Im Laufe der bisherigen Menschheitsgeschichte gab es Hunderte verschiedener Gottesvorstellungen, man denke an den schakalköpfigen "Totenbegleiter" Anubis im Alten Ägypten oder im Christentum an Gott-Vater, Gott-Sohn, Gott-Heiliger-Geist.

Zurzeit dominiert die Gottesvorstellung der Juden, Christen und Muslime, der abrahamitische Gott.

Anhand von zwei zentralen Geschichten aus der abrahamitischen Gottesvorstellung sei hier gezeigt, dass es sich um weitgehend irrationale Inhalte handelt.

So soll "Gott" den Stammesführer eines Hirtenvolkes, Abraham, dadurch auf seine Treue zu ihm getestet haben, dass er zum Schein von ihm verlangte, einen Sohn zu töten. Es ist eine makabre Geschichte, die noch heute Gläubigen eingeprägt wird. Die Geschichte zeigt einen gefühlskalten Gott, ein Monster.

In einer zweiten mystischen Geschichte zerstört der abrahamitische Gott zwei Städte, Sodom und Gomorrha. Der Grund, die Menschen handeln seinen moralischen Vorstellungen zuwider. Heute würde man so einen "Gott" als Massenmörder mit der Polizei suchen. Aus heutiger Sicht ist dies eine Geschichte mit einem psychopathischen Gott.

In einer langen Auseinandersetzung mussten sich die Wissenschaften gegen den massiven Widerstand der großen Religionen Christentum und Islam etablieren. Die "Schriftgelehrten" der "Heiligen Bücher" versuchten ihre heiligen Bücher zum Dreh- und Angelpunkt der menschlichen Existenz zu machen, alles sollte den märchenhaften und oft abstrusen Inhalten ihres stark eingeschränkten Horizonts, fokussiert auf uralte Texte, untergeordnet werden.

Ich bin gerne bereit, zu einzelnen Aspekten der religiösen Weltsicht aus naturwissenschaftlicher Sicht detailliert Stellung zu nehmen.

Joachim Datko - Physiker, Philosoph

www.monopole.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Klaus Zippan

Jeder soll an seinen Gott ,wenn er ihn braucht,glauben.Das Problem ist die Organisation.Sie übt Zwang aus und hat Macht in der Gesellschaft.(größte Arbeitgeber,Steuern eintreiben, Zwang auf Erziehung usw.)
Ich weiß es gibt kein Gott! Die Erfindung für Gott kam immer ,wenn Unwissenheit herrschte und man eine Erklärung brauchte. Mit der militärischen und wirtschaftlichen Macht der Kirche kann der Glaubenszwang
und die Glaubenskriege.Die Kirchen haben immer im Namen Gottes gemordet,geplündert ,gestohlen und erpresst. Der Mensch und deren Wohl hatte nie eine
Bedeutung. Die Kirchen haben Menschen gebaut nicht Gott. Diese Begegnungsstätten sind Zeugnis der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Menschen! Die heimliche Staatskirche in D missbraucht ihre Macht zur Einflußnahme auf alle gesellschaftlichen Bereiche.Hierzu werden sogar Gesetze auch aus dem 3. Reich genutzt.
( Staat im Staate) ohne Trennung von Staat und Kirche
wird Macht und Missbrauch weiter gehen. Moral Anspruch ist von der Kirche bei der Vergangenheit unpassend.

Gravatar: Ralf Hallstädter

Ein zeitloses Thema. Man möchte meinen, dass man für Kritiken heute nicht mehr brennen muss.
Beunruhigend ist aber doch, dass viele "Abrahamiter" von sich selbst behaupten, nur deshalb friedlich sein zu können, weil sie die Strafe eines solchen Gottwesens fürchten. Rücksicht und Respekt nur, wenn sich andere z.B. an die abstrusen Kleider- oder Verhaltensregeln halten.

Zu allen Zeiten, scheint mir, behaupten Religiöse, ihr Gott sei eben immer etwas größer und mächtiger, als das was der Mensch gerade beweisen könne.
Letzten Endes ist Gott Allah Jahwe selbstverständlich größer als das Universum. Abstruser Nonsens.
Von nichts kommt bekanntlich nichts ? Da müsste man erstmal das Nichts definieren. Für den Gläubigen mag ein totales Vakuum ein Nichts sein. Für Wissenschaftler ist da wenigstens mal ein Raum. Wir können uns als kaum dem äffischen Entsprungene nicht einmal ein-dimensionales wirklich vorstellen. Oder auch Distanzen von hier bis zum Mond, unvorstellbar. Der Mensch begreift "gedanklich" kaum mehr als die Strecke bis zum Horizont. Die Aussage oben belegt nur, dass hier kein Fortschritt stattfand, in den vergangenen Jahrhunderten. Wenn man etwas nicht ergründen kann, dann: Gott. Wenn man etwas nicht versteht, dann: Gott. Wenn etwas zu kompliziert für den (engstirnigen) Menschen ist, dann: Gott. Wenn wir zu dumm sind, irgendetwas zu verstehen, dann: siehe oben.
Ich wüsste gern, welches Interesse ein allmächtiger und allwissender Gott an Gebeten haben könnte ?! Was immer der Gläubige sagen will, Gott wüsste es doch bereits. Würde ich als Schöpfer etwas herstellen, was von vornherein absichtlich unvollkommen ist, welchem Zweck dient das dann ? Erkenntnisgewinn ? Wozu ? Er kennt das Ergebnis doch schon. Oder Spiel und Spass (ohne Spannung) ?

Gravatar: Joachim Datko

Zitat: "Weiter wird dargestellt, wie vor allem Atheisten die Begründer der schrecklichsten menschlichen Ideologien sind. "

Warum geben Sie kein Beispiel an?

Beispiel gegen das Christentum:
Judenverfolgungen und Pogrome haben ihre historische Wurzel im Christentum, so war z.B. auch Martin Luther ein übler Hetzer.

Gravatar: Joachim Datko

Religiöses ist meist geistlos!

Zitat: "[...] indem Geistiges mit Wissenschaft erklärt werden soll. [...]"

Man denke nur an das Beten im Kreis, den r.-k. Rosenkranz oder an die Teufelsgeschichten.

Die r.-k. Kirche hatte sogar Kants "Kritik der reinen Vernunft", ein harmloses Buch, auf eine Negativliste gesetzt. Wie geistlos müssen die Oberpriester da gewesen sein?

Gravatar: Ulf Diebel

Hier ein kurzer Auszug aus einem Artikel auf: http://hausisrael.de/bereshit-am-anfang/ den ich genau zu diesem Thema mal geschrieben hatte

...
Schon seit Jahren werden Menschen, die an die Schöpfung Gottes glauben lächerlich gemacht, diskriminiert, oder als Hinterwäldler dargestellt, wie z.B in einem Spiegel Artikel aus dem Jahr 2006

Kreationismus – vor uns die Sintflut (http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/kreationismus-in-deutschland-vor-uns-die-sintflut-a-437733.html)

Dabei gehen die Verfechter der Evolutionstheorie soweit, Kreationisten als gefährlich darzustellen. Siehe dazu z.B.: http://www.youtube.com/watch?v=gHbYJfwFgOU

Aber wieso? Wissenschaftlich gesehen ist sowohl die Schöpfung, als auch die Evolution “Theorie” und man muss gezwungener Maßen an die ein oder andere Sache glauben
Keiner von uns war dabei als die Erde entstand und auch nicht unsere Eltern, oder sonstige Leute die wir kennen. Beides sind Glaubenssachen. Der Unterschied zwischen Schöpfung und Evolution ist, dass die Schöpfung vielleicht unglaublich sein mag, die Evolution ist aber unmöglich!
...

Weiter wird dargestellt, wie vor allem Atheisten die Begründer der schrecklichsten menschlichen Ideologien sind.

Der Grund für eine Ablehnung Gottes ist wohl weniger die Wissenschaft, sondern eher der Wunsch ohne die moralisch und ethischen Regeln zu leben, die der Gott Abrahams, Isaacs und Jakobs gegeben hat.

Gravatar: Joachim Datko

Zitat: "Hängt man der These vom Urknall an, muß die Frage erlaubt sein: Was war davor? Denn von nichts kommt bekanntlich nichts."

Auch die Urknall-Hypothese ist nur ein Anfangsmythos. Da wird wild spekuliert und die Bürger zahlen dicke Gehälter für die Spekulationen.

Gravatar: lennard

Sehr richtig. Darum halte ich das Angebot "Ich bin gerne bereit, zu einzelnen Aspekten der religiösen Weltsicht aus naturwissenschaftlicher Sicht detailliert Stellung zu nehmen" für wenig reizvoll. Außer weiteren Spekulationen aus Herrn Datkos mehr persönlicher als naturwissenschaftlicher Sicht ist nichts zu erwarten.
So zu tun, als seien zuverlässige Aussagen über die Existenz Gottes durch die Naturwissenschaft möglich, ist meiner Meinung nach Scharlatanerie.

Gravatar: Aventinus

Atheisten drängen anderen ihre Meinung auf?
Bis jetzt sind doch wohl vor allem Christen und Muslime dafür bekannt, anderen ihre Meinung aufdrängen zu müssen. Man nennt das dann beschönigend "Mission".
Diese Mission lief jedoch keineswegs immer gewaltfrei ab. Wie viele Millionen Menschen mussten wohl sterben, weil sie die Meinung , dass ein in bestimmter Art zu Weise zu verehrender Gott existiere, nicht übernehmen wollten.
Und über eines sollten wir uns im Klaren sein: Gerade die Christen haben nicht von sich aus aufgehört, Gewalt gegen Andersgläubige einzusetzen, sondern vielmehr haben sie seit der Zeit der Aufklärung die Macht dazu verloren. Hätte beispielsweise die katholische Kirche wieder die frühere politische Macht, gäbe es auch sehr schnell wieder die Inquisition und mit ihr kämen die Scheiterhaufen zurück.

Gravatar: Klaus Kolbe

So, wie man (= der Mensch) nicht beweisen kann, daß es einen Gott gibt, kann das Gegenteil ebensowenig bewiesen werden.

Grundlegend stellt sich aber die Frage nach dem Woher der Erde, des Sonnensystems, der Milchstraße, des gesamten Universums. Des weiteren ist bis heute nicht abschließend geklärt, ob dieses Universum endlich oder unendlich ist.
Ist es unendlich, wäre die Frage nach der Größe dieser Unendlichkeit sinnlos, da unendlich keine Grenzen kennt – übersteigt also das Vorstellungsvermögen des Menschen.
Ist es endlich, könnte mit einiger Berechtigung die Frage nach der Größe gestellt werden, außerdem erhebt sich die Zusatzfrage nach dem, was (und ob überhaupt etwas) drumherum ist.
Hängt man der These vom Urknall an, muß die Frage erlaubt sein: Was war davor? Denn von nichts kommt bekanntlich nichts.

Wie man sieht, alles Fragen, die mit einem in seiner Kapazität beschränkten menschlichen Hirn eben nicht zu beantworten sind.
Deshalb sollte man sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen mit Äußerungen wie „Es gibt keinen Gott/Götter.“ – siehe Anfang meines Kommentars.

Gravatar: Freigeist

In den Schulen drängt man intellektuell wehrlosen Kindern die Erzählungen von Himmel und Hölle auf. Dies ist hinterlistiges Missionieren.

Gravatar: Thomas Rießler

In der Bibel wird beschrieben, wie Gott in die irdische Geschichte eingegriffen hat, z. B. bei der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Gefangenschaft und bei der Auferweckung seines Sohnes Jesus Christus von den Toten. Manche Menschen wurden Zeugen dieses Handeln Gottes und haben ihre Erfahrungen in schriftlicher Form an andere Menschen weitergegeben. Allerdings beschreibt die Bibel auch, wie Menschen dazu verleitet werden, anderen Göttern, den Götzen, zu dienen und dabei scheitern. Bei den Götzen handelt es sich nicht unbedingt um gefertigte Götterstatuen, sondern allgemein um Dinge außerhalb von Gott, auf die Menschen ihr Vertrauen setzen, z.B. die finanzielle Sicherheit oder den wissenschaftlichen Fortschritt. Die Wissenschaft ist übrigens keine Erfindung der Neuzeit. Bereits im Altertum, im babylonischen Reich, wurde der Lauf der Gestirne mit mathematischen Methoden beschrieben und vorausberechnet, also auch Naturwissenschaft betrieben. Letztlich handelt es sich dabei um eine Beschäftigung mit der Schöpfung anstelle des Schöpfers. Die Schöpfung wird jedoch vergehen, der Schöpfer bleibt.

Gravatar: Rülps

Es muß einen Gott geben, denn die Erde ist die Hölle und der Mensch die Teufel.

Gravatar: MicroHirn

Bekehrungseifer! ;-)

Gravatar: Thomas Hartmann

Merkwürdig, dass sich Atheisten immerzu bemüßigt sehen, anderen ihre Meinung aufzudrängen.
Anscheinend ist es für sie schwer zu ertragen, dass Christen eine begründete Hoffnung für die Ewigkeit haben, während sie selbst einem traurigen Ende entgegengehen.

Gravatar: soiosunny

mein bescheidener Gedanke dazu: "Der Mensch denkt und Gott lacht"

Gravatar: MicroHirn

Wer sich daran abarbeiten mag soll es ruhig tun. Meist handelt es sich schlicht um unbemerkte Kategorienfehler, indem Geistiges mit Wissenschaft erklärt werden soll. Das geht nicht!
Aber Menschen hungern nach Erklärungen warum es keinen Gott geben soll, geben darf - um des Seelenfriedens wegen. Insofern ist es doch eine nette Beschäftigung.

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